Altes Schulpferd kaufen?
Hallo Leute! Ich bin 16 Jahre alt, reite seit knapp 11 Jahren und das auf einem stabilen A/L Niveau. Doch der Hof, auf dem ich reite, hat seinen Besitzer gewechselt und der Neue verkauft jetzt ein älteres Schulpferd, um neue Dressurpferde zu kaufen.
Nun verkauft er einen 18 jährigen Ardenner Wallach, der schon durch viele Hände gegangen ist und oft schlecht behandelt wurde. Er hat auf diesem Hof sein Zuhause gefunden und ist dort glücklich. Er ist nicht so gut ausgebildet, aber super lieb und sicher im Gelände. Aber er soll weg. Für 2000€. Es tut mir sehr leid, denn er fühlt sich so wohl hier. Außerdem weiß ich nicht, wo er hinkommt. Ich habe jetzt mit dem Gedanken gespielt, ihn zu kaufen, damit er nicht geschlachtet wird. (Vor einiger Zeit wurde schonmal ein Pferd an den Schlachter verkauft).
+ ich kann ordentlich reiten und würde auch viel Bodenarbeit machen, um ihn zu fördern
+ er wäre in guten Händen und könnte bis zum Schluss bei mir bleiben
+ mein Bruder reitet auch, er könnte mich gut unterstützen. Einige Mitreiter auf dem Hof würden mir sicher auch helfen, ihnen liegen ebenfalls die Pferde am Herzen
+ ich bin mobil, habe einen Roller und könnte somit immer nach der Schule zu ihm fahren
+ Das Pferd hat sein ganzes Leben lang gearbeitet, hatte nie eine feste Bezugsperson. Er hat es in meinen Augen verdient, ein schönes Zuhause für immer zu haben
+ ich weiß, das ein Tier Verantowortung bedeutet. Ich würde niemals 'das Interesse verlieren', oder mich nicht mehr darum kümmern
+ / - ein Pferd kostet viel Geld auf Dauer. Zwar wäre das nicht das größte Problem, trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen wenn meine Eltern so viel Geld ausgeben. Er kann ja auch mal krank werden oder so
- ich möchte gerne studieren und wüsste noch nicht was ich dann machen soll. Vielleicht könnte er ja auch auf dem Hof stehen bleiben, wenn ich ihn kaufe und Miete bezahle. Da wären auch Leute, die sich um ihn kümmern. Aber ich weiß nicht ob das geht, vielleicht brauchen sie dort ja den Platz.
- meine Eltern kennen sich nicht mit Pferden aus. Ich wäre also die mit der Verantwortung
Ich bin so hin und her gerissen. So eine Entscheidung sollte man ja nicht über Nacht treffen, es hängt ja viel davon ab. Ich will halt unbedingt, dass er es gut hat, denn das hat er verdient. Aber ich habe ein bisschen Angst, das ich später nicht für ihn sorgen kann. Aber die Besitzer wollen ihn ja unbedingt loswerden, ich habe es zufällig auf EBay gesehen. Das hat er nicht verdient. Vielleicht könnte ich aber mit dem Besitzer sprechen, das ich die Kosten übernehme, er aber weiter als Schulpferd mitgehen darf. Was meint ihr dazu?
10 Antworten
Der Schlachter gibt ca. 1€/kg pferd, also gewiss nicht 2000€.
Also hab keine Angst um ihn.
Dass er dort weg muss, scheint logisch, wenn es neue Dressurpferde geben soll
Also geht er weg.
Mein etwas ungewöhnlicher Tipp: Versuche bei der Vermittlung zu helfen und ggf ihn im neuen Stall als Pflegepferd/RB zu bekommen.
KAUFEN solltest Du ihm nicht selbst.
DENN Du hast weder die haltungs-Erfahrung, auf Dauer die Zeit, vermutlich in Notfällen auch nicht das Geld und die familiäre Unterstützung.
So leid es mir tut, aber du kannst nur obiges versuchen, um Kontakt zu behalten.
Vielen Dank für deinen Kommentar. Für mich ist es nicht logisch, dass er wegen neuen Pferden weg muss, aber das ist ja nur meine persönliche Meinung. Ich werde gerne helfen, dass er einen guten Besitzer bekommt. Würde mich sehr für ihn freuen! Das mit dem Schlachter ist nur leider nicht so unrealistisch. Vor ein paar Jahren war auch ein älteres Schulpferd, dass verkauft werden sollte. Hat keinen neuen Besitzer gefunden. Wurde später vom Schlachter abgeholt. Fand ich persönlich nicht in Ordnung, dafür das die Pferde über Jahre den Betrieb am Laufen halten. Ich werde mal mit den anderen Reitern sprechen, vielleicht können wir ihn in ein gutes Zuhause vermitteln
Ich finde Deine Frage und Kalkulation sehr erwachsen für Dein Alter und berechtigt. Ist wirklich nicht einfach eine Entscheidung zu treffen. Ich würde jedoch auf mein Bauchgefühl hören und schauen in wie weit es sich mit den Fakten vereinbaren lässt. Da deine Eltern die Geldgeber sind solltest du dich mal mit denen zusammen setzen. Wissen die schon, dass es dir am Herzen liegt? Das sollte nämlich mit einbezogen werden und ich hoffe die verstehen das. Es ist sehr vorbildlich, dass du nicht einfach zu schaust und für das Pferd einstehen möchtest. 😀
Hallo,
Ich steckte fast vor 3 Monaten auch in der Situation nur das ich 18 Jahre alt bin, mein damaliges 5 Jähriges Pflegepferd sollte verkauft werden da es nicht leicht zu reiten ist und kaum was konnte und vor vielen Dingen auch einfach Angst hatte. Ich hatte hingegen nie Probleme mit ihm und wurde somit gefragt ob ich es kaufen würde. Habe nach längerer Überlegen, ja gesagt trotz das ich noch zur Schule gehe und meine Eltern nichts mit Pferden zutun haben. Aber es war mein Herzenspferd und ich würde ihn nie wieder hergeben, ich werde super unterstützt und er macht eine super Entwicklung und ich bin sehr stolz auf uns. Denn viele haben uns auch schief angeschaut und ich habe auch blöde Sprüche abbekommen, nur weil er nicht der schönste ist, aber für mich ist er es. Nichts desto trotz ist es eine sehr große Verantwortung, es gibt sowohl Höhen als auch Tiefen und man muss sich im klaren sein das es ein teuerer Spaß ist, der aber machbar ist. Mein Pferd wurde vor 3 Wochen Kolik Operiert und die Situation ist nicht einfach, weil sein Zustand nicht gut ist. Es sind sehr hohe Kosten, die aber zum Teil von der Versicherung übernommen werden. Ich würde an deiner Stelle mit deinen Eltern über alles reden und über alle möglichen Situationen reden, auch über das finanzielle, erkundige dich ob jemand dir helfen kann wenn du krank bist. Ein kleiner Tipp, hör einfach auf dein Herz, habe ich auch getan und jetzt gehört er mir und ich bereue es überhaupt nicht.
Ganz liebe Grüße
Ps. Schreib mal wie es ausgegangen ist
Vielen Dank für deine Antwort! Ich finde deine Geschichte sehr schön, mir geht es genauso... Ich wünsche dir und deinem Pferd alles Gute für die Zukunft!!
Das ist jetzt etwas weit her geholt - mitnichten ist der teure Spaß für jeden machbar!
Ich spreche ja für das Mädchen, die da vor schon geschrieben hat, dass Geld nicht das Problem sei, dementsprechend ist es machbar selbst wenn das Pferd krank ist, gibt es Versicherungen die es ganz oder zum Teil übernehmen. Es ist klar das ein Harz4 Empfänger( nicht abwertend gemeint) sich kein Pferd leisten kann, aber jeder der im Reitsport tätig ist, weiß das es kein günstiger Sport ist selbst wenn es nur Reitstunden sind. Wenn man aber vor dem Kauf das ganze finanzielle abgeklärt hat und selbst Tierarzt bzw. Klinik Aufenhalte finanziell abgeklärt hat. Ist das alles machbar, denn ich denke jeder Mensch der ein bisschen was im Kopf hat, wird sich kein Pferd holen, wenn man das Geld nicht hat. Muss mich ein bisschen falsch ausgedrückt haben
Schön wäre es... glaub mir, es gibt genug Leute, die sich ein Pferd holen u. es eben nicht fianzieren können, dazu muss man kein Harzer sein... Schon allein im letzten Jahr aufgrund der Futterknappheit u. der damit verbundenen teilweise exorbitant gestiegenen Heupreise, von Krankheiten mal ganz abgesehen... Versicherungen ja, aber übernehmen auch nicht alles. Ausrüstung kann nicht finanziert werden, kein Geld für vernünftige Hufbearbeitung, etc. pp.
Du bist noch jung, hast die Unterstützung deiner Eltern. Ich bin seit ü20 J. Pferdewirt u. was ich in dieser Zeit schon bzgl. Thema Geld fürs Pferd erlebt habe, ist manchmal mehr als gruselig! Sowohl in die eine als auch in die andere Richtung...
Aber die Leute die sich ein Pferd holen ohne sich damit vorher auseinander gesetzt haben mit dem finanziellen Aspekt, sind für mich einfach Schlichtweg dumm. Es können aus verschiedenen Gründen, immer große Kosten entstehen, gerade auch was du für Kosten aufführst. Habe selber erlebt, wie Leute sich ein Pferd gekauft haben ohne sich mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben, Ende vom Lied war es wurde Krank, konnten aber keinen Tierarzt rufen geschweige denn mal einen Hufschmied rufen, weil die finanziellen Mittel nicht vorhanden sind.
Du könntest das Pferd ja auch kaufen u. woanders unterbringen? ZB in einem schönen Offenstall mit einer netten RB, dann ist es kein Drama, wenn du studiumbedingt mal nicht so viel Zeit hast, vor allem, wenn dein Bruder noch einspringen kann?
Finanziell ist natürlich ein anderes Thema, auch ist ein 18j. Pferd uU schon nicht mehr so ganz gesund, gerade mit Schulpferdevergangenheit (zB Arthrose,...) o. es kann dann doch das ein o. andere kommen...
Du hast ja das Für u. Wider selber schon ganz gut aufgezählt, besprich dich mit deiner Familie, ihr müsst alle dahinter stehen, wenn das klappen soll.
Vielen Dank für deine Antwort! Die Idee ist sehr gut, das wäre wirklich eine tolle Möglichkeit. Danke dir!
Du musst es natürlich mit Deinen Eltern absprechen, wegen schlechtem Gewissen und so. Ich würde auch definitiv versuchen, den Preis zu drücken. Aber generell halte ich es für keine schlechte Idee. Du kennst das Pferd schon lange und weißt was du daran hast. Falls es irgendwann nicht mehr geht, kannst Du es immer noch weiterverkaufen und Dir dann aber Zeit nehmen, um ihm ein schönes neues Zuhause zu suchen.
Vielen Dank für deinen Kommentar! Ich werde auf jeden Fall versuchen, Mein möglichstes zu tun. Mein Bruder reitet auch, er würde mir helfen und einige Mitreiter sicher auch. Mit liegt es sehr am Herzen, das ein altes Pferd das sein Leben lang gearbeitet hat noch ein schönes Zu Hause bekommt. Also vielen dank dir!
Danke für deinen lieben Kommentar, es freut mich sehr zu hören, das du mich nicht für verrückt hältst :) also meine Eltern sind ebenfalls Tierliebhaber und (Ich meine das jetzt nicht arrogant) Geld ist nicht das größte Problem . Meine Mutter war selber geschockt. Mein Bruder reitet auch, er würde mich unterstützen und ein paar Leute vom Hof sicher auch... Ich werde auf jeden Fall noch mal mit dem Besitzer sprechen und auch mit meinen Eltern. Ich möchte aber auch nicht mit einem Pferd dastehen und dann nicht weiterwissen. Auf jeden Fall danke für deine Tipps, ich werde mir mit der Entscheidung Zeit lassen