Ist es normal das ein Hund knurrt, wenn man dem Hund den Knochen oder das Spielzeug wegnehmen will?
Hey liebe Community, ich habe mal eine Frage.
Unser Hund ist wirklich ein ganz lieber Hund, nur wenn sie einen Gegenstand hat z.b einen Knochen, oder ein Spielzeug, oder sie schleppt eine Hose mitsich rum, und man will ihr das wegnehmen, knurrt sie uns oder mich an.
Ist das normal bei einem Hund? Oder sollte sie das normal nicht tun?
Macht das euer Hund auch?
17 Antworten
Das ist vollkommen normal. Du nimmst ihm seine Beute weg. Lass es einfach.
Hallo,
natürlich möchte ein Hund seine "Beute" nicht hergeben.
Aber es kann überlebenswichtig sein, dass ein Hund sofort und direkt alles "aus dem Maul fallen lässt", wenn sein Halter es will.
Das muss man üben und üben und üben ...
Außerdem hat ein Hund grundsätzlich auch nicht das "Recht", etwas gegen seinen Chef zu verteidigen. Das soll nun nicht bedeuten, dass man dem Hund ständig etwas wegnimmt, um die eigene "Macht" zu demonstrieren ...
Aber Knurrerei, wenn sie tatsächlich als Warnung gemeint ist, sollte man nicht dulden, das steht dem Hund nicht zu. Und eigentlich ist der Hund auch glücklicher, wenn er einen sicher führenden "Chef" hat, das gibt dem Hund Sicherheit und schafft Vertrauen.
Also übe fleißig, mit Leckerchen geht das meist wunderbar ...
Gutes Gelingen
Daniela
Ich habe geschrieben "Aber Knurrerei, wenn sie tatsächlich als Warnung gemeint ist, sollte man nicht dulden,". Es gibt durchaus aus "Geknurre" beim Spiel z.B., da ist es absolut tolerierbar ...
Ansonsten ist natürlich kein Geknurre zu dulden, denn das steht dem Hund nicht zu - wie ich es geschrieben habe. Und wenn ein Hund seinen "Chef" anknurrt (wie gesagt, böse, als Warnung, ankurrt) - ja, dann gebe ich dir völlig Recht, dann stimmt in der Beziehung etwas ganz und gar nicht.
Dein Hund sollte nicht knurren, wenn Du ihm etwas wegnehmen möchtest.
Voraussetzung 1: Vertrauen
Voraussetzung 2: klare Besitzverhältnisse
Wenn dem Hund klar ist, daß alles Dir gehört, darfst Du ihm selbstverständlich alles auch wieder wegnehmen, wenn das nötig sein sollte. Voraussetzung ist natürlich, daß Du nicht diesen unsinnigen Quark von einigen Hundehaltern nachmachst, die meinen, ihre "Chefposition" dadurch zu bestätigen, daß sie dem Hund etwas geben, es wieder wegnehmen, es wieder hingeben, es wieder wegnehmen usw.
Da fühlt sich jeder Hund verarscht und wird viel Vertrauen verlieren. Und Du initiierst über kurz oder lang einen "Beutestreit"
Denn nur wer etwas besitzt, hat auch Grund, etwas zu verteidigen.
Du solltest also dem Hund klarmachen daß alles Deins ist.
Stell Dir nur mal vor, Dein Hund frisst etwas Giftiges und Du kannst es ihm nicht aus dem Hals holen, weil Du Angst haben musst, gebissen zu werden !
Ich musste meinem Westie mal innerhalb von 2 Sekunden eine Kastanie aus dem Hals holen, sonst hätte ich keinen Hund mehr gehabt !
Wie kannst du Deinem Hund deutlich machen, daß alles Dir gehört ?
Ich mache das ab und an durch Tabuisieren.
Dabei legt man etwas sehr Leckeres, z.B. ein Stück Wurst, zwischen seine Füße. Möchte der Hund drangehen, schubst man ihn energisch weg, verbunden mit einem Verbotswort z.B. "Nein"
Viel Erfolg für euch
Und für spannende Leseabende empfehle ich mein Lieblingsbuch "Vom Welpen zum Familienhund"
Viele Grüße
Jesska
Naja, dass ein Hund seine Beute (Knochen, Spielzeug, was auch immer) nicht unbedingt hergeben will ist logisch und normal. Ressourcenverteidigung ist allerdings manchmal auch ein Problem an welchem man arbeiten sollte damit es nicht ausartet.
Habt ihr mit ihr das Kommando "Aus" geübt? Wenn ja, wie? Ich würde es mal über "Tauschen" versuchen. Ganz simpel: Du tauscht was Leckeres gegen das, was Sie grade hast und verknüpfst es mit dem Kommando. Der Hund lernt: Es lohnt sich, meine aktuelle Beute aufzugeben.
Ja wenn ich ihr die Beute wegnehme, bekommt sie dann was anderes, z.b ein Leckerlie, und ein Spielzeug oder ein Knochen.
Dann müsst ihr wohl einfach noch etwas daran üben, damit sie Sachen problemlos hergibt. Nicht, dass sie irgendwo was Gefährliches aufsammelt und es unter keinen Umständen mehr rausrückt.
Der Lerneffekt tritt erst richtig ein, wenn das was Du ihr zum Tausch anbietest, höherwertig ist, als das was sie gerade in der Schnute hat. Denn so lernt der Hund erst, dass sich das tauschen auch lohnt.
Wenn Du nen 10 Euro Schein in der Hand hälst und man Dir nen 5 Euro Schein gibt, so guckst Du vermutlich recht dumm aus der Wäsche und denkst Dir:"Na, das hast Du aber nur einmal mit mir gemacht!", aber gibt man Dir statt dessen nen 50 Euro Schein, wirst Du beim nächsten mal vermutlich den 10 Euro Schein problemlos abgeben.
Und Du siehst, das klappt nicht besonders gut, da sie ja knurrt. :-)
Das hat unser Hund nicht gemacht, der hat sich freudig immer das Spielzeug oder was auch immer weg nehmen lassen.
Von einem Arbeitskollegen die Hündin die hat dabei immer geknurrt aber das gehörte bei ihr zum spielen mit dazu weil sie dann sogar beim rennen noch geknurrt hatte :-D
Ein anderer Fall war wo der Hund geknurrt hatte und man ihm was weg genehmen wollte hatte er richtig zu gebissen.
Es gibt also unterschiedliche Arten von Hunden was das knurren betrifft wenn man ihnen was weg nehmen möchte.
Wenn man das Knurren als Warnung verbietet, wird der Hund beim nächsten Versuch gleich zuschnappen. Ich finde das extrem kontraproduktiv. Meiner Ansicht nach muss an der Ursache gearbeitet werden: dem Hund muss klar sein, daß alles dem Menschen gehört.
Bei uns ist das völlig klar.
Mein Hund hat damit die Chance, sich an mir zu orientieren.
Denn wer die Ressourcen verwaltet, ist für die Sicherheit zuständig.
Wenn ichmöchte, lege ich eine Wurst auf einen Teller, stelle diesen auf den Fussboden und verlasse das haus, um die Post zu holen.
Und wenn ich wiederkomme, ist MEINE Wurst selbstverständlich noch da.
Wäre das nicht so, wüsste ich, daß in der Beziehung etwas nicht stimmt und der Hund täglich in Unklarheit lebt.
Und das finde ich persönlich unfair.
Grüße von Jesska