Hund konzentriert sich nicht auf mich, was tun?


16.10.2021, 11:55

Mir ist gerade noch eingefallen das mein Hund auch super sensibel ist, z.B vor der Leine hat er ziemlich viel Angst, wenn ich da etwas ziehe zuckt er oft etwas zusammen dabei hat er meines Wissens nach keine schlechten Erfahrungen mit Leinen, ich hab ihn ja mit 5 Monaten etwa bekommen. Vor Traktoren hat er auch ziemlich Angst, weiß bei beiden aber nicht woher das kommt...

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Vorab erstmal, du hast einen wunderschönen Hund👌! Also dir das jetzt schriftlich mitzuteilen wie ich das so mach, fällt mir irgendwie sehr schwer, weil ich dir das lieber zeigen müsste eigentlich. Du musst dem Hund zeigen, das er seine Aufmerksamkeit auf dich lenken sollte! Ich fang dabei immer mit ganz kleinen Trainingsschritten an, und gehe dann immer ein Stück weiter weißt! Also z.B. du bist mit deinem Hund auf ner freien Wiese, und hältst ihn an der Leine. Dann, stehen bleiben. Sieht er dich dann irgendwann an, ihn sehr loben und weiter laufen! Hat er’s drinnen, dann nächster Schritt.

Gleiche Situation, nur, du schmeißt ein Stöckchen, dem möchte er wahrscheinlich hinterher. Das unterbindest du dann, erst wenn er dich anblickt, mit einem fein, und Hop, es ihn holen lassen, und freudig mit ihm spielen.
Hat er‘s drin, dann ohne Leine. Also immer ein Stückchen steigern! Das Ziel sollte sein, so mache ich es jedenfalls, das ich später so ne Art Fingerschnalzen mit Einbaue, das ich vorher dann z.B. beim Stöckchen holen dann auch schon mit mache, bevor er mich an sieht weißt!
Das Ziel ist dann, 1. das er dich ansieht, und 2. wenn nicht, er das dann spätestens wenn du bsw. mit den Fingern schnalzt, das er dann zu dir kommt, dich ansieht, und sich voll auf dich konzentriert, sowie er auf dein nächstes Kommando dabei wartet. Das solltest du immer erweitern, irgendwann funktioniert es bei gutem Training dann auch mit anderen Hunden.

Was ich jetzt aber noch zusätzlich tue ist.
Ich versuche mit Ruhe ect. meinem Hund zu vermitteln, das das was ganz normales ist, wenn andere Hunde rum laufen, und man da nicht immer hin springen sollte. Ähnlich wie wenn zwei Menschen aneinander vorbei laufen halt.
Jetzt ist es bei mir so, das mein Hund immer erst mich anblickt. Reagiere ich nicht groß auf den anderen Mensch mit Hund, dann tut er‘s auch nicht! Wenn ich ihm aber dann sage, ja schau mal wer da ist, dann rennt er freudig hin.

🤦🏼‍♂️, Sorry, wenn ich das miserabel erklärt habe, ich hoffe du blickst wenigstens ein bisschen durch🙂. Zeigen wäre null Problem🤷‍♂️. Aber denk dir nichts, das ist mit 10 Monaten noch " normal" ja. Das wird schon👌.

Sehr wichtig, immer ruhig bleiben und so tuen als wäre alles das normalste der Welt, eben auch ein anderer Hund ja.


Silanor 
Beitragsersteller
 16.10.2021, 12:16

Vielen Dank für das Kompliment an meinen Hund erstmal 😁 und vielen vielen Dank für den Tipp, ich werde das bei der Mittagsrunde direkt versuchen ! Mit dem ruhig bleiben muss ich vermutlich auch sehr an mir selbst arbeiten...

Hast du sehr gut erklärt ! Danke nochmals.

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Siggi852  16.10.2021, 13:50
@Silanor

Bitteschön, sehr gern geschehen 🙃, schließlich müssen wir Hundehalter zusammen halten😉! Reicht schon das da sooo viele gegen den Strom schwimmen. Auch genügend ( einheimische). Jawohl, ruhig bleiben, sowie konsequent in den Handlungen, ist als Hundehalter der Schlüssel zum Erfolg 😉! Und ja, wunderschön, dein Hund 👌! LG Siggi

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Siggi852  16.10.2021, 14:08
@Silanor

P.S. Gerade eben noch gelesen. Das mit dem sensibel trifft den Nagel auf den Kopf! Er muss deswegen nicht Misshandelt worden sein oder sowas! Da gilt das selbe ja! Ruhig bleiben und einfach so tuen, als wärst du ohne Hund unterwegs, sprich, garnicht darauf reagieren, und schon garnicht bemitleiden oder ähnliches, denn dadurch verstärkst du das noch, und machst es im Endeffekt schlimmer!
Eigentlich ist es aber auch was positives, wenn da so‘n Monster auf euch zu fährt, das er mit Vorsicht und Achtung darauf reagiert, und er nicht wie‘n Irrer hinterher springen möchte😂.

Ich persönlich bin ja fest der Überzeugung das das noch ein Erbe vieler Hunde ist, die sie noch vom Wolf behalten haben. Nämlich einerseits Neugier, andererseits aber sehr vorsichtig und bisschen Schreckhaft. Genau wie Wölfe eben auch sind!
Da gibt es auserdem noch viele andere Dinge, die manche Hunde noch vom Wolf besitzen. Fängt bei der Anatomie wie z.B. beim Magen an, und geht übers treten vor dem hinlegen weiter, oder Knochen vergraben usw usw.!

Sei glücklich darüber das du so einen Hund bekommen hast👌😉!

Denn das sind eigentlich positive Dinge, die dir zeigen, das deinem Hund später, sowas wie, das er von anderen Hunden respektvolles Verhalten usw. einfordern wird, dann denk an meine Worte😊!

Sei froh darum😁 😉👍

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Elocin2910  16.10.2021, 15:45
@Siggi852

Sorry, aber das ist so überhaupt nicht richtig, denn Unsicherheit oder Angst kann man nicht mit Social Support verstärken, allerdings verhält man sich in Augen des Hundes ganz schön asozial wenn man eben diesen nicht leistet!

Ein unsicherer oder gar ängstlicher Hund braucht jemanden an den er sich wenden kann und niemanden der ihn noch zusätzlich ignoriert und meint das "ausstehen" zu könnnen!

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Siggi852  16.10.2021, 16:10
@Elocin2910

😊, also das ist alles garnicht schlimm was du da sagst, und " eigentlich " stimme ich dir dabei sogar tatsächlich auch zu👌!

Ich glaube, vielleicht reden wir da jetzt auch ein bisschen neben her ehrlich gesagt!
Ich unterscheide, bzw. differenziere aber zwischen einem tatsächlich ängstlichen oder schreckhaften Hund! Ist der Hund daraufhin tatsächlich ängstlich, zieht seine Rute ein, sucht Schutz ect. ect., so stimme ich deiner Aussage ausnahmslos bei.

Ist der Hund allerdings nur Schreckhaft, weil er es nicht wirklich unterordnen, bzw. nicht richtig einschätzen kann, so mußt du, als guter Führer ihm demonstrieren, das das eigentlich nichts ist, wovon er erschrecken muss, um es mal so auszudrücken. Hat er das dann gecheckt, dann hat er auch keine Angst mehr vor, bzw. dann erschreckt er sich auch nicht mehr von, weil er bemerkt! Aha, das ist eigentlich nichts schlimmes, zeigt mir mein Hundeführer. Fange ich dann an, ihn zu bemitleiden, zu streicheln und solche Dinge, dann entwickelt er erst Ängste dadurch! In diesem Falle wiederum, gebe ich dann dir wieder recht mit. Dann wäre es asozial ihn dann zu ignorieren.

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Silanor 
Beitragsersteller
 16.10.2021, 16:12
@Elocin2910

Da bin ich mir aber auch immer unsicher, ob das bei ihm dann wirklich Angst ist oder ob er eher misstrauisch gegenüber manchen Dingen ist. Er fand Anfangs Pferde ziemlich komisch, das hab ich dann auf Rat meines Hundetrainers hin ignoriert und ihn einfach weiterhin immer an Stall mitgenommen. Mittlerweile findet er Pferde total okay. Aber bei Traktoren ist er dann wirklich panisch, da bin ich ziemlich ratlos, wenn ich mit der Leine etwas rütteln erschrickt er sich einfach nur, beruhigt sich aber auch sofort wieder, ich werde das nochmal mit dem Trainer absprechen. Danke für die Info ! 😁

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Elocin2910  16.10.2021, 16:17
@Silanor

Wenn der Hund eine ausreichend große Distanz zum Angstauslöser hat, dann kann eine Habituation (Gewöhnung) eintreten, das wird der Fall gewesen sein den Du hier beschreibst.

Aber wenn ein Hund z.B. große Angst vor Menschen hat und an ihn durch eine Menschenmasse zieht und der Hund nicht die Möglichkeit hat auszuweichen kann es im Erwachsenenalter schlimmstenfalls dazu kommen, das er maximal aggressiv reagiert.

Diese Trainingsmethodik die Dein Trainer Dir empfiehlt nennt sich Flooding (Reizüberflutung) und ist nicht zu empfehlen, da der Hund komplett unter Stress gesetzt wird. Liegt der Hund dann da, sagen dann die Trainer der ist total entspannt. Das aber ist dann die 3. Phase des Stresses nämlich die Erschöpfungsphase und die könnte man sogar anhand einer Speichelprobe nachweisen.

Schade und erschreckend zugleich, wenn Trainer solche fachlich leider komplett falschen Aussagen tätigen.

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Siggi852  16.10.2021, 16:22
@Silanor

Also ob er panisch ist, oder nur zuckt, ist natürlich ein immenser Unterschied! Denn dann solltest du ganz anders handeln und enorme Vorsicht walten lassen, nicht das er dir nämlich in nem Traktor rein wetzt weißt! Das würde ich dann nochmals gut mit eurem Trainer besprechen,und vor allem richtig beobachten, damit man sehen kann, woher das genau stammt! Welche Leine, Geschirr ect hast du, auf welcher Seite läuft dein Hund dabei, wie läuft er überhaupt mit dir an der Leine, strahlst du evtl irgendwie Unsicherheit aus, durch ner angespannten Leine, und und und. Wie gesagt, das wäre das erste wo du dir gleich mit deinem Trainer ansehen solltest, bevor es noch schlimmer wird weißt! LG

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Elocin2910  16.10.2021, 16:28
@Siggi852

Es gibt keinen Führer, Anführer, Rudelführer, Rudelchef oder wie auch immer man das ausdrücken möchte. Es gibt eine Ersatzfamilie und die stellt der Mensch dar.

Einen Hund kann man als rudimentären Wolf sehen und keine Fähe zwingt ihre Welpen durch beängstigende Situationen. Sie dürfen ganz ihren individuellen Fähigkeiten entsprechend in vertrauter Gesellschaft beängstigende Dinge erlernen.

Nein, denn Angst entsteht im Gehirn. Hat der Hund Angst vor etwas kann ich noch so selbstsicher sein und die Angst wird sich nicht in Luft auflösen auch wenn viele meinen der Hund hätte nun keine Angst mehr.

Wie hier in dem Fall mit den Pferden vom FS beschrieben. Er hat ihn weiterhin mit zum Stall genommen. Aber da wird der Hund sicher nicht an der Leine ohne Möglichkeit langsam zu erkennen das Pferde nichts tun, an ein Pferd gebunden und der Halter steht stocksteif und komplett selbstbewusst daneben während der Hund irgendwann in sich zusammensackt weil der Stress überhand nimmt.

Streichel ich meinen Hund in schreckhaften oder beängstigenden Situationen und der Hund findet das streicheln als angenehm ist es hormonell schon nicht möglich das Verhalten damit zu verstärken.

Bei Stress und Angst löst Stress aus, entstehen Hormone. Adrenalin, Noradrenaliln und Cortisol. Beim streicheln entsteht Oxytocin und Serotonin, Antagonisten (Gegenspieler) zu den Stresshormonen. Somit ist es verhaltensbiologisch nicht möglich insofern die Handlung des Halter vom Hund als angenehm empfunden wird, Angst durch Zuwendung zu verstärken, das ist leider ein alter Mythos.

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Silanor 
Beitragsersteller
 16.10.2021, 16:30
@Elocin2910

Das ist ja auch der Grund wieso ich jetzt hier Frage, ich bin mir unsicher ob ich so mit ihm richtig arbeite und ich dachte in solchen Foren gibt es sicherlich Leute die da evtl noch andere, evtl Bessere Methoden wissen, ich laufe auch nicht mehr die Strecken wo viele Traktoren sind weil ich es halt auch unangenehm finde wenn er die ganze Zeit zieht sobald sich ein Traktor nähert... Ich hatte mir auch schon überlegt ob wir einfach mal den Bauer fragen ob wir von weitem zusehen können wie er mit seinen Maschinenen arbeitet - ähnlich wie bei den Pferden

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Silanor 
Beitragsersteller
 16.10.2021, 16:32
@Siggi852

Das mit der Unsicherheit bei mir ist mit Sicherheit wahr 😅 da ich mich mittlerweile halt wirklich selbst sehr unter Druck setzen, was natürlich total unfair gegenüber meinem Hund ist...

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Elocin2910  16.10.2021, 16:42
@Silanor

Das wäre auch eine super Idee! Ihr seht Euch gemeinsam von weitem den Traktor an. Mit der Zeit nähert ihr Euch langsam an und wenn es zu nah war, rennst Du mit ihm weg, gemeinsam. Auch hier ist es dasselbe wie bei den Hunden, der primäre Verstärker wäre hier nur die Distanz zum Traktor, bei den Hunden ist es entgegengesetzt da will er ja hin.

Aber beides sind primäre (bedürfnisbefriedigende) Verstärker. ;-)

Eine ganz klasse Idee von Dir, wirklich!

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Siggi852  16.10.2021, 16:55
@Elocin2910

Na klar gibt es das! Ich bin der Führer von meinem Hund! Ich führe und Lehre meinen Hund. Damit meine ich nicht " Rudelführer " ! Also mag vielleicht stimmen das mit deinen Werten, die durch‘s streicheln entstehen ect, wahre Münze sind, aber! Tot sicher nicht in Stresssituationen. DAS ist ein neuerlicher Mythos, der leider Gottes die Hundeerziehung Heutzutage, wo natürlich viele positive Aspekte besitzt, wieder in eine komplett falsche Richtung katapultiert! Denn ist ein Hund ängstlich, so gibt es verschiedene Punkte am Rücken und Schädel, mit dehnen ich den Hund durch sanftes massieren zur Entspannung bringen kann. Streicheln ich ihn hingegen, dann fühlt er sich nicht sicherer in einer sogenannten Angstsituation, sondern ganz im Gegenteil, führe ich ihn damit noch soweit, das er seine Angst noch weiter zum Ausdruck bringt, und regelrecht der ganze Körper erbebt und zittert! Diese Situationen habe ich leider schon an die hundert male erleben können, hundert mal das gleiche Resultat, bis ich sie dann durch Massagen wieder runter geholt habe! Deswegen ist das ein ganz klarer Fakt! Streicheln verstärkt in dieser Situation immer die Angst des Hundes! Ich habe noch nicht einmal erlebt das das streicheln sich zum positiven für den Hund gewendet hat. Bis jetzt wurde dadurch wie gesagt, immer das Gegenteil erlangt, Ausnahmslos. Und ich hatte das wirklich schon sehr oft mit erlebt. Das kannst und darfst du erst dann tuen, wenn der Hund wieder runter gekommen ist. Davor massieren, nicht streicheln.

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Elocin2910  16.10.2021, 17:17
@Siggi852

Das ist kein neuerlicher Mythos sondern eine Tatsache, die eben unumstritten von jedem TA bestätigt werden könnte wie schon genannt mit einer Speichelprobe, auch eine Urinprobe oder eine Blutprobe würde das bestätigen.

Es ist eher ein Mythos wenn gesagt wird, das Angstverhalten durch Zuwendung (vorausgesetzt diese wird als positiv empfunden) verstärkt werden würde.

Streicheln wirkt genauso wie z.B. das massieren des "3. Auges", da werden gleiche hormonelle Mechanismen in Gang gesetzt. Hat man aber einen Halter der seinen Hund eher mit Druck erzieht, dann empfindet der Hund das streicheln auch nicht als angenehm sondern als unangenehm und dann verschlimmert sich auch die Angst. Das sollte schon mit logischen Menschenverstand betrachtet werden, denn die Mechanismen die da in Gang gesetzt werden, sind 1:1 die gleichen wie bei uns Menschen.

Hab ich Angst und jemand steht daneben und ignoriert mich, werde ich mich sicher nicht besser fühlen. Hab ich Angst und jemand dem ich vertraue steht daneben und nimmt mich vielleicht in den Arm, dann fühle ich mich sicherer und genau dieser Mechanismus ist hormonell zu belegen und auch erfahrungsgemäß.

Ein Beispiel. Einer meiner Hunde, eine ehemals extrem ängstliche Hündin ist an einen Stromzaun geraten. Sie war zu dem Zeitpunkt von der Leine. Sie hatte von klein auf vor ALLEM Angst. Menschen, Autos, Kinder, unbelebte sowie belebte Gegenstände, fliegende Blätter, Tüten einfach alles.

Als sie an den Stromzaun kam und da garantiere ich Dir ein Hund der seinem Besitzer nicht zutraut ihn zu schützen und sich "asozial" in Augen seines Hundes verhält da wäre der Hund weg gewesen. Meine Hündin hat ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Partner aber da rannte sie schnurstracks von dem Zaun wie von der Tarantel gestochen erst einmal panisch weg, blieb stehen orientierte sich und rannte dann in einem Affanzahn zu mir.

Ich hätte da weder rufen brauchen noch sonst was, da war nur noch ich ihr Ziel und nix und niemand anderes obwohl mein Partner die Fressalien in der Tasche hatte, was sie natürlich ganz genau wusste. Das passiert dann wenn der Hund ein wirklich gutes Vertrauensverhältnis zu seinem Halter hat.

Tja und da sind wir dann bei dem Punkt wo ich Dir leider mitteilen muß, das Du anscheinend weder die nötigen theoretischen Kenntnisse besitzt um das zu beurteilen was da dann passiert ist, geschweige dennoch die praxisorientierten Werte.

Wenn streicheln und das erklärt Deine total antiquierte Theorie, als positiv empfunden wird und das wird es wenn ein gutes Verhältnis vom Hund zum Menschen besteht (ist heute leider der seltenste Fall wie von Dir gerade wunderschön bestätigt) das selbe wie eine Massage. Ähnlich wie die Wirkweise des Thundershirts bei z.B. Gewitterangst.

Ich arbeite so an die 20 Jahren mit Hunden, fast täglich habe 8 Hunde gehalten und mit fast allen bis auf die anfänglichen genauso wie von mir beschrieben gearbeitet, in jedem Fall wo ich ein gutes Verhältnis vom Hund zum Hundehalter ersehen konnte hat streicheln die von mir genannten Auswirkungen gezeigt. Wie viele Hunde es nun waren kann ich sicher nicht mehr zählen, aber erkenne ich ein gutes Verhältnis dann funktioniert streicheln in JEDEM aller Fälle.

Sehe ich, das der Hund seinem Halter und das ist leider öfter der Fall, nicht vertraut wird erst an den Basics gearbeitet und die sind eben das Verhältnis vom Hund zum Menschen.

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Siggi852  16.10.2021, 18:32
@Silanor

Nein, so darfst und solltest du das nicht sehen! Ich kenne sowas von früher selbst auch weißt! Man wird automatisch, wenn man noch nicht ganz sooo viel mit Hunden zu tuen hatte, und dann 2,3 oder mehrmals, ein negatives Erlebnis mit Hund hatte, dann selbst, ohne es zu wollen und bemerken unsicher, verspannt oder ähnliches. Du hingegen hast das ja schonmal bemerkt und erkannt. Du wirst lachen, aber ich habe die Identisch selbe Situation schonmal mit einer " Freundin " erlebt, die ihre beiden Australien Shepherd‘s öfters mir übers WE übergab, wenn sie zu tuen hatte! Wir gingen dato dann auch öfters Gassi ect.

So erzählte sie mir genau dieses Traktor Problem, das du hast, nur das der eine panische Angst vor hatte, und der andere ständig den Traktoren hinterher lief!
Dann fuhren wir gemeinsam an einen großen See. So bittete sie mich darum, ihren einen, eben den ängstlichen Hund, solange an der Landstraße zu übernehmen, weil er ihr letztes mal fast in den Traktor sprang, und sie beide Hunde dann ganz schwer kontrollieren könne! Ich nahm ihr dann den Hund ab, Traktor kam, ich lenkte ein bisschen die Aufmerksamkeit auf mich, und der Hund war für einen Bruchteil kurz unsicher, aber dann war alles wieder gut, beim nächsten und übernächsten mal ebenso, dann ohne Ablenkung, einfach locker laufen, und er interessierte sich garnicht mehr für den Traktor! Irgendwann rufte sie mich an, und sagte mir, das es schon wieder das selbe sei! Fazit! Wir fanden heraus das sie durch ihre Unsicherheiten ect. den Ausschlag gab. Durch hektische Worte bevor der Traktor angerollt kam, durch Spannungen auf der Leine usw.! Hatte ein bisschen gedauert bis sie das ablegen konnte, aber jetzt hat sie‘s im Griff, und keine Probleme mehr damit.
Das wichtigste an dem ganzen ist aber, das sie es einsah und gecheckt hatte, das sie es war, die das durch ihre Anspannung verursacht hatte weißt. Und genau das weißt du wie du sagst ja selbst auch schonmal, das du zu hibbelig bist, also hast du schon nen großen Schritt getan, denn du hast erkannt das es evtl auch mit an dir liegt weißt. Nur musst du nur beginnen, an dir zu arbeiten, und am besten dich selbst in diesen Situationen mit, beobachten, und wenn nötig dir ruhig Hilfe holen ja. Aber, niemand ist perfekt und jeder macht und hat seine Fehler, wichtig ist, sie erkennen und einzusehen ja. Somit bist du wohl ein guter Hundeführer ja! Ein schlechter Hundeführer nämlich, würde die Fehler überall, nur nicht bei sich selbst suchen ja😉👍

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Tierglueck  16.10.2021, 22:14
@Siggi852

Auch ich musste dazulernen mit meiner ersten Hündin. Aber ich würde inzwischen das von Elocin2910 vollkommen unterschreiben.

Meine Hündin kannte auch kaum was. Kühe, Pferde, Ziegen, Schafe, sogar Katzen und auch Hunde haben ihr Anfangs Angst gemacht. Hunde und Katzen waren schnell ihre Freund, vor den anderen hat sie immer noch ziemlich Respekt. Aber ignorieren würde gar nichts bringen. Wenn ich mich aber hinhocke, kommt sie direkt zwischen meine Beine und setzt sich hin. Dann kann ich sie streicheln und wir beobachten die Tiere in Ruhe. So können wir immer etwas näher und sie springt auch nicht mehr panisch weg, wenn sich das andere Tier mal bewegt.

Da bin ich kein Führer oder sonst was, ich bin einfach ihr Familienmitglied, vielleicht in Richtung Ersatzmama (haben sie sehr jung auf der Strasse gefunden). Aber nie würde ich mich als Hundeführer bezeichnen.

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Siggi852  17.10.2021, 04:50
@Tierglueck

Falsch! Das hat leider rein garnichts mit dazu lernen zu tuen, sondern mit absoluter praktischer, ja nun 40ig jähriger Erfahrung. Du solltest jetzt nur aufpassen, was du hier gerade verdrehst! Wir reden hier nicht davon, das wenn dein Hund vor einer Kuh Angst hat, oder unsicher ist, der dann zu dir zwischen die Hocke rennt, und du ihn dann streichelst, sondern wir reden hier einer Panikattacke, und du ihn streichelst, dann, verschlimmerst du dadurch immer, ausnahmslos diese Situation! Dann Elocin, nimm doch mal einen besagten panischem Hund Blut ab, und schau doch mal, ob sich durch das streicheln seine sogenannte Werte verbessern😊. Das ist absoluter Quatsch. Du wirst den Hund dabei immer noch mehr verängstigen. Da kannst du mir noch die Märchen von 1000 und einer Nacht erzählen. Das ist leider in so einer Situation der aller größte Fehler den du bei nem Hund überhaupt machen kannst. Und wie gesagt, das habe ich schon hundert mal miterlebt, das streicheln war immer und ausnahmslos negativ behaftet in dieser Situation, und hat die Situation ausnahmslos verschlimmert. Wäre das nur einmal oder so gewesen, dann könntest du mich vielleicht vom Gegenteil überzeugen, aber nein, das war nun schon 100 mal so der Fall, und 100 mal hatte das streicheln die Situation in einer Panikattacke verschlimmert, da kannst du mir noch sonst was erzählen, ich hab das hundert mal live erlebt. Du bringst ja jedesmal so schön dieses Menschliche Beispiel ins Spiel. Wenn ein Hund panisch ist, und du diesen besagten panischen Hund streichelst, dann steigert der Hund sich erstrecht noch mehr hinein. Du erzählst ihm dadurch, alles gut mein Mädchen, ich bin doch bei dir, Hund: aber das ist sooo schlimm gewesen, Du: ist schon gut, Hund: verstehst du denn nicht, das war soooooo schlimmmm, ich muss noch mehr Angst haben das du mich verstehst, usw usw usw! Irgendwann zittert der Hund dadurch wie Espenlaub, fängt zu speicheln an usw. Wie gesagt, genau dieses habe ich schon sooooo viele male mit erlebt, das mir da kein Mensch auf Erden erzählen kann, das dass gut sei🤦🏼‍♂️. Das was du mit deiner Ersatzmama meinst, dieses Lied kenn ich schon. Ich führe meinen Hund durch jede Lebenslage möchte ich damit sagen! So nenne ich das eben, und zwar, eigentlich schon immer. Nur weil neuerdings irgendwelche neuen Begriffe dafür auserkoren haben, muß ich mich längst nicht als Papa bezeichnen, denn ich nenne das so, wie ich es nennen möchte, verstehst du😉! Wenn jetzt wer sagt, blau ist jetzt rot, dann muss das deswegen längst nicht für mich rot sein, nein, dann ist für mich blau immer noch blau! Und wenn jetzt irgendwer herkommt und sagt, nein, das ist rot, ich würde das niemals als blau bezeichnen, dann sage ich, für mich ist das aber blau, wenn’s für dich rot ist, dann ist es für dich eben rot, bei mir ist und bleibt es blau.

In 10 Jahren wirst du dann nur noch die Schwester sein oder ein Verwandter, dann musst du dich eben als Verwandter betiteln, nicht mehr als Ersatzmama.
Ich bin deswegen immer noch von meinem Hund, der Hundeführer weißt, so einfach.

Du willst damit wahrscheinlich die Geschichte vom Alphatier oder Rudelführer mir erzählen, das es "so" eben genau genommen nur in den Wolfs Familienverbänden gibt, ich weiß das, auf was du hinaus möchtest, aber das meine ich zum einen nicht, und, nichts desto trotz, ist auch dieses schon wiederlegt. Also wie gesagt, dann wirst du wohl schon bald garnicht mehr die Ersatzmama sein, sondern die Tante oder sowas😉, ich hingegen bin und bleibe eben der, der seinen Hund führt wie’s sich gehört. Ihr hingegen werdet halt wieder in eine andere Sparte geschoben, und müsst dann allen erklären das sie gar keine Ersatzmamas und Ersatzpapas sind, und ihr euch nie so betiteln würdet😉!

Ich kenne diese Spielchen schon seit Jahrzehnten weißt, ein jetziges Kleinkind wird dir dann bald sagen, was du dann zu sein hast. Ich bleibe das was ich bin, und Punkt!

Das was du, Elocin da oben mit deinem Zaun beschrieben hast, das ist komisch, bei mir Haargenau so! Wenn mein Hund Angst hatte, das war früher bsw. beim Sylvester, da konnte wer auch immer Leckerlies ect haben, mein Hund suchte immer ausnahmslos bei mir Schutz, und kroch beim Sofa hinter meine Beine, woraufhin er dann von mir gekrault wurde, nun hat er, vor nichts und niemanden mehr Angst, vor allem dann, wenn ich da bin, weil er Haargenau weiß, da kann ihm nichts passieren, bei mir ist er immer geschützt und sicher. Trotz allem ist dieses Leckerlie Beispiel, das auch diese Frau Dr. Ute… da gebracht hat, ebenso wie ihr anderes Beispiel ist unlogisch, und bestärkt mich sogar noch mehr darin, das sie von Wolfsfamilien und deren Verhaltensweisen keine Ahnung hat.Mein Hund hat mittlerweile vor mir nichts bekannten mehr Angst, und das war bei allen meinen Hunden so. Das zeigt mir, das ich alles richtig mache, und ich mich auf meine Arbeit zu 100% verlasse, und dazu gehört einen panischem Hund nicht streicheln, weil ich 100 male von Hunden selbst eines besseren belehrt wurde.

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Siggi852  17.10.2021, 06:42
@Tierglueck

Ach, und außer dem auf dieses Knall Problem, das auch einer meiner früheren Hunde hatte, der da in jungen Jahren panisch darauf reagiert hatte, da war es so! War er mit meiner damaligen Freundin unterwegs, und es knallte nur einmal irgendwo, dann rannte er davon, meine Freundin hinterher, mit tausenden streicheleinheiten, weil das ja alles sooo schlimm ist. Fazit, bei meiner Freundin wurde der Hund immer mehr und mehr ängstlicher dadurch, das ging sogar soweit, das er sich mit ihr keine 20 Meter mehr weit vom Haus getraut hat! Bei mir wiederum, hatte er wenn, dann nur kurz gezuckt, wenn‘s geknallt hat, fertig, ansonsten war er bei mir komischerweise ganz selbstbewusst! Kam dann meine damalige Freundin mit, und es knallte, so verhielt er sich dann aber wieder anders, da war er dann nicht mehr so Selbstbewusst und suchte aber meine nähe wenn’s wo geknallt hat. Warum ging er denn nie zu meiner Freundin, die ihn dann immer gestreichelt hatte, wo er sich da doch so geborgen gefühlt hätte??? Warum wohl nicht? Weil er da noch unsicher wurde, und er bei mir Sicherheit gesucht hat! Das ging sogar soweit, das ich ihr vorübergehend verboten habe, mit dem Hund raus zu gehen, weil sie durch ihr bemitleidende streicheleinheiten alles so extremst zum schlechten gebracht hatte, das der Hund auf deutsch gesagt bei jedem Furz, sich in die Hosen schiss! Bis ich ihn durch viel Arbeit, positives denken und positive Energie wieder aufgemuntert gehabt habe, hat ne Zeit gedauert, und natürlich habe ich ihr das sogar ausdrücklich verboten, das je wieder zu tuen. Weil ich das schon bei soviele Hunde erlebt habe, was das bewirkt! Und wie gesagt, wir reden hier von Panik, und nicht von einem Hund der unsicher ist, weil er noch nie eine Kuh gesehen hat, er zu dir kommt, und du ihm durch dein streicheln zeigst, das alles gut ist. Das sind 2 ganz andere Dinge. Das ist so in diesem Fall auch gut, wie du das gemacht hast, und mache ich selbst sogar teilweise genau so! Aber bei Panikattacken ist das was ganz was anderes, und diese Frau Dr. Ute… was weiß ich wie die nochmals heißt, wo das ganze so behauptet. Das ist in meinen Augen ja, sogar schon fast Strafbar was sie da macht! Weil " normale Situationen" nicht mit Panikattacken vergleichbar sind, und sie dadurch Hundeerziehung in eine komplett falsche Richtung lenkt! Ich schaue, sehe und beobachte die Sprache der Hunde schon über mein ganzes Leben lang, und ich bin auch von neuen Trainingsmethoden ect. absolut nicht abgeneigt, ja, bin teilweise sogar froh darüber das man endlich checkt, das man bsw. Hunde nicht per Gewalt oder ähnliches dominieren sollte, wovon ich noch nie ein Freund von war! Trotzdem glaube ich wiederum aber längst noch nicht alles, was jetzt auf einmal irgendwer erzählt, nicht mal dann, wenn Diagnosen im Spiel sind, sondern schaue mir das erstmal ganz genau an, und entscheide dann selbst, ob das gut ist und Sinn ergibt, oder eben nicht! Und das ist eben so ein Ding, wo trotz Prognosen, die ja eigentlich sogar toll sind, und im normal Fall ja auch stimmen mögen, das bestreite ich nicht mal, trotzdem Tatsachen verdreht werden, und diese Erklärungen dazu eigentlich gar keinen logischen Sinn ergeben, außer in einem normalen Fall, wenn man den Hund streichelt, dann ja! Aber ansonsten ist das Tatsachen Verdrehung, weil man gerne Hundeerziehung neu schreiben möchte. Und dass, ist absoluter Quatsch! Wie diese Erklärung, bzw. dieses Beispiel da mit dem Eis essen und dem Einbrecher.

Weil diese Behauptung überhaupt keinen Sinn ergibt, weil keiner je behauptet hat, das man einen panischen Hund füttern soll. Usw usw, diese ganzen Erklärungen dazu ergeben einfach 0 Sinn! Genauso wie das ständig ängstliche Wölfe die nähe für sogenannte " streicheleinheiten" suchen würden und dann bekommen um die Bindungen zu stärken🤦🏼‍♂️. Da tut mir ja gleich mein Kopf von weh! Ich kenne das Verhalten der Wölfe recht gut behaupte ich jetzt mal frech. Weißt du was mit so einem Wolf passieren würde? Sie würden ihn verscheuchen, wäre er ständig panisch, und er müsste sich selbst durchs Leben kämpfen.

Aber, das nur wenn er Glück hat, denn sonst töten sie ihn schlichtweg , weil er zu schwach für das Rudel ist. Von wegen streicheleinheiten. Diese Erklärungen sind einfach nur an den Haaren herbeigezogen und ergeben einfach 0 Logig von wem, der sich zwar mit Physikalischen Mitteln auskennen mag, aber leider von Hunden und Wölfe keine Ahnung hat!
Deswegen sollte man immer alles selbst gut überdenken, und schauen ob das wirklich Sinn ergibt!

Das einzig positive daran ist, das man besser verstehen kann, was passiert wenn man einen Hund streichelt.

Für leichtgläubige kann das allerdings nun wie man sieht schnell in die Hose gehen, genauso wie du keine Ersatzmama sein solltest was dir wer vorschreibt, nur weil es nicht dein eigen Blut ist. Gibt es nur nebenbei gesagt bei Wölfen nachgewiesenermaßen auch, nur kommt das sehr selten vor. Sind das dann auch Ersatzmamas😊👍

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Tierglueck  17.10.2021, 08:28
@Siggi852

Du wiederholst dich in zwei langen Texten echt häufig, es wird unübersichtlich und braucht lange, um es zu lesen. Könntest du dich bitte klarer und kürzer fassen?

Du widersprichst dir aber selbst:

Man soll einen panischen Hund nicht streicheln, Beispiel mit dem Hund, der Angst vor einem Knall hatte. Aber gleichzeitig schreibst du, dass die Hunde, wenn es draussen von Silvester oder so knallt, hinter deine Beine bei der Couch kommen und du sie kraulst. Also streichelst du Hunde bei Panik genauso.

Und du hast meinen Hund nicht gesehen und kannst nicht abschätzen, ob das Panik war oder nicht. Anfangs konnte ich kaum in die Nähe. Schon 200m war fast zu nah, sie hat sich hingelegt oder wollte wegrennen. Als wir etwas näher waren, wollte sie panisch wegrennen, als sich eine Kuh bewegt hat.

Aber wenn du ein Extrembeispiel suchst: Mein Nachbarshund wurde mit knapp einem Jahr aus dem Tierheim geholt und sie hatte panische Angst vor fast allem! Wenn etwas auf den Boden fiel, war sie weg. Züge findet sie bis heute teilweise noch unheimlich, aber es ist okay. Sie hatte Probleme mit Fremden und auch Hunden. Jedoch hat die Besitzerin sehr viel gearbeitet und das alles durch Zuneigung und Streicheln. Die panische Angst war nach einer Weile nur noch grosser Respekt.

Aber dann: Ein Hund hat sie angegriffen und verletzt. Seither hat sie wieder mehr Angst und vor allem Panik vor dem Hundehalter des anderen Hundes, auch wenn der Hund inzwischen an Krebs verstorben ist und er einen neuen Hund hat. Wenn sie ihn schon nur riecht oder hört, bekommt sie Angst, Rute eingeklemmt, Haare aufgestellt und wenn er dann kommt, wird gebellt und geknurrt. Ignorieren bringt gar nichts, sie hat unglaublich Angst, dass sie plötzlich wieder angegriffen wird. Wenn man aber zu ihr geht und sie streichelt, sobald sie ruhig ist, dann beruhigt sie sich wieder. Ansonsten würde sie noch länger weiterbellen.

Sie war wirklich ein Angsthund und sie wurde mit viel Streicheln durch unangenehme Situationen gebracht, was wirklich sehr geholfen hat.

Ausserdem: Langjährige Erfahrung heisst nicht, dass man alles weiss. Das fällt mir viel zu häufig auf. Du wiederholst einfach ständig, wie oft du das schon gesehen hast. Dann werde doch Hundetrainer, wenn du so gut bist!

Und es geht mir nicht um den Begriff Ersatzmama, das habe ich nur mal so geschrieben, weil sie sich völlig auf mich fokussiert hat und nicht auf wen anders in der Familie. Es geht mir darum, dass man kein Führer sein soll, sondern eine Familie oder Freunde. Das sind einfach unterschiedliche Dinge.

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Elocin2910  17.10.2021, 13:00
@Siggi852

Du solltest erst einmal schauen, wer Dir hier was geschrieben hat, den obigen Text habe nicht ich geschrieben!!!

Wenn Du schon von Hundeverhalten nichts verstehst, dann wäre zumindest schön wenn Du hier liest wer was schreibt!

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Elocin2910  17.10.2021, 13:04
@Tierglueck

Das hat keinen Sinn zu diskutieren, es wird immer ewig gestrige geben, die weder die nötigen Erfahrungswerte noch die praktische Erfahrung haben um da überhaupt mitzureden.

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Ist ja auch enorm schwer für einen jungen Hund bei dir zu bleiben wenn er einen Artgenossen sieht.

Wie ginge es uns wohl, wenn ein höheres Wesen uns wie einen Hund an der Leine halten würde und uns nicht mit Artgenossen Kontakt haben liessen?

Es ist einfach noch etwas viel verlangt.

Leine ihn rechtzeitig an, rufe ihn nicht, wenn du sicher bist, dass er nicht kommt. Hole ihn lieber einfach kommentarlos ab.

Gib deinen Jungspund oft Gelegenheit mit anderen Hunden zu spielen.

Ich bin mit allen unseren Hunden gerne da gewesen wo alle Hunde frei laufen. Halten wir mit unserem neuen Hundekind auch so. Natürlich auch mit einer gewissen Vorsicht.

Gibt deinem Hund viel Gelegenheit mit dir gute Erlebnisse zu haben. In Spaziergänge baue ich immer wieder ein Spiel oder eine Übung ein.

Lobe deinen Hund immer wenn er zu dir kommt. Ganz wichtig, schimpfe niemals mit deinem Hund wenn er bei dir ist. Ganz egal wie verärgert du auch sein magst.

Kein Hund kommt gerne zu seinem Besitzer, dem er ansieht, dass er jetzt Ärger bekommt.

Bleib vorausschauend und hab Geduld. Zeige deinem kleinen Freud, dass du dich freust, wenn er etwas richtig macht.

Zeig ihm wie man etwas richtig macht, ist viel besser als das zu korrigieren was nicht gut läuft.


Silanor 
Beitragsersteller
 16.10.2021, 16:09

Ich lasse ihn regelmäßig mit anderen Spielen, das macht ihm total viel Spaß natürlich, aber da ist er dann halt absolut nicht mehr abrufbar, was ich verstehe...ich glaube doch auch ich verlange einfach zu viel von ihm was unfair ist, ich werde aufjedenfall versuchen mehr spiele einzubauen, vielen Dank für den Tipp !

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Wenn Du einen unsicheren oder gar ängstlichen Hund hast, dann solltest Du die Sicherheitszone für Deinen Hund darstellen, wie ein Fels in der Brandung. Dazu gehört aber auch, das er sich an Dich wenden kann wenn ihm etwas Angst einjagt und dazu gehört noch viel mehr, das Du es wahrnimmst wenn er Angst hat.

Einen Hund zu ignorieren wenn er Angst hat, ist das schlimmste was man ihm antun kann, schließlich soll er Dir doch vertrauen, wie soll er jemandem vertrauen, der ihn im Stich lässt? Fachlich nennt man das übrigens Social Support und hier ein Link wo das dementsprechend fachlich richtig gut erklärt ist:

https://www.easy-dogs.net/social-support/

Bezüglich der Hundesache.

Da solltest Du zu Hause ein Signal aufbauen und das dann mit einem Bekannten mit Hund trainieren.

Das beste was in der Hundeerziehung hilft sind primäre Verstärker, d.h. Verstärker die ein Bedürfnis befriedigen.

Z.B. möchte Dein Hund Kontakt zu einem anderem Hund, in diesem Moment ist der hochwertigste Verstärker das spielen eben mit dem anderem Hund und genau das kannst Du Dir zu nutze machen, denn genau das weißt Du ja.

So baust Du zu Hause ohne jegliche Ablenkung ein Verhalten auf, welches Du möchtest das Dein Hund zeigen soll, wenn ihr einen anderen Hund seht. Dann trainierst Du das mit dem Bekannten mit Hund auf weiter Distanz. Macht Dein Hund das was Du möchtest, dann wird er damit belohnt, das er mit dem anderem Hund spielen darf, schließlich will er genau das.

Das ist ähnlich wie bei uns Menschen.

Du möchtest z.B. unbedingt zu einem Fußballspiel, Deine Eltern aber verbieten Dir das und sagen Du bringst erst einmal den Müll raus.

Du bringst den Müll raus und dann sagt Dein Vater:"Junge mach Dich fertig, gleich ist Anstoss, ich fahr Dich hin!"

Wüßtest Du aber gar nicht was Du machen sollst, wie hier z.B. den Müll rauszubringen, dann weißt Du auch nicht wie Du an Dein Ziel kommst und zickst vielleicht rum.

Beim nächsten mal überlegst Du und denkst Dir och wenn ich nun ohne Wenn und Aber den Müll alleine rausbringe, kann ich auch direkt los zum Fußball.

So ist das bei Deinem Hund. Hat er nun 2-3 x die Erfahrung gemacht, das er sein Ziel erreicht wenn er Dich vorher "fragt" z.B. durch angucken das er zum anderen Hund darf, wird er das immer häufiger anwenden.

Das aber sollte eben in kleinen Schritten passieren, da Hunde ja nicht ganz sooo schnell lernen wie wir Menschen. Allerdings hast Du nen Herdenschutzhund und die sind oftmals ziemlich pfiffig und lernen schnell, wenn man ihnen die Möglichkeit gibt, richtig zu lernen.

Somit sollten kleinste Schritte am Anfang auch hochwertig belohnt werden.

Also wenn Du das mit nem Bekannten und dessen Hund trainierst, reicht am Anfang ein kleines zucken des Ohres in Deine Richtung und Dein Hund wird verbal gelobt (mit immer dem gleichen Wort) und dann darf er zu dem anderen Hund.

Kleine Schritte führen zum großen Erfolg. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

Gleichzeitig gilt es auch die Distanz im Auge zu behalten, die wird dann auch schrittweise heruntergesetzt. Versuche auch aus allem ein interessantes Spiel für Deinen Hund zu machen und bedenke bitte, dass Dein Hund noch recht jung ist. Er ist in einem Alter wo die Geschlechtsreife eintritt und das Jagdverhalten erstmals interessant wird. Auch das sind Faktoren, die Dir das momentane Training erschweren können und werden.

Da bringt es nichts die Flinte ins Korn zu werfen, sondern am Ball bleiben. Es hat noch keiner ein Tor geschossen indem er sich hingesetzt hat und darauf wartete das mal ein passender Moment kommt in dem der Ball an ihm vorbeirollt und er sich ihn packen und werfen kann.

Gerade auch in dieser Zeit ist es sooo wichtig Deinem Hund die nötige Sicherheit zu geben bezüglich der Ängstlichkeit. Sucht er Schutz bei Dir, gewehre ihm diesen, Du bist sein Fels in der Brandung und Dir soll er vertrauen können.

Die Pubertät macht vielen Hunden und erst Recht den Haltern schwer zu schaffen, denn in dieser Zeit ist das Gehirn des Hundes mit vielen anderen verhaltensbiologischen Vorgängen beschäftigt, da ist nicht ständig der "Kopf" für hören und Training da.

Ja und dann die Sache mit der Aussage mein Hund konnte ja dieses oder jenes schon in dem Alter.

Setz Dich und erst Recht nicht Deinen Hund unter Druck, denn unter Druck lernt es sich nicht gut. Du stehst in keinem Wettbewerb sondern Du möchtest mit Deinem Hund gut klar kommen und das braucht eben Zeit, zumal es dann oftmals so ist, das viele die sagen mein Hund konnte schon dies oder das in dem Alter, es niemals richtig funktioniert hat oder da mit immensen Strafen gearbeitet worden ist. Das ist nicht der richtige Weg, ein Hund sollte niemals aus Angst hören.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Silanor 
Beitragsersteller
 16.10.2021, 16:27

Das mit einem Bekannten zu trainieren würde glaube klappen wir haben hier einige Spielkameraden von Balto ( meinem Hund ). Ich könnte auch den Trainer fragen ob er seinen Hund mitnehmen kann dafür 🤔

Was das Ängstliche angeht, bis jetzt versuche ich mich immer schützend vor ihn zu stellen, er zieht dann trotzdem sehr an der Leine und ich gewähre ihm auch einen gewissen Abstand aber er möchte dann echt weg, vielleicht habe ich auch noch nicht die krasse Bindung mit ihm aufgebaut, das vermute ich da wenn ich außer Sichtweite bin, er erst nach einer gewissen Zeit angerannt kommt ( wenn dass mit dem Abrufen nicht klappt laufe ich einfach zu ), er scheint mir da sehr unabhängig zu sein, ich werde aufjedenfall alles mir vorgeschlagene beherzigen und versuchen umzusetzen, ich muss auch einfach an mir selbst arbeiten. Wahrscheinlich arbeite ich mit zu viel Druck... Vielen lieben Dank für diesen Langen hilfreichen Text ! Ich freue mich sehr das hier so viele hilfsbereit sind 😊

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Elocin2910  16.10.2021, 16:38
@Silanor

Die Frage ist nur ob Dein Trainer was davon versteht. Nimm mir das bitte nicht übel, aber ich hab schon so viel mit Trainern erlebt die leider nach solchen wie von Dir beschriebenen Methodiken arbeiten, das ich nicht wirklich daran glaube, das er sich überhaupt erst darauf einlassen würde.

So würde ich das an Deiner Stelle mit dem Bekannten machen, da könnt ihr die Distanz steuern und schauen wo Dein Hund noch halbwegs ansprechbar ist. Hier ist es wichtig darauf zu achten, das die Distanz so weit ist, das Balto den anderen Hund sieht und wahrnimmt, aber noch keine Reaktion zeigt. Da arbeitest Du über der Reizschwelle aber unter der Reaktionsschwelle und das sind die kleinen Schritte die ich meine.

Ja das weg wollen ist normal.

Zur Erklärung, es gibt 4 grundlegende Verhaltensweisen bei Hunden und auch bei uns Menschen

Freeze = einfrieren, erstarren

Fiddle about/Flirt = Übersprungsverhalten (auf dem Boden schnüffeln z.B.) Flirt (blinzeln, züngeln z.B.)

Flight = flüchten

Fight = kämpfen

Sei froh, dass Dein Hund nicht im Fight ist, gewähre ihm die nötige Sicherheit und den dringend benötigten Abstand, ansonsten gibt es danach nur noch eine Stufe und die kann richtig unschöne Folgen haben.

Wenn er weg will und Du ihn versuchst hinter Dich zu kriegen, baue auch das zu Hause auf OHNE jegliche Ablenkung und OHNE den Auslöser und das so gut, das er es selbst als Alternative annehmen kann, denn das hinter Dich bringen (Du also als Barriere zwischen Balto und dem beängstigendem Objekt) ist super von Dir gedacht!

Ja langer Text, aber Hundeverhalten ist leider ebenso komplex wie die menschliche Psyche ;-)

Gerne ;-)

PS: Seh das alles ein wenig lockerer, Hunde sind keine Roboter.

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Silanor 
Beitragsersteller
 16.10.2021, 16:48
@Elocin2910

Bin wirklich sehr froh das Balto bis jetzt absolut kein agressives Verhalten zeigt, selbst wenn andere Hunde nach ihm beißen kommt von ihm kein knurren oder bellen oder anderes. Das mit der Distanz und eben einem Bekannten mit Hund sollte wirklich gut klappen, haben hier ja viel Platz auf dem Land und viele Leute mit Hunden :D werde ich aufjedenfall mal probieren !

Zu dem ängstlichen nochmal, es hieß schon beim Tierschutz das er etwas unsicher sei und deshalb als Zweithund zu vermitteln ist. Wir haben noch einen alten jagthund, der spielt natürlich nicht mehr, auch gesundheitlich bedingt. Aber wenn der dabei ist, ist Balto auch etwas sicherer !

Werde Zuhause anfangen mit einfachen Dingen, denn dort klappt tatsächlich alles sehr gut, ist natürlich viel mehr Konzentration da und er hat auch weniger Angst vor Sachen. Sitz, Platz und bei Fuß macht er dort echt gut !

Das mit dem langen Text war nicht als Kritik gemeint, ganz im Gegenteil, es freut mich gerade total das sich hier Leute so viel Zeit nehmen um mir zu helfen ☺️

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Elocin2910  16.10.2021, 17:00
@Silanor

Balto ist er 10 Monate der ist noch lange nicht erwachsen, aggressives Verhalten entwickelt sich (insofern man nicht komplett ungeeignet ist als Hundehalter) zumeist erst mit dem Eintritt des Erwachsenenalters und da hat er noch Zeit, bei größeren Rassen ist die mentale Reife ca. mit 3-4 Jahren erreicht.

Ja das ist genau so richtig, alles sollte erst ohne Ablenkung trainiert werden und gerade bei angstauslösendem Verhalten welches man dann in diesen Situationen nutzen möchte (wie das hinter Dich positionieren) ist es auch sehr sinnvoll das mit Leckerchen zu trainieren, da fressen eben immer auch hormonell gesehen wirkt. Fressen beruhigt.

Das ein älterer Hund Sicherheit spenden kann wenn die Hunde sich gut verstehen wirklich auch gut funktionieren.

Ich hab das nicht als Kritik aufgefasst, denn es freut mich gerade total das Du so einsichtig bist und Dir anscheinend wirklich Gedanken darüber machst wie Du es Deinem Hund und schlussendlich ja auch Dir erleichtern kannst. Du scheinst sehr lernbereit zu sein und das finde ich sehr angenehm!

Das sollte lobend erwähnt werden! ;-)

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Silanor 
Beitragsersteller
 16.10.2021, 17:20
@Elocin2910

Stimmt das hatte ich schonmal gehört das so ein eher negatives verhalten sich erst im Erwachsenenalter entwickelt 😅 ich hoffe das bleibt mir erspart wenn ich jetzt gut mit ihm arbeite.

Unser Ersthund ist total ruhig, alters bedingt, aber er sagt Balto auch immer wenn ihm was nicht passt und erzieht ihn irgendwo dann natürlich mit !

Und danke, ja ich strenge mich wirklich sehr an, habe ja auch noch viel vor mit meinem Balto ! Nochmals vielen Dank !

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