Leinenaggression bei meinem Hund?
Hallo, ich habe eine 12 kg schwere mischlingshündin aus dem Tierschutz. Ich habe sie sehr lieb und sie ist ein toller Hund. Ich muss zugeben, dass ich mich in der Vergangenheit unzureichend mit ihr beschäftigt habe. Erziehungstechnisch ist da einfach nicht so viel passiert. Wenn ich sie frei laufen lasse hört sie meistens auf Rückruf, jedoch nicht immer. Natürlich muss ich auch auf die anderen Hundebesitzer und Hunde achten und es soll keiner belästigt werden wodurch ich sie dann leider vermehrt an die Leine nehmen muss. So kommt sie mit anderen Hunden gut klar, nur bei weibchen gibt es manchmal etwas Stress aber im normalen Bereich. Sie zeigt sich grundsätzlich eher dominant (ohne leine). An der Leine allerdings wird sie bei einer hundebegegnung eher hysterisch. Sie fixiert den Hund aus der Entfernung und fängt dann an zu ziehen und bellt (hört sich mehr panisch an als drohend aber dennoch aggressiv). Je mehr ich mit ihr schimpfe desdo eher steigert sie sich rein, sie lässt sich auch nicht mit Futter ablenken und auf Kommandos hört sie dann auch nicht mehr, erst danach wenn der Hund schon wieder 30m weit weg ist.
Nimmt mein hund mich vielleicht nicht ernst? Traut sie mir nicht zu, dass ich sie beschütze? Was könnte der Grund für ihr Verhalten sein?
Ich möchte wirklich dass es meiner Hündin gut geht und wir stressfrei spazieren gehen können und ich weiß dass das Problem beim Halter liegt. Sie ist eigentlich ein toller Hund. Ich würde mich sehr freuen über Hilfe!
5 Antworten
Hallo! Es ist schön zu hören, dass du dich um das Wohlbefinden deiner Hündin sorgst und nach Lösungen suchst, um ihr zu helfen. Es ist wichtig zu verstehen, dass dein Hund nicht aus Bosheit oder Böswilligkeit handelt, sondern aufgrund von Instinkten und Erfahrungen.
Das Verhalten deines Hundes an der Leine, auch bekannt als Leinenaggression, ist ein häufiges Problem bei Hunden. Es kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, wie zum Beispiel durch frühere negative Erfahrungen mit anderen Hunden, mangelnde Sozialisation oder Unsicherheit.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Schimpfen oder Bestrafen deines Hundes in dieser Situation nicht hilfreich ist. Im Gegenteil, es kann das Verhalten deines Hundes verschlimmern und ihn noch ängstlicher machen. Stattdessen solltest du versuchen, ruhig und selbstsicher zu bleiben und dein Verhalten auf dein Hund anzupassen.
Hier sind einige Tipps, die dir dabei helfen können, das Verhalten deines Hundes an der Leine zu verbessern:
- Arbeite an der Sozialisation deines Hundes. Versuche, deinen Hund mit anderen Hunden in einer kontrollierten Umgebung zu treffen, in der er sich wohl fühlt. Belohne gutes Verhalten und vermeide es, negative Erfahrungen zuzulassen.
- Vermeide unerwünschte Situationen, in denen dein Hund an der Leine auf andere Hunde trifft, wenn möglich. Gehe an ruhigeren Orten spazieren oder gehe zu Zeiten, an denen weniger Hunde unterwegs sind.
- Verwende eine lange Leine, um deinem Hund mehr Freiheit zu geben und ihm das Gefühl von Kontrolle zu geben.
- Belohne dein Hund für gutes Verhalten, wenn er andere Hunde trifft. Benutze Leckerlis oder Spielzeug als Belohnung, wenn dein Hund ruhig bleibt und auf dich hört.
- Verwende positive Verstärkung, um das Verhalten deines Hundes zu ändern. Dies kann durch Training und Übung erreicht werden.
- Wenn du das Gefühl hast, dass dein Hund außer Kontrolle gerät, solltest du ihn nicht schimpfen oder bestrafen. Stattdessen solltest du ihn beruhigen und aus der Situation herausnehmen.
Hier gibt es auch noch einen Blogartikel, der das Thema behandelt: https://wuffiblog.de/leinenaggression
Ich hoffe, dass diese Tipps dir dabei helfen, das Verhalten deines Hundes an der Leine zu verbessern. Wenn das Problem weiterhin besteht, solltest du einen professionellen Hundetrainer konsultieren, der dir weitere Ratschläge geben kann. Viel Erfolg und eine gute Zeit mit deinem Hund!
Bereits das Fixieren unterbinden. Die einfachste Methode, Sichtkontakt unterbrechen.
So leid es mir tut, dein Hund ist kein toller Hund. Du liebst ihn.
Das ist ein gewaltiger Unterschied.
Es ist eigentlich immer das Gleiche Problem mit Tierschutzhunden, sie werden vor lauter Mitleid nicht klar in der Position geführt, in der sich ein Hund sicher einordnen kann.
Damit schadet man aber seinem Hund. Was noch schlimmer ist auch noch dem ganzen Umfeld.
Das mag man sich nicht gerne eingestehen. Hat man doch einen Hund retten wollen. Das Gefühl des Tierretters ist natürlich bestechend. Nur zu leicht entschuldigt man alles mit der Herkunft des Hundes und übernimmt nicht die volle Verantwortung für das Verhalten des Hundes.
Zu toppen ist das noch mit der Einforderung, das Umfeld hat sich dem verständnisvoll zu fügen.
Hunde brauchen sichere, gelassene und souveräne Hundeführer. Erst das schafft die Basis einem Hund gerecht zu werden.
Erst dann kann sich der Hund auf Führung einlassen.
Noch eine Anmerkung zum Schluss. Gelangweilte Hunde suchen sich ihre Beschäftigung selber oft genug ist das eine Beschäftigung die nicht sehr Umweltverträglich ist.
Suche dir einen gewaltfrei arbeitenden Trainer, der Einzelstunden anbietet.
Aus der Ferne kann man keine Tipps geben, denn das Training sollte immer individuell gestaltet werden. Alles andere kann das Verhalten nur noch verschlimmern.
Wenn der Hund schon bei geringem Reiz (Hund aus der Entfernung) nicht ansprechbar ist, dann wird er das auch nicht sein, wenn er bereits am pöbeln ist. Das Fixieren, Versteifen, Ducken, aufgeregt mit der Rute wedeln, "groß machen" an sich sollte schon unterbunden werden, nicht erst das Bellen und Zerren.
Wie du das unterbinden kannst, was der beste Trainingsansatz für deinen Hund und dich ist,... wird dir nur ein Trainer sagen können.
Warum sollte Kommunikation unterbunden werden, dass ist mitunter das unsinnigste was man machen kann und das wird auch sicher kein fachkundiger Hundetrainer empfehlen!
Sichtkontakt unterbrechen.
Hunde brauchen sicher Hundeführer.
Anbei bemerkt, du magst deinen Hund lieben, er ist in der Realität weit davon entfernt ein toller Hund zu sein.
Zuerst einmal Realitätssinn zulassen. Dein Hund ist eben nicht das was man als tollen Hund bezeichnet. Du liebst deinen Hund, das ist etwas anderes als einen tollen Hund haben.
Schreibst doch selber, dass du dich zu wenig kümmerst.
Geh bitte zur Hundeschule!
Hunde werden so wie du beschreibst, wenn man jede Kleinigkeit für den Hund lösen will und der Hund nie lernen muss sich richtig zu verhalten.