Mein Pferd ist ein Kleber?

4 Antworten

Von Experte pony bestätigt

Wie sehr viele Reiter mit Pferden die Kleben, machst du den größten Fehler, den es hier gibt: du gibst deinem Pferd keine Zeit, zwingst es über seine Grenzen hinweg und dass alles, ohne dass du Führung und Sicherheit vermitteln kannst. Das Pferd ist neu - neu bei dir, scheinbar auch neu im Stall - und deiner Beschreibung nach auch neu in einem jz anderen Leben. Keine Zuchtstute mehr, jz soll es raus, arbeiten, wieder mehr Menschenbezug. Da fängt man eben ganz kleinschrittig an. Erstmal nur auf Sichtweite weg, wenn das funktioniert ohne dass das Pferd nervös und ängstlich wird, geht es ein paar Meter oder ein paar Minuten weiter, etc. pp.

Du bist dran, deinem Pferd Sicherheit und Führungsstärke zu vermitteln. Damit ist nicht gemeint, das Pferd grob zu behandeln oder zu disziplinieren. Pferde möchten Klarheit und einen berechenbaren Menschen. Dazu gehört, dass du dir gut überlegst, was du von deinem Pferd möchtest und erstmal klein anfängst: zB damit, dass es dich beim Führen nicht rempelt/umrennt. Dass es ruhig auf dem Putzplatz steht. Das geht natürlich nur, wenn du es dem Pferd auch möglich machst, zu leisten, was du von ihm willst. Und zwar möglichst einfach.

Heißt in der Praxis, das Pferd wird nicht gestresst, in dem es 2 h alleine auf dem Putzplatz stehen muss. Sondern Anfangs einfach nur ein paar Minuten. Ehe es überhaupt panisch werden kann und sich aufregt, Training beenden. Und wenn es zu Beginn nur heißt, kurz mal da hin stellen, Strick einklicken, weg machen, zurück zu den anderen. Das gleiche auf dem Reitplatz, Halle, Roundpen,... kurz mal da eine Runde drehen, zurück zu den anderen. Wenn solche Dinge dann gut klappen, kannst du einen Schritt weiter gehen.

Wenn du dir selbst unsicher bist, hol einen Trainer dazu - achte aber bitte drauf, dass dies jmd ist, der pferdegerecht vorgeht und nicht durch Druck, Zwang und vllt sogar Strafen ein solches Pferd noch mehr kirre macht. Auf Dauer bringt es hier wirklich nur Zeit, Geduld und planvolles Vorgehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

pony  10.06.2024, 11:52

ist doppelt schwierig, weil die gruppe zu klein ist. und die fohlenlose stute übernimmt oft hengstpflichten.

da sollte das pferd ausserdem in eine stutengruppe ohne fohlen.

Mit meiner "Klebestute" habe ich erstmal nur geübt, durch das Weidetor zu gehen, und davor stehen zu bleiben. Also sie hatte dann das Tor zwischen sich und der Herde. Als sie davon nicht mehr panisch wurde sind wir am Zaun entlang 5 Meter vor- und zurückgegangen. Dann 10 Meter, dann 20 Meter usw., und irgendwann kurz außer Sichtweite der Herde und wieder zurück. Das hat ein paar Wochen gedauert, aber dann ging sie ohne Probleme überall mit mir mit. Kleine Schritte! Das Pferd wurde ja offenbar seit 9 Jahren nicht von seiner Herde getrennt, da geht nichts schnell.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologin, medizin. Fortbildungen, Pferde-Gnadenhof

Sorry, aber was erwartest Du von einem Pferd, das mind. 9 Jahre lang "nix gemacht" hat ... und dessen vorherige Ausbildung auch fraglich ist?

Da fängst Du bei unter 0 an und mußt Dich gaaaanz langsam (das wird Wochen bis Jahre! dauern!) an die Ausbildung machen.
Und damit bist Du wahrscheinlich auch überfordert und solltest Dich schnellstmöglich nach Unterstützung von pferdeerfahrenen Menschen/Trainern umsehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdehaltung/Reiten seit 1970

Haltung optimieren, Fütterung anpassen, Blutbild machen lassen und dann nen Trainer holen, der mit euch daran arbeitet

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd