Hat der Osten die russische Herrschaft vergessen?

12 Antworten

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Das ist ein oft gesehenes Phänomen. Wenn man mit der Gegenwart (und möglicherweise auch mit seinem eigenen Leben) unzufrieden ist, beginnt man, die Vergangenheit zu verklären. Da werden dann alle negativen Aspekte ausgeblendet.

Das ist dann das typische Wählerklientel für AfD und BSW.

Du tust so, als wäre die SPD jemals Die Friedenspartei gewesen. Nein das war sie nie, ich erinnere nur an den NATO Doppelbeschluß unter Bundeskanzler Helmut Schmidt - was ja letztendlich auch mit zur Gründung der Partei der Grünen führte. Die Grüne Partei - mit Analena Baerbock an ihrer heutigen Speerspitze - beteuerte damals, NIE NIE NIE was mit Krieg zu tun haben zu wollen, aber die Realität scheint sie eingeholt zu haben.

Allerdings sehe ich auch die Werte, die einst in unserer Gesellschaft hoch gehalten wurden, einfach wegschwimmen und niemand schert sich ein S. darum. So scheinen wohl menschlich Gesellschaften gestrickt zu sein, die Halbwertszeit der Erinnerungen beträgt ca. 50 Jahre - wenn´s gut läuft.


lifefree 
Beitragsersteller
 17.08.2024, 07:59

als wäre die SPD jemals Die Friedenspartei gewesen.

Ich schrieb von ,,Friedensbewegung in der SPD" .Damit ist nur ein Teil der SPD gemeint.

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Es ist schwer zu sagen, dass der Osten komplett vergessen hat, was die russische Herrschaft und die Zeit der DDR bedeuteten. Viele Menschen, besonders die Älteren, erinnern sich noch gut daran. Aber es gibt auch jüngere Generationen, die diese Erfahrungen nicht selbst gemacht haben und für die die Realität heute anders aussieht. Sie haben andere Sorgen und Perspektiven, was vielleicht dazu führt, dass sie Russland anders sehen oder die Bedrohung durch Russland weniger ernst nehmen.

Dass einige sich jetzt eher vor den USA als vor Russland fürchten, hängt wohl auch damit zusammen, dass das Vertrauen in die westliche Politik, besonders in die der USA, in den letzten Jahren bei vielen geschwunden ist. Diese Leute haben vielleicht das Gefühl, dass die USA ihre eigenen Interessen verfolgen, die nicht immer im Einklang mit denen Deutschlands stehen. 

Gleichzeitig gibt es Parteien wie die von Sahra Wagenknecht, die mit ihren kritischen Aussagen gegenüber dem Westen und einem freundlicheren Ton gegenüber Russland Wähler anziehen, die sich von der aktuellen Politik nicht vertreten fühlen. Das heißt aber nicht, dass alle den Schrecken der Vergangenheit vergessen haben – es gibt einfach unterschiedliche Meinungen darüber, wie man heute mit Russland umgehen sollte.


ewigsuzu  16.08.2024, 08:11

eig is nicht russland das große problem sondern mehr so die Führung.....

Ein ganes Land kann selten was für seine Herrscher in der Art und bevor man selbst getötet wird nech

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Mathias Döpfner:

Info

Mathias Oliver Christian Döpfner ist ein deutscher Manager, Verleger, Journalist und Lobbyist für Zeitungsverleger. Er ist seit 2002 Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE. Von 2016 bis 2022 war er Präsident des Bundesverbandes Digitalpublisher und Zeitungsverleger

„Die Ossis sind entweder Kommunisten oder Faschisten“

Die Wochenzeitung Die Zeit hat heute eine Enthüllungsgeschichte über Springer-Chef Mathias Döpfner publiziert. Vor allem sein Bild über Ostdeutschland soll extrem negativ sein.

https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/die-zeit-ueber-mathias-doepfner-enthuellung-zu-seinem-negativen-bild-ueber-ostdeutsche-li.337530

Wie russisch ist der Osten? Die Ostdeutschen und Russland: Ein besonderes Verhältnis

Die Ostdeutschen haben Umfragen zufolge viel mehr Verständnis und Sympathie für die Russen und ihren Präsidenten Putin als die Westdeutschen. Liegt das vielleicht an einer Art Schicksalsgemeinschaft, durch die sich die einstigen Bürger der DDR Russland bis heute verbunden fühlen?

Wenn es um das Verhältnis zu Russland geht, ist Deutschland auch nach 30 Jahren ein gespaltenes Land. Vielen Westdeutschen ist Russland ein unheimliches Reich und Putin gilt ihnen als mehr oder weniger gruseliger Diktator. Es ist immer noch ein bisschen wie im Kalten Krieg, als Russland das "Reich des Bösen" (US-Präsident Ronald Reagan) war und für die allermeisten Westdeutschen hinter der Elbe eigentlich schon Sibirien begann. Im Osten Deutschlands ist die Stimmungslage hingegen eine ganz andere. Russland gilt bei den ehemaligen DDR-Bürgern nicht als Kontrahent oder gar Feind. Viele Ostdeutsche schauen eher mit Sympathie und Verständnis in Richtung Russland. Umfragen zeigen, dass nur 54 Prozent der Westdeutschen, aber 72 Prozent der Ostdeutschen für eine Annäherung an Russland eintreten. Trotz der fortgesetzten Kämpfe in der Ostukraine, der Besetzung der Krim und der Ermordung von Oppositionellen und Journalisten. Und auch Putin selbst kommt bei den Ostdeutschen noch vergleichsweise gut an. Laut einer Umfrage vom Februar 2020 vertrauen etwa 25 Prozent der Ostdeutschen dem russischen Präsidenten, aber nicht einmal sechs Prozent der Westdeutschen.

Schicksalsgemeinschaft zwischen Russen und Ostdeutschen?

Aber wie kommt es, dass die Ostdeutschen den einstigen Besatzern Verständnis und Sympathie entgegenbringen? Wirtschaftliche Argumente, wie sie von Politikern oft vorgebracht werden, taugen als Begründung kaum. Der Handel ist seit geraumer Zeit eher rückläufig - lediglich zwei Prozent der ostdeutschen Güter werden noch nach Russland exportiert. Und auch der Streit um die Ostseepipeline "Nord Stream 2", für die sich ostdeutsche Politiker jetzt stark machen, erklärt das Phänomen nur unzureichend. Liegt es vielleicht doch eher an einer Art Schicksalgemeinschaft, durch die sich die einstigen Bürger der DDR und der UdSSR verbunden fühlen? Durch eine mehr als 40-jährige gemeinsame Geschichte, durch den Verlust der Heimat Anfang der 1990er-Jahre und das ungute Gefühl, vom Westen "über den Tisch" gezogen worden zu sein?

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/land-leute/wie-russisch-ist-der-osten-russland-ostdeutsche-100.html

Nein, im Gegenteil.

Wie mir ein Onkel sagte: "Als Iwan an der Grenze stand, konnte ich gehen, wohin ich will!"

Deswegen wurde der Grenzschutz bald in die Hand deutscher Staatsbediensteter gegeben, die sind da konsequenter!

Woher ich das weiß:Hobby – Ich befasse mich gerne mit solchen Themen