Fressbremse aufziehen oder nicht?

9 Antworten

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Ich würde auf Nummer sicher gehen und die Fressbremse drauf lassen. Das Pony hat sich mit Sicherheit daran gewöhnt und bevor ich es riskiere, dass er ernsthaft krank wird, würde ich ihn eher mit dieser Einschränkung sein lassen. 

Diese ganzen "Mitleidsbekundungen" für das angeblich so arme Pferd lösen sich dann auch wieder in Luft auf, wenn du dann mit einem kranken Pferd dastehst. 

Die Leute, die mosern müssen sich weder um das kranke Pferd kümmern, die Tierarztrechnung begleichen noch mit einem evtl. persönlichen Verlust klarkommen. Also lass sie reden und mach das, was du für richtig hältst. 

Wenn du selber unsicher bist, was du tun sollst, würde ich das Gespräch mit dem "behandelnden" Tierarzt suchen, der dir mit Sicherheit besser über das potenzielle Risiko Auskunft geben kann als es Menschen, die zwar über Erfahrung mit Pferden verfügen, aber deinen speziellen Einzelfall halt doch nicht so genau kennen, tun könnten. 


onuzz 
Beitragsersteller
 04.12.2017, 13:38

Vielen Dank für die sachliche und vor allem fachbezogene Antwort :) DH von mir

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Toelter  04.12.2017, 14:13
@onuzz

Kann mich Paulywauli nur anschließen: Lass die Bremse drauf. Einer meiner Islandwallache hat mit Wintergras auch arge Probleme. Mittlerweile halte ich sie in Eigenregie, aber als ich noch im Pensionsstall stand, trug der Eine stets seinen Maulkorb. Geschadet hat es ihn nicht. 

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Urlewas  04.12.2017, 15:18
@onuzz

Genau - so ist es richtig! Und wenn jemand  anderer Meinung ist, kann man auch  das sachlich formulieren. Beleidigung und Provokation (wie in einer anderen Antwort zu Deiner Frage..) kann man hier übrigens melden. Die werden dann gelöscht.

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Hjalti  04.12.2017, 17:11
@Urlewas

Da schließe ich mich an. Lieber die Fressbreme u. a) Pferd kann mit der Herde dabei sein und b) hat man so gewisse Risiken bzgl. Rehe, EMS,... gut unter Kontrolle. 

Wenn es wirklich krank wird, seid ihr beiden die Leidtragenden, also lass dir nix erzählen! Du machst das richtig so.

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genau. das was jetzt noch nachwächst, ist stressgras.

frag doch mal die betreffenden leute, ob sie die tierarztkosten und die behandlung übernehmen würden, wenn du das pony ohne fressbremse rauslässt.

und frag sie, ob sie es wieder lebendig machen können, falls es an einer kolik eingeht...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Unser Pony hat auch eine Freßbremse drauf.

Lass Dich nicht beirren, Du weißt was für Dein Pony am Besten ist und machst das ja nicht, um dem Tier zu schaden, im Gegenteil. Es ist ein Schutz für das Pferd. Es verträgt nun mal nicht jedes Tier.

Wenn ein Pferd so eine Freßbremse tragen muss, hat das einen Grund! Riskiere nichts. Wir haben dieses Jahr im Sommer auch gemeint, das arme Pony muss doch auch mal ohne Maulkorb auf die Koppel dürfen.... und was war das Ende vom Lied: Sie hatte wieder einen Reheschub vom Allerfeinsten, ist wochenlang ausgefallen und hatte tierische Schmerzen, durfte nix mehr fressen und bekam einen teueren Spezial-Beschlag.

Also mach das so, wie Du es für richtig hälst und höre nicht auf irgend welche Doof-Schmarrer die keine Ahnung haben

Beantworten kann Dir das wirklich keiner, weil einfach die Mischung aus seinem Stoffwechsel und dem Gehalt des Grases entscheidend ist und das kennen wir ja niemals so gut. 100% wissen kannst es auch mit Analysen von Gras und Blut nicht, wo seine Grenze ist.

Wie ist das bei deinem Pony, es hat mit der Fressbremse ja auch keine Chance, Raufutter zu sich zu nehmen, oder? Wie ist der Stall organisiert? Es gäbe keine Möglichkeit, ohne Fressbremse in der Herde zu sein und keinen Graszugang zu haben - oder vielleicht doch? Bei uns wird sowas über die Weideselektion gelöst, mit der wir je Pferd bestimmen können, welches wie lange raus darf. Wer so eine nicht hat, hat es da schon schwerer und muss Tricks erfinden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Baroque  04.12.2017, 19:23

Alle, die die Gefahr nicht sehen wollen, möchten sich bitte mal mit dem Thema EMS beschäftigen. 90% der in Deutschland gehaltenen Pferde sind derart zu dick, dass sie in Gefahr sind. Muss das sein? Ich denke eher nicht. Aber langsam gehen hoffentlich die Augen etwas auf, wenn es schon die Pferdemedien aufgreifen:

http://www.pferderevue.at/?+Verhaetscheln+wir+unsere+Pferde+zu+sehr+&id=2500%2C5562036%2C%2C%2CY2Q9MQ%3D%3D

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kaltblueterin  04.12.2017, 20:08
@Baroque

Ist an und für sich auch gar nicht so schwer: Gutes Heu ad lib, ggf. Saftfutter in Form von Wiese und eben kein künstliches Futter (Müsli und Klimbim etc) und eben genug Auslastung, sofern man keine Hochleistungssportler am Stall hat, denn das ist wieder was anderes.

Ja es ist tragisch, was alles hinein gestopft wird, ohne an die Konsequenzen zu denken...

Von daher DH von mir ;-)

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Baroque  04.12.2017, 22:41
@kaltblueterin

Allerdings. Aber an den Folgen sind dann nie die Menschen schuld, sondern die Veranlagung. Mir erzählen auch Menschen, bei deren Pferden der Kamm kippt, dass ihr Pferd mal einen Reheschub gehabt hätte, dabei sieht das soooo gut aus - wenn der Kamm kippt, sind das nämlich Muskeln, mhm. Was soll man darauf noch sagen? Dass einem das Pferd leid tut zu sagen, hilft nicht, da wird man nur angefeindet und der Rat bleibt ungehört und zukünftig wird man lieber nicht mehr gefragt und kann somit gar nicht erst Rat geben.

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Also, die Hundefütterung, die ja dem Hund keine natürliche Wahlmöglchkeit gibt, kann man nicht mit Weidetieren vergleichen.

Ich weiß nur, daß die Schafe und Ziegen in meinem Dorf, auch die Pferde dort, die noch bei Schnee auf der Weide stehn, gesund sind. Die Weiden werden gewechselt, wenn abgefressen, so daß kurzes Gras wegfällt.

Es sind Kaltblut-, aber auch Reitpferde und Ponys (große).

Daher meine verwunderte Anmerkung.