Prophezeiungen über Jesus?

8 Antworten

Gekreuzigt zu werden und aufzuerstehen kann man sicher nicht nachmachen:

„Denn ich habe euch zuallererst das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften, und dass er begraben worden ist und dass er auferstanden ist am dritten Tag, nach den Schriften, und dass er dem Kephas erschienen ist, danach den Zwölfen.

Danach ist er mehr als 500 Brüdern auf einmal erschienen, von denen die meisten noch leben, etliche aber auch entschlafen sind.“

‭‭1. Korinther‬ ‭15‬:‭3‬-‭6‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/1co.15.3-6.SCH2000


Charedi  18.08.2024, 14:30

Nirgend im Tanach steht prophezeit, dass der Moshiach leiden muss. Jes 52-54 beschreibt nur das Leid Israels und dessen Erlösung. Mehrfach im Tanach wird "Knecht G'ttes im Singular erwähnt, gleich zu setzen mit "Volk Israel (sing.), es ist immer Israel, nie eine einzelne bestimmte Person.

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Kann nicht sein.

Denn hätte Josef sich mit dem römischen Kaiser verabreden müssen eine Volkszählung zu veranstalten wenn Maria hoch schwanger ist. Das war der Grund warum er mit Maria nach Bethlehem ging.

Der Prophet Micha benennt Bethlehem als Geburtsort des Kindes in Kapitel 5 Vers 2 - nur eben etwas mehr als 700 Jahre vor der Geburt. Josef lebte nämlich in Nazareth.

Und Josef hätte dafür sorgen müssen das ein bis zwei Jahre nach der Geburt in Bethlehem alle Babys getötet wurden, was ebenfalls vorausgesagt wurde.

Und und und.

Mag hier als Denkanstoß genügen.

Beste Grüße

Jens

Nachtrag (wegen einer fehlerhaften andern Antwort hier)

Micha 5 Vers 4 beschreibt was er als Messias macht. In Bethlehem war er Baby und noch nicht einmal getauft. Erst mit der Taufe wurde Jesus zum Christus, denn Christus griechisch entspricht dem hebräischen Messias was Gesalbter bedeutet. Das Baby war nicht gesalbt.

Und was den weiteren Text in Micha 5 anbelangt der ging bis heute nicht in Erfüllung.


Charedi  18.08.2024, 14:44

Nicht ganz richtig...

Was soll der Messias erreichen? Eines der zentralen Themen der biblischen Prophezeiung ist das Versprechen eines zukünftigen Zeitalters der Vollkommenheit, das durch universellen Frieden und die Anerkennung G'ttes gekennzeichnet ist. ( Jesaja 2:1-4, 32 :15-18, 60:15-18; Zephanja 3:9 ; Hosea 2:20-22 ; Amos 9:13-15 ; Micha 4:1-4 ; Sacharja 8:23 , 14:9; Jeremia 31:33-34 ).

Ergo: Nicht Jesus.

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JensPeter  19.08.2024, 12:11
@Charedi

Wer Glauben mit den buchstäblichen Augen ausüben will wird das nicht verstehen können. Nicht ich sage das, sondern Gottes Wort:

Lukas 8:10 . . .damit sie, obwohl sie schauen, vergeblich schauen . . .

2. Korinther 5:7 denn wir leben durch Glauben und nicht durch Schauen.

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Charedi  19.08.2024, 12:25
@JensPeter

NT ist nach unserer jüdischer Prüfung NICHT G'ttes Wort.

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JensPeter  19.08.2024, 13:09
@Charedi

Ich lass Dir Deinen Glauben, ganz bestimmt. Das Ziel das Du in Bezug auf den Messias beschreibst ist mit meinem Glauben identisch. Und zwar vollkommen identisch. Es findet sich da kein Widerspruch.

Was mich an Deinem Glauben sehr interessiert ist folgendes:

Geschrieben steht folgendes:

Josua 1:7 Sei auf jeden Fall mutig und sehr stark und halte dich gewissenhaft an das ganze Gesetz, das dir mein Diener Moses gegeben hat. Weiche nicht davon ab – weder nach rechts noch nach links. Dann wirst du überall, wohin du gehst, weise handeln.

Das ganze Gesetz (10 Hauptgebote und etwa 600 weiter Regelungen) zu halten bringt Rettung - das ist unzweifelhaft und fest versprochen.

Warum wird heute nicht nach dem Gesetz verfahren?

Ich weis zwar von der Beschneidung, aber von Opfergaben (Tiere, Wein, Mehl usw.) höre ich nichts.

Daher meine Frage an Dich: Warum wird das Gesetz, das Israel durch Mose erhielt, nicht mehr genau so ausgeführt wie es von Gott gegeben wurde?

Und eine zweite Frage:

Das von Dir benannte "Zeitalter der Vollkommenheit" ist wohl so zu verstehen das es hier die Erde betrifft. Richtig?

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Charedi  19.08.2024, 14:16
@JensPeter

613, nicht 610 Mitzwot.

Warum wird heute nicht nach dem Gesetz verfahren?

Wird doch. Jeder torahtreue Jude strebt das an.

Warum wird das Gesetz, das Israel durch Mose erhielt, nicht mehr genau so ausgeführt wie es von Gott gegeben wurde?

Pflichtopfer können nur im Tempel gebracht werden. Die Opfer werden wieder eingeführt, wenn der Moshiach kommt, der 3. Tempel auf Moriah gebaut wurde.

Der Tempelbau ist einer der wichtigsten Erkennungsmerkmale für die Anerkennung des Moschiach. Er wird den Auftrag dazu erteilen. Davor wird kein Tempelbau möglich sein.

Das von Dir benannte "Zeitalter der Vollkommenheit" ist wohl so zu verstehen das es hier die Erde betrifft. Richtig?

Auch das im ewigen Leben könnte man als Zeitalter deffinieren.

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JensPeter  19.08.2024, 19:05
@Charedi

Danke, jetzt kann ich Dein Glaubensbild besser verstehen.

Was lest ihr aus folgendem Versen, die für das Volk das wahren Gottes gelten?

Daniel 9:24-27 Siebzig Wochen sind es, die über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt worden sind, um die Übertretung zu beendigen und der Sünde ein Ende zu bereiten und für Vergehung Sühne zu leisten und Gerechtigkeit herbeizuführen auf unabsehbare Zeiten und ein Siegel auf Vision und Prophet zu drücken und das Hochheilige zu salben. Und du solltest wissen und die Einsicht haben, [daß] es vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und wieder zu bauen, bis [zu dem] Messịas, [dem] Führer, sieben Wochen, ferner zweiundsechzig Wochen sein werden. Sie wird wiederkehren und tatsächlich wieder gebaut werden, mit einem öffentlichen Platz und Graben, aber in der Bedrängnis der Zeiten. Und nach den zweiundsechzig Wochen wird [der] Messịas abgeschnitten werden mit nichts für sich selbst. Und die Stadt und die heilige Stätte, das Volk eines Führers, der kommt, wird sie ins Verderben bringen. Und das Ende davon wird durch die Flut sein. Und bis zum Ende wird es Krieg geben; das, was beschlossen ist, sind Verwüstungen. Und er soll [den] Bund für die vielen eine Woche lang in Kraft halten; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Opfergabe aufhören lassen. Und auf dem Flügel abscheulicher Dinge wird der sein, der Verwüstung verursacht; und bis zu einer Ausrottung wird sich dann gerade das, was beschlossen ist, auch über den verödet Liegenden ergießen.“

Ging das bereits nach Eurer Lesart bereits in Erfüllung oder steht das noch aus?

Bin gespannt!

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Charedi  19.08.2024, 19:16
@JensPeter

Da ich den hebräischen Text bevorzuge, erstmal soweit:

.

Wir werden uns jetzt eine weitere Bibelstelle ansehen, von der Christen behaupten, sie sei eine Prophezeiung über den Messias, der für unsere Sünden sterben wird.

Hat Daniel prophezeit (Dan 9), dass der Messias getötet werden wird, bevor der 2. Tempel zerstört wird?

„So wisse nun und verstehe: Von der Zeit, da der Befehl erging, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis der Messias, der Fürst, kommt, sind sieben Wochen und zweiundsechzig Wochen vergangen. Die Straßen und die Mauern werden wieder gebaut, und in Zeiten der Not wird der Messias ausgerottet werden, aber nicht für sich selbst. Und das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören. Und ihr Ende wird eine Flut sein, und bis zum Ende des Krieges sind Verwüstungen beschlossen.“ (Dan 9:24-25) (KJV)

* Hinweis: Eine Woche in Daniel 9 sind 7 Jahre.

* Das Problem dabei ist, dass es sich um eine christliche Übersetzung und Wiedergabe handelt und es hier große Grammatik- und Übersetzungsfehler gibt. Das ist überhaupt nicht das, was das hebräische Original sagt.

(1) Erstens wird das Wort „Messias“ („mashiach“ auf Hebräisch) im Tanach 39 Mal erwähnt; die meisten dieser Male im Buch Levitikus in Bezug auf das Priestertum. Nirgendwo in der Heiligen Schrift wird das Wort „Messias“ so verwendet, wie wir es heute verwenden. Nicht ein einziges Mal in der jüdischen Bibel bezieht sich das Wort „Messias“ tatsächlich auf den „Messias“. Es bedeutet einfach nur Gesalbter. Mit diesem Verständnis übersetzten die Übersetzer der King James Bibel „mashiach“ in jedem Fall korrekt als Gesalbter, außer in Daniel 9, wo sie einfach das Wort „Messias“ schrieben. Darüber hinaus schrieben die christlichen Übersetzer das Wort „Messias“ in dieser Passage groß. In der hebräischen Sprache gibt es keine Großbuchstaben.

(2) Zweitens fügten die christlichen Übersetzer dem Text den bestimmten Artikel „Der“ hinzu. Das hebräische Wort „Ha“, das im Englischen „Der“ ist, erscheint im Original überhaupt nicht. Es heißt nur „mashiach“, ein Messias; ein Gesalbter.

(3) Dieses Komma „bis der Messias, der Prinz, sieben Wochen und zweiundsechzig Wochen vergehen wird …“ existiert im hebräischen Original nicht. Dies ist das Ende eines Satzes (Punkt) und der Anfang eines neuen. Dies ist auf Hebräisch ein „Etnachta“, was im Englischen ein Semikolon ( ; ) sein sollte. Zumindest hatte die ursprüngliche 1611 KJV hier ein Semikolon. Sie wussten, dass es das Ende eines Gedankens und der Anfang eines neuen war. In jeder Sprache sagt man „neunundsechzig“ als sechzig und neun. Man sagt nie sieben, zwei und sechzig. Die Kirche hat diese beiden komprimiert. Wenn ich zum Beispiel 20 Jahre alt wäre, würde ich den Leuten nicht sagen, dass ich 10, 7 und 3 Jahre alt bin. Ich würde einfach sagen, dass ich 20 Jahre alt bin. Dasselbe gilt für diese Passage. Sie haben 7 und dann haben Sie weitere 62 Wochen, nachdem das Wort zum Wiederaufbau des Tempels gegeben wurde. Die Übersetzer der King James Bibel haben zwei Zeiträume zu einem Zeitraum zusammengefasst und zwei Gesalbte, „Messiasse“, zu einem Gesalbten zusammengefasst; zu einem „Messias“, indem sie diese Schriftstelle in ihrer Übersetzung komprimiert haben. Darüber hinaus beweist Dan 9:26, dass die 62 Wochen ein separater Zeitraum sind.

(4) Das in dieser Passage mit „Gebot“ übersetzte Wort ist auf Hebräisch „D’var“, was nicht „Gebot“ bedeutet. D’var bedeutet „Wort“. Darüber hinaus haben die christlichen Übersetzer das Wort „Die“ aus Dan 9:26 „Die 62 Wochen“ (Hebräisch: „Ha Shavuim“) entfernt und den Ausdruck „aber nicht für sich selbst“ hinzugefügt, der im ursprünglichen hebräischen Text nirgends vorkommt.

* Hinweis: Das mit „abschneiden“ übersetzte Wort („karas“ auf Hebräisch) bedeutet nicht getötet werden. Es bedeutet entfernt werden. Als ob ein Gesalbter aus dem Dienst „abgeschnitten“ (entfernt) würde.

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Charedi  19.08.2024, 19:16
@Charedi

(5) So heißt es in Daniel 9:24-27 wörtlich:

„Siebzig Wochen (490) Jahre sind über dein Volk und über deine heilige Stadt verordnet, um Übertretungen ein Ende zu machen, Sünden auszumerzen, Missetaten auszulöschen, ewige Gerechtigkeit zu bringen, Visionen und Propheten zu besiegeln und das Allerheiligste zu salben. Und du sollst wissen und verstehen: Von dem Wort, zurückzukehren und Jerusalem zu bauen, bis ein gesalbter Fürst kommt, werden 7 Wochen (49 Jahre) vergehen; und 62 Wochen (434 Jahre) lang wird es wieder aufgebaut, Straßen und Graben, aber in unruhigen Zeiten. Nach den zweiundsechzig Wochen (434 Jahren) wird ein Gesalbter ausgerottet und wird nicht mehr sein; das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, aber sein Ende wird kommen wie eine Flut. Bis zum Ende des Krieges; Verwüstung ist verordnet! Er wird einen Bund (einen Vertrag) mit den Großen für eine Woche (7 Jahre) stärken; und für die Hälfte der Woche (3 ½ Jahre) wird er das Opfer abschaffen, und auf hohen Höhen werden die stummen Greuel sein, bis die Vernichtung, wie beschlossen, auf den Greuel herabströmen wird.“ (Dan 9:24-27)

* Hinweis: Dan 9:24-27 wird nirgendwo im NT zitiert, da es erst 1611 als messianische Prophezeiung angesehen wurde, als die Übersetzer der King James Bibel den Text falsch übersetzten.

(6) Denken Sie daran, ein Text ohne Kontext ist nur ein Vorwand. Sie müssen wissen, was der Kontext ist und was nicht. Um zu verstehen, wovon Dan 9:25 spricht, müssen wir zu Dan 9:1 zurückgehen. Daniel 9 beginnt mit den Worten „Erstes Jahr des Meders Darius“. Das ist nicht Darius der Perser, das ist später. Darius ist kein Name. Es ist ein Titel, wie „Cäsar“. Dieser Satz sagt uns genau, wann das war. Das Babylonische Reich wurde über Nacht zerstört. Es sind genau 70 Jahre vergangen, seit Babylon an die Macht kam. Daniel denkt über zwei Passagen in Jeremia nach und überlegt, wann die Juden nach Jerusalem zurückkehren und mit dem Wiederaufbau des Tempels beginnen werden, da 70 Jahre vergangen sind. Daniel dachte, die 70 Jahre in diesen beiden Passagen würden sich auf genau denselben Zeitraum beziehen. Daniel ist in Sack und Asche gehüllt; er betet und schüttet Gott sein Herz aus. Er bittet um Vergebung und denkt, der Fluch von Lev 26:18 (7 x 70) sei über das jüdische Volk gekommen, da es nicht zurückgekehrt sei. Daniel betet und fleht HaShem an, ihm zu helfen, zu verstehen, was mit diesen beiden 70-Jahres-Prophezeiungen in Jeremia los ist. An diesem Punkt erscheint der Engel Gabriel und erklärt Daniel, dass dies zwei verschiedene Zeiträume von 70 Jahren sind. Babylon entstand als Reich und Nebukadnezar kam 19 Jahre vor der Zerstörung des Tempels an die Macht. Diese beiden 70-Jahres-Zeiträume bedeuten, dass Babylon 70 Jahre lang eine Macht sein würde, und von der Zerstörung des 1. Tempels bis zum Befehl zum Wiederaufbau ebenfalls 70 Jahre, wobei sich beide Zeiträume um 50 Jahre überschneiden. (Jeremia 25:12; Jeremia 29:10; Dan 9:1-25)

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Charedi  19.08.2024, 19:17
@Charedi

(7) Von der Zerstörung des 1. Tempels bis zum Fall des Babylonischen Reiches, als Persien für eine kurze Zeit unter Darius dem Meder und dann unter Kyros dem Großen auftauchte, vergingen 50 Jahre. Von der Zerstörung des 1. Tempels bis zum Aufkommen des Persischen Reiches unter König Kyros dauerten 50 Jahre. Gott nennt König Kyros in Jesaja 45:1 seinen Gesalbten, seinen Messias, der den Befehl zum Wiederaufbau des Tempels geben würde. Tatsächlich ist Jesaja 45:1 genau dasselbe hebräische Wort wie Dan 9:24 „mashiach“, aber in Jesaja 45:1 wird es als „gesalbt“ übersetzt und Dan 9:24 übersetzt es überhaupt nicht, sondern schreibt nur „Messias“. Außerdem sagt uns Jesaja 45:1, wer dieser „Messias“, wer dieser Gesalbte ist. Es ist König Cyrus! Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist, warum die Übersetzer der King James Bibel „mashiach“ in Jesaja 45 als „gesalbt“ übersetzt haben und genau dasselbe hebräische Wort, das sich auf genau dieselbe Person in Dan 9 bezieht, als „Messias“? Könnte es sein, dass sie absichtlich versucht haben, die Leute in die Irre zu führen, indem sie dachten, es sei von Yeshu/Jesus die Rede? 7 Wochen (49 Jahre) werden vergehen, von dem Zeitpunkt an, als der Engel Daniel die Erklärung gab, bis zu dem Zeitpunkt, als ein gesalbter Prinz (Cyrus) den Befehl zum Wiederaufbau des Tempels gibt; das sind 70 Jahre nach der Zerstörung des 1. Tempels. Dies erfüllte sich im Jahr 516 v. Chr., obwohl einige Historiker es auf 518 v. Chr. datieren. (Dan 9:24-25; Jer 25:12; Jer 29:10; Jes 44:28-45:1)

(😎 Innerhalb der Reihenfolge der Bücher in einer jüdischen Bibel steht das Buch Esra direkt nach dem Buch Daniel. Das Buch Daniel endet mit der Prophezeiung eines Gesalbten (Kyrus), der das Wort zum Wiederaufbau des Tempels geben soll, und das Buch Esra beginnt damit, dass König Kyrus das Wort zum Wiederaufbau des Tempels gibt. Prophezeiung und Erfüllung stehen in einer jüdischen Bibel also direkt hintereinander. (Dan 9:24-25; Esr 1:1-3)

* Hinweis: Die jüdische Geschichte unterscheidet sich hier sehr von dem, was „Herodot“ aufzeichnet, was sehr unzuverlässig ist. (Siehe z. B., was er über Hyperbeln, König Kyrus oder seine Karte sagt).

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Charedi  19.08.2024, 19:18
@Charedi

(9) Dan 9 spricht von zwei verschiedenen Gesalbten. Der erste Gesalbte, „Fürst“ genannt (König Cyrus), kommt nach 7 Wochen (49 Jahren), dann wird ein zweiter Gesalbter, der nicht mehr „Fürst“ genannt wird, nach weiteren 62 Wochen (434 Jahren) ausgerottet. Der Zeitraum von der Zerstörung des 1. Tempels bis zur Zerstörung des 2. Tempels beträgt 490 Jahre. 70 Jahre + 420 Jahre der 2. Tempelperiode = 490 Jahre. (Jes 44:28-45:1; Jer 29:10; Dan 9:24-26)

* Hinweis: Der Tempel wird geschlossen, Opfer werden eingestellt und das Priestertum wird ausgerottet, als die Juden im Jahr 66 n. Chr. gegen Rom in den Krieg ziehen. Von 66 n. Chr. bis 70 n. Chr., als der Tempel zerstört wird, vergeht eine halbe Woche (3 ½ Jahre).

(10) Wie bereits erwähnt, bedeutet das hebräische Wort „karas“, das normalerweise mit „abgeschnitten“ übersetzt wird, nicht getötet werden. Es bedeutet entfernt werden; wie wenn ein Gesalbter (Hohepriester/Priestertum) aus dem Dienst entfernt wird. In diesem Sinne sagt Daniel, dass nach 7 Wochen (49 Jahren) ein Gesalbter (Cyrus) kommen wird; dann wird nach 62 Wochen (434 Jahren) ein anderer Gesalbter (Hohepriester/Priestertum) kommen. Ein Vertrag wird für eine Woche (7 Jahre) unterzeichnet und der Gesalbte (Hohepriester/Priestertum) wird in der Mitte der Woche abgeschnitten (3 ½ Jahre vor der Zerstörung des Tempels). Mit anderen Worten sagt Daniel tatsächlich zwei verschiedene Gesalbte voraus: Cyrus nach 49 Jahren und der Hohepriester (Priestertum) nach den darauffolgenden 434 Jahren.

(11) Dan 9 sagt uns nicht, wann der Messias sterben wird. Es sagt uns, wann der Messias kommen kann. Das ist nach 490 Jahren; nachdem der 2. Tempel zerstört wurde. Es sagt uns alles, was geschehen muss, bevor der Messias kommen kann.

(12) Die Prophezeiung in Daniel 9 umfasst 490 Jahre. Das babylonische Exil dauerte 70 Jahre und der 2. Tempel stand 420 Jahre. Die Gesamtzeit von der Zerstörung des 1. Tempels bis zur Zerstörung des 2. Tempels beträgt 490 Jahre. Diese sind in folgende Abschnitte unterteilt:

1. 49 Jahre
2. 434 Jahre
3. 7 Jahre
4. 3 ½ Jahre
5. 490 Jahre

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Charedi  19.08.2024, 19:19
@Charedi

(13) Abschließend lässt sich sagen, dass der Prophet Jeremia im Kontext prophezeite, dass Babylon in 70 Jahren fallen und keine Macht mehr sein würde, und er prophezeite auch, dass 70 Jahre nach der Zerstörung des Tempels Gottes gesalbter Prinz (Cyrus) das Wort zum Wiederaufbau geben würde. Der Engel Gabriel beginnt seine Prophezeiung an Daniel mit der Offenbarung, dass dem jüdischen Volk und Jerusalem 490 Jahre bestimmt sind, nach denen das messianische Zeitalter beginnen kann. Die folgenden Verse enthalten eine detaillierte Beschreibung dessen, was während dieser Zeit geschehen würde. Dieser Zeitraum erstreckte sich von der Zerstörung des 1. Tempels bis zur Zerstörung des 2. Tempels; Genau 490 Jahre. Gabriele Daniel versicherte, dass 70 Jahre nach der Zerstörung des Tempels ein gesalbter Herrscher dem jüdischen Volk das Wort geben würde, zurückkehren und Jerusalem wieder aufbauen würde, was weitere 49 Jahre dauern würde. Tatsächlich gab Cyrus, den Gott zu seinem „Gesalbten“ ernannt hatte, genau 49 Jahre später die Juden das Wort, kehrten zurück und Jerusalem und den Tempel wieder aufzubauen. Der Engel offenbarte Daniel dann, dass der Tempel in den nächsten 434 Jahren in schwierigen Zeiten bestehen würde. Die zweite Tempelperiode war voller spiritueller und politischer Turbulenzen. Der Engel offenbarte dann, dass es nach diesen 434 Jahren (insgesamt 483 Jahre) einen Friedensvertrag für 7 Jahre geben würde, der jedoch mit zwei tragischen Ereignissen enden würde: Erstens würde ein Gesalbter (Hohepriester/Priestertum) ausgestoßen werden und seine priesterlichen Pflichten in der Mitte dieser 7 Jahre (3 ½ Jahre) aufgeben. Dann, zweitens (3 ½ Jahre später), würden die Leute des Prinzen (Vespasian und Titus) kommen, um die heilige Stadt und den Tempel zu zerstören. Sieben Jahre vor der Zerstörung des Tempels erlaubte Rom den Juden, Opfer darzubringen. Diese Vereinbarung wurde jedoch gebrochen, als Nero im Jahr 66 n. Chr. Chr. Vespasian verschwand, um den Hohepriester zu entfernen, den Tempel zu schließen und das jüdische Leben in Jerusalem zu vernichten; auch 3 ½ Jahre vor Titus im Jahr 70 n. Chr. Chr. den Tempel zerstörte. Damit wurde Daniels 490-jährige Prophezeiung erfüllt. (Jeremia 25:12; Jeremia 29:10; Jesaja 44:28-45:1; Dan 9:1-27; Esra 1:1-3; 2 Chronik 36:22-23)

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JensPeter  19.08.2024, 20:07
@Charedi

Ganz lieben Dank für Deine ausführliche Darlegung der Prophezeiung aus Eurer bzw. Deiner Sicht.

Endlich kann ich die Denkweise viel besser verstehen und nachvollziehen.

Bitte nicht enttäuscht sein wenn ich bei der Sicht bleibe, von der ich mich nach bestem Wissen und Gewissen überzeugt habe und die bei mir ständig auf den Prüfstand stehen.

Kommentieren möchte ich Deine interessanten Ausführungen hier nicht - nehme sie aber sehr genau zur Kenntnis.

Damit Du ggf. mich besser verstehst, in dem Link unten findest Du einige Gründe dafür.

Beste Grüße und nochmals ganz lieben Dank für Deine Mühe!

https : / / w w w . j w . o r g / d e / bibliothek/buecher/Einsichten-%C3%BCber-die-Heilige-Schrift/Jesaja-Buch/#p58-p69

(Ggf. Link kopieren und die Leerzeichen entfernen, Danke)

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JensPeter  20.08.2024, 18:36
@Charedi

Hab mich mit Deiner Antwort beschäftigt und eine Zusatzfrage hat sich mir aufgedrängt:

Wer ist die Person Jesus in Deinem / Eurem Glaubensbild?

Was sagt Ihr wer er sei - welche Titulierung ist üblich?

Hat er tatsächlich gelebt - und wie wird er heute beurteilt?

Die Info ist für mich wichtig damit Euer / Dein Glaubensbild für mich besser verstanden werden kann.

Ganz lieben Dank und meine besten Grüße

Jens

(Hoffentlich macht das nicht zu viel Mühe)

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Charedi  20.08.2024, 20:13
@JensPeter

Nwch unseren Lehren, da das trad. Judentum auf Wissen basiert, nicht auf aGla7brn. Ein Jude kann alle Gesetze halten und dennoch nicht glauben, er ist dennoch "gerettet".

Jesus war, wenn es ihn überhaupt gab, ein etwas gestörter Wanderprediger. Es sündigte z.B. am Schabbat, worauf lt G'ttes Order die Todesstrafe steht. Er setzte ewig gültige Torah Ordnungen außer Kraft, worauf nach G'ttes Ordern ebenfalls die Tofäfesstrafe steht.

Er outete sich als Prophet, obwohl er eigentlich wissen müßte, die Zeit der Propheten war mit dem babylonischen Exil, ca 300 Jahre vor seiner Zeit, beendet. Ab dato fehlte die Vorraussetzung für das Auftreten Propheten.

Er sagte er sei G'ttes Sohn, obwohl die Beweise fehlten, G'tt würde sich dadurch sterblich machen, was den Basislehren über G'tt wiederspricht.

Er soll der Moshiach gewesen sein, obwohl er sich weigerte, die Erkennungsmerkmale abzuliefern, um damit von allen Juden anerkannt zu werden. Christen lehren, das würde er bei seinem zweiten Kommen tun, aber TaNaCh kennt kein doppeltes Kommen eines Moshiach.

Jesus verkörpert auch nicht die Person eines Moshiach, siehe auch hier.

Da ich Mal Christ war, nicht lange, etwa 3J. (erst Batist, dann Pflingstler), aber lange genug um zu wissen, falscher Bahnhof, verdrehte Lehren. Mit Schimpf und Schande rausgeworfen worden, wegen meiner blasphemidchen Fragen und Behauptungen. In meiner Abwesenheit soll in einer Gemeindeversammlung dem Teufel übergeben worden sein. Hab Bauchweh bekommen, vom vielen Lachen.

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JensPeter  20.08.2024, 21:49
@Charedi

Besten Dank für die ausführliche Antwort. Jetzt ist auch diese Wissenslücke gefüllt.

Bitte, ein klitzekleiner Hinweis, was meinen persönlichen Glauben anbelangt: Jesus ist keinesfalls der allmächtige Gott, wie die Mehrheit der christlichen Glaubensgemeinschaften unterstellen. Auch die Dreieinigkeitslehre widerspricht der Bibel komplett.

Dir alles Gute und nochmals besten Dank.

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JensPeter  20.08.2024, 22:00
@JensPeter

Hab einen Aspekt Deiner interessanten Ausführung einem KI - System zur Prüfung übergeben. Nachfolgend die Antwort.

Ist nicht meine Antwort - denn ich kenne Eure / Deine Glaubensansicht nicht und möchte meine Kenntnisse vertiefen für ein besseres Verständnis.

Hab daher zu der Analyse keine abgeschlossene Meinung.

Beste Grüße

Jens

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JensPeter  20.08.2024, 22:02
@JensPeter

Auskunft der KI

Die Aussage "Ein Jude kann alle Gesetze halten und dennoch nicht glauben, er ist dennoch 'gerettet'" ist aus jüdischer Perspektive höchst ungewöhnlich und würde von den meisten jüdischen Gelehrten nicht bestätigt.

Um diese Aussage besser zu verstehen, müssen wir einige grundlegende jüdische Konzepte betrachten:

  • Glaube und Taten: Im Judentum sind Glaube und Taten eng miteinander verbunden. Während der Glaube an Gott eine zentrale Rolle spielt, wird dieser Glaube auch durch Taten zum Ausdruck gebracht. Die Einhaltung der Tora und der Gebote ist Ausdruck des Glaubens und führt zu einer tieferen Verbindung mit Gott.
  • Gerechtigkeit: Das Konzept der "Rettung" wird im Judentum anders verstanden als im Christentum. Es geht weniger um eine individuelle Erlösung von der Sünde, sondern vielmehr um die Gerechtigkeit vor Gott, die durch ein Leben in Übereinstimmung mit der Tora erreicht wird.
  • Zugehörigkeit zum jüdischen Volk: Die Zugehörigkeit zum jüdischen Volk basiert auf der Abstammung und nicht auf einem persönlichen Glauben. Man ist Jude, weil man jüdisch geboren ist oder sich dem Judentum angeschlossen hat.

Warum ist die Aussage also ungewöhnlich?

  • Fehlende Betonung des Glaubens: Die Aussage scheint den Glauben zu vernachlässigen, obwohl dieser im Judentum eine zentrale Rolle spielt.
  • Vermischung von jüdischen und christlichen Konzepten: Der Begriff "gerettet" ist eher ein christliches Konzept und wird im Judentum nicht in diesem Sinne verwendet.
  • Abkehr von der Tora: Wenn jemand behauptet, alle Gesetze zu halten, aber gleichzeitig nicht an die grundlegenden Prinzipien des Judentums glaubt, stellt sich die Frage, was ihn dann noch als Juden definiert.

Mögliche Erklärungen:

  • Missverständnis: Die Person könnte die jüdischen Lehren missverstanden haben oder versucht, jüdische und christliche Konzepte zu vereinen.
  • Einfluss anderer Religionen: Es ist möglich, dass die Person von anderen Religionen beeinflusst wurde und ihre Überzeugungen entsprechend angepasst hat.
  • Individuelle Interpretation: Jeder Mensch interpretiert seinen Glauben auf seine eigene Weise. Es ist denkbar, dass die Person eine sehr persönliche und individuelle Interpretation des Judentums hat.

Fazit:

Die Aussage, dass ein Jude alle Gesetze halten und dennoch nicht glauben kann, ist aus jüdischer Perspektive unüblich und würde von den meisten jüdischen Gelehrten nicht bestätigt. Glaube und Taten sind im Judentum eng miteinander verbunden, und die Zugehörigkeit zum jüdischen Volk basiert auf der Abstammung und der Identifikation mit den jüdischen Werten.

Es ist wichtig zu beachten, dass dies eine allgemeine Aussage ist und es immer Ausnahmen geben kann. Wenn du dich für eine tiefergehende Auseinandersetzung mit diesem Thema interessierst, empfehle ich dir, dich an einen jüdischen Gelehrten oder eine jüdische Gemeinde zu wenden.

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Charedi  21.08.2024, 15:50
@JensPeter

Nach dem jüdischen Gesetz reicht es aus, nur die Gesetze zu befolgen.

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Mayahuel  06.06.2024, 23:17
Der Prophet Micha benennt Bethlehem als Geburtsort

Micha 5,1: angebliche Geburtsort des Messias:

https://www.bibleserver.com/LUT/Micha5%2C1

Was danach im Text kommt, wird von Christen aber ignoriert.

Micha 5,4: der Typ aus Mi 5,1 soll dabei helfen, einen Angriff von Assur, das Assyrische Reich, abzuwehren:

 4 Und er wird der Friede sein. Wenn Assur in unser Land fällt und in unsere festen Häuser einbricht, so werden wir sieben Hirten und acht Fürsten dagegen aufstellen.
5 Sie werden das Land Assur mit dem Schwert weiden und das Land Nimrods mit ihren bloßen Waffen.
So wird er uns von Assur erretten, wenn es in unser Land fallen und in unsere Grenzen einbrechen wird.

https://www.bibleserver.com/LUT/Micha5%2C4-6

Jesus hat nicht geholfen, einen Angriff abzuwehren. Rosinenpickerei ...

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Goldlaub  06.06.2024, 23:32
@Mayahuel

Wo ist Assur bzw. Nimrod und wer lebt heute noch dort. Hirten und acht Fürsten. Gibt es fast in jedem Land!

Und noch was für Selbstdenker: Wenn ich Prophet wäre und würde das, was du anführst quasi "sehen", dann wäre doch bestimmt auch der heutige Name von Assur bzw. Nimrod mir bekannt. Dem Propheten, der deine Zeilen niederschrieb hatte wohl keine Kenntnis davon.

wie mein ich das?

Beispiel. Es gab mal zwei Schokokekse, die nannte man Raider. Ihr Name wurde geändert in Twix. Ein "Seher" (Prophet) der noch zu Zeiten von Twix vorausieht, dass der Name geändert wird, sieht doch sicher dann auch den Namen Raider (und nicht mehr Twix).

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Mayahuel  07.06.2024, 06:50
@Goldlaub
Und noch was für Selbstdenker:

Micha stirbt nicht mitten in der Geschichte

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Beliebt ist Micha 5,1: angebliche Geburtsort des Messias:

https://www.bibleserver.com/LUT/Micha5%2C1

Was danach im Text kommt, wird von Christen aber ignoriert.

Micha 5,4: der Typ aus Mi 5,1 soll dabei helfen, einen Angriff von Assur, das Assyrische Reich, abzuwehren:

 4 Und er wird der Friede sein. Wenn Assur in unser Land fällt und in unsere festen Häuser einbricht, so werden wir sieben Hirten und acht Fürsten dagegen aufstellen.
5 Sie werden das Land Assur mit dem Schwert weiden und das Land Nimrods mit ihren bloßen Waffen.
So wird er uns von Assur erretten, wenn es in unser Land fallen und in unsere Grenzen einbrechen wird.

https://www.bibleserver.com/LUT/Micha5%2C4-6

Jesus hat nicht geholfen, einen Angriff abzuwehren. Rosinenpickerei ...

Es gibt keine offizielle Liste, welche Bedingungen ein Messias zu erfüllen hat: und so haben verschiedene Christen und Juden verschiedene Positionen dazu.

Die hier erwarten sich, dass der Messias fruchtbar sein wird und Kinder haben wird:

 He will be fertile and have sons.
1 Chron. 17:11…....... that I will raise up thy seed after thee, which shall be of thy sons; and I will establish his kingdom

http://www.srimatham.com/uploads/5/5/4/9/5549439/why_jesus_is_not_the_messiah.pdf

Jesus hatte keine Kinder.

Bei Juden gab es nie einheitliche Vorstellungen und diese haben sich sogar mit der Zeit geändert.

Für gewöhnlich:

  • Jude sein (Dtn 17,15); (Num 24,17)
  • dem Stamm Juda angehören (Gen 49,10)
  • ein direkter männlicher Nachkomme (Sohn nach Sohn) von König David (1 Chr 17,11; Ps 89,29–38; Jer 33,17; 2 Sam 7,12–16) und König Salomon sein (1 Chr 22,10; 2 Chr 7,18)
  • das jüdische Volk aus dem Exil in Israel versammeln (Jes 11,12; Jes 27,12f)
  • den jüdischen Tempel in Jerusalem wieder aufbauen (Mi 4,1)
  • den Weltfrieden bringen (Jes 2,4; Jes 11,6; Mi 4,3)
  • die ganze Menschheit dazu bringen, den ein-einzigen Gott anzuerkennen und ihm zu dienen (Jes 11,9; Jes 40,5; Zef 3,9).

Heute warten nicht mal alle Juden auf einen Messias.

Im Liberalen Judentum und im Rekonstruktionismus gibt es für gewöhnlich keine Messiaserwartung:

Reform Judaism and Reconstructionist Judaism generally do not accept the idea that there will be a Messiah.
Some believe that there may be some sort of Messianic Age (the World to Come) in the sense of a utopia, which all Jews are obligated to work towards (thus the tradition of Tikkun olam).

https://en.wikipedia.org/wiki/Messiah_in_Judaism

Im Alten Testament finden sich viele Aussagen, die Christen als Prophezeiungen über Jesus interpretieren. Man könnte also sagen: "Steht schon alles in der Bibel?"

Die Frage ist aber komplizierter: Hat Jesus sein Leben nach diesen Prophezeiungen ausgerichtet? Oder haben die Schreiber der Bibel die alten Texte einfach passend gemacht?

Fakt ist: Jesus kannte die Schriften wohl gut. Möglich also, dass er die messianischen Prophezeiungen auf sich bezog. Genauso möglich aber, dass die Evangelien später so verfasst wurden, dass sie zu Jesu Leben passen.

Hinzu kommt: Manche Prophezeiungen scheinen nicht ganz zu passen. Und die Deutung von Prophezeiungen ist sowieso schwierig, weil sie oft mehrdeutig sind.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Besuche eine christliche Schule seit 16 Jahren🙏🏽

Charedi  18.08.2024, 14:54

Jes53 duerfte wohl die bekanntest Prophezeiung sein, die komplett aus dem Kontext gerissen wurde. In Jes 52-54 gehts um das Leiden Israels und dessen Erloesung. Genau genommen sogar komplett Jesaja. "Knecht G'ttes" wurde oftmals im Tanach erwaehnt, auch schon in der Torah. Es war immer "Knecht Israel" (sing.) damit angesprochen, das Volk Israel (sing.), nie eine einzelne bestimmte Person.

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zahlenguide  06.06.2024, 22:58

Es gibt da nur EIN Problem an deiner These. Es gab schon 3 Jahre nach Jesu Himmelfahrt Lieder, die von seiner Hinrichtung und Auferstehung berichten.

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Baldr1932  06.06.2024, 23:01
@zahlenguide

Da hast du Recht!

Tatsächlich gibt es in der Tat sehr frühe christliche Schriften, die von Jesu Tod und Auferstehung berichten. Die Briefe des Apostels Paulus, die ältesten Schriften des Neuen Testaments, entstanden teilweise nur wenige Jahre nach Jesu Himmelfahrt.

Diese frühen Texte lassen darauf schließen, dass der Glaube an Jesu Auferstehung unter den Christen bereits kurz nach seinem Tod fest etabliert war.

Das widerspricht zwar nicht meiner Aussage, dass die Evangelien später verfasst wurden und die Frage nach der Beeinflussung Jesu durch die Prophezeiungen etwas kompliziert ist. Es zeigt aber deutlich, dass die Kernelemente des Christentums – Kreuzigung, Tod und Auferstehung Jesu – schon sehr früh existierten und nicht erst nachträglich erfunden wurden.

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Nein, das kann nicht sein. Ist zu kurz gedacht und etwas naiv.