Hi
Also vorweg ich kenne mich nicht mit tibetischen Flöten aus. Ich denke aber das Tonbeispiel wurde nicht mit einer der verschiedenen tibetischen Flöten aufgenommen.
Ich vermute dass es sich dabei um eine einfache hölzerne (oder Bambus) Querflöte gestimmt in tief G Dur pentatonisch (g major pentatonic) mit dem tiefsten Ton D4 handelt, das ist ein großes Tenorinstrument ca. 57 cm lang. Es könnte auch eine tief D Bansuri sein. Bei einfachen großen Flöten ist der Abstand der Löcher ein Schwierigkeitsgrad für kleinere Menschen.
Der beruhigende Klang kommt einerseits von der tiefen Lage, andererseits ist der Ton gedeckt/hauchig und etwas unklar/matt.
Es gibt verschiedene andere Flöten die im Prinzip zumindest sehr nah an den Klang rankommen können oder auf denen man zumindest Musik in diesem Stil sehr gut spielen kann- darunter auch diverse Schnabelflöten/Blockflötenverwandte, auch westliche- ein spezielles nichtwestliches Instrument brauchst du nicht unbedingt und der Vorteil der westlichen ist halt die schon etwas bessere Verfügbarkeit von Instrumenten und Informationen darüber.
Es gibt grundsätzlich 2 verschiedene Arten Flöten- solche bei denen man durch reinpusten automatisch einen Ton erzeugt (Blockflöte, Tin Whistle etc.). Diese sind etwas leichter zu spielen aber vom Klang her nicht ganz so flexibel und meistens auch nicht ganz so weich und luftig. Die anderen ergeben keinen automatischen Ton sondern man muss mit einem Ansatz den man üben muss die Anblaskante in einer bestimmten Weise anblasen- ähnlich wie man über eine Flasche bläst um einen Ton zu erzeugen. Das ist zunächst mal etwas schwieriger.
Welche Flöten über die ich was weiß könnten was für dich sein?
- Tenorblockflöte
- Low Whistle
- Querflöte
- Irish Flute
- Bansuri
- modern 'native american' Flute
Konkret schreib ich gleich kurz was zu denen mit ggf. Links zu Angeboten. Evtl. auch Klangbeispiele und noch ein Wort zu deinem Link mit der 38 Euro Flöte.
1. Tenorblockflöte: Tenor ist die richtige Lage für Entspannungsmusik. Es gibt einige günstige aus Kunststoff. Gebrauchtmarkt für akzeptable Holzinstrumente startet bei 200 Euro. Der Ansatz ist leicht, der Klang ist deutlich klarer und härter. Bei eher kleinen Händen fängt man mit einer Altblockflöte an und kauft später eine Tenor.
https://www.thomann.de/de/aulos_211a_robin_tenor.htm
https://www.thomann.de/de/thomann_tra_31b_alto_recorder.htm
https://www.thomann.de/de/aulos_509b_symphony_alto_recorder.htm
2. Low Whistle
Low Whistles haben eine einfache Griffweise, einen einfachen Ansatz und unterschiedlich krassen Luftverbrauch, aber einen tollen hauchigen Klang. Es gibt bezahlbare D Low Whistles, aber ich kenne den Markt nicht (meine eigene Dixon ist nicht so gut) daher kann ich nicht so wirklich einen Tipp geben. Die Griffweite ist ziemlich krass (aber auch sehr unterschiedlich). Daher empfiehlt es sich nur bei großen und beweglichen Händen direkt eine low d zu nehmen. Andernfalls startet man mit einer Whistle in (low!) F oder G. Wenn man kleine Hände und wenig Geld hat evtl. sogar mit ner Bb Generation. Die ist aber nicht tief.
https://www.ebay.de/usr/freemanwhistles?_trksid=p4429486.m3561.l2559
https://www.thomann.de/de/chieftain_v5_low_d_fixed.htm
https://www.thomann.de/de/kerry_whistles_kerry_optima_fixed_low_d.htm
https://www.tinwhistle.de/low-whistles/twz-low-whistles-in-low-c-d-f-und-g-stimmung
https://www.thomann.de/de/generation_flageolet_bb_tuning.htm
3. Querflöte
Warum nicht eine Querflöte? Es gibt welche ab 120 Euro. Auch billige auf dem Gebrauchtmarkt. Klanglich kommt man da nah dran. Der Ansatz ist übungsintensiv anfangs. Das Ding hat halt Klappen die man für solche Musik alle nicht braucht. Daher vielleicht...
4. Irish Flute
Ist eine Art westliche Querflöte, gibt es ohne Klappen, da man die auch für irische Musik nicht braucht. Ansatz gleich der Querflöte, nicht leicht, da ohne Klappen Griffweite evtl. unangenehm. Klappenlose Instrumente sind idr. aus Holz und kosten mindestens 1000 Euro wäre also wohl weit out of range.
5. Bansuri
...wie bei der low Whistle würde man hier wenn man nicht große Hände hat besser mit F anfangen statt D. Ich kenne mich mit diesen nicht aus, es gibt aber billige Importe bei thomann. Dieses sind sicherlich keine Profiinstrumente, aber vielleicht ein Weg mal auszuprobieren ob einem dieses Instrument mit seinem Querflötenansatz liegt.
www.thomann.de/de/thomann_nataraj_bansuri_pro_flute_f.htm
https://www.thomann.de/de/thomann_nataraj_bansuri_pro_flute_d.htm
6. modern native american flute
Auch hiermit kenne ich mich nicht aus. Es gibt die Instrumente aus Holz, meist im Mittelpreisbereich um die 300 Euro in vielen Skalen und Tonarten, oft Mollpentatonik. Das interessante daran ist es sind leicht zu greifende und leicht anzublasende Blockflöten, aber sie haben unter den blockflötenartigen mitunter den weichsten Klang. Müsstest du selber mal gucken. Wie gesagt haben die sehr unterschiedliche Tonvorräte, man kann nicht auf allen alles spielen.
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PS
Ein Wort zum Luftverbrauch. Alle und besonders tiefe Flöten haben für Blasinstrumente einen hohen Luftverbrauch. Dafür einen geringen Druck beim spielen. Normalerweise kann man wenn man keine Probleme beim Reden hat schon irgendwie sich damit anfreunden- nicht mit jeder Flöte, es gibt welche die sogar gesunde Menschen ggf. überfordern, aber... wenn das ein Problem ist ist eine Flöte vielleicht weniger gut als.... so was wie Xaphoon oder Chalumeau? Das sind Instrumente die allerdings anfangs Ansatzübung und Spieldruck erfordern.
Wenn du mich fragst- probier es mit Low Whistle und Bansuri.