Ist Social Media und allgemein das Internet eine Ursache für den Rechtsdruck und mehr Hass?
Person A ist unzufrieden mit seiner aktuellen Situation und tendiert dazu die Schuld niemals bei sich selber zu sehen. Er hat schon immer eine eher negative Haltung gegenüber "Ausländern" gehabt. Er hat ja auch nie wirklich mit denen Kontakt gehabt außer mit dem Dönermann bei dem er sich ca. einmal in der Woche ein Dürüm abholt.
Er liest sich sehr oft berichte durch die seine Meinung über Ausländer und Flüchtlinge verstärken, und zwar dass sie nicht gewillt sind zu arbeiten und zu Straftaten neigen. Im fällt auf das ihn täglich 3 bis 5 Berichte angezeigt werden wo es um Gewalttaten gibt. Bei vielen ist die Herkunft unbekannt, aber er vermutet dass es sich um Menschen mit Migrationshintergrund halten muss. In den Kommentaren wird seine Meinung bestärkt. Nach ein paar Monaten stellt er fest dass ihn fast nichts anderes mehr angezeigt wird. Auch Klimaleugnung. in Regierungskritik ist ganz weit oben in seinen Feed. Er ist fest davon überzeugt dass diese Inhalte bei allen so angezeigt werden und versteht nicht warum es stattdessen Demo gegen Rechts gibt. "Was ist los mit dem Menschen, eigentlich müsste die Regierung abgesetzt werden!" Dabei ist ihn nicht klar dass es ein Algorithmus ist der durch Werbung Profit für die Plattformen eintreibt
5 Antworten
Rechte Menschen sind nicht dumm. Sie sind keine willenlosen Produkte irgeneiner modernen bösen Technik.
Denk mal nach- was ist denn falsch an dem Eindruck den dein konstruierter junger Mann über Ausländer erlangt? Und nun füttere ihn mal noch etwas lebensechter aus- er muss keineswegs auch noch Klimawandelleugner werden, er kann sehr wohl viele Ausländer kennen und mögen seien es nun Deutsche die sich nicht als ethnisch Deutsch sehen oder solche die keine deutsche Staatsbürgerschaft haben.
Selbst wenn diese Darstellung korrekt wäre- was willst du daraus schließen? Müssen die Medien zensiert werden? Werden sie zum Teil schon, youtube zum Beispiel hat seinen Algorythmus aufgrund der Trump-Wahl enorm verändert- dort wird alles getan um das "alt right rabbithole" zu vermeiden. Das hatbes nur in Wahrheit nie gegeben.
Ich war 2014 mitten drin in der Antifeminismuswelle vor der Trumpwahl, die sich aus dem amerikanischen Neuatheismus herausgebildet hat. Ich habe damals Trump schlecht gefunden, das hat sich nie geändert. Ich habe die Qualitätsmängel diverser alternativer Medien schnell durchschaut, ich habe auch z.B. jederzeit Jordan Peterson verachtet. Aber die sollten mich doch zum Nazi gemacht haben?
Nein. Wobei Nazi bin ich heute schon in den Augen von nicht mal so wenigen Leuten, also Nationalsozialist bzw. Anhänger von Adolf Hitlers Politik- weil ich finde halt dass es zu viel Zuwanderung nach Deutschland gibt und dass das Asylsystem nicht funktioniert. Das reicht ja heute dafür dass man als strammer Hitlerjunge eingeordnet wird. Demzufolge bin ich Nationalsozialist, da die Definition von Faschismus heute halt ist dass man die Einwanderung ablehnt. Aber das ist mir halt egal, weil ich meine Meinung diesbezüglich vor mir selbst rechtfertigen kann.
Ja möglich
Könnte aber auch genauso gut für den Linksruck verantwortlich sein
Könnte.
Wenn es einen gäbe.
Aber schön, dass wir auch darüber mal gesprochen haben.
Für mehr Hass ja, für den Rechtsruck nein.
Jein.
Rechte gab es schon immer. Aber früher haben sie am Stammtisch ihre kruden Theorien losgelassen und bekamen von den anderen verbale Gegenwehr (oder wurden ausgelacht). Damit war dann Ende. Heute schreiben die Typen im Internet oder Telegram und finden tausende Gleichgesinnte und keine Gegenwehr mehr.
Früher haben alle dieselben Informationsquellen genutzt. Heute gibt es Milliarden Internetseiten und man bekommt gar keine anderen Meldungen mehr angezeigt, die außerhalb der eigenen "Blase" sind. Ständig wird die eigene Meinung bestätigt und alles, was davon abweicht nennt man dann "Lügenpresse".
Es gibt keinen Rechtsruck. Es gab seit den Achtzigern einen Linksruck und das Overton Fenster hat sich entsprechend angepasst. Was früher noch als Standpunkt der politischen Mitte galt, wird heute teilweise als rechtsextrem bezeichnet. Das merken auch viele der ehemaligen Mitte, beziehen dazu Stellung und machen ihren Standpunkt klar. Der sogenannte Rechtsruck ist also nur die Positionierung zur Mitte, weg von links.