Habt ihr in der Schule bei einem Austausch mitgemacht?
Hallo,
Habt ihr in der Schule bei einem Austausch mitgemacht bzw. Wollt ihr das machen? Falls ja, welche Länder?
Bei uns gab es z.B. Austausche mit Frankreich, Israel und Polen und an einer anderen Schule mit Finnland. Ich war beim Polenautausch dabei. Bei Finnland nur zur Hälfte. Ich hab nur eine Autauschschülerin aufgenommen, aber war nicht in Finnland.
Der Polenautausch hat mir nicht gefallen. Meine Austauschschülerin wirkte bei ihrer Ankunft erst nett. Später kam raus, dass das voll die arrogante Diva ist. Viele meinten nach dem Austausch zu mir, was ich für eine Tusse hatte und dass die total fies zu mir war. Die hat meine Mutter zu Beginn gefragt, ob sie Eva Braun mag und hat mir Bilder von ihrer Schule mit Hakenkreuzen gezeigt und gelacht. Die hat gemacht, was sie wollte, sich total daneben benommen und wollte mich rumkommandieren. Die wollte immer saufen und rauchen und hat sich cool dabei gefühlt. Die hat sich beschwert, dass Zigaretten erst ab 18 sind. Ein paar Mal sollte ich ihre Zigarette halten. Ich kam mir total blöd dabei vor. Fast die ganze Gruppe wollte ständig saufen. Einer wollte sich mal auf die Bahngleise stürzen und meine Austauschschülerin ist besoffen vor ein Taxi gefahren. Wir waren zu der Zeit alle 16 bis 17. Der Abschied war sowieso lieblos.
In Polen hab ich mich auch unwohl gefühlt. Am Bahnhof wurden wir von einigen böse angeschaut, als rauskam, dass wir Deutsche sind. Wir haben auch KZs besichtigt. Die Eltern meiner Austauschschülerin waren mega reich. Ich fand die nett, aber die Tochter war dermaßen verwöhnt und eingebildet. Die hatte ihren eigenen riesigen Wohnbereich, hat immer teure Sachen getragen und ihre Sonnenbrille dazu. Einmal hat sie Kaugummi genommen und der Vater hat auf Polnisch geredet. Plötzlich hat sie mir einen angeboten. Ich hab dankend abgelehnt. Beim Bierkaufen hab ich ihr Geld gegeben und sie hat das ganze Rückgeld behalten. Als wir in einem Schrebergarten gegrillt haben, musste sie auf die Toilette und hat mich weggescheucht, als wäre ich ein Hund: "Move!" und dazu so eine Handbewegung.
Ich fand beim Polenaustausch nur Danzig und Berlin richtig cool. Da waren wir nur mit unserer deutschen Gruppe. Ich war echt froh, als ich diese Leute nicht mehr sehen musste bzw. meine Austauschschülerin. Wir haben uns zwar noch auf Facebook, aber schon lange keinen Kontakt mehr.
Die finnische Austauschschülerin war hingegen mega höflich und nett. Überhaupt kein Vergleich zu der Polin. Wir haben immer noch Kontakt und sie hat mir erst heute wieder geschrieben. Ich hoffe, dass ich die irgendwann wieder sehe oder sie auch mal besuchen kann.
LG!
49 Stimmen
22 Antworten
Ich war zum Schüleraustausch in Bristol (England). Ich hatte Glück in eine nette Familie gekommen zu sein. Die haben extra für mich vegetarisch gekocht. Das war in den 70er Jahren nicht selbstverständlich. Der Vater war begeistert, dass ich mich sehr für Geschichte interessiere und so machten wir viele Familienausflüge zu den historischen Stätten der Umgebung mit seinen Threewheeler. Einen für maximal 6 Personen zugelassenes Auto mit nur drei Rädern. In Großbritannien gab es eine Radsteuer, daher gab es auch große Autos mit nur drei Rädern.
Nein, das wurde bei uns nie angeboten und selbst wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich kein Interesse daran gehabt, aufgrund der ungewissen Situation, die mich dort erwarten würden,die da wären :
-die fremde Sprache
- das fremde Land
-womöglich eine unsympathische Gastfamilie, wo die Chemie von Anfang an nicht stimmt.
Die Vorstellung allein ist purer Stress: fremdes Land, fremde Menschen, andere Sprache. Umstellungen, Veränderungen, anpassen. Mit Menschen klarkommen müssen, die ich nicht kenne, irgendwie nicht dumm und nicht langweilig rüberkommen. Stresssituationen ausgeliefert sein (wie z.B. Museumsbesuche oder viele Menschen), weil das Menschen sind, die mich nicht kennen, die meine Panikanfälle nicht kennen, mit denen sie definitiv überfordert wären.
Mein gewohntes Umfeld ist mir da lieber. Nennt mich langweilig, verklemmt, kopflastig... das krieg ich eh ständigbzu hören, und macht mir nichts mehr. Aber um mich o.g. Stresssituationen auszusetzen, brauche ich eine gewisse Vorbereitung und einen Herzensmenschen, mit dem ich alles durchsprechen kann. Das gibt mir Sicherheit. Und das ist bei einem Schüleraustauscht -in meinen Augen- nicht gewährleistet.
Eine Freundin war allerdings in Frankreich und total glücklich. Hat dort eine nette Familie gehabt, super liebe Austauschschülerin und alles war schön. Es kommt also ganz auf die Menschen an, mit denen man unterwegs ist.
Oh Gott... ja, sowas wären Situationen, wegen denen ich allein im Vorfeld Herzrasen bekäme...
Stimmt. Aber die Orte kenne ich. Da ist auch meine Familie, und die kennen mich so halbwegs. Das ist etwas ganz anderes, als bei fremden Menschen zu leben...
Ja und nein - ich erkläre es am besten mal: Im Mai 2006 waren Franzosen bei uns an der Realschule. Ich war damals Schulbester in Französisch (Abschluss ein Jahr später mit 1,4 - da bin ich schon immer noch etwas stolz drauf) und mein Französischlehrer, der viel auf mich hielt, ließ mich für die Ausflüge im Rahmen des Austauschprogramms vom sonstigen Unterricht freistellen. Ich habe also an den Ausflügen in Deutschland teilgenommen, sprach mit den Franzosen, auch mit den Lehrern, und habe meine Sprachkenntnisse umgesetzt. Ich nahm ebenso an einem Grillabend, am deutsch-französischen Abend, an einer Stadtrallye und an dem Empfang teil, der freitagmorgens im Rathaus meiner Heimatstadt stattfand - da wurde von einem Lehrer, der auch Freier Mitarbeiter der Heimatzeitung war ein Pressefoto geknipst, das ich noch haben müsste. War für mich mit 15 bzw. knapp 16 Jahren eine sehr ereignisreiche und schöne Woche, die ich für die Schülerzeitung mit einer kleinen Kamera begleitet hatte - die Fotos müsste es auch noch geben (analog natürlich!).
Im Oktober 2006 fuhren meine Mitschüler, die auch in Französisch waren, für eine Woche nach Frankreich zu den Austauschpartnern, die im Mai in Deutschland gewesen waren. Ich habe da nicht teilgenommen. Der Grund war letztlich familiär bedingt, hatte aber nichts mit Geld zu tun. Für mich war auch von Anfang an klar, dass ich bei meiner Familie und vor allem bei meinem Opa bleibe und nicht nach Frankreich fahren werde. Mein Lehrer meinte aber, ich als sein "Bester" solle zumindest in Deutschland am Programm teilnehmen - Französisch war ja auch eine Art Lieblingsfach für mich.
Der Austausch muss gut gewesen sein. Laut denen, die in Frankreich waren, u.a. meine beste Freundin, sei es schön gewesen und die Austauschpartner und Eltern waren durchweg wohl nette Leute, aber ich habe heute nicht das Gefühl, wirklich was verpasst zu haben. Andererseits -----> was man nicht kennt, kann man auch nicht vermissen.
Ich war nur bei einer Schülerbegenung in Frankreich gewesen.
Da sind wir hingefahren und die Französchen Schüler sind auch an den Ort in Frankreich gefahren (waren nicht von dort, sondern aus einem anderen Teil von Frankreich).
Ansonsten hätte man bei uns in der Schule einen Austausch mit Israel und China machen können. (Für China war ich damals schon zu alt und Israel wollte ich nicht.
Ich verstehe das schon. Mein Ding war sowas am Ende auch nicht. Ich war früher einfach so schüchtern und introvertiert. Ich hab mich wie gesagt total unwohl gefühlt und hatte auch etwas Heimweh. Einmal war es auch mega unangenehm, weil ich mitten in der Nacht meine Tage bekommen hab und dann Blut im Bett war. Ich bin schnell ins Bad gerannt und hab versucht das wegzubekommen haha.