Meinung zu aktueller Drogenpolitik?
Ich persönlich finde, dass die aktuelle Drogenpolitik wirklich enorm aus der Zeit gefallen ist. Menschen, die rauschgiftsüchtig sind werden kriminalisiert, und im Grunde eingesperrt weil sie psychisch krank sind. Und dass Drogensucht eine psychische Krankheit ist wird ja wohl kaum jemand bestreiten, trotzdem unterscheidet sich der Umgang mit dieser Krankheit schon massiv vom Umgang mit anderen psychischen Leiden. Wer unter depressionen, Schizophrenie, borderline usw. leidet, wird behandelt um eine Heilung herbeizuführen. In manchen Fällen wird diese Behandlung zwar gegen den Willen des Betroffenen durchgeführt (z.B. bei ernsthaften suizidalen Absichten) aber dennoch ist sie dazu da, den Zustand des Patienten zu verbessern. Drogensüchtige dagegen werden, weil sie sich ihr Suchtgift zuführen, bestraft. Allein weil sie eine Substanz besitzen, die berauscht, werden sie ins Gefängnis gesteckt, mit Mördern, Zuhältern, d.h. echten kriminellen. Sie schaden niemandem (außer im bereich beschaffungskriminalität, aber man wird ja ganz ohne diese nur für den Ankauf und Besitz schon bestraft) und landen trotzdem im Knast. Das ist doch verrückt. Wir sperren im 21. Jahrhundert wirklich Kranke ein, einfach nur weil sie krank sind, und ohne dass sie irgendwem ein Haar gekrümmt hätten. Ein ganz einfacher vergleich: Alles, was auf einen Alkoholkranken zutrifft, trifft auch auf einen Drogenmann zu, nur das Suchtmittel des einen ist toleriert, dass des Anderen illegalisiert. Aber niemand (bis auf ein paar Spinner die auch Hartz IV empfänger in irgendwelche Arbeitslager schicken wollen) würde vorschlagen einen Alkoholiker in den Bau zu stecken. Jeder würde (völlig mit Recht) sagen, dass das Gefängnis keine Sucht heilt, dass Alkoholiker krank sind, dass sie Opfer sind und keine Täter und es Wahnsinn wäre, einen Unschuldigen, psychisch Kranken Menschen wegen seiner Krankheit zu bestrafen, und oft auch noch hart. Also wieso lässt die Gesellschaft so etwas bei Drogensüchtigen zu?
9 Antworten
Ich empfinde dieses Vorgehen ebenfalls als skandalös und nicht zeitgemäß.
Statt vieler Worte hier ein selbst aufgenommenes Video von 2013, was bis heute kaum etwas (bis auf die Teil-Legalisierung von Cannabis für die wir nicht erst seit damals gekämpft haben) von seiner Aktualität verloren hat.
Der Redner ist übrigens ehemaliger Drogenfahnder und natürlich noch immer Kriminalhauptkommissar von Beruf, auch wenn er zu der Zeit als drogenpolitischer Sprecher für die Linke im Bundestag saß und auch eine lange Entwicklung vom Saulus zum Paulus hinter sich hatte.
Die Rede ist vor allem hörenswert für Skeptiker und Prohibitionisten, denn hier steht einmal kein typischer Aktivist auf der Bühne der Hanfparade vor dem Brandenburger Tor.
https://youtu.be/adO9CBbOruY?si=snlArW-ATTNuf88O
Ich bitte die schlechte Qualität zu entschuldigen, aber der Ton ist klar verständlich.
Ich finde auch das die aktuelle Drogenpolitik ziemlich mau ist ich bin ein Gegner davon Leuten zu empfehlen dieses Zeug nehmen und auch was ein drogenverbot angeht bin ich zwielgespalten ich finde man muss mehr Aufklärung machen was drogen angeht aber nicht nur bei cannabis sondern auch bei Alkohol, Zigaretten oder anderes Zeug was es da noch gibt. Aber zu sagen nur cannabis ist gefährlich halt ich für Schwachsinn es stimmt das diese droge gefährlich ist aber auch andere Drogen sind ziemlich gefährlich ( Alkohol Zigaretten und co).
Und man weiß nicht mal ob ein drogenverbot Leute davon abhält diese Drogen zu konsumieren ich finde so ein Verbot bringt nur was wenn Leute besser aufklärt wie gefährlich diese Substanzen sind.
Es gibt Entzugskliniken wo man den Süchtigen behandelt und ihm hilft von dem Stoff loszukommen.
Wäre das auch mit Depressionen etc möglich, was wäre das schön.
Manche Substanzen sind illegal, also deren Besitz/Handel wird bestraft.
Alkohol ist legal und sorgt für die meisten Probleme von allen Drogen in der Gesellschaft.
Und wenn du im Suff jemanden erstichst oder einen Unfall mit Todesfolge hast, landest du auch im Gefängnis.
Im Gefängnis geht es nicht darum, die Leute zu kriminalisieren, sondern die Gesellschaft vor einem Menschen zu bewahren, der nicht in der Lage ist, sich an die gesellschaftlichen Normen zu halten.
WARUM er das nicht ist, spielt keine Rolle, der Punkt ist, dass er für andere eine Gefahr darstellt.
Eine solche Gefahr geht allein vom Konsum illegaler Substanzen meist nicht aus. Diese wird deshalb oft nur milde bestraft.
Aber viele Süchtige handeln auch mit den Substanzen, um ihre eigene Sucht zu finanzieren. Und damit werden sie wiederum eine Gefahr für die Gesellschaft, weil sie andere in eine zerstörerische Sucht hineinziehen.
Eine Sucht kann auf der Basis von psychischen Problemen entstehen und ist teilweise auch durch den individuellen Stoffwechsel begünstigt.
Aber niemand ist gezwungen, Drogen zu nehmen, auch mit diesen Vorbedingungen nicht. Drogenkonsum bringt unendlich viele Kosten und Belastungen für die Allgemeinheit mit sich von Arbeitsausfällen über Invalidität bis zur Spitaleinweisung und hohen Kosten für die Behandlung der körperlichen Folgeschäden.
Diese durch Verbote einzuschränken macht eben durchaus Sinn. Ein Mensch mit psychischen Problemen sollte nicht Drogen nehmrn, sondern sich Hilfe suchen.
Das wäre besser für ihn und für alle anderen.
Ich denke, meine restlichen Ausführen machen klar, dass es um Drogenkonsum geht, der die Gesundheit belastet, die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und verhindert, dass Leute bessere Lösungen für ihre Probleme suchen.
Wäre Drogen frei zugänglich, gäbe es wesentlich mehr Abhängige und Suchtkranke. Vergleichbar mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Es dient dem Selbstschutz und erhöht die Hemmungen.
Wäre Drogen frei zugänglich, gäbe es wesentlich mehr Abhängige und Suchtkranke.
Einige Drogen sind frei zugänglich – zum Beispiel Nikotion und Alkohol. Die USA hat zwischen 1920 und 1933 Alkohol verboten, das war aber ein riesiges Desaster. Es hat lediglich dazu geführt, dass organisierte Kriminalität zunahm und durch den illegalen Verkauf von Alkohol eine Menge Geld verdiente.
Übrigens ist es auch möglich, den Verkauf von Drogen zu verbieten, aber nicht den Besitz. Es ist nicht notwendig, Drogensüchtige zu bestrafen.
Von Alkohol und Nikotin kann man halten was man will. Sicher hat die Gesellschaft auch ein Alkoholproblem. Die Auswirkungen von einem Bier sind aber sicher andere als von "einem Schuss". Illegale Drogen machen extrem abhängig und zerstören den Körper in einem anderen Maß.
Für mich ist es okay, dass Drogensüchtige bestraft werden. Man kommt nicht drogensüchtig auf die Welt. Anders als bei anderen psychischen Leiden führt man diesen Zustand selbst her.
Da unterliegst du einem Irrtum. So manche illegale Droge ist weniger gefährlich als Alkohol und Zigaretten, zum Beispiel Ecstasy und LSD. Auch Cannabis ist weniger gefährlich, ist aber zumindest in Deutschland inzwischen teilweise legal. "Harte" Drogen wie Kokain und Meth sind natürlich gefährlicher, da wird dir niemand widersprechen. Aber selbst da bin ich dagegen, Drogenabhängige zu bestrafen. Drogen dealen sollte unter Strafe stehen, aber nicht die private Nutzung. Und Länder wie Portugal, die angefangen haben, Drogen zu ent-kriminalisieren, haben sehr positive Ergebnisse vorzuzeigen.
In Portugal sind Drogen entkriminalisiert worden. Und seit dem sind die Zahlen der Drogentoten stark gesunken, die Zahl der Konsumenten ist nicht gestiegen. Wieso soll man drogensüchtige denn bestrafen? Was tun sie denn verwerfliches?
Drogen nehmen? Dadurch haufenweise Straftaten begehen, eine Gefahr für die Mitmenschen sein, das Gesundheitssystem belasten, nicht arbeiten gehen, usw. Mach doch mal einen Spaziergang am Frankfurter Bahnhof
Hier sollte man noch ein paar Adjektive hinzufügen: Unkontrollierter, unreflektierter und übermäßiger Drogenkonsum...
Ich wüsste jetzt nicht, inwiefern das Glas Wein am Wochenende eine erhebliche Belastung der Allgemeinheit darstellt.