Seid ihr für eine Schul- oder Bildungspflicht?
Schulpflicht bedeutet, dass Kinder in eine Schule gehen müssen, welche staatlich anerkannt ist und im Präsenzunterricht stattfindet.
Bildungspflicht bedeutet, dass die Schüler sowohl durch einen Privatlehrer, die eigenen Eltern oder eine Onlineschule oder ähnliches unterrichtet werden dürfen.
Da könnte es eine Pflicht einer Jährlichen (oder Halbjährlichen) Prüfung geben, bei welcher Festgestellt wird, ob das Kind ausreichend beschult wird. Wenn dies nicht der Fall ist, dann müsste das Kind in eine "normale" Schule zurück.
22 Stimmen
10 Antworten
Ich bin dafür. Jedes Kind hat seinen eigenen Fortschritt und lernt auf eine andere Weise effektiver. Da nur ins Klassenzimmer eingesperrt werden ist manchmal ziehmlich ätzend. Da lernen manche in der Natur deutlich besser und effektiver. Wer ist denn schon motiviert in einer Woche 2 Klassenarbeiten und 3 Tests zu schreiben?Das fördert dann das Gegenteil, nähmlich Stress und evt. auch Angst. Bildung an sich ist aber ein Grundrecht und sollte so auch genutzt werden um was zu lernen.
Abgesehen davon ist aber auch unser Schulsystem ziehmlich marode...
Hehe, bitteschön^^ kennst du Ricardo Leppe? Der zeigt und auch wie's ohne Schule geht
Schulpflicht ist wichtig, damit Kinder auch mit anderen Kindern anderer sozialer Schichten, anderer Familienstruktur und anderen kulturellen Gewohnheiten zusammenkommen und sich austauschen oder was abgucken können.
Sonst sind sie ja bei Homeschooling ständig nur mit der eigenen Familie zusammen und lernen daher vieles gar nicht. Richtige Privatlehrer kosten fett Geld, die können sich viele Familien gar nicht leisten, und selber die nötige Beschulung besorgen können viele Eltern genausowenig, wenn es an eigener Bildung mangelt. Wenn bei Migranten die Eltern nicht mal Deutsch können, wer soll den Kindern das beibringen? Homeschooling ist eine Erfindung von großen Flächenländern wie USA und Australien, wo die nächste Schule vielleicht 100 Kilometer weit weg ist, zu weit weg für tägliches Fahren, vor allem wenn arme Familien auch nicht unbedingt Autos zur Verfügung haben oder die Zeit, jeden Tag ihre Kinder hin und zurück durchs Land zu fahren.
Schule ist mehr als nur Wissensvermittlung. wie wichtig der soziale Kontakt ist haben wir während der Pandemie gesehen.
Rate mal warum ein Englischlehrer nicht Mathe unterrichten darf, ein Chemielehrer nicht Deutsch usw. Und Eltern sollen dann ALLES können? Das mag vielleicht in der Grundschule noch klappen, dann aber ist Sense.
Man kann sicherlich darüber streiten ob er Schulstoff so umfangreich sein muss. Ob manches nicht nur angeschnitten werden solle. Gerade in Zeiten von Internet kann man sich viel wissen auch selber aneignen wenn es einen Interessiert. Man muss nur drauf gebracht werden, dass es da gibt. Aber das wäre noch mal ein anderes Thema.
Die Schule und deren Bildungssystem aber gehört "renoviert".
Es muss doch jeden selber überlassen sein was er wann, wo und wie lernt! Dieses system was jeden zwingt gleich zu sein, muss endlich weg!
Ich frage mich warum es immer noch so wenige gibt die die schulpflicht hinterfragen. Vorallem aufgrund der tatsache dass es einige länder gibt die keine gesetzliche schulpflich haben. Großbritannien oder italien zum beispiel.
Ganz klar für eine Schulpflicht.
In der Schule gibt es studierte Lehrkräfte, welche den Stoff vermitteln. Bei Unterricht zuhause oder in einer Alternative ist das nicht gewährleistet. Hier kann, gerade bei jüngeren Kindern, es sehr schnell zu großen nicht mehr aufholbaren Defiziten kommen. Dazu ist der Stoff in den Alternativen nicht überprüft. Es kann also ein großer Teil an Fehlinformationen unterrichtet werden oder eine Radikalisierung der Schüler stattfinden.
Dazu kommt die soziale Komponente. Kinder müssen mit gleichaltrigen Interagieren und Selbständigkeit lernen (Schulweg, etc.). Auch das ist im Heimunterricht nicht gegeben. Den Kindern fehlt es dann massiv an soft-Skills um im späteren Leben weiterzukommen.
Ja ist er.
Um ein Beispiel zu nennen: Gedichts Analysen.
Du machst es nicht um später einen Kreuzreim zu erkennen oder einen Jambus zu erkennen, sondern um Leseverständnis zu stärken, Textverständnis zu bekommen und Muster zu erkennen. Das ist auch in jedem Beruf und im späteren Leben wichtig.
Die Lückentexte in Bio haben den gleichen Sinn - Lese einen Text und lerne ihn zu verstehen. Löse die Probleme mit den Mitteln die dir zur Verfügung gestellt werden.
Ein Matheproblem setzt auch nur das Anwenden einer Formel oder eines Arbeitsschrittes voraus.
Eine Steuererklärung ist nichts anderes als ein Lückentext. Kochen ist auch nur ein Rezept (Text) folgen. Rechnungen zu bezahlen ist ein Minimum an Mathematik und setzt ein Minimum an Planen voraus, das genug Geld auf dem Konto ist.
Die Schule lehrt verschiedenste Techniken an Beispielen. Man muss später nicht alle Flüsse in Deutschland auswendig kennen, aber man sollte sich ein paar Sachen später auch auswendig kennen und wissen wie man etwas auswendig lernt.
Ich sage da immer, die Schule stellt ein Skelett an Grundwissen zur Verfügung, wieviel Fleisch man später dran hängen will oder von Berufs wegen muß, ist jedem einzelnen überlassen, denn auch nach der Schule kann man sich kundig machen in Bereichen die einen interessieren oder die man dringend braucht. Man braucht nie den ganzen Dinosaurier, aber sollte imstande sein wenigstens "seinen" Bereich abzudecken.
Wieso MUSS einer unterrichten. Wenn dich z.b motorsport interessiert und du mehr darüber lernen willst, dann musst du ja auch niemanden irgendwelche fragen beantworten. Im gegenteil: du stellst die fragen. Z.b einem motorsportler, google, oder oder oder.
Und du musst auch keine lückentexte befüllen oder textaufgaben lösen um mehr über motorsport zu lernen.
Lernen kommt von innen, nicht per zwang von außen.
Und woher kommt eigendlich die absurde forderung kinder sollen selbstständigkeit lernen müssen? die idee des selbstständigkeit ist es selber entscheiden zu können wann man was macht. Mit einem "sollen" ist selbstständigkeit also gar nicht vereinbar. Wer ständig von anderen vorschriften bekommt der kann nicht selber darüber entscheiden.
Bei selbstdisziplin dasselbe: selbstdisziplin bedeutet sich selber etwas aufzuerlegen und es dann zu machen.
Sich zum beispiel mit einem freund zum joggen zu treffen und das zu tun, ist disziplin. Aber mit dir selbst abzumachen, laufen zu gehen und es zu tun, ist selbstdisziplin.
Schule und selbstdisziplin ist also völlig widersprüchlich!
Wie soll man etwas sich selber auferlegen wenn es doch ständig vorgaben und regeln von außen gibt.
Danke für diese durchdachte Antwort!