Französisch-Kenntnisse in Schulen?
Ist es normal, dass man gefühlt keinen Satz bilden kann nach 5 Jahren Französischunterricht?
Es ist halt mega frustrierend, wenn man sich die Zeitspanne anschaut und es vergleicht mit Englisch.
7 Antworten
Salue
Es ging mir ähnlich. Das (Broken-)Englisch habe ich nach einem Jahr Schulunterricht recht gut gesprochen. Ich brauchte es beruflich im Kontakt mit unserem Lieferanten und habe dann vor allem das technische Englisch ganz gut geredet.
Das Französische hingegen war eine Katastrophe. Es brachte mir nichts als schlechte Noten ein. Das änderte sich schlagartig als ich als Leutnant meinen ersten Dienst (21 Wochen) absolvieren musste. Am ersten Tag nach dem Einrücken orientierte man mich, dass ich französisch sprechende Rekruten einschulen muss.
Nach einem Monat sprach ich dies recht gut und konnte mich sogar am Telefon verständigen.
Ich lerne nun mal keine Sprachen im Unterricht. Dort ist die Schulung auf die Grammatik ausgerichtet. Ich lerne aber besser wenn ich die Sprache täglich brauche.
Tellensohn
Nein. Geh mal auf einen Intensivkurs in den Ferien, wo du auch wirlich Französisch sprechen kannst...
Normal ist es nicht. Französisch fällt zwar manchen Schülern anfangs etwas schwerer, aber nach 5 Jahren sollte man schon Sätze bilden können, ohne lange überlegen zu müssen. Liegt es am fehlenden Wortschatz?
Es ist alles eine Sache der Übung und der Überwindung. Man darf sich auch nicht scheuen, Fehler zu machen.
Ein Aufenthalt in einer französischen Familie würde dir sicher guttun.
Vorab: Ich hatte menschlich und pädagogisch nur herausragende Lehrer-Persönlichkeiten, in DER Hinsicht eine Super-Schulzeit.
Unser von seinen Kollegen (aus Neid ??) immer wieder scharf kritisierte Französisch-Lehrer unterrichtete meine Klasse vier Jahre lang ohne (!) Schulbuch (!). Stattdessen berichtete der durch und durch frankophile Lehrer von seinen zahllosen Frankreich-Urlauben, zeigte uns Fotos und DIAS von seinen Reisen, während er schwierige grammatikalische Phänomene an der Tafel erklärte.
Nichts Richtiges gelernt ?! In Klasse 9 behandelten wir ein Jahr lang französische Existentialisten wie Sartre und Camus - - - - Philosophie auf Französisch !!
Diejenigen, die bei "ihm" Französisch genossen hatten, waren in diesem Fach stets die Besten der Schule, und "er" war es, der bei mir den Grundstein dafür legte, dass ich auch heute noch, ca 60 (!) Jahre nach dem Abitur, fließend diese Sprache spreche.
Und komm erst mal nach Frankreich und versuch dich da zu unterhalten. Da kommst du ins Grübeln, selbst wenn du vorher an deine Kenntnisse geglaubt hast....
Das wäre mein Tot, verstehe ja nichts nach 5 jahren Unterricht
Im Land geht das Aufnehmen der Sprache nacheifern gewissen Einhörzeit ziemlich schnell.
Ich gehörte 1962 zu der ersten Schüleraustausch-Generation (Frankreich) Deutschlands. (in memoriam de Gaulle's bewegender Rede auf Deutsch auf der Treppe des Bonner Rathauses in DEM Jahr). Zwei Tage nach meiner Ankunft in Chalons-sur-Marne starteten meine Gasteltern, ihr Sohn und ich - quelle surprise pour moi !!! - eine DREIWÖCHIGE Rundreise durch toute la France; abschließender Höhepunkt: drei Tage Paris.
Die drei konnten kein Wort Deutsch, aber ich konnte.... (siehe meine Antwort).