Meinung des Tages: Wie bewertet Ihr das schlechte Abschneiden deutscher Schüler bei der PISA-Studie?
Deutsche Schüler haben im internationalen PISA-Vergleich das bislang schlechteste Ergebnis erzielt. Seit Beginn der Studie haben die Schüler hierzulande in allen Kernkompetenzen abgebaut. Die möglichen Gründe für den Leistungsabfall sind vielfältig...
Was ist die PISA-Studie?
Der Begriff "PISA" steht für "Programme For International Student Assessment" und beschreibt ein internationales Schulleistungs-Vergleichsverfahren. Im besagten Test werden weltweit 15-jährige Schüler im Abstand von drei Jahren auf ihre Kompetenzen beim Lesen, in der Mathematik sowie den Naturwissenschaften geprüft. In Deutschland wurden ca. 6.000 repräsentativ ausgewählte Schüler an rund 260 Schulen aller Schularten getestet. Neben dem zweistündigen Multiple-Choice-Test wurden zudem Fragen zu den Lernbedingungen oder der sozialen Herkunft der Jugendlichen gestellt. Weltweit betrug die Anzahl der teilnehmenden Schüler um die 700.000.
Deutsche Schüler offenbaren gravierende Defizite
Die deutschen Schüler schneiden im Vergleich zum letzten Test aus dem Jahr 2018 in allen drei Bereichen schlechter ab. Obgleich zwar bei allen partizipierenden OECD-Staaten Leistungsrückgänge zu beobachten sind, fallen die Leistungseinbußen deutscher Schüler überdurchschnittlich groß aus. Nach der ersten Studie aus dem Jahr 2000 konnte Deutschland seine Ergebnisse zwar verbessern und auf hohem Niveau halten; spätestens seit den letzten PISA-Tests jedoch ist ein klarer Abwärtstrend zu verzeichnen.
Derzeit liegt Deutschland nur noch in den Naturwissenschaften signifikant über dem Durchschnittswert der OECD-Staaten. In Mathematik sowie bei der Lesekompetenz hingegen findet man sich mittlerweile nur noch im OECD-Durschnitt wieder. Besonders schockierend wäre der Umstand, dass ca. 1/3 der Jugendlichen in mind. einem der getesteten Felder über nur sehr geringe Kompetenzen verfügen. Auch auf Seiten der besonders leistungsstarken Schüler haben sich im aktuellen Test gewisse Defizite herauskristallisiert.
Und während Estland erneut herausragend gute Ergebnisse erzielt hat, erörtern Experten hierzulande die potentiellen Gründe für das erschreckend schlechte Ergebnis unserer Schüler...
Mögliche Faktoren für das schlechte Abschneiden
Wenngleich die Autoren der Studie davon ausgehen, dass die durch Corona bedingten Schulschließungen einen negativen Effekt auf den Kompetenzerwerb hatten, offenbart die Auswertung der internationalen Daten keinen systematischen Zusammenhang zwischen der Dauer der Schulschließungen und der Leistungsrückgänge.
Wie in kaum einem anderen Land hängen die Bildungschancen in Deutschland enorm stark von der sozialen Herkunft ab, was bedeutet: Schüler aus sozial schwächeren / bildungsferneren Haushalten haben hierzulande häufig so gut wie keine Chance, einen höheren Bildungsabschluss zu erlangen. Estland zeigt erfolgreich auf, wie Schüler mit Lern- und Leistungsdefiziten erfolgreich und gezielt gefördert werden, um ihnen einen erfolgreichen Bildungsweg zu ermöglichen.
In Kontrast zu anderen Staaten tut sich Deutschland darüber hinaus weiterhin schwer, die aktuelle Technik in moderne didaktische Konzepte zu integrieren. Anstatt über Handyverbote zu sprechen, sollte viel mehr nach Mitteln gesucht werden, derartige Technologien für das Unterrichtsgeschehen nutzbar zu machen. Erschwerend kommt hinzu, dass in Deutschland aufgrund der föderalen Struktur in jedem Bundesland andere Bildungsstandards gelten.
Der Anstieg an Kindern geflüchteter Menschen wäre ebenso als ein möglicher Grund zu nennen. Hierbei gilt jedoch zu bedenken, dass auch an den Gymnasien ein drastischer Leistungsrückgang zu verzeichnen ist und Gymnasien i.d.R. nicht die Last der Integration zugewanderter Kinder zukommt.
Der Bildungsexperte Olaf Köller vertritt die Meinung, dass sich in zahlreichen westlichen Gesellschaften auch eine Art "Sättigung" eingestellt hätte, die einen generellen Motivationsverlust seitens der Schülerschaft bedingen würde...
Unsere Fragen an Euch: Wie bewertet Ihr die aktuellen Ergebnisse der Studie? Sollte die Bildungspolitik in Deutschland vereinheitlicht werden? Was läuft Eurer Meinung nach gut und was schlecht an deutschen Schulen? Wann und wie sollten lernschwache Kinder gefördert werden?
Wir freuen uns auf Eure Antworten.
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
Quellen:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/pisa-studie-interview-100.html
https://www.tagesschau.de/kommentar/pisa-foederalismus-100.html
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/pisa-studie-128.html
55 Antworten
Die PISA-Studien stehen ja durchaus in der Kritik. Aber viele der Testergebnisse kann man im Alltag nachvollziehen.
In Mathematik sowie bei der Lesekompetenz hingegen findet man sich mittlerweile nur noch im OECD-Durschnitt wieder.
Lehrer schaffen es noch immer nicht, v.a. Mädchen aus ihrem "Mathe ist blöd, kann ich eh nicht" Mindset herauszuholen. Mit diesem ist allerdings das effektive Lernen von vornherein ausgeschlossen. Wir brauchen Lehrer, die Schülern aufzeigen können, was sie alles können wenn sie daran glauben. Nicht Lehrer, die das Gefühl der Unfähigkeit auch noch mit Druck fördern.
Was die Lesekompetenz angeht, liegt das in meinen Augen schlichtweg daran, dass sich die Lebensgestaltung verändert hat. Ich habe als Schulkind Buch um Buch um Buch gelesen, heutzutage spielt man Spiele am Smartphone.
Besonders schockierend wäre der Umstand, dass ca. 1/3 der Jugendlichen in mind. einem der getesteten Felder über nur sehr geringe Kompetenzen verfügen.
Wie in kaum einem anderen Land hängen die Bildungschancen in Deutschland enorm stark von der sozialen Herkunft ab
Ja, das ist das eigentlich Skandalöse an unserem Bildungssystem.
Wir sind ein Land, das essentiell von der guten Bildung seiner Bevölkerung abhängt. Und doch gönnen wir es uns, einen ernstzunehmenden Teil der Schüler einfach abzuschreiben, statt sie zu fördern. Wer nicht von Elternseite her den Wert einer guten Bildung vermittelt bekommt und gefördert wird, hat sehr oft Pech gehabt.
Ich bin der Ansicht, dass dies ein bedeutender Faktor ist, wie AfD-Wählerrekorde und auch Silvester-Krawalle zustande kommen. Auf der einen Seite sind's die "Biodeutschen" und auf der anderen Seite die Menschen mit Migrationshintergrund, die frustriert sind weil ihnen und ihren Kindern Aufstieg und Verbesserung so schwer gemacht wird.
In Kontrast zu anderen Staaten tut sich Deutschland darüber hinaus weiterhin schwer, die aktuelle Technik in moderne didaktische Konzepte zu integrieren. Anstatt über Handyverbote zu sprechen, sollte viel mehr nach Mitteln gesucht werden, derartige Technologien für das Unterrichtsgeschehen nutzbar zu machen.
Mein Reden!
Man hört von der mehrheitlich "alteingesessenen" Lehrerschaft und liest hier von GF-Nutzern sehr oft die Forderung nach generellen Handyverboten in Schulen. Getreu nach dem Motto: Es soll um jeden Preis alles so bleiben wie im letzten Jahrtausend. Das Handy ist Teufelszeug, das an allen Fronten bekämpft werden muss.
Mit dem Ergebnis, dass man sich u.a. hier auf GF regelmäßig wundert, ob junge Menschen denn gar nicht mehr wissen dass es Google und Wikipedia gibt und man dort Informationen bekommt.
Es wird Zeit, dass der Bildungssektor akzeptiert, dass Internet und Smartphone mittlerweile zum Leben dazu gehören. Ja, sie bringen Probleme und Gefahren mit sich. Schüler müssen lernen, damit umzugehen. Gleichzeitig bringt die neue Informationstechnologie tolle Möglichkeiten mit sich, die vieles vereinfachen kann - wenn man denn gelernt hat, sie zu nutzen.
Das wäre in meinen Augen ganz klar Aufgabe des Bildungssektors. Aber dafür brauchts nunmal Lehrer, die nicht auf Krampf am letzten Jahrtausend festhalten wollen, und die scheinen in Deutschland leider den Ton anzugeben.
Erschwerend kommt hinzu, dass in Deutschland aufgrund der föderalen Struktur in jedem Bundesland andere Bildungsstandards gelten.
Ja, völlig sinnlos, kontraproduktiv und werden wir leider nicht ändern können.
dass auch an den Gymnasien ein drastischer Leistungsrückgang zu verzeichnen ist und Gymnasien i.d.R. nicht die Last der Integration zugewanderter Kinder zukommt.
Dafür scheinen immer mehr Eltern ohne Migrationshintergrund der Ansicht zu sein, dass ihr Kind unbedingt aufs Gymnasium gehen und studieren müsse. Eine Mittlere Reife und anschließende Berufsausbildung wird ja z.T. als Totalversagen empfunden. Mit dem Ergebnis, dass wir haufenweise Kinder an Gymnasien haben, die dort von ihrer Lernmotivation und ihrem Schulischen Leistungsvermögen her eigentlich nichts zu suchen hätten.
Der Bildungsexperte Olaf Köller vertritt die Meinung, dass sich in zahlreichen westlichen Gesellschaften auch eine Art "Sättigung" eingestellt hätte, die einen generellen Motivationsverlust seitens der Schülerschaft bedingen würde...
Den generellen Motivationsverlust sehe ich auch... Statt sich zu freuen, mal wieder was Neues zu lernen, scheinen junge Menschen heutzutage als erstes zu hinterfragen, ob sie das Gelehrte zu irgendwas akut brauchen.
Ich sehe das allerdings nicht als "Sättigungsproblem", sondern als Problem unserer zunehmend polarisierten und "Meinungsorientierten" Gesellschaft: Allgemeinbildung, Durchblick durch komplexe Probleme, Analysefähigkeiten sind verpöhnt, wichtig ist dass man die richtige Meinung vertritt... ein hinterfragender Abgleich mit realen Tatsachen wird ja schon fast als Verrat empfunden.
Das wird leider in vielen Elternhäusern so gefördert, da kommt die Politik nicht dran. Aber zumindest Lehrer sollten Schüler ermutigen, Aussagen zu hinterfragen und mit gelerntem Allgemeinwissen abzugleichen. Was nicht mit Lehrern funktioniert, die vorne stehen und sagen "ist halt so" oder "weil ich es sage".
Dabei kann man so viel lernen, wenn man die Aussage des Lehrers überdenkt und genau die Fragen stellt, die einem in den Sinn kommen!
Also: Mehr Diskurs, mehr Hinterfragen im Klassenzimmer!
Sollte die Bildungspolitik in Deutschland vereinheitlicht werden?
Ja!
Wann und wie sollten lernschwache Kinder gefördert werden?
Sehr einfach: Wer nicht von zu Hause gefördert wird, muss eben vom Staat gefördert werden.
Dann müssen Schüler, die von ihren Eltern keinerlei Hilfe erwarten können, eben auch Hausaufgaben, Klausurvorbereitung und Referatvorbereitung betreut in der Schule machen können, notfalls bis abends 20:00 Uhr.
Und bei Eltern, die dies blockieren wollen, sollte es auch eine vergleichsweise niederschwellige Möglichkeit des Zwangs geben. Egal, ob die Eltern meinen, dass ihr Kind zur Übernahme des elterlichen Geschäfts eh keinen Schulabschluss braucht oder ob sie meinen, dass ihr Kind in der Schule "von Gleichgeschalteten indoktriniert" wird. Eltern sollten nicht den Bildungsweg des Kindes blockieren können.
In meinen Augen ist "Lernschwäche" sehr oft eher ein Problem mangelnder Motivation, schlechter/fehlender Förderung und z.T. eben aktiver Blockierung. Aber es ist natürlich bequemer, zum Arzt zu gehen und zu sagen, dass das Kind das Problem sei.
Applaus. Sachlich und mit dem Finger in die Wunde.
Danke!
Nach etwas Herumdrucksen seitens Rektorin hören wir von ihr "Ich bin zwei Jahre vor der Rente, ich will das nicht mehr entscheiden, das soll der/die Nachfolger*in gerne tun."
Alter. Runter vom Chefsessel und für die letzten zwei Jahre nochmal als normale Lehrerin in eine andere Schule versetzen! Wobei eigentlich nichtmal das, denn von so jemandem lernt man nichts Gutes.
Wie weit das gehen kann, sieht man u.a. in den USA, wo es nur noch zwei Lager gibt.
Ich fürchte, wir sind in Deutschland auf dem besten Weg zu einer ähnlichen Situation. Achtsam/pluralistisch/progressiv im einen Lager und kompromisslos konservativ im anderen.
Das ist aber kein typisch deutsches Problem. Das scheint in der Welt überall immer mehr um sich zu Greifen.
Ja, leider. Ich beschäftige mich, weil mir o.g. Entwicklung Angst macht, allmählich mit möglichen Auswanderungszielen. Bisher erfolglos.
Sorry für die "Infiltration" deiner Antwort. Aber bei einer insgesamt so guten Antwort mag ich da nicht separat schreiben ;-)
Alles gut, interessante Kommentare lese ich immer gerne und ich stimme dir in allen Punkten zu.
Nach etwas Herumdrucksen seitens Rektorin hören wir von ihr "Ich bin zwei Jahre vor der Rente, ich will das nicht mehr entscheiden, das soll der/die Nachfolger*in gerne tun."
Das ist ein typisches Verhalten mancher alten Leute gegenüber neuer Technik, wobei es Beamer schon seit 20 Jahren gibt.
Das kann sie ja gerne in ihrem privaten Wohnzimmer so halten und von mir aus braucht sie die nicht einmal in ihren verbleibenden 2 Jahren im Unterricht selbst benutzen (als Rektorin unterrichtet sie ja eh nicht). Aber teure Technik vergammeln zu lassen, obwohl der Hausmeister sie einfach installieren müsste finde ich dreist und ignorant.
Achtsam/pluralistisch/progressiv im einen Lager und kompromisslos konservativ im anderen.
Kompromisslosigkeit ist schon schlimm genug, ja. Aber das noch verbunden mit wirklich permanentem Lügen ist IMHO noch einmal eine Stufe schlimmer.
Wenn du mit solchen Dingen konfrontiert wirst, verlierst du ungemein Energie, erst mal die Lügen zu durchdringen, bevor es je zu einer sachlichen Auseinandersetzung kommt.
Es gibt auch viele Beispiele, wo die Lügen einfach so oft wiederholt werden, dass sie auch im "Mainstream" längst bedingungslos akzeptiert werden. Weil es gefühlt jeder sagt und dann muss es wohl stimmen....
Auch von uns vielen Dank für Deine sehr ausführliche Antwort zum Thema.
Hallo zusammen,
als ein 15 Jähriger Gymnasiast kann ich dieses Problem völlig nachvollziehen. Meiner Meinung nach stellt die mangelnde Digitalisierung kein großartiges Problem dar, sondern eher die Ursache, die mir am meistem aufgefallen ist:
Nämlich die zunehmende Sucht zu sozialen Netzwerken und die somit verbundene fehlende Disziplin zum Lernen. Dies betrifft zwar nicht alle, aber aus eigener Erfahrung durch mein soziales Umfeld, befinde ich dies als größtes Problem.
Die Regierung sollte meiner Meinung nach zu diesem Thema die Schüler und Schülerinnen etwas mehr fördern.
Was meint ihr, habe ich Recht?
Ja total, ich bin auch Schülerin und sehe das gleiche. Durch Plattformen wie Tiktok und Instagram wird die Konzentrationsspanne auf einen Bruchteil verkürzt, man ist es gewohnt, ständig beriselt zu werden und sich mit so vielen unterschiedlichen Themen in so kurzer Zeit zu beschäftigen. Das macht natürlich abhängig. Was ich auch unglaublich finde, ist, dass viele Eltern ihren Kindern in schon so frühem Alter Zugang dazu verschaffen. Ich sehe im Bus ein- bis zweijährige Kinder, die ein Handy in der Hand haben und irgendwelche Youtube-Videos anschauen (wodurch ihnen auch noch ein unrealistischen Körperideal und eine perfekte Glitzerwelt vermittelt werden) und ihr Umfeld gar nicht wahrnehmen. Da wundert man sich auch nicht mehr über Schlagzeilen von wegen ein zwölfjähriger ist vor die S-Bahn gefallen, weil er durch sein Handy abgelenkt war. Ich finde es extrem verantwortungslos von Eltern, ihre Kinder unkontrolliert lang vors Handy oder den Fernseher zu setzen, nur damit sie Ruhe geben. Wahrscheinlich wissen sie oft auch gar nicht, wie schädlich das sich auswirken kann, da finde ich, dass das eine Aufgabe für den Staat wäre, Aufklärungsarbeit zu leisten.
Was meint ihr, habe ich Recht?
Ja.
Eben die Nutzung des Smartphones, so wie es jetzt ist, ist sehr kontraproduktiv. Auswirkungen u.a. auf das Konzentrationsvermögen und die Aufmerksamkeitsspanne sind längst belegt. Ich halte das z.B. für den Hauptgrund, weshalb es heutzutage in Mode ist, bei Fahrprüfungen durchzufallen. Es schafft keiner mehr, sich mal 45 min zusammen zu reißen.
Die Regierung sollte meiner Meinung nach zu diesem Thema die Schüler und Schülerinnen etwas mehr fördern.
Eben!
Ich bin da absolut auch ein Freund des Prinzips "Lernen durch Schmerz": Wer im Unterricht die ganze Zeit am Handy hängt (geräuschlos), der lernt halt nichts und schreibt entsprechende Noten, die eine Versetzung ins nächste Schuljahr ausschließen. Müssen Schüler, Lehrer und Eltern(!) halt auch mal aushalten.
Ich wäre als Lehrer auch hinterhältig genug, im Vorfeld anzukündigen dass das Smartphone in der nächsten Klassenarbeit benutzt werden darf, und dann gibts nur Aufgaben die mit echter, kreativer und um die Ecke denkender Intelligenz zu lösen sind, sodass alle in die Röhre gucken dass das tolle Smartphone ja total nutzlos ist.
Denn von einem bin ich absolut überzeugt: Explizite Handy-Verbote tragen nicht dazu bei, dass Schüler lernen dass das Ding auch mal freiwillig beiseite gelegt werden muss, weil's grad was Wichtigeres gibt.
Habe ich damit recht? ;)
"es schafft keiner mehr, sich mal 45 Minuten zusammenzureißen" – hier möchte ich noch einen Blickwinkel ergänzen, der gern unterschlagen und nicht ernst genommen wird: Leute, die zB chronisch krank, depressiv oder neurodivergent sind, haben diese Konzentrationsprobleme auch ohne das Handy. Die Gruppierungen machen sicher 10-15 Prozent der Gesellschaft aus. Ja, der Handy- und Medienkonsum ist definitiv zu hoch, keine Frage; ihn aber als einzigen Grund anzuführen, finde ich schwierig. Wobei ich dir beim Rest aber vollkommen zustimme!!!
Ich wohne in der Nähe von einer Berufsschule und um 9.30 sind die ersten da und fahren heim was sollen du schon lernen es liegt nicht an Schülern sonder an Zuwenig Lehrer meiner Meinung nach
Also wenn das so ein Test ist, also dass einem so ein Wisch ausgeteilt wird, sag ich euch ganz ehrlich, hab ich das als 15. Jährige auch nie ernst genomm. Vor allem in Mathe nicht 🥴
Zitat: „Mädchen aus ihrem "Mathe ist blöd, kann ich eh nicht" Mindset herauszuholen.“
Wer redet das den Mädchen heutzutage denn immer noch ein – kommt das von manchen Vätern?
Vielleicht brauchen die Mädchen mehr weibliche Vorbilder. Also im Unterricht oder auch zu Hause mal etwas über Leben und Arbeit von Frauen im MINT-Bereich erzählen.
Da gibt’s ja viele Beispiele: z.B. Hypatia von Alexandria, Maria Sibylla Merian, Caroline Herschel, Ada Lovelace, Emmy Noether, Marie Curie, Irène Joliot-Curie, Hedy Lamarr, Grace Hopper, Katherine Johnson, Dorothy Vaughan, Mary Jackson (Siehe Film „Hidden Figures“), Walentina Tereschkowa, Mae Jemison, Dorothy Hodgkin, Rachel Carson, Jane Goodall, Rosalind Franklin, Nettie Stevens, Christiane Nüsslein-Volhard, uvm.
Und man kann einem Mädchen zur Jugendweihe z.B. das Buch: „Furchtlose Frauen, die nach den Sternen greifen: 50 Porträts faszinierender Wissenschaftlerinnen“ von Rachel Ignotofsky schenken; oder das Buch „Frauen, die die Wissenschaft veränderten: Von der Antike bis zur Gegenwart“ von Anna Reser u. Leila McNeill.
Wer redet das den Mädchen heutzutage denn immer noch ein – kommt das von manchen Vätern?
Ich kann dir z.B. im Bezug auf meine Cousine (15, meine ich) sagen, dass sie fest überzeugt ist dass Mädchen im Hinblick auf Mathematik und Naturwissenschaften von Natur aus benachteiligt seien und jedes Engagement in dieser Richtung vergebene Mühe sei. Das hat sie das definitiv nicht von ihrem Vater; der kommentiert derartige Aussagen nämlich genauso wie ich mit dem Argument, dass es mit dieser Grundeinstellung eine selbsterfüllende Prophezeihung ist und sie nie ausprobiert hat, was möglich wäre wenn sie es mal ernsthaft versuchen würde.
Ich kann mich allerdings erinnern, noch vor wenigen Jahren irgendwelche Online-Artikel überflogen zu haben, von wegen Männlein und Weiblein hätten unterschiedlich viele Verbindungen beider Hirnhälften und deshalb seien Männer von Natur aus eher logisch und Frauen von Natur aus eher kreativ veranlagt. Wenn man als meinetwegen 12jähriges Mädel, das sich gerade zum ersten Mal in Mathe etwas schwerer tut, sowas liest ist der Schaden wohl garantiert.
Vielleicht brauchen die Mädchen mehr weibliche Vorbilder.
Ja!
Das habe ich in der Feuerwehr gesehen. Als sich die erste Frau in unserer Truppe etabliert hatte und jeder im Dorf gesehen hat dass das funktioniert, gabs plötzlich 5-6 Mädchen, die in die Jugendfeuerwehr wollten.
Und trotzdem gibts noch genügend Idioten, die meinen Frauen hätten in der Feuerwehr nichts zu suchen... Und das z.T. öffentlichkeitswirksam kundtun.
Da gibt’s ja viele Beispiele
...und leider ists auch absolut nicht selten, dass Männer die Entdeckungen und Erfolge ihrer Kolleginnen allein für sich beanspruchen.
Wir haben in puncto Gleichberechtigung noch einiges zu tun.
Ich bewerte das schlechte Abschneiden der deutschen Schüler indem ich sage das diese Welt völlig verdummt, hab ihr euch schonmal die Schüler im Unterricht angeschaut sie tuhen so als wären sie die aller coolsten doch sie sind seelisch gebrochen und ohne liebe, sie tuhen so als wären sie die coolsten und besten aber im inneren brauchen sie einfach nur Aufmerksamkeit und Versuchen alle in der Umgebung kleiner als sie selbst zu machen. Nur damit sie sich selbst viel besser fühlen und sich auch so akzeptieren wie sie sind. Das alles verbergen sie und lassen niemanden in ihre Nähe. Dadurch verschlechtern sich die Noten und die Motivation, sowie den Optimismus um noch irgendwas in der Schule zu tuhen !! Solche schüler gibt es zu 90% in einer Klasse. Wenn man das pro Klasse rechnet und das jede Schule so in etwa 10 Klassen hat sind das die meisten Schüler. Was soll man denn noch von den Schülern heute zu Tage erwarten ?
Mich überrascht das Ergebnis nicht, schon seit Jahrzehnten schneiden die deutschen Schüler:innen schlecht in dieser Studie ab. Jährlich wird getitelt, wie "doof" die deutschen Schüler:innen sind und andere viel besser.
Schon zu meiner Schulzeit (1994 bis 2004) gab es z.B. Schulkinder, die nicht ein Buch zu Hause, geschweige denn jemals in der Hand gehabt hatten, noch nie in einem Museum waren oder ein Stück klassische Musik gehört hatten.
Bildung fängt nicht mit der Schule an, sondern ab Geburt und in erster Linie sehe ich für eine erfolgreiche Schullaufbahn die Eltern in der Pflicht, denn dort wird der Grundstein dafür gelegt.
Wenn schon Mama und Papa den ganzen Tag nur fernsehen und die BILD lesen, sehe ich - egal bei welchem Kind - kaum eine Chance dafür, dass das Kind erfolgreich lernen kann, weil es schon ab Geburt lernt, dass Bildung unwichtig ist.
Welche Mutter/welcher Vater nimmt sich denn die Zeit, seinem Kind etwas zu erklären, auch die einfachsten Dinge, wie der Unterschied zwischen Äpfeln und Birnen?
Da es heute sehr kreative Wege der Wissensvermittlung gibt, die ich mir schon als Kind gewünscht hätte, die auch in der Schule eingesetzt werden, halte ich weniger die Schule und die Lehrer:innen für verantwortlich, sondern in erster Linie die Eltern.
Natürlich könnte man mehr Material oder ein besseres Lernumfeld schaffen, das bringt aber nichts, wenn die Grundeinstellung der Kinder zum lernen schon negativ ist.
Sehr schön auf den Punkt gebracht. Sehe ich absolut genau so. Muss man sich nicht die simple Frage stellen; man bringt Kinder zur Welt und dann endet bei der Geburt vielfach die Verantwortung?? Das ist zynisch gesehen so, wenn zu Weihnachten Tiere verschenkt werden und wenn sie nach 3 Wochen zu viel Aufwand machen, dann gibt es ja das Tierheim [wenn die Tiere Glück haben...].
Tut mir leid aber Gendern und zeitgleich über PISA reden, wie lächerlich willst Du dich machen?
Manchmal wäre es schon ein Fortschritt, wenn die Eltern mindestens die BILD lesen würden, anstatt gar nichts zu lesen..
Ja, es gibt zu viele Eltern, die aus den verschiedensten Gründen ihren Pflichten nicht nachkommen. Da stimme ich dir absolut zu.
Allerdings finde ich, dass das System dies kompensieren sollte. Denn am Ende sollte Chancengleichheit herrschen und ob Eltern ihr Kind nun aus Faulheit, ideologischen Gründen oder schlichtweg mangels eigener Bildung nicht fördern, sollte einerlei sein. Dann muss das Kind eben ersatzweise in der Schule gefördert werden. Beispielsweise das grundsätzliche Interesse am Lernen überhaupt erstmal geweckt werden.
Schon zu meiner Schulzeit (1994 bis 2004) gab es z.B. Schulkinder, die nicht ein Buch zu Hause, geschweige denn jemals in der Hand gehabt hatten, noch nie in einem Museum waren oder ein Stück klassische Musik gehört hatten.
Also bei Büchern und Museen bin ich ja absolut bei dir. Unbedingt erforderlich, um sich fürs Lernen zu interessieren.
Aber was hat klassische Musik mit Bildung zu tun? Mal abgesehen von der Erkenntnis, dass sie existiert und manchen Menschen gefällt?
Das System kann das gar nicht kompensieren, dafür ist es schlicht mMn gar nicht ausgelegt, sondern Schule ist dafür da, um Stoff zu vermitteln.
Wenn das grundsätzliche Interesse, etwas lernen zu wollen, erst in der Schule geschehen soll, ist das viel zu spät, denn Kinder wollen ab Geburt lernen und wenn man das schon als Mutter durch Desinteresse bereits im Keim erstickt, kann auch die Schule wenig daran ausrichten. Und Kinder (das sehe ich an meiner eigenen Tochter) wollen lernen. Sie wollen verstehen und das sollte man als Mutter/Vater/Sorgeberechtigter so früh wie möglich - im Idealfall ab Geburt - aufgreifen und fördern.
Klassische Musik war ein Beispiel dafür, das bestimmte Bildungsgebiete gern ausgeklammert werden. Es gibt eben nicht nur Pop und Rock, sondern auch Klassik, Techno, Schlager etc. und im Rahmen einer allumfassenden Bildung gehört es auch dazu, sich mal mit ungewöhnlichen Dingen zu befassen, wie man z.B. auch nicht nur in den Zoo geht, sondern auch mal in den Wald, um dort Tiere zu beobachten.
Das System kann das gar nicht kompensieren, dafür ist es schlicht mMn gar nicht ausgelegt
Richtig, und das ist das Problem. Denn:
sondern Schule ist dafür da, um Stoff zu vermitteln.
Dies ist ebenfalls richtig, und das wird nicht erfüllt, wenn die vorhandenen Mängel auf Elternseite nicht kompensiert werden.
Es ist nunmal so, dass manche Eltern den natürlichen Lernwillen ihrer Kinder als "nerv' nicht" unterdrücken. Und andere würden ihre Kinder gerne fördern, können dies aber nicht leisten. Teilweise allein schon, weil sie die deutsprachigen Schulaufgaben ihrer Kinder nicht verstehen.
Wenn wir akzeptieren, dass das dann auch vonseiten des Bildungssystems heißt das schlicht und ergreifend, zu akzeptieren dass diese Kinder halt dumm bleiben. Man schreibt sie ab.
Und das ist eben genau das, was wir bisher machen. Mit dem Ergebnis, dass bald ein Drittel jedes Jahrganges abgehängt wird, nicht mitkommt, mit Ach und Krach den Hauptschulabschluss schafft und alle beschweren sich, dass die nichts können. Ja woher denn auch! Und nebenbei schaffen wir eine Chancenungleichheit, beziehungsweise Elternabhängigkeit bei den Bildungschancen, die einer modernen, pluralistischen Bildungsgesellschaft (mit dem Ziel der Chancengleichheit) absolut nicht würdig ist.
Ist es das, was wir wollen?
Ist ein "weiter so wie bisher" das Ziel, das wir uns setzen sollten?
Sie wollen verstehen und das sollte man als Mutter/Vater/Sorgeberechtigter so früh wie möglich - im Idealfall ab Geburt - aufgreifen und fördern.
Ich habe den Eindruck, du wolltest das erzwingen, damit die Schule hier nichts mehr zu kompensieren haben.
Dann erzähle mir doch mal, wie du ungebildete Eltern, die ihr Bürgergeld lieber in Tabak investieren als mit ihrem Kind mal ein Buch zu lesen oder ein Museum zu besuchen, dazu zwingen möchtest ihre Kinder genauso zu fördern wie Eltern, die es mit der frühkindlichen Bildung (zweisprachiger Kindergarten, Musikpädagogik...) übertreiben?
im Rahmen einer allumfassenden Bildung gehört es auch dazu, sich mal mit ungewöhnlichen Dingen zu befassen, wie man z.B. auch nicht nur in den Zoo geht, sondern auch mal in den Wald, um dort Tiere zu beobachten.
Da sind wir uns absolut einig. Mir graut es vor manchen Videoschnipseln aus irgendwelchen RTL-Dokus, wo Leute behaupten dass sie nur abgepacktes Fleisch aus dem Kühlregal essen, weil das ja aus der Fabrik kommt und keine Tiere dafür sterben mussten.
Ich habe nirgendwo geschrieben, dass die Schule nicht in der Pflicht ist, sondern lediglich, dass die Eltern einen großen Teil dazu beizutragen haben, dass Bildung von Kindern gelingen kann. Die Schule hat genauso wie eine Universität und auch ein Kindergarten eine Bildungspflicht denen gegenüber, die sich dort aufhalten.
Natürlich gibt es "verlorene" Kinder, deren Eltern dem Alkohol und Tabak eher zugeneigt sind als darin, ihre Kinder zu fördern, aber es sollte nicht Aufgabe der Schule sein, diese Kinder "aufzufangen", sondern generelle Aufgabe des Staates durch soziale Programme oder Orte wie die Arche z.B.
Und Förderung muss nicht immer mit Geld zu tun haben, gerade für Familien mit Kindern wird regelmässig sehr viel angeboten, man müsste nur hingehen. Ein Straßenfest sollte genauso Teil von Bildung sein wie ein Spaziergang durch einen Park.
Man mussdie Schüler mehr als Individuum fördern. Also die individuellen Stärken mehr fördern, außerdem muss dringend dieses 3 Schichtenmodell angeschaut werden und es muss Geammtschulen f alle geben. Das würde zu mehr Gleichheit führen und das Problem ist auch dass Kinder bis zum aqltrt von 12 Jahren ihre Leitung nicht v ihrem Eigenwert unterscheiden können wozu das führt, wenn Kinder ne Hauptschulempfehlung kriegen brauche ich glaube ich nicht erklären....
Dann sollte im Bildungssystem grundlegende Werte vermittelt werden wie beispielsweise der respektvollen Umgang miteinander, die physische wie die psychische Gesundheit usw.....
Dann sollten Lehrer obligativ Kurse zum Thema Mobbing an Schulen nehmen sollen, was bislang nicht der Fall ist.
Dann ist die Leistungsbewettung in Form v Noten ab der 3 Klasse viel zu früh. Außerdem müssten mehr lebenspraktosche Dinge unterrichtet werden anstatt der Berechnung irgendwelcher Moleküle oder der Analyse v irgendwelchen Gedichgen ais dem Mittelalter
Die PISA Studie ist erwiesen eine kleine Trophäe die übertriebenen Leistungsgesellschaften wie in China oder Südkorea als Rechtfertigung für die absolut unmenschliche Robotisierung des jungen Menschen zu betrachten ist. In Deutschland können wir froh sein, dass unsere Gesellschaft nicht unter dem extremen Leistungsdruck und den daraus folgenden Problemen gesellschaftlicher Moral leidet, wie es in Japan der Fall ist. Oder wollen wir etwa auch endlich so einen schicken Selbstmordwald haben?
Applaus. Sachlich und mit dem Finger in die Wunde.
Mal ein Beispiel aus der Praxis: Ein Förderverein schafft für eine zweigliedrige Grundschule (also 8 Klassenzimmer) Beamer an. Man müsste eigentlich nur dem Gemeinde-Hausmeister bescheid geben, die Dinger an die Decke zu montieren und dann kann sogar jeder Lehrer das für sich entscheiden, ob er so etwas mit seinem Laptop/Handy/Whatever nutzt oder nicht. Eine junge Lehrerin hat sich gekümmert (jedes zweite Wort war von ihr "AppleTV") und nur in einem Klassenzimmer wurde montiert.
Es tut keinem weh, die Dinger zu montieren. Keine Pflicht.
Nach etwas Herumdrucksen seitens Rektorin hören wir von ihr "Ich bin zwei Jahre vor der Rente, ich will das nicht mehr entscheiden, das soll der/die Nachfolger*in gerne tun."
Da ist mir die Kinnlade runtergefallen und ich war sprachlos. Einfach nur sprachlos. Die Dinger standen dann unterhalb der Treppe und verstaubten...
Ja und Nein. Der Digitalpakt war ein Schritt in die richtige Richtung. Denn er wurde zwangsweise an ein Überdenken der ganzen Lernmethodik gekoppelt. Geld gab es nur mit passendem neuen Konzept. Viele Schulen wurden da auf links gedreht. Zwangsweise. Und die Art, wie man es gemacht hat, das vorsichtige Annähern an neue Unterrichtskonzepte, die ja längst da sind, das dauert zwar Zeit, war aber der richtige Weg.
Dann kam Corona und plötzlich musste es Schlag auf Schlag gehen mit einer ganz anderen Stoßrichtung. Ich weiß nicht, ob es ein heilsamer Schock für ganz viele "alteingesessene" Lehrer war. Manche waren auch eher abgetaucht.
Stattdessen rennt man blind Schlagzeilen hinterher und Parolen, wo man mit gesundem (!) Menschenverstand schon an der Parole selbst merkt, dass die mit der Realität nichts zu tun hat.
So wie bei den Zeugen Jehovas. Die haben ihren Weltuntergang auch schon gefühlt hundert Mal verschoben, trotzdem rennen denen noch viele hinterher. So haben auch andere Propheten uns alle schon 100 mal wirtschaftlich/ sonstwie untergehen lassen und trotzdem hinterfragen diese Parolen mittlerweile viele nicht mehr.
Wie weit das gehen kann, sieht man u.a. in den USA, wo es nur noch zwei Lager gibt. Die derer, die einem blonden Betrüger hinterherlaufen, der behauptet, seine gefälschten Vermögenszahlen seien sogar noch viel zu niedrig. Der seit Jahren täglich lügt und niemanden interessiert es mehr, wie oft er beim Lügen erwischt wird.
Diese "Sättigung" beschreibt genau das, was ich gerne als Tunnelblick bezeichne. Viele Menschen haben verlernt, sich auf ein Thema einzulassen und zu konzentrieren. Sie werden von allen Seiten bombardiert mit Meldungen, selektieren eine Emotion heraus (gefühltes Chaos in aller Welt) und nehmen nichts anderes mehr wahr. Sie wollen/können nicht. Sie lesen nur noch Überschriften und pressen diese in ihre eigene Ideologie hinein, statt erst mal auf Sachebene mit der Wahrheit Fakten zu sammeln und dann zu schauen, was sie davon halten.
Das ist aber kein typisch deutsches Problem. Das scheint in der Welt überall immer mehr um sich zu Greifen.
Kann man Kinder auf so eine Welt vorbereiten? Ja, man kann. Aber womöglich nicht so, wie die Schule es derzeit macht. Was passiert, wenn wir die Kinder nicht auf diese massive Reizüberflutung vorbereiten? Mittelbar wohl die Bestätigung des Chaos, das manche jetzt schon erahnen, denn wenn nichts mehr rational ist in der Wahrnehmung, dann können daran Länder zugrunde gehen, denn die Hetzer und Demagogen wissen das zu nutzen. Das haben viele Beispiele der älteren und jüngeren Geschichte gezeigt.
Sorry für die "Infiltration" deiner Antwort. Aber bei einer insgesamt so guten Antwort mag ich da nicht separat schreiben ;-)