Probereiten Dos & Don'ts?
Heyho, ich geh kommenden Sonntag Probereiten auf einem 21 jährigen Wallach, den ich mit meinen Eltern als Erstpferd ins Auge gefasst habe. Ich selbst bin 16 Jahre alt und reite wahrscheinlich schon länger als ich laufen kann :D.
Da ich zu Beginn "nur" in Abteilung geritten bin und ich erst seit ich ca 12/13 war Einzelunterricht hatte (mittlerweile ist es meine RB und Unterricht hatte ich schon lange nicht mehr), habe ich reiterlich nicht den Stand, den man evtl. von jemandem, der über 10 Jahre reitet, erwarten würde. Bin so ca. auf A-Niveau (Dressur) liebe Bodenarbeit und hab auch Seitengänge angefangen.
Jetzt die eigentliche Frage ;)
Habt ihr evtl. irgendwelche Tipps und Tricks fürs Probereiten? Hab mich schon bisschen informiert und würde mir das Pferd erstmal "vorführen" /-reiten lassen um mir einen Eindruck vom Boden, einen "Profi" aus dem Bekanntenkreis hab ich natürlich auch im Gepäck um mir keine laufende Tierarztrechnung andrehen zu lassen (alle gesenddeten Videos sahen zwar top aus vom Gangbild her, [kleine] AKU vor dem Kauf wäre aber naürlich trotzdem ein Muss). Ich bin zwar eigentlich ein recht klardenkender Mensch, der sich Unsicherheit & Co. so gut wie nie (weder vom Mensch noch vom Pferd) anmerken lässt, aber so ein Probereiten ist ja schon irgendwie was Größeres für die Nerven...
Von da her scmeißt mir gern alle Eure Empfehlungen her, Danke ^^
4 Antworten
Ein 21 Jähriges Pferd wird meist wegen einer Krankheit verkauft.
Grundsätzlich finde ich es ganz gut wenn man das Pferd erstmal vorgeritten bekommt um sich vom Boden aus ein Bild zu machen. Danach wenn alles schon mal ganz gut aus sieht selber mal draufsitzen.
Am Ende muss man aber selbst wissen ob das Pferd was für einen ist. Ich habe bei meinem Probereiten selbst geputzt und gesattelt um zu schauen wie das Pferd da einfach so tickt.
Ich kann auch empfehlen das Pferd noch ein zweites oder drittes mal auszuprobieren das gibt einem mehr Sicherheit und man kann sich einfach sicherer sein ob das Pferd was für einen ist.
Außerdem ist es gut jemand erfahrenes mit zu nehmen, dass hilf enorm bei der Entscheidung.
ein 21jähriges pferd wird in der regel verkauft, weil man sich die kosten des älterwerdens nicht antun will.
man hat es 10 bis 15 jahre gehabt und jetzt ist für die sportlichen ambitionen ein nachwuchspferd da oder geplant und dann weiss man mit dem sportrentner nichts mehr anzufangen und verkauft das pferd an den endverbraucher.
du bist 16 - und gehst vermutlich auf ein gymnasium, wirst also in 2 bis 3 jahren dein abi machen und dann studireren oder eine ausbildung anfangen. dann ist irgendwann keine zeit für das pferd mehr da. dann ist das pferd 25 und man wird es nicht mehr los.
entweder buttert man geld rein, bis das pferd eines natürlichen todes stirbt oder man muss die entscheidung treffen, das leben eines einigermassen gesunden pferdes zu beenden, nur weil man keine zeit mehr dafür hat.
ich würde ein pferd kaufen, das zwischen 9 und 12 jahre alt ist und dessen ausbildungsstand ausgereizt ist, das also seinen besitzer nicht mehr in höhere turnierklassen begleiten kann.
das wäre das ideale erstpferd, mit dem man sich entwickeln kann und das in 3 oder 4 jahren auch noch mit gutem gewissen wieder verkäuflich ist.
oder man weiss von vornherein, dass man das pferd in jedem fall bis zu dessen tod behalten wird (kristallkugel sei dank) und entscheidet sich für ein 16- oder 17jähriges dressurpferd, mit dem man noch ein paar starts machen kann, bzw. das eben noch ein paar jahre voll reitbar ist und dem man dann gemäss seiner eigenen zeitfenster einen gemütlichen lebensabend mit leichtem wellnessprogramm gewährt.
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beim probereiten pferd selber putzen, satteln und zäumen.
auf vermehrte stichelhaare und weisse stellen in der sattellage achten. die kommen nicht (nur) von nicht ganz passender ausrüstung, sondern vorwiegend von schlechtem reiten.
zahnzustand belegen lassen. auf verdickungen im unteren sehnenbereich achten, auf schwielen achten, hufhorn ansehen, bearbeitung der hufe. zustand von fell und langhaar, gesichtsausdruck, beim hufeaufheben darauf achten, ob als nächstes der gleiche huf der andern seite vom pferd angeboten wird. beim hinterbein darauf achten, ob die bewegung flach oder kreisförmig ist.
wie lange braucht das pferd, sich zu lösen, zustand des trensengebisses. (ein pferdedentist kann dir beim anblick eines länger benutzten trensengebisses einen ganzen roman schreiben)
werden hilfszügel verwendet.
wurde das pferd ansediert. ist es träge bis schläfrig, ist es eher munter, ist der blick klar und das auge wach. ohrenspiel.
Klar ist, dass ein Pferd in dem Alter ziemlich sicher nicht ohne Beanstandung durch die AKU kommt. Kleine AKU finde ich da sowieso nicht ausreichend. Das Risiko von altersbedingten Verschleißerscheinungen ist natürlich ungleich höher als bei einem jüngeren Pferd. Zudem wirst du dich reiterlich eher nicht weiter entwickeln können, ein Pferd in dem Alter ist auch bei bester Konstitution nicht mehr in der Lage, auf Dauer höhere Anforderungen zu erfüllen.
Nicht falsch verstehen, auch ältere Pferde haben uneingeschränkt Liebe und einen guten Platz verdient - aber ein Pferd ist heutzutage teurer denn je und wenn es dann noch nicht zu den Anforderungen passt, hat der Spaß schneller ein Loch als du "Reiten" sagen kannst...
Du solltest da wenn möglich mehrmals auftauchen, wenn klar ist du kommst, ist das Tier vermutlich bereits aufgewärmt und etwaige Fehler im Gangbild oder sonstige Baustellennicht so leicht zu erkennen. Auch solltest du in verschiedenen Situationen reiten. Platz, Halle, Gelände,... Lass dich nicht darauf ein, den Sattel mit zu kaufen - außer es ist jmd vor Ort, der tatsächlich reell die Passform beurteilen. Ansonsten wird da oft unpassendes Equipment mitgegeben, welches man dann noch unnötig (teuer) bezahlt.
Ansonsten: ruhig bleiben, alles wie immer machen. Pferd erstmal vorputzen, vorführen, vorreiten lassen. Ruhig alles fragen, was dir auf- u. einfällt.
Also positive Aspekte wären:
- Sicherheit: Das Probereiten gibt dem Reiter die Möglichkeit, sich an das Pferd zu gewöhnen und zu lernen, wie man es kontrolliert. Dadurch können Unfälle und Verletzungen vermieden werden.
- Komfort: Durch das Probereiten kann man feststellen, ob das Pferd und der Sattel bequem sind und dem Reiter passen. Wenn man dies im Voraus herausfindet, kann man später längere Reitperioden ohne Beschwerden genießen.
Aber die Nachteile überwiegen wie ich finde zum beipspiel:
- Zeit: Probereiten kann zeitaufwendig sein, da es Zeit braucht, um das Pferd zu satteln, vorzubereiten und zu reiten. Wenn man nur eine kurze Reitzeit hat, kann es schwierig sein, Zeit für Probereiten zu finden.
- Kosten: Wenn man ein Pferd mietet oder eine Reitstunde nimmt, kann das Probereiten zusätzliche Kosten verursachen. Dies kann für manche Menschen ein Hindernis sein, um überhaupt mit dem Reiten zu beginnen.
- Vertrauen: Einige Menschen fühlen sich sicherer, wenn sie einfach auf das Pferd steigen und losreiten können, ohne sich Sorgen zu machen, ob sie das Pferd im Voraus ausreichend kennengelernt haben. Sie vertrauen darauf, dass der Besitzer des Pferdes ihnen ein sicheres und zuverlässiges Pferd zur Verfügung stellt.
Ich hoffe das hilft dir soweit weiter. Aber es gibt bestimmt noch mehr andere Aspekte :D