Ölstand W124 ein Rätsel?
Hallo!
Mein W124 E220 (Benziner) hatte bis dato fast keinen Ölverbrauch. Zwischen den Ölwechselintervallen musste ich nie auffüllen. Plötzlich zeigte er mir ab 80kmh an, dass ich Öl prüfen soll. Stellte dann fest, dass er nur leicht über min lag und kippte nach. Zwei Wochen später das gleiche. Und weitere zwei Wochen noch einmal.. immer so ca 500ml. Da mir das sehr komisch vorkam, beschloss ich nach dem letzten Auffüllen genau Buch über Stand und gefahrene km zu führen um dann, wenn er wieder so viel verbraucht, zur Werkstatt zu fahren. Doch nun sinkt der Ölstand nicht mehr, sondern er bleibt gleich, bzw war heute sogar mehr als gestern. Ich bin verwirrt. Auffälligkeiten gibt es nicht, weder Qualm, Auspuff, Öltropfen, überhitzung oder sonstiges. Das Öl ist auch nicht schaumig/milchig oder so.. Mir ist lediglich aufgefallen, dass das Öl heute, als der Ölstand scheinbar anstieg, wesentlich dunkler war als sonst. Gemessen wird immer auf ebener Fläche, und ca 15 min nach dem Abstellen. Hat jemand eine Idee?
Wie hat der angezeigt, dass du nachfüllen sollst?
Gelbes/Oranges Licht, Ölkontrolleuchte
3 Antworten
Der M111 ist ein solider Motor, der normalerweise erst ab sehr hoher Laufleistung einen signifikant messbaren Ölverbrauch hat - und das kann sich ab etwa 250.000 Kilometer einfach so ergeben, ohne dass was dazu beiträgt. Ausnahmen sind Fahrten unter hoher Belastung wie Sommerhitze, Vollgas, Langstrecke mit hohem Tempo und Ähnliches - da kann er auch vorübergehend viel Öl verbrauchen. Ich hatte das bei meinem C180 (W202) von 1997 bei zwei Fernreisen, wo er direkt vorher die volle Füllmenge Öl hatte und dann auf einen Schlag 0,7 Liter auf 1000 Kilometer brauchte. Kaum war der Fahrstil wieder normal, war der Ölverbrauch wie vorher nicht mehr messbar vorhanden - auch als ich ihn letztes Jahr mit 287.000 Kilometern verkauft habe.
Ansonsten könnte es mit der Ölpumpe oder den Kolbenringen ebenso Probleme geben wie mit zu dünnflüssigem Öl: Der M111 braucht 10W-40. Mit dünnerem (synthetischem) Öl würde ich erst den M111 EVO im W203/W210/S202 ab 2000 befüllen - der alte M111 kommt damit noch nicht zurecht, der braucht relativ schweres Öl. Wer in den M111 irgendein neues, teures Synthetiköl meinetwegen nach DB-Blatt 229.5 reinfüllt, tut dem Motor nichts Gutes - er zahlt nur mehr Geld. Das Problem kennen auch andere Motoren aus der Zeit: Ich hatte mal einen Opel Omega B, der vom Vorbesitzer irgendein 5W-30 oder 0W-30 bekommen hatte und irgendwie einen Haufen Öl gebraucht hat. Ich stellte den Opel dann auf 10W-40 um und fuhr noch einige Jahre ohne nennenswerten Verbrauch.
Unfug. Verunreinigungen tun dem Motor so oder so nicht gut, das Öl muss Schmutz binden und zum Ölfilter trnasportieren können, das ist seit spätestens 70 Jahren eine elementare Anforderung von Motoröl.
Hallo
der M111 ist kein "Oldtimermotor" mit Öllöslichen Dichtungsmaterial (Atmosit, Kuril, Kork, Kautschuk) und wurde für Synthetiköle entwickelt und hatte Synthöl als Werksbefüllung. Wenn M111 Motore intern verkusten/verschlammen liegt es primär am Öl, am zu langem Ölwechselintervall bei Kurzstrecke und/oder an "unkorrekter" Wartung.
Man kann in M111 aber auch BEVO 226.0 bzw BEVO 229.1H Öle einfüllen dazu hat der Motor genug Reserven bzw er Bestand denn NATO MIL Spec Test mit unlegiertem Testöl ("Salatöl" 2 Stunden Volllast Prüfstandslauf bei 100kW ohne Pleulabriss) für denn Einbau in Wolf und Konsorten. Selbst mit Kerosin als Motoröl kann man immer noch bis 50kW abfordern bevor das Pleullager frisst.
Hallo
das ist kein "Rätsel" sondern Anzeichen dafür das man das Auto durch Mechatroniker oder gar nicht "korrekt" warten lässt. Das ist bei Autos vor OBD II riskant und wird meist teuer. Speziel bei M111 mit denn "Motorkabelsatzproblemen".
Also die "Ölschwundprobleme" bei frühen M111 (vor 95) sind schon seit über 25 Jahren bekannt und deren Diagnose bzw Instandsetzung. Daimler hatte diesbezüglich TI/TSB bzw eine Nachrüstaktion in denn späten 1990ern die es nicht in die WIS Ausgabe schafften aber in die Stardiagnose.
Such dir beim W124 Club den nächsten Stammtisch und frag dort nach welche Mechaniker/Werkstätten im Umkreis von 100km für W124 fähig sind bzw mehr könne als OBD Teiletauschen. Also bei meinem letzten Arbeitgeber in der Daimler Sparte kamen die W107/123/124/126/140/201 Stammkunden aus England, Frankreich, Italien, Schweden, Portugal, den Emiraten
Die letzen Jahre sind aber einige "Altbenzer" wegestorben und das Daimler OTC versucht Altbenzer für die Daimler Akademie vom Markt zu "saugen" was dazu führt das noch weniger fähige KFZ Mechaniker verfügbar sind und man zu einem Daimler Oldtimercenter muss (Was ja nicht schlecht ist wenn Daimler die Daimler Mechatroniker intern in KFZ Mechaniker umschult). Beim OTC hiess vor Corona das man im Young/Oldtimerbereich die 200€/Stunde als Abrechnung für einen KFZ Mechaniker in KFZ Restauration "anpeilt" damit das rentabel für Werkstätten wird.
Wie kommst du darauf, dass er nicht korrekt gewartet wird? Selbstverständlich wird er das. Ich hatte vorher nie Probleme mit dem Öl, er hat so gut wie kein Öl verbraucht und aktuell ist es wieder so. Ich vermute, dass in dieser Zwischenzeit etwas Verschmottert ist und jetzt mit dem besseren Öl rausgespült wurde.. deswegen auch dunkler.. und nun wieder vollständig zurück in die Wanne laufen kann. Der Profi wird sowieso nochmal drüber schauen. 🙂
Hallo
dein Stammmechaniker kann wohl das "Problem" nicht lösen bzw hat vermutlich nicht mal mitbekommen das sich das Problem entwickelt hat weil sonst hätte er es vorher "abgefangen" so das es überhaupt nicht aufgetaucht wäre. Spätens beim Messen der Abgaswerte zur AU hätte er an denn HC Werten das Problem erkennen können. Man sieht es auch am Luftfilter/Luftmassenmesser und am Kerzengesicht.
Man kann ja auch von Mechatronikern nicht erwarten dass die beim jährlichen Ölwechsel sich im Motorraum genau umsehen bzw die neuralgischen Punkte von dem Baumuster inspizieren. Das Problem ist wenn man nach Daimler Wartungsplan vor 1995 vorgeht erkennbar, zumindest für jemand der sich auf dem Baumuster auskennt. 1996 kam die vereinfachte Assyst Wartung für Daimler ab OBII mit Stardiagnose/Xentry. E124 ab MOPF (1994) haben das OBDII Diagnostic Module. Da "erkennt" die Stardiagnose das Problem. Deswegen hat man um 30-45 Minuten Wartungsumfang zum alten Wartungsplan für K-Jetronic einsparen können und ab 1995 denn Wartungsintervall verlängert bzw neu stukturiert.
Ein plötzlicher starker Ölverbrauch kommt meist durch eine defekte Zylinderkopfdichtung. Dass der Ölstand bei der letzten Messung wieder höher war, könnte daran liegen, dass nun auch eine Verbindung zum Wasserkanal besteht. Komisch ist aber, dass du der Ansicht bist, er würde nicht rauchen und das Öl wäre dunkler statt heller.
Wie sieht denn das Kühlwasser aus? Trüb und mit einem Ölfilm im Ausgleichsbehälter oder klar?
Ich selbst hatte mit meinem 220 keinen Ölverbrauch. Weder mit dem ersten Motor mit über 400tkm, der so krass abgenutzt war, dass man die Kolben im Zylinder fast 1mm hin und her wackeln konnte, noch mit dem Austauschmotor mit 270tkm. Und ich bin zum Teil echt gefahren wie ne Wildsau.
Die ZKD zu tauschen ist beim M111 zum Glück keine wilde Sache. In den alten Autos gibts ja zum Glück mehr als genug Platz. Der 124er ist auch ein sehr Schrauberfreundliches Auto, man kommt an alles ziemlich gut ran.
Wenn eine Verbindung zum Wasser bestehen würde, so würde sich das am Öl bemerkbar machen. Das Öl ist weder milchig, noch schaumig. Es ist ganz normal, lediglich etwas dunkler, aber erst seit der Ölstand etwas mehr geworden ist. Das Wasser ist unauffällig. Rauch ist definitiv nicht zu sehen. Leistungsverlust oder ähnliches ist ebenfalls nicht der Fall. Mein Ursprungsplan war, die ZKD und VSD checken zu lassen und dann ggf LM einzuführen, falls da einfach recht viel Schmotter drin ist und das Öl nicht zurück läuft. Das letzte Nachgefüllte Öl ist ein besseres und ich vermute, dass es die Leitungen gereinigt hat, sodass das jetzt besser durchläuft und das Öl eben dementsprechend dunkler ist und das alte Öl zurück in die Wanne ist. Wenn er so viel Öl verbrennen würde wie ich nachgekippt hätte, müsste man etwas am Qualm erkennen.. ist aber gar nichts. Ich warte jetzt ab und schaue wie konstant der Ölstand jetzt bleibt.. Wenn nochmal was ist, geh ich zur Werkstatt, ansonsten hat sich das wohl. 🙃
Wenn eine Verbindung zum Wasser bestehen würde, so würde sich das am Öl bemerkbar machen. Das Öl ist weder milchig, noch schaumig.
Eben, deshalb halte ich das für unwahrscheinlich. Allerdings fällt mir auch keine andere Erklärung dazu ein.
Mein Ursprungsplan war, die ZKD und VSD checken zu lassen
Das könnte bestimmt nicht schaden. Kennst du da jemanden, der das machen kann? Wo ungefähr wohnst du? Vielleicht wohne ich ja rein zufällig in erreichbarer Nähe, ich hätte nötige alles da.
Das letzte Nachgefüllte Öl ist ein besseres und ich vermute, dass es die Leitungen gereinigt hat, sodass das jetzt besser durchläuft und das Öl eben dementsprechend dunkler ist und das alte Öl zurück in die Wanne ist.
Hm... Ich kann mir nicht vorstellen, dass da irgendwas verstopft war, was nun durch neues Öl wieder freigelegt wurde. Die Kanäle sind ja doch recht groß. Aber sag niemals nie, wenn du es nicht genau weißt.
Wenn er so viel Öl verbrennen würde wie ich nachgekippt hätte, müsste man etwas am Qualm erkennen.. ist aber gar nichts.
Das stimmt allerdings.
Ich warte jetzt ab und schaue wie konstant der Ölstand jetzt bleibt.. Wenn nochmal was ist, geh ich zur Werkstatt, ansonsten hat sich das wohl. 🙃
Hört sich vernünftig an. Hoffentlich ist es nichts wildes. :)
Kein synthetisches Öl nehmen, dass löst sämtliche Verunreinigungen die dafür sorgen das der Motor Öl säuft! Hatte selber diesen Fehler gemacht 😖! Nach wechseln auf Mineralisch war alles glücklicherweise wieder im Lot!