Ist es als Liberaler, Moralisch vertertbar, die AFD zu wählen?

10 Antworten

Wenn man die Ziele der Afd nicht teilt macht es meiner Meinung nach keinen Sinn sie auch zu wählen. Ich persöhnlich habe bisher noch recht wenig konstruktives gesehen und der Erfahrung nach reden alle Parteien schöne Sachen bemerken aber recht schnell, dass hochgesteckte Ziele schwierig zu erreichen sind.

Dass Wahlprogramm und Realität bei der Afd nicht weniger abweichen als bei den Altparteien ist daher nicht verwunderbar

https://www.focus.de/panorama/welt/hannes-loth-erster-afd-buergermeister-gibt-drei-wahlversprechen-auf_id_229920177.html

Nein es wäre auf keinen Fall legitim und Moralisch vertretbar die AFD zu wählen das wäre so als würdest Du Fragen ist es legitim und moralisch vertretbar die NSDAP zu wählen

Christian Lüth: "Wir können die nachher immer noch alle erschießen"

Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-09/christian-lueth-afd-alexander-gauland-menschenfeindlichkeit-migration/seite-2

Die AfD-Vorsitzende Petry und ihre Stellvertreterin von Storch fordern, an der Grenze „notfalls“ auf Flüchtlinge zu schießen, sogar auf Kinder.

Quelle: https://m.faz.net/aktuell/politik/inland/afd-chefin-frauke-petry-fodert-schiessbefehl-an-grenze-14044672.html

Woher ich das weiß:Recherche

Du beschreibst, dass Du Geldprobleme hast…

Das Problem ist aber, dass die AfD die Vermögenssteuer (die größtenteils Reiche betrifft) nicht wiedereinführen will und die Erbschaftsteuer (die ebenfalls fast nur Reiche betrifft) ebenfalls abschaffen will.

Auch möchte sie den Sozialstaat abbauen.

Insgesamt also Maßnahmen, von denen nicht Du profitieren würdest - sondern die, die eh schon Geld haben.

In dem Punkt widerspricht sie also Deiner Agenda.

Auch in den gesellschaftspolitischen Themen ist ihr Plan nicht mit Deinem deckungsgleich — und wie siehst Du es mit dem Klima? Oder — Möchtest Du Faschisten in Kauf nehmen?


Sturmwoelfin  15.11.2023, 19:30

Oh, das erinnert mich an etwas: wie eine Teilnehmerin auf einer Strategiekonferenz der Linkspartei sagte: "...nach 'ner Revolution und auch wenn wir das eine Prozent der Reichen erschossen haben..." -- Parteichef Reixinger distanzierte sich dann mit der Aussage: "wir setzen sie schon für nützliche Arbeit ein.“ ...

Tja, was passiert, wenn wir die "Reichen" noch mehr belangen? Dann werden auch die letzten unser Land verlassen (wie schon viele vorher in den letzten Jahren). Denkst du etwa, dass die die den "Nehmt-sie-in-die-Pflicht-Mist" mitmachen, den gerade Linke und Grüne schon lange fordern? Folge wäre: Der schwindende Mittelstand, der in DE die meisten Steuern zahlt (! - und dessen Oberschicht übrigens auch für viele schon als "reich" durchgeht), wird noch mehr geschröpft. Denkst du nicht, dass die AfD dies vielleicht erkannt hat und deswegen so agiert?

Deine Aussage "Sozialstaat abbauen" ist ungenau formuliert. Wenn selbst der Arbeitsminister schon davor warnt, dass demnächst mit steigendem Bürgergeld eine Kündigungswelle folgen könnte, dann kann doch irgendwas nicht richtig laufen!? Die geforderten Maßnahmen der AfD beziehen sich auf diese aktuelle Problematik: Arbeiten muss finanziell wieder attraktiver werden, Arbeitslosigkeit darf keine "günstigere Alternative" sein.

Und welche "gesellschaftspolitischen Themen" (die nicht deckungsgleich sind) kritisierst du denn eigentlich genau bei der AfD? Bin gespannt. ;)

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Lasagnem0nster  15.11.2023, 20:19
@Sturmwoelfin

Noch mehr?
Wir haben keine Vermögenssteuer mehr, seit 1996… Wir sind nicht auf einem historischen Hoch, sondern eher auf einem historischen Tief der Reichenbesteuerung…

Das erhöht natürlich die Vermögensungleichheit.

Und während die bis zur Wende immer mehr abnahm, steigt sie nun rapide an, was im Endeffekt bedeutet, dass viele Menschen arm werden und Wirtschaftskraft verlieren, während wenige reicher werden und diesen Wirtschaftskraftverlust nicht abfedern können.

Soziale Gerechtigkeit schafft also Wirtschaftswachstum.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vermögensverteilung_in_Deutschland#Überblick_Vermögensverteilung_2002–2007

Was die Mär von dem Reiche hassenden Deutschland angeht, wir haben eine ziemlich niedrige vermögensbezogene Steuer…

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vermögensteuer#Vermögensteuer_in_Deutschland

Beim nächsten Punkt muss Ich Dir zustimmen: Das stimmt, da läuft etwas gewaltig schief bei der Thematik Bürgergeld. Das Bürgergeld ist zwar so niedrig, dass man Altersarmut leiden wird, und dennoch bietet es für viele keinen Mehrwert, zu arbeiten.

Aber das Problem liegt dort nicht beim Bürgergeld!
Das Problem liegt dort, dass ein Vollzeitjob wieder teilweise nicht ausreicht, um keine Armut zu leiden.

Das lässt sich nicht lösen, indem man das Bürgergeld senkt!

Zumindest wer vollzeitig arbeitet, sollte genügend Geld für eine gute Rente verdienen!

Und zur Gesellschaftspolitik: Mir gefällt absolut nicht, dass die AfD in ihrem Grundsatzprogramm Queerenhass fördert. Und von den Aussagen von Parteimitgliedern rede Ich noch gar nicht…

Abgesehen davon bin Ich auch beim Thema Migration gänzlich anderer Meinung, aber egal…

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Sturmwoelfin  15.11.2023, 21:23
@Lasagnem0nster

Ich möchte deine anderen genannten Punkte nicht vernachlässigen, aber ein Punkt springt mir gerade ins Auge: Queerenhass - was genau meinst du damit? Die viel kritisierte angebliche "Homophobie" der AfD?

Allgemein muss man zum Thema Homophobie der AfD betonen: die Fraktionsvorsitzende Alice Weidel lebt seit 20 Jahren mit einer Frau zusammen - Schweizerin, die in Sri Lanka geboren wurde. Es gibt eine Bundesinteressengruppe Homosexuelle in der AfD. Aktuell am bekanntesten dürfte Kay Gottschalk sein, es gibt aber noch andere homosexuelle Abgeordnete in der AfD! Die z.B. auch offen die Probleme Homosexueller im Alltag vor allem in Großstädten ansprechen und kritisieren. Übrigens sind die meisten Artikel/Berichte, die sich darauf beziehen, z.T. schon über 6 Jahre alt, werden aber immer wieder gern als "Quellen" benannt.

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Nein es ist generell nicht vertretbar eine rechtsextreme Partei wie die AfD zu wählen die in Zei Landesverbänden und in der Jugendpartei gesichert Rechtsextrem ist. Du wählst also warscheinlich mit deiner Stimme auch Neonazis die sich in der AfD eingenistet haben.


Meinungswerte  16.11.2023, 17:41

Du weißt ja nicht mal was Rechtsextrem antscheind bedeutet. 🤦

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Sturmwoelfin  15.11.2023, 18:05

Immer die selbe Platte der ideologischen Verblendung...

  • Die AfD hat den höchsten Anteil an Abgeordneten mit Migrationshintergrund: 2 von 12 Abgeordneten, das sind 16,7 Prozent aller Abgeordneten der Fraktion (mein Stand: 2022; wird sich aber nicht groß geändert haben)
  • zum Thema Antisemitismus: es gibt eine jüdische Vereinigung innerhalb der AfD - die Bundesvereinigung Juden in der AfD, e. V., kurz Juden in der AfD (JAfD), auch Jüdische Bundesvereinigung in der AfD genannt, ist eine parteinahe politische Vereinigung, die von Juden gegründet wurde! Der Zentralrat der Juden mag dies kritisieren, es ändert aber nichts an dieser Tatsache! Bei den Grünen z.B., die der AfD immer gern Antisemitismus vorwerfen, gibt es das nicht.
  • die AfD wird vom Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextrem" aufgrund einer Selbstauskunft der AfD eingestuft. Der rechte "Flügel" wurde aufgelöst, die AfD distanziert sich.
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Du schreibst, dass Du liberal bist, aber zwischen den Zeilen lese ich, dass Du wegen den explodierenden Mieten wohl staatliche Eingriffe in den Mietwohnungsmarkt oder bei der Krankenversicherung begrüssen würdest. Das wären dann aber klassische nicht-liberale Werte, wie sie von SPD, Grünen und der Linken (und bestimmt auch dem Bündnis Sahra Wagenknecht) vertreten werden.

Die AfD ist sicher wie alle anderen bürgerlichen Parteien gegen staatliche Eingriffe in den freien Markt.

Wenn Du von "weltoffen" und "hautfarbe" sprichst, denke ich hingegen eher an linke Parteien (SPD, Linke, Grüne). Die Frage ist natürlich, was weltoffen für Dich genau bedeutet. Wenn Du damit meinst, dass freie und ungebremste Armuts-Zuwanderung aus Afrika direkt in unsere Sozialsystem ganz in Ordnung ist, dann ist die AfD sicher nicht die richtige Partei für Dich. Wenn Du hingegen unter Weltoffenheit meinst, dass Touristen von ausserhalb Europas mit weniger Papierkram hier Urlaub machen und ihr Geld ausgeben können, oder dass es z.B. Freihandelsabkommen mit diversen Volkswirtschaften gibt, dann würde ich die AfD durchaus als weltoffen sehen.

Sicher ist die AfD für tiefere Steuern, und zwar für alle, besonders für den Mittelstand. Steuersenkungen müssten unter anderem durch Ansetzen des Rotstiftes bei den heute übermässigen Sozialausgaben realisiert werden. Arbeit sollte sich wieder lohnen und nur die wirklich sozial Bedürftigen sollten staatliche Mittel erhalten.

Dann ist noch das Bündnis Sahra Wagenknecht BSW als neu entstehende Links-Partei zu nennen, das wohl einige Deiner Ansichten teilen würde, das aber sicher nicht (wirtschafts-)liberal ist, und dessen Politik für Geringverdiener vor allem auf Steuererhöhungen für Reiche und den Mittelstand abzielen dürfte - auch wenn heute behauptet wird, dass der Mittelstand verschont bleiben würde. Doch in diesem Bereich hat noch kaum je eine linke Partei ihr Wort gehalten. Denn der anzahlmässig grosse Mittelstandsanteil der Bevölkerung ist leichter finanziell zu "melken" als die paar wenigen aber einflussreichen und kapitalmobilen Reichen. Je nach Sichtweise kann man auch das BSW als konservativ betrachten, einfach konservativ-links anstatt konservativ-bürgerlich. Letzlich wird ein BSW grösstenteils auf sozialistischen Ideen der Linkspartei basieren, welche wiederum aus der DDR-SED hervorgegangen ist. Das sind keine wirklich modernen Ansichten, sondern es ist eine neu verpackte Linkspartei, die in einigen Bereichen etwas protektionistischer daherkommt als die Linke. Sahra Wagenknecht wird im neuen Kleid des BSW nicht eine vollkommen andere Politikerin sein als vorher.


SchopinHauer  16.11.2023, 17:49

Großgütiger ist hier vieles dran falsch. Wenn sich doch Menschen nur schlau machen würden.

Erstens ist es keine "Armuts"-Zuwanderung de facto, sondern eine Zuwanderung, die aus dortigen mittleren Schichten erfolgt. Leute, die sich Schlepper leisten können. Da müsst ihr AfDler bitte mal stringent sein, wenn ihr das Schleppertum erwähnt.

Es ist auch erlogen, dass Wagenknecht den Mittelstand belasten wollen würde. Heilige Maria sind die Propaganda-Maschinen heiß am laufen.

Eine BSW würde auch keine DDR Politik betreiben, dass ist plumpe und eine zum gähnen langweilie Erzählung, die dann doch irgendwo witzig ist, wenn man bedenkt, dass Opfergestalten aus der AfD sich über eine unfaire Behanldung beschweren, sich aber hier wunderbar derselbigen Mittel bedienen.

Die Wagenknecht vertritt ordoliberal-keynesianische Wirtschaftspositionen und da ist nichts mit SED-Politik wie du das hier versuchst darzustellen.

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davegarten  16.11.2023, 20:12
@SchopinHauer

Mittlere Schichten z.B. aus Afghanistan sind ganz bestimmt Armutszuwanderung, denn im Vergleich zu unserem Lebensstandard haben die dort nichts. Ob jemand ein paar Cent pro Tag verdient oder etwas unter zehn Euro - es spielt keine Rolle. Die Linke oder ein BSW stört es vielleicht, dass die Zugewanderten auch der eigenen (urdeutschen-) Wählerklientel Konkurrenz am Arbeitsplatz bereiten - doch ungeregelte Zuwanderung aus allen Herren Ländern finden die Leute dieser Parteien grundsätzlich gut - mit zunehmender Kriminalität und Parallelgesellschaften die kaum Deutsch sprechen, scheint man sich mühelos zu arrangieren.

Linksorientierte Politik belastet ganz allgemein immer auch den Mittelstand, ich konnte noch nie irgendwo das Gegenteil beobachten! Man sagt es in der Regel nicht, die Medien berichten auch kaum darüber, aber irgendwann merken die Leute, dass wegen neu eingeführten Steuern und Abgaben alles teurer wird. Hier ein "Sozialcent" auf allen Produkten, dort ein Öko-Obulus für jedes Kilogramm entsorgten Müll/ CO2 etc., dort höhere Bussentarife für Autofahrer usw. Für linksorientiere Politiker gibt es neben den Reichen nichts Schlimmeres als ein halbwegs gut situierter Mittelstand, der im Einfamilienhäuschen auf dem Land lebt und täglich mit dem Auto in die Stadt zur Arbeit fährt. Das ist klar nicht die Klientel der Linken.

Keynesianismus ist für mich etwas, das Konzepten der Planwirtschaft schon nahe kommt. Der Staat soll die Investitionen auf die Nachfrage ausrichten, auch wenn damit nicht im planwirtschaftlichen Sinne eine Verstaatlichung der Investitionen gemeint ist. Die soziale Marktwirtschaft als mögliche Ausprägung des Ordoliberalismus kann natürlich sehr unterschiedlich ausgeprägt sein, das sieht man ja schon nur zwischen DE, AT und CH. Eine BSW-soziale-Marktwirtschaft wäre sicher eine solche, in der Marktüberregulierung und massive Mittelumverteilung von Oberschicht/ Mittelstand nach Arm im Zentrum stehen würden. Ich meine, irgendjemand muss für den sozialen Aspekt der sozialen Marktwirtschaft aufkommen, respektive die Sozialausgaben bezahlen. Das ist das Grundkonzept einer jeden links-orientierten Politik: Es gibt immer irgendwo Kühe, die reichlich Milch erzeugen, und diese werden dann bis zum geht-nicht-mehr gemolken.

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DrakeKL  22.12.2023, 22:46
@davegarten
Mittlere Schichten z.B. aus Afghanistan sind ganz bestimmt Armutszuwanderung, denn im Vergleich zu unserem Lebensstandard haben die dort nichts. Ob jemand ein paar Cent pro Tag verdient oder etwas unter zehn Euro - es spielt keine Rolle.

Den jeweiligen Verdienst muss man auch mit den Preisen ins Verhältnis setzen. Stell dir vor, du verdienst in deinem Heimantland 3000 Euro im Monat und dann wanderst du in ein anderes Land aus und stellst fest, dass du dir von diesen 3000 Euro nicht mal ansatzweise so viel leisten kannst wie in dem Land, aus dem du kommst.

Die Linke oder ein BSW stört es vielleicht, dass die Zugewanderten auch der eigenen (urdeutschen-) Wählerklientel Konkurrenz am Arbeitsplatz bereiten - doch ungeregelte Zuwanderung aus allen Herren Ländern finden die Leute dieser Parteien grundsätzlich gut - mit zunehmender Kriminalität und Parallelgesellschaften die kaum Deutsch sprechen, scheint man sich mühelos zu arrangieren.

Diese "ungeregelte Zuwanderung aus allen Herren Ländern" findet niemand gut. Das ganze Parteienspektrum von links bis rechts redet jetzt von Abschiebungen in großem Stil, auch unter Missachtung aller Menschenrechte. Dabei wird völlig ignoriert, dass dies unrealistisch und nicht umsetzbar ist. Das eigentliche Problem, das kaputte Asylsystem, wegen dem Migranten jahrelang in einem Schwebestatus feststecken, wo sie nicht arbeiten können, keine Sprachkurse belegen können, es ihnen faktisch unmöglich ist, sich zu integrieren, dieses Problem wird nicht thematisiert. Man muss das Asylverfahren reformieren. Statt hier wie blöd den Rechtspopulismus der AfD nachzuplappern, sollte man das Asylverfahren so reformieren, dass innerhalb eines Jahres festgestellt wird, ob ein Migrant bleiben darf oder nicht - und wer bleiben darf, der soll sich auch in die Gesellschaft integrieren dürfen, statt wegen dieses kranken bürokratischen Systems ausgeschlossen zu werden. (Und wer nicht bleiben darf, der muss dann natürlich auch das Land wieder verlassen.)

Linksorientierte Politik belastet ganz allgemein immer auch den Mittelstand, ich konnte noch nie irgendwo das Gegenteil beobachten! Man sagt es in der Regel nicht, die Medien berichten auch kaum darüber, aber irgendwann merken die Leute, dass wegen neu eingeführten Steuern und Abgaben alles teurer wird. Hier ein "Sozialcent" auf allen Produkten, dort ein Öko-Obulus für jedes Kilogramm entsorgten Müll/ CO2 etc., dort höhere Bussentarife für Autofahrer usw.

Vielleicht, weil da immer auch rechtes Wirtschaftsdenken mitschwingt. Man sollte eine Vermögens- und eine Erbschaftssteuer einführen, die die reichsten 0,01% des Landes angemessen besteuert - und das würde selbst dann zusätzliche Milliardengewinne einbringen, wenn man parallel die Einkommenssteuer um 20% senken würde. Einfach mal nicht die normalen Leute besteuern, sondern diese Multimilliardäre und -billionäre, die teilweise in einer Parallelgesellschaft leben. Das tut aber keiner. Keine Partei traut sich, dieses Thema anzusprechen. Lieber macht man sich weiter mit den hohen Steuern beim gemeinen Volk unbeliebt, als dass man sich mit diesen Leuten anlegt. Wie nennt man das? Lobbyismus? Oder Korruption? Diese Leute kaufen sich die Meinungen der Politiker. Vor allem rechte Politiker sind da wohl ziemlich empfänglich, was man daran merkt, dass Parteien wie CDU/CSU, FDP und AfD sich konsequent gegen Steuererhöhungen für Superreiche versperren und lieber an den Sozialausgaben für Kinder und Arme sparen (Kinder und arme Leute haben nun mal keine mächtige Lobby).

Für linksorientiere Politiker gibt es neben den Reichen nichts Schlimmeres als ein halbwegs gut situierter Mittelstand, der im Einfamilienhäuschen auf dem Land lebt und täglich mit dem Auto in die Stadt zur Arbeit fährt. Das ist klar nicht die Klientel der Linken.

Bitte diese Behauptung belegen. Es gibt auch Linkswähler im Mittelstand.

Ich meine, irgendjemand muss für den sozialen Aspekt der sozialen Marktwirtschaft aufkommen, respektive die Sozialausgaben bezahlen.

Ja. Wie zuvor erwähnt, einfach die Parallelgesellschaft an der Spitze des Landes zur Kasse bitten.

Schon mal was von der Taxme-Bewegung gehört? Selbst diese Superreichen sind da zum Teil weiter als die Politik. Das sind Superreiche, die fordern, dass man sie angemessen besteuert (angemessen im Sinne von ordentliche Erbschafts- und Vermögenssteuer statt diesem System der Billigbesteuerung von Dagobert Duck - Vermögen).

Das ist das Grundkonzept einer jeden links-orientierten Politik: Es gibt immer irgendwo Kühe, die reichlich Milch erzeugen, und diese werden dann bis zum geht-nicht-mehr gemolken.

Diese Kühe, wie du es ausdrückst, werden momentan kaum angetastet. Stattdessen melkt man die normalen und weniger ertragreichen Kühe, bis diese zusammenbrechen.

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