Ist im Deutsch Abi das Gendern verboten?
Hey Guys, ich mache dieses Jahr in NRW Abi und wollte fragen, ob ich da schriftlich gendern darf? Eine Lehrerin lässt mir das immer durchgehen aber davor hatte ich einen total intoleranten Lehrer der es immer "unterkringelt" hat. Oh my gosh, bitte helft mir!
6 Antworten
Beim Gendern geht's um Sichtbarkeit. Es wird aber durch das Geschlecht willkürlich ein Kriterium hergenommen um Leute irgendwie aufzuteilen. Aber da die Streuung wie benachteiligt die Leute in den jew. so entstandenen Gruppen sind so riesig ist, das völlig sinnlos bzw. auf dem selben Niveau wenn man nach In- und Ausländer trennt und dann feststellt, dass die Ausländer ein Stückchen krimineller sind.
Es ist genauso bekannt, dass z. B. gerade unterdurchschn. große Männer im Privat- und Berufsleben stark benachteiligt sind. Es gibt soviele Studien, dass z. B. im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung das größte Prozent der Menschen diese sehr stark überproportional zu Managern werden und dass die wenigsten Frauen jmd. als Partner akzeptieren, der auch nur 1cm kleiner ist als sie. Die bräuchten auch mehr Sichtbarkeit.
Oder auch hochfunktionale Autisten, die einfach nur als "seltsam" ausgegrenzt werden statt ihnen z. B. auch als Teil von Filmen/Serien wo sie nicht das Hauptthema sind versuchen die Dinge zu erklären, die sie aufgrund dieser Behinderung eben vor allem nicht intuitiv verstehen.
Zumal es mit Sicherheit viel weniger Widerstand gegen das Gendern gäbe, wenn man für rein männl. Gruppen z. B. "Lehrerer" statt "Lehrer" schreibt und somit eben nicht Leuten mit dem generischen Maskulinum alle meinen böse Dinge unterstellt (so wie andere Gruppen es z. B. ggü. Ausländern bei gewissen Verhaltensweisen tun).
Z. B. der grüne Ministerpräsident Kretschmann hält vom Gendern-Sternchen etc. auch nicht viel, u.a. weil's schon genügend Leute gibt, die mit der dt. Sprache Probleme haben, da muss man nicht noch zusätzl. Dinge einführen wo die Art wie man es schreibt und wie man es spricht stark auseinander gehen.
Leider musste ich mir aus der Pro-Gendern-Community auch schon anhören, dass ich als unterdurchschn. großer heterosexueller Mann garnicht diskriminiert werden kann. Soviel zum Thema Toleranz solcher Leute :-(
notting
Seine Frage beruht eben IMHO auf einem Denkfehler bzw.
total intoleranten Lehrer der es immer "unterkringelt" hat
stimmt eben nicht, weil Gendern eben intolerant ggü. anderen ist, die mehr Sichtbarkeit bräuchten oder mit der dt. Sprache generell Probleme haben.
notting
aber davor hatte ich einen total intoleranten Lehrer der es immer "unterkringelt" hat.
Dein voriger Lehrer war nicht intolerant, sondern den Fehler korrekt markiert hat. Die inkonsistenten Gender-Schreibweisen mit Asterix, Unterstrich oder Doppelpunkt sind nicht Bestandteil des Amtlichen Regelwerks und letzteres ist nun mal in Schulen, Verwaltungen sowie in der Rechtspflege geltend resp. anzuwenden.
Nein, keineswegs. Mit diesem „Gendern frei nach Schnauze” wir unnötig eine Barriere geschaffen, die das Lesen sowie inhaltliche Verstehen erschweren kann.
Es erweitert die Wahrnehmung der queeren Community!
Es gibt alleine in Deutschland mehr als 10 Millionen Menschen die auf Leichte Sprache angewiesen sind, um Texte überhaupt verstehen zu können. Darunter u.a. Lernschwierigkeiten, eingeschränkte Sehfähigkeiten (Blindheit), Legasthenie, geringe Deutschkenntnisse sowie Demenz und hohes Alter.
Mit diesem „Gendern frei nach Schnauze” werden potenziell weitaus mehr Menschen ausgrenzt und je nach Beeinträchtigung darin gehindert Texte zu lesen sie auch inhaltlich zu verstehen. Da ist es mir lieber, jeder kann es lesen anstatt eine nebulöse Wahrnehmung von Q oder sonst wem.
Man fügt dadurch ja keine Nebensätze oder sonstiges ein. Es sind ja nur leichte Veränderungen an bestimmten Substantiven
Es schürt nur noch mehr Unverständnis von denen, die es vorher schon nicht verstanden und akzeptiert haben. Wenn das eine Erweiterung der Wahrnehmung ist, herzlichen Glückwunsch! Viele wollen das so aber gar nicht, sondern ohne diese aufgedrängte Aufmerksamkeitsheischerei so akzeptiert werden, wie sie sind. Was sie vor dem Gendern auch schon wurden! Ausnahmen bestätigen immer die Regel!
Na ja, das ist jetzt nicht richtig überzeugend als Argument. Die Leute, die gendern, schreiben sonst auch nicht in Leichter Sprache.
Dem Fragesteller würde ich keine Aufmerksamkeit schenken - als Person, die selbst queer und pro Gendern ist, sehe ich hier nur einen langweiligen Troll.
Man fügt dadurch ja keine Nebensätze oder sonstiges ein. Es sind ja nur leichte Veränderungen an bestimmten Substantiven
Und genau diese leichten Veränderungen reichen zum Teil aus, dass Menschen massive Schwierigkeiten haben, Texte richtig wahrnehmen zu können.
Na ja, das ist jetzt nicht richtig überzeugend als Argument. Die Leute, die gendern, schreiben sonst auch nicht in Leichter Sprache.
Es hängt wie so oft vom Kontext ab. Wenn du privat irgendetwas schreibst, kannst du es ja halten wie du möchtest. Es geht jedoch um die Einhaltung der Rechtschreibung in Universitäten, Schulen, Behörden usw.
Und weil es nun mal über 10 Millionen Menschen gibt, die eh schon auf Leichte Sprache angewiesen sind, muss man es ihnen nicht noch schwerer machen, in dem man inkonsistente Schreibweise entgegen der Rechtschreibung verwendet.
Es geht jedoch um die Einhaltung der Rechtschreibung in Universitäten, Schulen, Behörden usw.
Wirklich gar nichts wird an der Uni in Leichter Sprache verfasst - mal von speziellen Seiten mit genau dieser Zielgruppe abgesehen. Das ist wirklich kein überzeugendes Argument.
Und weil es nun mal über 10 Millionen Menschen gibt, die eh schon auf Leichte Sprache angewiesen sind, muss man es ihnen nicht noch schwerer machen, in dem man inkonsistente Schreibweise entgegen der Rechtschreibung verwendet.
Die viel sinnvollere Initiative wäre es, wichtige Seiten dazu zu verpflichten, auch Versionen in Leichter Sprache anzubieten. Zumal hier mal wieder übersehen wird, dass Gendern nicht nur aus Sonderzeichenformen besteht.
Wirklich gar nichts wird an der Uni in Leichter Sprache verfasst - mal von speziellen Seiten mit genau dieser Zielgruppe abgesehen. Das ist wirklich kein überzeugendes Argument.
Schlimm genug! Dann stell dir vor was mit jenen passiert, die sich bereits so durch die deutsche Sprache durch hangeln müssen und on top mit inkonsistenten Schreibweisen (da nicht Bestandteil der Rechtschreibung) konfrontiert werden.
Die viel sinnvollere Initiative wäre es, wichtige Seiten dazu zu verpflichten, auch Versionen in Leichter Sprache anzubieten. Zumal hier mal wieder übersehen wird, dass Gendern nicht nur aus Sonderzeichenformen besteht.
Das ist bereits im Anmarsch. Die EU hat mit dem European Accessibility Act (EAA) die Richtlinie 2019/882 auf den Weg gebracht, mit der ab Mitte 2025 u.a. Websites und Apps zur Barrierefreiheit gesetzlich verpflichtet sind. Hierzulande wird es dann über das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) entsprechend umgesetzt.
Zumal hier mal wieder übersehen wird, dass Gendern nicht nur aus Sonderzeichenformen besteht.
Es wurde eben nicht übersehen, sondern explizit benannt. Ich bin überhaupt nicht gegen das Gendern an sich, jedoch gegen die - Zitat:
Die inkonsistenten Gender-Schreibweisen mit Asterix, Unterstrich oder Doppelpunkt (...)
Schüler*innen sind aber keine Schulen, Behörden, Organe der Rechtspflege oder sonstiges.
Die Prüfungen zum Erwerb einer allgemeinen Hochschulreife umfassen erstmal nur die zu prüfende Person und die Schule.
Wie ist es denn mit den Grundrechten zu vereinbaren einer Person die allgemeine Hochschulreife zu verwehren, weil sie sprachliche Mittel genutzt hat um eine Minderheit (der sie sich ggf. selbst zugehörig fühlt) sichtbar zu machen?
Nur weil das amtliche Regelwerk die von nicht binärgeschlechtlichen Menschen entwickelten sprachlichen Mittel nicht abbildet, kann sich eine grundrechtsverpflichtete Stelle nicht darauf ausruhen.
Wäre hier nicht eine Güterabwägung angebracht?
Schüler sind aber keine Schulen, Behörden, Organe der Rechtspflege oder sonstiges.
Schüler werden jedoch von Lehrern unterrichtet und deren „Richtschnur” ist nun mal das amtliche Regelwerk. Wenn ein Lehrer es wohlwollend überliest und akzeptiert, heißt es nicht das auch ein anderer Lehrer es so handhaben muss.
Die Prüfungen zum Erwerb einer allgemeinen Hochschulreife umfassen erstmal nur die zu prüfende Person und die Schule.
Wenn du in der Prüfung bei 2 + 2 als Ergebnis 10 hinschreibst, ist es falsch. Schreibst du anstelle von „muss” ein „muß” , ist auch das falsch. Da „Gendern mit *, _ und :” nicht zum Regelwerk gehört, wird auch dies folgerichtig als falsch bewertet.
Wie ist es denn mit den Grundrechten zu vereinbaren einer Person die allgemeine Hochschulreife zu verwehren, weil sie sprachliche Mittel genutzt hat um eine Minderheit
Wenn diese Person gendern möchte, dann so dass es rechtschreibkonform ist. Andernfalls weglässt und sich an die Rechtschreibung und Grammatik hält.
Wäre hier nicht eine Güterabwägung angebracht?
Solange die Genderschreibweisen nicht geregelt sind und jeder bloß frei nach Schnauze mit Asterix, Doppelpunkt, Unterstrich oder etwas völlig anderen gendernt schreibt, sind solche Schreibweisen wegzulassen.
Wie ist es denn mit den Grundrechten zu vereinbaren einer Person die allgemeine Hochschulreife zu verwehren,
Der Person wird nicht der allgemeine Hochschulabschluss verwehrt, sondern dazu angehalten, sich an die deutsche Rechtschreibung und Grammatik zu halten. Dasselbe gilt gleichermaßen für andere Fremdsprachen.
Wäre hier nicht eine Güterabwägung angebracht?
Solange es keine einheitlichen Regelungen gibt und gendern ohnehin mehrheitlich abgelehnt wird, sehe ich außer „Kulanz” des Lehrers keinen Handlungsbedarf. Und nein, dadurch werden auch keine Grundrechte verletzt.
Ist halt eine Rechtschreibungs-Geschichte. Das mag jeder Lehrer anders sehen, ich würde es für die Abiprüfung einfach sein lassen und damit auf Nummer sicher gehen.
Wenn du das Abitur machst, dann solltest du dazu in der Lage sein.
Aber das ist einfach eine Sache der awarenes. Das müsste einen Skandal geben, wenn das verboten ist
Machs einfach nicht, je nach Prüfer wirst du Notenabzüge bekommen wegen Rechtschreibung und da wird auch kein Skanadal raus gemacht, weil die Prüfungen in erster Linie intern kontrolliert werden.
- Schreib nicht wahllos englische Worte, die keinen Eingang in die deutsche Alltagssprache gefunden haben, in einen deutschen Satz. Es ist lächerlich und Leute nehmen dich weniger ernst, weil sie davon ausgehen, dass deine Sprachbeherrschung nicht auf dem Niveau eines Abiturienten ist.
- Wenn du es schon machen MUSST, schreib das Wort WENIGSTENS richtig!
(awarenes)
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Das müsste einen Skandal geben, wenn das verboten ist
Gibt es aber nicht. Leb damit und mach im Abitur was du möchtest... schlimmstenfalls fällt dein Schnitt eben schlechter aus, aber immerhin hast du deine Überzeugung verteidigt. Nawalny ist dafür in den sicheren Tod gegangen... da ist 'eine Ehrenrunde drehen' doch das kleinere Übel.
Da ich würde ich einfach deine Lehrkräfte fragen, da diese das wohl am einfachsten gesichert herausfinden können.
Nach Blick in die Kommentare gehe ich hier aber sowieso von einer Trollaktion aus.
Ich schätze mal das kommt auf die Person an die es korrigiert. Ich würds an deiner Stelle trotzdem lassen, um keine schlechte Note zu riskieren.
Sehe ich nicht so eng. Ich meine, gut, wenn du ein Zeichen auf kosten deiner Noten setzen möchtest, mach es. Aber das ist es meiner Meinung nach weder wert, noch würdest du damit viel erreichen.
Die Frage des FS hast du leider noch nicht so richtig beantwortet.