Schulpferd kaufen? Ja oder Nein?
Hallo,
hätte da mal eine Frage.
Ich (14), würde gerne ein Schulpferd kaufen was ich schon seit 6 Jahren kenne. Er ist halt schon 21/22 und schon seit 10+ Jahren im Schulbetrieb. Jetzt soll ein neues Schulpferd für ihn als Ersatz „angeschafft“ werden. Er war und ist immer eines der beliebtesten Schulpferde gewesen, so auch mein Liebling.
Er war halt immer ein „Anfängerpferd“ und Ja...Naja ich glaube den Rest könnt ihr euch denken wenn fast nur unerfahrene Anfänger auf ihm hocken...
Somit war ich auch die einzige die auch mal mit ihm Bodenarbeit gemacht hat, da ich einfach wollte dass er wenigstens etwas Abwechslung in seinen Alltag bekommt.
Außerdem hat er Probleme mit seinem Schlauch, seinen Augen da er Probleme mit (trockenem) Sand hat und ich bin mir sicher dass er auch so eine Verspannungen hat. Er hat natürlich auch so einige schlechte Angewohnheiten, da leider nicht viele konsequent mit ihm sind.(Betteln, das geht soweit dass er sogar gegen die Boxentür tritt, beim Putzen obwohl er angebunden ist läuft er hin und her, er probiert zu knappen und so weiter und so fort)
Ich verstehe ihn auch eigentlich sehr gut, manche leider nicht, weshalb er dann Ärger bekommt, obwohl der Reiter ihm nicht klar macht was er machen soll... Jaa trotzdem würde ich meine Zeit für ihn opfern um so einiges „nach zu arbeiten“ was er nie wirklich gelernt hat. Er ist eigentlich sehr lernwillig.
Meine Eltern würden dem Kauf zustimmen, wenn folgende Fragen geklärt werden:
Kann er dort stehen bleiben?
Müsste man viele Tierartztkosten mit seinen Augen etc. einplanen?
Solche Sachen halt.
Würdet ihr es mir empfehlen oder doch von Abraten? Also rein Interesse halber
Danke schonmal im Vorraus
So, habe gerade erfahren dass das neue Schulpferd heute angekommen ist!
6 Antworten
In Deinem Alter würde ich Dir davon abraten weil
- du nur noch wenige Jahre viel Freude an ihm haben wirst (reiten...)
- hohe Tierarzt- Beritt - Therapiekosten zu erwarten sind
- Du in deinem zarten Alter möglicherweise schon sehr bald vor „der letzten Entscheidung“ stehen würdest. Wenn das Pferd einfach Unsummen an Tierarztkosten verschlingen würde, oder trotz Behandlungen keine Lebensqualität mehr hat (Schmerzen...), bist Du dann bereit, das Pferd gehen zu lassen und dich nicht daran zu zermürben?
Ich selbst würde, wenn ich plötzlich reich wäre, „mein“ Schulpferd in ähnlicher Situation wahrscheinlich schon kaufen. Aber nur, wenn ich reich genug bin, trotzdem auch noch andere Pferde zu reiten. Immerhin kennt und liebt man „sein“ Pferd, man kennt seine Macken, und weiß, wie man damit umgehen kann. Insbesondere, wenn das Pferd in der Reitschule stehen bleibt, so dass man immer jemanden hat, der einem mit Rat und Tat zur Seite steht.
Nur der letzte „Minuspunkt“ könnte mich davon abhalten - obwohl ich aus dem „sentimentalen Alter“ längst raus bin. Vielleicht würde ich alternativ versuchen, einen Kompromiss zu finden: dass der Reitlehrer das Pferd behält, und ich es zur Verfügung oder alleinige Reitbeteiligung finanziere - nur mal so als Gedankenanstoß. Ich weiß ja nicht, ob der Besitzer (und deine Eltern), da irgendeine Möglichkeit sehen, die natürlich für den Eigentümer auch in irgendeiner Form von Vorteil sein muß.
entschuldige bitte meine antwort.
wer so ein pferd noch verkauft, handelt tierschutzwidrig. es ist am besten, das tier wird erlöst. eine weitere haltung wäre purer egoismus.
ein grossteil deiner beschreibung lässt darauf schliessen, dass das tier permanente schmerzen durch arthrose und andere krankheiten hat. schlauchproblem - extreme schmerzen. permanent augenentzündungen - extreme schmerzen. die zähne werden auch nicht mehr die besten sein.
wenn der stallbesitzer das tier tatsächlich noch zum verkauf stellt, würde ich den hof wechseln.
definitiv: NICHT kaufen.
http://www.rfv-donau-auen.at/Gebet.htm :
Gib mir nicht einen fremden Herrn, der mich langsam zu Tode quält und mich verhungern lässt, sondern sei gütig und bereite mir einen schnellen und barmherzigen Tod.
Aufgrund der finanziellen Lage vieler Reitbetriebe, gerade dieser die noch echte Lehrpferde vorhalten, kann ich die Veräußerung des Tieres nachvollziehen.
Die Abgabe an einer Reitschülerin der das Pferd bekannt ist finde ich sogar als gut. Frage ist nur der Weg dazu, bzw. die Intention des Betriebes. Ich würde hier nicht grundsätzlich die Gewinnmaximierung unterstellen.
Nicht wenige Betriebe hier überlassen die ehemaligen Schulpferden den geeigneten Schülern, oft nur zum anteiligen Preis der Ausrüstung der Pferde.
Hier muss geprüft werden ob das Pferd inwiefern noch als Freizeitpferd taugt, natürlich in einer angemessenen Lebensqualität. Dieses lässt sich mit dem Tierarzt vollumfänglich klären.
Bescheinigt dieser dem Tier einen gewissen Leidensdruck geh ich natürlich, mit dem erlösen überein.
wenn sich ein pferd nicht mal mehr mit leichter arbeit sein futtergeld verdienen kann, ist es am ende.
es ist kein luxus, wenn ein schulstall zwei plätze für pferde vorhält, die aufgrund von einschränkungen nur noch 3x die woche in einer reitstunde leichte arbeit machen können.
es ist die pflicht, die man dem tier gegenüber hat.
es sollte genau umgekehrt sein. das pony, aus dem das kind herausgewachsen ist oder wenn wegen ausbildung oder studium keine zeit mehr fürs pferd bleibt, sollte als erstes dem reitstall als schulpony angeboten werden, weil die leute wissen, dass es gut behandelt wird und optimal gehalten wird. und dann sollte so ein tier auch eine lebensstellung haben. die garantie, dass es wirklich bis ans ende seines lebens bleiben kann.
ich weiss - das klingt idealistisch.
in situationen, wie sie durch corona entstanden sind, zeichnet sich diese philosophie aus.
Ein Schulpferd muss schon sein Futter, den Stellplatz und alle Unterhaltskosten erwirtschaften. Das ist mit gesunden Pferden schon nicht so einfach. Mit leistungsgeminderten Pferden nahezu unmöglich.
Nur wenn genügend Geld überbleibt kann man rechtzeitig Pferde aufbauen und alte Lehrpferde in geeignete Hände abgeben.
Bei meiner Suche nach geeigneten Lehrpferden habe ich auch so einiges gesehen. Was einige Betriebe als Lehrpferde einsetzen, ist gelinde gesagt eine Unverschämtheit, noch schlimmer was sie verkaufen wollen, als jene. Diese Tiere würde ich auch nicht mehr weiterverkaufen wollen. Ich arbeite gerne mit Problempferden aber ganz sicher nicht im Zusammenhang mit Reitanfängern, Reitschülern.
Ich brauche top gesunde Pferde mit verlässlicher Leistungsbereitschaft und ausgeglichen im Verhalten für den Schulbetrieb und keine Wundertüten. Knalltüten habe ich schon oft genug im Stall und es sind nicht immer die Vierbeiner.
Ich habe genügend anfragen nach einfachen Freizeitpferden zum Ausreiten. Kann dieses oft genug nicht befriedigen. Ich verkaufe keine Pferde von dehnen ich nicht überzeugt bin. Würde mir nur den Ruf beschädigen.
Es ist natürlich davon auszugehen, daß ein Schulpferd in dem Alter eher mehr als weniger gesundheitliche Baustellen hat/haben wird. Eine Momentaufnahme des Ist-Zustandes verschafft euch die AKU. Es kann sein, dass der TA dem Pferd eine schlechte Prognose ausstellt u. es geht trotzdem noch eine Zeitlang gut, aber natürlich auch anders rum. Wissen tut das keiner. Wahrscheinlich ist eher mit höheren TA-Kosten zu rechnen.
Auch bin ich der Meinung, daß ein Pferd mit dieser Vergangenheit in dem Alter nichts "nach arbeiten" muss - dem kann man jetzt noch eine schöne Zeit auf der Koppel machen u. je nachdem was die AKU ergibt, noch ein bisschen gymnastizieren u. spazieren führen/reiten. Recht viel mehr dann nicht mehr.
Pferdekauf sollte man sich immer gut überlegen und auch mal eine Woche drüber schlafen.
Sollte der Stall wirklich Interesse daran haben den Dir zu einen guten Preis zu überlassen, wird man Dir auch einige Wochen Bedenkzeit einräumen. Ebenso wird man Dich offen und frei beraten was Sinn macht.
Du muss für Dich klären, ist es wirklich das Pferd was Du haben willst oder willst Du ihn nun kaufen wegen der Veränderung?
Ist die Stallform für das Pferd in Ordnung oder gar optimal warum sollte das Pferd umziehen? Hätte auch den Charm das der Schulbetrieb langsam ausschleichen könnte und nicht von jetzt auf gleich abgesetzt wird. Pferd sind auch Gewohnheitstiere.
Warum das Pferd genau auf Sand oder Staub reagiert? Somit ist die Abschätzung der Kosten nicht wirklich möglich. Im besten Fall einfach eine Reizreaktion , kein oder weniger Reiz gleich keine oder weniger Reaktion.
So gute alte Schulpferde können einen echt noch ein paar Jahre recht gut als Freizeitpferd begleiten. Du kennst das Pferd ja schon ein paar Jahre so wird es Dich nicht gerade überraschen. Lernen wird es auch immer noch können.
Sorgsam Abwägen ob dieses Pferd etwas für Dich ist, sich nicht unter Ruck setzen lassen, bei Zweifeln eine vernünftige Ankaufsuntersuchung machen lassen, bzw. vom Tierarzt des Hofes Unbedenklichkeit und Tauglichkeit des Tieres schriftlich bescheinigen lassen. Wenn der sich weigert weiß man schon wo der Hammer hängt. Über seinen geplanten Weg in der Zukunft nachdenken, wenn alles passt? Kaufen
Also meist ist es so, das Schulpferde einige Baustellen haben und oft auch zu teuer verkauft werden. Außerdem ist er ja jetzt schon 20, ihn jetzt nochmal zu erziehen hilft nicht viel.
das pferd wurde ja nicht aussortiert, weil es einfach in die jahre gekommen ist.
ein schuli bei uns im stall wurde vor ein paar wochen erlöst. wobei ich immer noch denke, die letzten 6 wochen leiden hätten nicht mehr sein müssen. die vorbesitzerin hat noch mal geld reingepulvert in noch einen behandlungsversuch.
wenn ein pferd am ende ist, hat man die pflicht, es zu erlösen.
ein solches pferd wie aus der frage darf nicht noch mal weiterverkauft werden.
der "hilf mir" blick eines leidenden hundes geht mitten ins herz, der eines leidenden pferdes ist unerträglich.