Grunderbe in Höhe von 60'000€?

Ich bin dagegen 89%
Anderes 11%
Ich bin für ein Grunderbe, aber in Höhe von __€ 0%
Ich bin dafür 0%

28 Stimmen

14 Antworten

Das wäre ein einmaliges bedingungsloses Grundeinkommen (BGE).

Ich habe nichts gegen ein BGE. Das ist eine fortschrittliche Idee für einen neuen Sozialstaat.

Aber ich habe was gegen einmalige Aktionen alle Art, ob "Abwrackprämien", "Coronahilfen" oder "Grunderbe" oder wie immer sowas heisst.

Das nützt nur Politikern, die sich damit bei einer Zielgruppe einschleimen können. Die Empfänger werden damit nicht dauerhaft gegen Armut abgesichert. Und wenn alle es bekommen, müssen es auch alle zahlen. Womit nur Steuern steigen, ohne dass es eben, wie schon ausgeführt, einen Nutzen gibt.

Sozialstaat und Gerechtigkeit sind eine Frage von sinnvoll geplanten dauerhaften Konzepten.


EragonArya 
Beitragsersteller
 02.11.2023, 22:38

Das "Erbe" wäre zwar einmalig, aber jeder Person würde es einmal zustehen, man könnte sich damit zum Beispiel Auto und Führerschein, ein Studium oder ein Auslandsjahr finanzieren. Meinst du nicht, das es trotz der Einmaligen Auszahlung einen positiven Effekt gibt?

Ich bin dagegen

Es würde mich stören, wenn ich wüsste, die Früchte meiner Lebensleistungen kommen nicht meinen Kindern oder Verwandten zu gute.

Andererseits würde das noch mehr Arbeitsunwilligkeit erzeugen.

Ich bin dagegen
Was haltet ihr von der Idee, jedem Volljährigen mit Wohnsitz in Deutschland ein "Erbe" in Höhe von 60'000€ zuzugestehen?

Erstens haben wir niemand der das finanziert und zweitens ist es kein Erbe, weil ein Erbe etwas vollkommen anderes ist.

Finanziert würde das Ganze über eine Erbschaftssteuer, Freibetrag wären 1 Millionen Euro, dann zahlt man 10% Steuer, bei 2 Millionen 20%, bei 3 Millionen 30% und ab 9 Millionen schließlich den höchsten Steuersatz von 90%.

Ich kenn ein Wort, das beginnt mit U... Unverhältnismäßig. Und eins mit V. Verfassungswidrig. Denn... irgendwo im GG (Art. 14) wird das Erbrecht gewährleistet.

Noch mehr als eure Zustimmung oder Ablehnung interessieren mich eure Gründe dafür.

Dieselben wie die gegen das Grundeinkommen: Man kann es nicht finanzieren. Ganz abgesehen davon, dass die Idee an sich auch vollkommen dämlich ist und das fällt spätestens dann auf, wenn es mal daran geht größere Gewerbebetriebe weiterzuvererben. Nimm doch mal ein Unternehmen, das mit großen und teuren Maschinen arbeitet wie z.B. ein Bauunternehmen oder ähnliches. Das muss nicht mal SO viel abwerfen, hat aber ggf. relativ große Werte in der Bilanz und relativ viele Mitarbeiter... die dürfen dann alle Stempeln gehen wenn die Erben sich die Steuer nicht leisten können oder wie stellst du dir das vor?

Anderes

Ich würde den Freibetrag evtl. etwas höher ansetzen und dann aber die Erbschaft komplett einziehen wenn sie den Wert überschreitet. Schenkungen sind aber weiterhin erlaubt.

Es soll niemand reich werden nur durch Erbe. Gleichzeitig sollen aber Familienbetriebe und kleinere Erbe nicht betroffen sein. Auch das Wohnhaus soll nicht ebtroffen sein und dergleichen, dafür bräichte es weitere Ausnahmen (da smüsste man erst einmal gnaz durchdenken).

60.000€ wird da aber kaum jeder von bekommen. Aber ja, ich hatte auch die Idee, dass jeder ab dem 18.Lebensjahr oder so eine Art Startguthaben erhält.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Laie mit Interesse an Psychologie

FoulerHD  02.11.2023, 16:51

Allerdings muss man beim Startguthaben ab 18. dann aufpassen das es nicht gleich nach einem Monat weg ist.

Destranix  02.11.2023, 16:53
@FoulerHD

Das liegt in der Verantwortung jedes einzelnen. Es werden sich sicherlich diverse Angebote entwickeln, die das Geld ablucksen möchten, aber auch diverse Aufklärungsmaßnahmen.

Womöglich auch spezielle Anlegeoptionen.

Ich bin dagegen

Der Vorschlag der Jusos begünstigt jugendliche Faulpelze, mindert den Leistungsanreiz zur Weiterbildung, verursacht eine enorme Verteilungsbürokratie und stellt eine enorme Belastung des Staatshaushalts dar.

Die zunehmende Konzentrierung immer größerer Vermögen auf immer weniger Personen führt aber nicht nur zu demokratiegefährdender Macht Einzelner sondern belastet auch das gesellschaftliche Klima. Deshalb hier folgenden Gegenvorschlag:

  • Die Schenkungs- und Erbschaftssteuer wird grundsätzlich auf 100% erhöht,
  • Jede natürliche Person erhält einmalig einen persönlichen erbschaftsteuerlichen Freibetrag in Höhe von 1.000.000 €. Im Rahmen dieses Freibetrags können Laufe des Lebens auch mehrere kleinere Schenkungen und Erbschaften steuerfrei vereinnahmt werden.
  • Jeder kann so viele Erben einsetzen wie er will. Wenn ein Vermögen von 100 Mio EUR an 100 oder mehr Erben vererbt wird, von denen keiner mehr als 1 Mio erhält, fließt also keine Erbschaftsteuer an den Staat und ganz ohne dessen gütiger Hilfe wird das Vermögen breit verteilt.
  • Selbstgenutzte Wohnimmobilien werden für erbschaftsteuerliche Zwecke mit dem Verkehrswert, maximal aber mit 500 TEUR bewertet.
  • Die Unternehmen werden nicht beschädigt, wenn jedes Unternehmen die Rechtsform der Kapitalgesellschaft annimmt. Bei denen werden nur die Gesellschaftsanteile entsprechend dem Willen des Erblassers breiter verteilt.

Beabsichtigte Folgen:

Anstatt weniger Multimillionäre wird es innerhalb eines Menschenalters viele „kleine“ Vermögende mit einem Kapitaleinkommen geben. Die Neiddebatte bezüglich der Reichen wird abebben. Außerdem werden viele Erben aufgrund des ererbten Vermögens, sich und ihren Kindern eine bessere private und berufliche Entwicklung leisten können oder sich selbständig machen.