Ist es eigentlich verboten, wenn man deutschen Fachkräfte empfiehlt, Deutschland zu verlassen?
Ich empfehle deutsche gut qualifizierte Fachkräfte, dieses Land zu verlassen, weil es in den nächsten Jahren weiter bergab geht. Schon jetzt verlassen zigtausende gut qualifizierte Deutsche das Land ins Ausland (USA, Schweiz, Kanada..) und reissen damit ein Loch in den Arbeitsmarkt. Vor allem wenn die Babyboomer in Rente gehen oder irgendwann sterben, wirds hier meiner Meinung nach unlustig werden. Denn Deutschland ist ja nur dank hauptsächlich diesen Leuten zu dem geworden, was es heute ist.
In welcher Rolle gibst Du diese Empfehlung ab? Als Privatperson? Oder im im Rahmen eines Berufs (bist Du eine Art Berater)?
Privatperson, ich bin 16 und gehe noch zur Schule.
17 Antworten
Der Hauptgrund von Fachkräftemangel liegt in der Tatsache, dass man gewisse Jobs finanziell einfach nicht lukrativ genug gestaltet.
Wenn du (als Beispiel) in der Pflege zu wenig Mitarbeiter hast, dann liegt das daran, dass man diesen Bereich in den letzten Jahren versucht hat, tot zu sparen. Arbeitest du da in Schichten zu einem Pensum von 100% und kannst dir dabei noch nicht mal Miete und Versicherung leisten, dann hat auch einfach niemand mehr Bock, eine entsprechende Ausbildung zu absolvieren. Also spricht man von Fachkräftemangel und importiert die Mitarbeiter aus anderen Ländern mit tieferem Lohnniveau.
Was resultiert daraus? Die Branche kann weiter tot gespart werden, die eigenen Leute bleiben von diesen Ausbildungen noch mehr fern und die Politik kann ihre hochgelobte Personenfreizügigkeit weiter befeuern und hat einen Grund dem Volk beizubringen, wie wichtig diese ist.
In diesem Sinne sollte man den Leuten nicht empfehlen, in ein anderes Land auszuwandern, denn dann tust du das, was im eigenen gerade passiert: Du verschiebst ein Problem, anstatt es zu lösen.
Du verstehst nicht, dass heutzutage kaum einer mehr freiwillig als Pfleger arbeiten möchte.
Ich verstehe sehr gut ;-) Vielleicht solltest du dich mal ein wenig um die Gründe kümmern, wieso das niemand mehr will. Einen davon habe ich bereits in meiner Antwort geschildert: Weil es finanziell nicht mehr lukrativ genug ist.
Es geht nicht nur im die Bequemlichkeit bei der Berufsausübung. Es geht auch um die Berufung. Es gäbe genügend Menschen, die sich für diesen Job berufen fühlen, die helfen wollen, die eine soziale Ader pflegen und die einen Sinn darin sehen, beispielsweise in der Altenpflege zu arbeiten. Bloss kriegt man mit dieser Einstellung noch kein Schnitzel auf den Teller, dieses will bezahlt werden. Und wenn man durch seine Arbeit das Geld dafür nicht mehr verdient, dann MUSS man einen anderen Beruf wählen. Dieser Fachkräftemangel ist hausgemacht.
Keine Sorge!
Es ist in Deutschland nicht verboten seine Meinung zu äußern, auch wenn die unangenehm ist. (In anderen Ländern kannst du dafür sogar für mehrere Jahre ins Gefängnis kommen!)
Und zum anderen wird niemand der noch ganz bei Sinnen ist bei so einer Entscheidung auf das Geschwätz eines unerfahrenen Kindes hören.
Kann ich gut nachvollziehen bei der Extrem-Inflation, den vergleichsweise hohen Steuern und den im Vergleich zu vielen anderen Ländern hohen Strompreisen. Hinzu kommt die besonders in Deutschland sehr starke Abhängigkeit bezüglich der Energien von anderen Ländern dank der Merkel-Politik und jetzt dem uns bevorstehenden extrem teuren Winter.
Zudem sind viele Lohnbedingungen, auch für Fachkräfte, nicht gerade berauschend.
Verboten ist Deine Empfehlung nicht, sondern verständlich und sogar fürsorglich.
Gruß NicoFFFan
Eine hohe Inflation hast du nur überall auf der Welt.
Klar. Steuern sind hoch, dafür bekommt man hier aber auch verdammt viel dafür. In vielen anderen Ländern hast du keine vernünftige Straße u.ä.
Fürsorglich wäre es, Klartext zu reden, was in vielen anderen Ländern eben nicht so toll ist. Dass du in den USA beispielsweise schnell unter der Brücke landest, weil du trotz tollem Verdienst eine lebenswichtige OP nur damit bezahlen kannst, das über Jahrzehnte finanzierte Haus zu verkaufen.
Als ob das immer so stimmt. Hab leider schon von so einigen Fällen (in den Medien und auf Petitionen) gehört, wo lebenswichtige Behandlungen, z.B. gehen Krebs oder Herztransplantationen bei Kindern, die es dringend nötig hatten, nicht von den Versicherungen übernommen wurden.
In Amerika hast du oft aber gar keine Versicherung. Ganz einfach, weil du es dir nicht leisten kannst.
Zumindest für ein Praktikum oder ein Auslandssemester ist das sinnvoll. Ansonsten bietet der Arbeitsmarkt hier doch gerade durch den Renteneintritt der Boomer beste Möglichkeiten, selbst für weniger qualifizierte Menschen.
Ja.. .im Niedriglohnsektor. Arbeit ist da, nur kaum einer will sie machen... warum auch, wenn die (inzwischen sanktionsfreien) Sozialleistungen nur etwas weniger ausfallen, als ob man über 30 Std. auf Mindestlohn arbeitet?
Hauptsache schön bunt :)
Ich finde auch, dass Niedriglohn angehoben werden soll und wir mehr Leistungen für Menschen mit kleinem Einkommen benötigen. Aber wenn du halbwegs unfallfrei Deutsch kannst und die Hauptschule mit Abschuss verlassen hast, bekommst du auch einen Stundenlohn über dem Mindestlohn.
https://jobs.lidl.de/lidl-als-arbeitgeber/mindesteinstiegslohn
Nö, es ist verboten zu Gewalt oder zum Verfassungsbruch aufzurufen und das war's. Dass du so eine Frage stellen muss zeigt eindrucksvoll deine Verständnis für diesen Staat. Ansonten bist du ein Teenie ohne Plan, ist nicht so, dass dein Wort ein großes Gewicht hätte.
Du verstehst nicht, dass heutzutage kaum einer mehr freiwillig als Pfleger arbeiten möchte. Viele wollen einen Beruf ergreifen, der bequem ist und im Idealfall ein gutes Gehalt abtropft. Deswegen sucht Deutschland ja auch nach Fachkräften, 500.000 glaub ich war die Zahl.