Hund haut ständig ab: Was tun?
Mein Hund Charlie (weiblich, ca. 2 Jahre alt) kommt aus Griechenland und hat zuvor auf der Straße gelebt, ist ein Mischling (mittelgroß, wahrscheinlich steckt Malteser und/oder Pudel drinn).
Problem:
Wenn man aus Versehen die Türe offen lässt, haut mein Hund einfach ständig ab, als würde sie gerne alleine spazieren gehen wie damals auf der Straße. Ich muss immer hinterher rennen daher es anders einfach nicht funktioniert, sie rennt dabei natürlich noch schneller. Danach schimpfe ich auch mit ihr das sie das einfach nicht machen darf (niemals geschlagen, werde ich auch nie). Das Problem dabei ist auch, das sie immer in die Gärten von den Nachbarn geht und auch ihr Geschäft erledigt, wodurch diese schon mit Anzeigen gedroht haben.
Ich gehe schon jeden Tag eine große Runde mit ihr, habe sogar einmal versucht ohne Leine (mein kleiner Malteser Jack ist auch immer dabei,) und es hat sogar geklappt mit Leckerlie. Am nächsten Tag ist sie jedoch einfach weiter in den Wald gelaufen obwohl ich sie gerufen und mit Leckerlies locken wollte.
Wir haben eigentlich eine ziemlich gute Bindung, sie hört eigentlich nur auf mich, aber wenn sie einmal abhaut ist hört sie einfach nicht.. Habe schon überall recherchiert aber nichts passt einfach zu diesem Fall..
Ich wäre für jeden Tipp dankbar!
10 Antworten
Hallo,
dein Hund hat lange Zeit eigenständig und selbstentscheidend auf der Straße gelebt. Dieses Verhalten ist für ihn also absolut normal und davon lässt er auch nicht ab, nur, weil er jetzt in einer Familie lebt.
Abgesehen davon, dass es viel Ärger bringen kann, ist es für ihn auch sehr gefährlich. Daher musst du unbedingt vermeiden, dass so etwas passiert.
Es ist lange und harte Arbeit notwendig, so einen Hund zuverlässig abrufen zu können, aus eigener Erfahrung kann ich dir auch sagen, dass dies nicht bei jedem Ex-Straßenhund gelingt.
Bitte melde dich in einer guten Hundeschule an und übe übe übe .... immer nur dort, wo es sicher eingezäunt ist.
Und höre auf mit dem Hund zu schimpfen - das bringt er nicht mit seinem "Weglaufen" in Verbindung - sondern mit dem Wiederkommen. Du erreichst also das totale Gegenteil.
Das in Rede stehende Verhalten scheinen ideomotorisch verfilzte Impulse eigenständiger Bewegung (und vielleicht auch Fluchttriebe) zu bedingen.
Wer weiß, welche Unbilden Charlie auf den steinigen Straßen durchlitt.
Mein Rat wäre, zunächst einmal die Umgewöhnung einzuleiten und auszubauen, ihr stufenweise nahezulegen, nun nicht mehr allein, sondern einem Rudel zugehörig zu handeln, ihr den Umstand des Reviers assoziativ anzueignen.
Erst einmal allein angeleint führen — es ist zu früh, Wagnisse einzugehn.
(Wer ist ein feines Mädchen, Charlie ist ein feines Mädchen.)
bisher war sie das Leben auf der Strasse gewohnt und nun kommt ihr und wollt sie "einsperren". Dauert vielleicht noch einige Zeit bis das Tier feststellt , oh doch nicht so schlecht hier , Streicheleinheiten , Napf ist immer voll etc. dann gibt es sich auch mit Freiheitsdrang irgendwann.
Dann müsst ihr zukünftig besser da drauf achten das keine Türen aufbleiben.
hunde von der Straße kennen es eben nicht anders
Und bitte! Mach die Leine erst wieder vom Hund ab wenn dieser irgend wann zu 100000% abrufbar ist!
Vorher nicht!
Ein Jäger darf deinen Hund einfsch abknallen wenn dieser sich nicht in deiner Nähe aufhält.
In unserem Wald gibt es zum Glück keine Jäger, ist aber auch ein Naturschutzgebiet.
Du musst deine Hündin sichern, sonst bringt sie nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr!
Entweder musst du sie anleinen, bevor die Haustür geöffnet wird oder sie muss für die Zeit, in der die Tür geöffnet ist, weggesperrt werden. Alternativ könnte man im Flur auch ein Gitter anbringen.
Draußen gehört der Hund an die Leine, wenn er nicht zuverlässig abrufbar ist! Den Abruf kann man am besten auf einem eingezäuntem Gelände und an der Schleppleine trainieren. Wenn du es nicht alleine schaffst, solltest du dir eine gute Hundeschule suchen.
Eine große Runde am Tag reicht nicht aus! Jeder gesunde Hund muss täglich mindestens 2 - 3 Stunden, verteilt auf mindestens 3 Runden, Gassi gehen.
Und hör auf mit dem Hund zu schimpfen. Der Hund wird das Schimpfen eher damit verbinden, dass du ihn erwischt hast (oder er zu dir zurückkommt) und nicht damit, dass er weggelaufen ist. Stattdessen solltest du lieber weiter an der Bindung arbeiten, damit deine Hündin gerne zu dir zurückkommt.
Meine Terrier-Hündin (aus Rumänien) wäre anfangs auch lieber alleine auf Tour gegangen. Jetzt können wir problemlos ohne Leine im Wald Gassi gehen.