Was schaden den Firmen mehr ökonomisch?

5 Antworten

Arbeitgeber (Neoliberale) wollen ja Löhne niedrig wie möglich halten und Preise so hoch wie möglich halten.

Erstmal sind Arbeitgeber nicht zwingend Neoliberale. Ob beispielsweise die Linkspartei als Arbeitgeber als neoliberal sieht, würde ich stark bezweifeln.

"Neoliberale" (wenn du damit Unterstützer eines freien Marktes meinst) wollen so hohe Löhne wie möglich, allerdings sollen sich diese am Markt bilden und nicht als Ergebnis eines politischen Prozesses. Preise sind Signalgeber und damit essenziell für eine effektive Ressourcenallokation.

Sind Geschäftsführer des 21st Jahrhunderts überall schlau genug um zu wissen, dass geringe Kaufkraft Firmen zu pleite macht?!

Firmen sollen und können auch nicht makroökonomisch denken. Firmen müssen betriebswirtschaftlich denken.

Nebenbei wenn MMTler davon sprechen, dass sie höhere Löhne wollen, meinen sie damit nicht die Privatwirtschaft. Höhere Löhne führen in der Privatwirtschaft zu höheren Lohnstückkosten, wenn diesen keine erhöhte Produktivität gegenübersteht und wären damit Inflationstreiber.

MMTler wollen, dass der Staat im öffentlichen Sektor und bei seinen Staatsbediensteten die Löhne erhöht und somit Nachfrage und daraus resultierende Wirtschaftsaktivität zu schaffen. Die Löhne sollen sich dann über Konkurrenz zum öffentlichen Dienst erhöhen oder über den Prozess gewerkschaftlicher Aktivitäten, welche das Produktivitätswachstum berücksichtigen.

Die Hypothesen der Fragestellung treffen nicht zu. Die Fragestellung führt in die Irre.

Preise und Löhnen müssen gesamtgesellschaftlich im Gleichgewicht stehen. Für einzelne Firmen ist (1) sinnvoll, für alle gleichzeitig eher nicht.

(2) ist in diesem Sinne für alle nie sinnvoll, sondern treibt nur die Inflation.

Du betrachtest das aber sehr in einem Vakuum.

Es ist nicht so, das es eine Firma gibt die ihren Arbeitnehmern wenig zahlen um dann horrende Preise für ihre Waren zu verlangen.

Die meisten Firmen arbeiten nicht im krassen Überschuss was ihren Gewinn angeht sondern eher mit eher mäßigen Magen für den Verkauf ihrer Güter.

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Das man hier auch nicht jeden Arbeitnehmer gleich beurteilen kann, ist auch so ein Ding.

Ein Ingenieur der einen Prozess immer weiter optimiert und mehrere andere Mitarbeiter unter sich hat welche er koordinieren muss, dem kann man ERHEBLICH mehr zahlen, als dem Mitarbeiter der einen Handgriff an einem Band macht und nur wenige Augenblicke davon entfernt ist der Automatisierung zum Opfer zu fallen.

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Heißt so einfach wie du es hier darstellen willst, sieht es in der Realität nicht aus.

Klar wollen die welche an den Konzernspitzen sitzen und mit ihren Entscheidungen die Geschicke der gesamten Firma lenken mehr vom Kuchen ab haben als ein einfacher Gabelstaplerfahrer, aber am Ende kannst du dem Gabelstaplerfahrer halt kein hohes Gehalt zahlen, weil er halt einfach keine tiefgreifende und anspruchsvolle Arbeit ausführt, welche dem Konzern den entsprechenden Mehrwert bietet.

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Und das Arbeitgeber machthungrige Unmenschen sind, die sich einfach nur von der harten Arbeit anderer bereichern wollen, habe ich bisher noch nicht erlebt.

Jedoch gehe ich stark davon aus, dass es diese Branchen gibt, in denen aber dann hauptsächlich Personal arbeitet was alles in allem nicht viel leistet, da wie beim Markt "Angebot und Nachfrage" das gleiche für die Arbeitnehmer gilt.

Ist man als Arbeitnehmer kompetent und fähig, hat man zumeist genug Verhandlungsmasse um sein Gehalt entsprechend zu pushen oder sich einen anderen Job zu suchen.

Ist man weder kompetent noch fähig, dann hat man es auch nicht verdient mehr zu verdienen.

Die Fragestellung geht teilweise von Vorurteilen aus, z.B. Arbeitgeber sind grundsätzlich neoliberal.

In einer gesunden sozialen Marktschwirtschaft wird die Löhnhöhe im Tarifstreit ausgehandelt. Meine Meinung! Von daher lehne ich den Niedriglohnsektor (geringfügige Beschäftigungsverhälnisse a la Steinmeier/Schröder) sowie 1€ Jobs strikt ab, weil sie das unterlaufen.


Fuchswerk773  11.08.2024, 01:03

Nur das gerade in Deutschland ja kaum noch soziale marktwirtschaft herrscht

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Was schaden den Firmen mehr ökonomisch?

Richtig: Was schadet den Unternehmen mehr ...

Option 2.