Pferd verkaufen wegen Angst/unsicherheit?
Hallo, ich bin so verzweifelt ich hab gedacht ich frag mal hier nach. Ich habe vor einem Jahr ein Holsteiner Wallach 11 Jährig mit 9 Jahren gelegt und mit 9 angeritten gekauft. Ich bin zwei mal zum Probereiten gekommen AKU alles top und gekauft! Beim Probereiten war er eigentlich sehr gelassen und beim Umzug auch, die ersten Wochen war er sehr brav und ich bin super mit ihm zurecht gekommen.
Er wurde jedoch mit der Zeit immer schreckhafter und dann bin ich zum 3. mal runtergefallen und hab mich blöd verletzt. Seitdem bin ich total unsicher geworden wenn ich ihn reite (das ist bei anderen Pferden nicht der fall). Es läuft bei der Bodenarbeit recht gut, sobald er sich aber erschrickt wenn ich drauf sitze krieg ich totale angst und steige ab, weil ich ihm einfach sonst zu viel unsicherheit vermittle und er dann noch histerischer wird. Er braucht einfach einen sehr sicheren Reiter. Durch meine Angst komme ich nicht mit diesem Pferd weiter im Reitsport, denn ich bin auch Turnierambitioniert.
Jetzt, nach langem überlegen will ich ihn mal zum Verkauf stellen und schauen wer sich meldet. Es fällt mir jedoch sehr schwer ihn abzugeben weil ich ihn so gern hab, er ist so verschmust, wenn er mich sieht kommt er zu mir gerannt und und und, sein Charakter ist ein Traum und er ist einfach goldig.
Was würdet ihr an meiner Stelle machen?
Beritt kriegt er Reitunterricht nehme ich auch 1-2mal die Woche
was wurde mit dem pferd die 9 jahre davor gemacht?
Er stand auf der Koppel, er gehörte einem Springreiter der 10 Pferde hatte, hat sich dann von der Frau getrennt und musste alle verkaufen, er hat ihn selber gezüchtet
ein springreiter stellt kein pferd auf eine wiese. und schon gar nicht einen hengst.
So hat er uns das erzählt, auf Rimondo oder Clipmyhorse sieht man auch nicht das er Turniere gegangen ist, außer eins mit mir.
die allermeisten pferde laufen nie in ihrem leben ein turnier, sind aber trotzdem gut ausgebildet.
Er wars aber nicht, er war auf nem ausbildungsstand von nem 5 jährigen als er zu mir kam
6 Antworten
Ich hatte letztes jahr das gleiche Problem, aber nur mit einer Reitbeteiligung. Er war im Sommer super lieb, aber ab mitte September bekam er immer mehr Power, erschrack vor allem und hat sehr gerne und hoch gebockt (kombiniert mit einer 90° drehung und einer vollbremsung). Ende November habe ich mich dann dazu entschlossen zu kündigen. Für mich war es definitiv die bessere Entwicklung, allerdings findet er niemanden mehr der ihn "haben möchte"...
In gute Hände abgeben. Du wirst mit dem Pferd niemals glücklich. Ich habe schon genug Reiter kennengelernt, die bis zum bitteren Ende fast täglich unglücklich mit ihrem Pferd waren, weil sie an einer „unglücklichen Liebe“ festhielten.
„Lieben heißt loslassen können.“ Es wird für alle Beteiligten das beste sein, wenn du einen neuen, passenderen Besitzer für das Pferd suchst. Je früher , um so besser. Denn mit zunehmendem Alter wird es immer schwieriger, jemanden zu finden, der es haben möchte.
Das Pferd braucht noch mindestens, 4 Jahre einen Bereiter.
Verkaufen mit der Story? Viel Erfolg.
Er ist super zum reiten wenn man mit seiner Art umgehen kann, die leute die für nh Reitbeteiligung zum probereiten kamen die sind super mit ihm klar gekommen, weil sie einfach sicherer sind.
Hm, irgendwie klingt das nach "billig eingekauft".
9jährig gelegt und angeritten? Ist ja eh schon seltsam genug - und ich bin sehr fürs späte Anreiten. Aber SO spät, da ist was faul. Warum wurde er denn erst so spät gearbeitet?
turnierambitioniert und dann ein Pferd kaufen, was erst seit 2 Jahren unterm Sattel ist? Sportlich trifft es wohl... Klingt nicht gerade nach der besten Kombi.
Haltung optimieren, Fütterung optimieren - ganz ganz häufig liegt in den beiden Punkten der Fehler begraben. Gerade Fütterung ist ein ganz großer Punkt: Angefangen bei sämtlichen Müslis über schlechte Mineralisierung oder sonstwas. Haltung natürlich auch - wie viele Pferde stehen sich immer noch die Beine in den Bauch statt mindestens 12 Stunden freie Bewegung zu haben...?!
Auch kann Schmerz so ein Verhalten verursachen - Probleme mit den Augen, mit dem Magen, ...
Gegen deine Angst kann man einiges machen, wenn du bereit bist, an dir selbst zu Arbeiten. Es gibt inzwischen einige Leute, die sich auf Angstreiter spezialisiert haben und diese Coachen - in vielen Fällen sehr erfolgreich.
Haltung, Fütterung...?
Das schreit förmlich danach, dass der gesundheitlich doch noch irgendetwas hat (ich bezweifle, dass du wirklich sämtliche Knochen hast röntgen lassen, das Geld nimmt nun wirklich keiner auf sich, also kein Vorwurf ;) ), weshalb der nie gearbeitet wurde, kann aber ja auch nur mutmaßen
Wir haben auch mit Leuten gesprochen die mehr Ahnung haben, die haben mir viel mit der Fütterung geholfen und wir haben auch schon den Stall gewechselt vor 10 Monaten. Meinst du das seine Gesundheit (beziehungsweise Knochen) mit seinem schreckhaften Verhalten zusammenhängen?
Ein drittes Mal, diesmal mit dem ganzen Zaun: Wie sieht denn die Haltung und Fütterung aus?
Ja, natürlich ist sowas möglich. Eher passiert sowas, wenn die Pferde instabil sind, manche auch hypermobil. Es ist mehr als auffällig, dass dieses Pferd angeblich 9 Jahre nur auf der Koppel stand bei einem Turnierreiter und dazu noch ein Hengst. Da hatte der Verkäufer jemanden gefunden, der (sorry, an der Stelle gehts nicht anders) blöd genug ist, solch ein Pferd scheinbar ja recht frisch angeritten zu kaufen, wenn du vor 10 Monaten wohl den Stall gewechselt hast.
Alternativ auch den allgemeinen Umgang nochmal betrachten, Konsequenz usw, wie viele Außenreize bekommt er überhaupt, grundsätzliche Erziehungsarbeit, und und und und.
Fütterst du Mineralfutter hinzu? Wenn ja, lass doch mal ein Blutbild machen, evtl. fehlen Magnesium und/oder Vitamin B.
Ansonsten besuche Lehrgänge mit Anti-Schreck-Training. Das hilft dir, wieder Vertrauen zu fassen und verschiedene Situationen besser einzuschätzen.
Hat er vielleicht Schmerzen? Wenns zwickt, kann man(n) auch schonmal guckig sein. Lass dazu mal ne Osteo kommen.
Was sagt deine RL zu dem Thema? Was machst du in der Bodenarbeit? Wie ist die Haltung? Sind die Hufe in Ordnung?
Wenn alles abgeklärt ist, du Lehrgänge gemacht hast und es dennoch alles nichts hilft, dann gib ihn lieber ab und kaufe ein Pferd, mit dem du eher zusammen passt.
Es wurde alles abgeklärt, Zähne, Tierarzt war mehrmals da auch geröngt, Sattel anschauen lassen, physio und ostheo wirklich alles. Bevor wir ihn gekauft haben wusste ich nicht das er so spät gelegt und eingeritten wurde. Er stand 9 Jahre lang auf der Koppel und gehörte einem Springreiter der 10 Turnierpferde hatte. Der hat sich dann jedoch scheiden lassen und musste alle Pferde verkaufen, mein Pferd kam dann zu einer Frau die ihn eingeritten hat und dann weiter verkauft hat, sie war keine Händlerin.