Leben wir in einem System der Schuldknechtschaft?

21 Antworten

Grüß Dich LydiaSki2005

Nein, aber wer Schulden hat muss sie zurückzahlen. Er hat sie freiwillig aufgenommen. Und das sollte man nur tun, wenn man sie bezahlen kann. Kann man das nicht mehr, gibt es die Insolvenz nach einem bestimmten Verfahren oder Privatinsolvenz, nach der man auch nach einem bestimmten Verfahren zurückzahlt. Man muss sich dann möglichweise auch mit seinem Lebenstil zurücknehmen. Aber weitere Bedingungen sind nicht daran geknüpft. Nach einer bestimmten Zeit in der man diese Vorgaben peinlich genau bzw.zuverlässig zu erfüllen hat, kann die Restschuld erlassen werden.

Schuldknechtschaft hat mit Zwangsarbeit zu tun und mit willkürlicher Regelung, wann die Schulden beendet sind. Der Schuldner hatte oder hat keine Einwirkungsmöglichkeit. Oft sind auch zwangweise welche dazugekommen. Das ist Sklaverei.

Der Begriff der modernen Sklaverei ist allerdings nicht scharf definiert, sondern als Überbegriff für diverse Praktiken zu verstehen: Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Zwangsprostitution, Zwangsheirat, Menschenhandel. Man spricht deshalb von den «modernen Formen der Sklaverei». Dieses Konzept bezieht sich also auf vielfältige Situationen der Ausbeutung, die eine Person aufgrund von Drohungen, Gewalt, Zwang, Irreführung und/oder Machtmissbrauch aus eigener Kraft nicht verlassen kann.

Moderne Formen der Sklaverei: ein Überblick

https://www.humanrights.ch/de/ipf/menschenrechte/wirtschaft/moderne-formen-sklaverei

Herzlichen Gruß

Rüdiger

(ich hatte neben dem Studium schon alle Arten von Jobs, vom Fließband bis zum Lebensmittelladen bis zur Reinigung, ich weiß wovon ich rede)

Wir können dich ja mal für eine Woche in den Kongo in eine Diamantmine oder Kobaldmine schicken. Mal sehen ob du dann den einen oder anderen Unterschied zu deiner Situation erkennst oder zu der von einem Sklaven und einer Marionette.

Wenn du dir schon über die Sinnhaftigkeit von Arbeit Gedanken machen kannst, geht es dir nicht so schlecht wie du tust.

Wenn man genug Geld hat, also wenn man Multimillinär ist, muss man sich nicht selbst in die Schuldknechtschaft verkaufen sondern darf sein leben genießen.

Und warum machen das die allerwenigsten Reichen? Fast so, als wäre Lotterleben mit Margaritas am Strand auf Dauer nicht besonders erfüllend. Statt dessen will ein elon Musik Raketen, die bis zum Mars fliegen, bauen.

Nebenbei, auch du kannst dir ein Vermögen aufbauen von dem du in Teilen leben kannst, vielleicht sogar vollständig. Muss man halt wollen und bereit sein einen Teil seines Geldes zu sparen.

Lösung für das Problem weiß ich keine

Dir eine bessere Einstellung zur Arbeit zuzulegen. Vielleicht mal 1 Jahr in Polen arbeiten und sehen wie es da abgeht, um zu begreifen wie gut du es in Deutschland hast, resilienter gegenüber Unangenehmlichkeiten werden und wenn du das Game gewinnen willst, dann suchst du dir eine Beschäftigung die dich voll erfüllt.

Du kannst dich ja Selbständig machen. Wenn es so ist wie du andeutest, müsstest du dann ja ganz leicht selber Millionär werden. Die meisten Selbständigen leben aber noch prekärer, als das bei Angestellten und Arbeitern der Fall ist. Nicht jedes Unternehmen macht seine Anteilseigner reich, viele gehen pleite.

Multimillionäre haben i.d.R. auch vorher gearbeitet, um Millionär zu werden.

Du selber nimmst ja auch Dienstleistungen in Anspruch, da gibt du ja auch die Ansage, wie es gemacht werden soll, z. B. beim Frisör oder beim Maler in deiner Wohnung. Stell dir mal vor, der sagt, weiß streiche ich nicht, bekomme da die Farbe immer so schlecht von der Haut. Ich streich deine Wohnung pink.

Du machst dir im übrigen ja auch keine Gedanken, ob der Bäcker um 3 Uhr aufstehen muss oder der Bauer 16 Stunden am Tag in der Erntezeit auf dem Feld arbeitet. Aber jammern über eine 40-Stunden-Woche.

Solche Leute sind einfach nur wohlstandsverwöhnt. Die meisten Menschen auf der Erde würden solche Lebensbedingungen wie du sie hast mit Kusshand annehmen.

Dir steht es auch frei, nur 30 Stunden in der Woche zu arbeiten. Dann verzichtest du halt auf viele Dinge, Smartphone, Internet, Urlaub etc. 🤷‍♂️

Bei uns ist es im wesentlichen ja so, dass man sich selbst sozusagen einem Unternehmer (oder dem Staat wenn man für diesen arbeitet) als willenlose Marionette verkauft. 

Du hast eine seltsame Vorstellung von der Arbeitswelt.

Leben wir in einem System der Schuldknechtschaft?

Wenn du wirklich studiert hast, solltest du eigentlich wissen, was Schuldknechtschaft bedeutet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schuldknechtschaft

Wer Schuldknechtschaft sucht, der sollte mal nach Indien und andere Länder gehen.

https://www.boell-bw.de/de/2022/12/06/zwangsarbeit-im-21-jahrhundert-was-ist-schuldknechtschaft

Da hast du dich, meiner Meinung nach, in der Auswahl deines Jobs mächtig vertan - und keine tiefgreifenden Konsequenzen gezogen.

Als ich (10 Jahre nach Studienabschluss) merkte, dass der gewählte Beruf doch nicht der richtige ist, habe ich mich anderweitig orientiert. Da war ich dann zwar freiberuflich unterwegs, aber sehr erfolgreich und dadurch auch glücklich - die Auftragsbücher waren gut gefüllt. Bis mich eine Erkrankung hinderte, in genau diesem Job weiterzumachen. Doch da half es mir, dass ich mir bei meinen früheren Auftraggebern einen guten Ruf erarbeitet hatte, so dass ich ein sehr gutes Angebot für einen weiteren Neuanfang bekam.

Noch heute, im Rentenalter, verbinden mich Freundschaften mit Kollegen aus allen diesen Lebensarbeitsabschnitten und ich schaue gern zurück.......


LydiaSki2005 
Beitragsersteller
 15.06.2024, 18:06

In meinem Fall waren das halt alles Jobs wo eh klar war, dass ich diese in den Sommerferien mache und danach froh bin wenn ich wieder weg bin von dort.

Solche Jobs die man neben dem Studium halt macht.

Ich denke aber auch nicht, dass es für jeden einen geeigneten job gibt.

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