Ist das ESP-System eines PKW bei Aquaplaning komplett nutzlos, weil die Radsensoren unplausible Werte ans Steuergerät senden?

7 Antworten

Esp bringt dir bei Aquaplaning eh nichts weil du aufschwimmst. Da kann dein auto regeln so viel wie er will da passiert nichts

Lenkrad gerade halten ist die beste Option

Physik gewinnt IMMER

Hallo

das ESP ist nicht "nutzlos" sondern reagiert besser als 99% der Fahrer die in der Situation völlig überfordert sind. Mit ESP sinkt die Unfallrate bei Aquaplaning oder auf losen Untergrund/Schotterstrecken massiv. In denn späten 90ern gab es mit "rückgetauschten" A Klassen und 300kg Zuladung im Kofferraum eine grosse Versuchsserie auf Nassfeldern mit Schleuderplatte im Slalom und im Kreisel um auf valide Zahlen zu kommen bei der ESP nur von wenigen Renn und Versuchsfahrern egalisiert wurde bzw keiner war besser (Röhrl und Schuhmacher war nicht dabei aber Sterling Moss, Hans Herrmann, ein Winkelhock, Brixner, Glemser, die Asch Brüder). ESP ist eine Entwicklung von Bosch und war Teil des Fahrdynamikprogramm (Renn ABS) und sollte zb im Rennsport die Unfallrate bei Slicks im Regen senken wie es auf Langstreckenrennen oft vorkommt. ESP war Teil des LKW Fahrdnamikprogramm um Busse, Sattelauflieger und Hänger in der Spur zu halten. ESP war Teil des Bremsdynamikprogramms von Flugzeugen. ESP war sogar für denn TGV zur aktiven Dämpfung von Seitenwindpendeln in der Entwickelung bzw eigentlich ging es um den Gierratensensor und dessen Auswertung mit geringen Rechenleistungen der 90er.

Gegenüber dem 0815 Autofahrer sank die Unfallqoute bei 60km/h um 80% bei 100km/h um 95% und das ESP verhindert Gegenverkehrkollisionen. Das führte dazu das ab 2010 EU Weit ESP bei PKW Vorschrift wurde

Das ESP Steuergerät ermittelt die Gierrate und stotterbremst (je nach ABS Generation mit 4 bis 60 Hertz) auf allen 4 Rädern bis eines Grip hat. Die ABS Taktrate ist durch die Mechanik begrenzt, das ESP rechnet inzwischen mit 400 Hertz Sensorauflösung

Abhängig vom Speicherinhalt der letzten Minute und Stand des Lenkradwinkels entscheidet das Fahrdynamik Steuergerät die allgemeine "Flugrichtung" und die Bremsstrategie. Heisst das Steuergerät erkennt anhand der Vorminute(n) ob man auf der BAB Spurillenquaplaning hat oder in einer Lache in einer Talesenke (Auto fährt schräg abwärts) oder auf kurvigen Landstasse aufschwimmt. Seit 2005 nutzt ESP in der Oberklasse das Navi Kartenmaterial und denn GPS Standpunkt zur Orientierungshilfe. Bei Porsche ist man seit 2018 beim PASM im Abgleichmodus mit denn Bordkameras auf den cm Genau orientiert. Zudem kontrolliert das PASM zZ die grösstmöglichen Driftwinkel auf der Hinterachse (Wegen Heckmotorautos) und kann Konterschwünge durch geplatze Reifen einfangen/abfangen (Polizei, Personenschzutzfahrzeuge) wichtig ist das man das möglichst früh abfängt bevor die Massenträgheit (Physik) übernimmt.

Das ESP tendiert grundsätzlich dazu das Auto gerade zu stellen und das Heck einzufangen aber in "Spurrillen" gibt es das Ping-Ponig in der Rille. Das ESP versucht das Auto schräg gierend nach aussen/rechts driften zu lassen bis die Reifenflanken die Rampe in der Rinne hochschwimmen dann wird zuerst auf der Vorderachse gebremst um das Tempo runterzubringen sobald das Rad schräg gegenüber Grip hat wird der Hinterwagen gerade gezogen. Dann versucht das ESP seitlich aus der Spurrille rauszusteigen und aus der Rille zu bleiben.

Fährt man eine Kurve tendiert das Steuergeät dazu denn bisherigen Kurvenradius zu folgen und durch driften auf der Hinterachse den Vorderwagen in denn Kurvenverlauf zu stellen also nach innen zu driften. Typische Driftwinkel sind bis 3° bzw 3° Schrägrollradius am Reifen das ESP sorgt über das E Gaspedal das der Motor genau dosiert Leistung liefert bzw macht keinen "Powerslide" sondern nimmt Speed raus um den maximalen Schlupfreibwert zum Bremsen verfügbar zu haben. Denn Slupreiwert ermittelt es on the Fly und rechnet denn lastwechselmomen beim bremsen aus. Bremst man vorne zu kräfig entlastet man das Hinterrad was dann denn Grip "verliert" und das Auto quer kommen lässt. Das ESP erhält Fahrbarkeit und Spurtreue auf Kosten von Bremsverzögerung.

Das Problem von ESP sind die Panikfahrer am Lenkrad welche bei Aquaplaning wild am Lenkrad kurbeln. Das ist in Spurrillen und in Kurven ein Problem wenn der Fahrer gegen das ESP arbeitet. Aber es gibt ja aktive Hinterradlenkung bzw Aktive Vorderachslenkungen (Autopilot). Wenn Fly By Wire Lenkung Standard wird ist das Problem DAU Fahrer leicht zu lösen.

Es gibt Hersteller wo vom ESP aktiviert auch die Gurtstraffer gespannt werden bzw die Pre Safe oder Pre Impact Routinen loslegen (Seitenscheiben fahren hoch, Schiebedach schliesst sich, Sitzverstellung fährt die Lehne hoch uns die Sitzwanne runter, Lüftung geht in Defrost, Radio wird leiser, Zuziehmotore werden aktiviert, Tankentlüftung geschlossen, Warnblinker flackern, Nebelscheinwerfer eingeschaltet,,,

Wenn mann Grenzen überschreitet dann helfen auch die besten Helferlein nichts mehr.

ABS kann den Bremsweg nicht verkürzen und ein ESP kann die Physik nicht überlisten.

Es werden nur die Grenzbereiche etwas verschoben.

Wenn die Reifen keinen Kontakt mehr zur Straße haben dann gibt es nichts mehr wo man Regeln könnte


IXXIac  09.08.2024, 12:55

Hallo

1.) ABS verkürzt denn Bremsweg auf das physikalisch mögliche, die Schwachstelle beim Bremsen ist der Fahrer. Die meisten können nicht mal mit ABS das maximale aus der Bremse holen deswegen gibt es aktive Bremsysteme um die Schwachstelle auf dem Fahrersitz zu entschärfen

2.) ESP verhindert denn Aufbau von Massenträgheit das heisst ESP hält das Auto dynamisch beweglich wie ein Rallyefahrer das Auto pendelt im Prinzip um die Nulllage udn wennman dan abfliegt weil die Strasse zu Ende ist dann vorwärts mit der maximalen Knautschzone udn nicht seitweits mit der weichen Flanke

3.) Während der Flugphase gilt die Physik, sobald die Reifen wieder Kontakt/Grip haben muss man genau dosiert reagieren was die meisten Fahrer überfordert und zu Unfällen führt. Autos kommen durch Fahrfehler ins schleudern nicht durch ABS oder ESP. Der grösste Fahrfehlergenerator sitzt am Lenkrad und hält sich für denn besten/grössten bzw einen "Rennfahrer" und bewegt oft Autos die deutlich schneller sind als deren Reflexe.

Bei Aquaplaning ist so ziemlich alles nutzlos - bis die Rutschpartie zu Ende ist. Selbst die Räder, die gerade noch nicht aufgeschwommen sind, können keine wesentlichen Kräfte mehr übertragen.

Alles Gute!