Eure Meinung, dass man sein Geschlecht ändern darf?
Aktuell wird im Bundestag darüber diskutiert Gesetze zu schaffen, die es vereinfachen, dass Trans-Personen ihren Geschlechteintrag oder Vornamen ändern können. So soll es einfach möglich sein, beim Standesamt diese Dinge zu ändern, also eben auch sein Geschlecht.
Wie findet ihr das? Bisher muss man dafür vorher zum Arzt und sich Tests unterziehen bzw. ein Gutachten einholen
60 Stimmen
7 Antworten
Hallo 20Fragender00,
auch, wenn da Meinungen sehr engagiert auseinandergehen mögen, erhält eine geschlechtliche Identifikation seit unserer Zeit eine sehr hohe Bedeutung. Gegenüber dem genetisch gegebenen Geschlecht mag sie umso mehr Freiraum für einzelne Menschen eröffnen.
Hintergrund sei die Wahrnehmung von einem selbst, die entweder im eigenen genetischen Geschlecht, im anderen oder einfach irgendwo, was keinem genetischen Geschlecht direkt zugeordnet werden kann, liegt. Dabei können mehrere Identifikationen möglich sein.
Da ein Name Ausdruck einer Identifikation sein kann - und das über die klassische Zuordnung zu biologischen Geschlechtern auch prominent sei - sollte das Familienrecht dem Rechnung tragen: die Möglichkeit, den Namen wie auch die Identifikation (ggf. mit dem genetischen Geschlecht zusammen) im Familienbuch eintragen zu lassen.
Dabei sei eine Geburtsurkunde ein Dokument, was zunächst das genetische Geschlecht mit einem gegebenen Namen nennt - was aber nur zur Geburt als solches gilt und dann im Familienbuch variieren darf.
Eine ständige Änderung von Namen und Identifikation mag eher eine Unsicherheit in der Identifikation ausdrücken. Hier sei eine Höchstrate anzusetzen - aber keine verpflichtende und ggf. auch medizinische Beratung.
Eine Beratung sei jedoch sehr nahezulegen, wenn eine Identifikation nur in Folge einer Leidenssituation verändert würde oder jemand gegenüber der Identifikation sich zunächst noch finden müsste. Dann würde sich die Beratung um die Leidenssituation kümmern oder Guidance zur für die Person richtigen Identifikation leisten.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Christliche Menschen eher so manchen Religionismen, die wieder gesellschaftlichen Moralismen und ggf. menschlichen Archaiken folgen, anhängen.
Dabei propagiert gerade das Christentum die Liebe Gottes, aus der heraus ich argumentiere. Und so mancher Religionismus mag die Liebe Gottes an der ihm genehmen Stelle behalten, an anderer ihm wichtiger Stelle aber einschränken.
Es geht um den Geschlechtseintrag, nicht ums Geschlecht! Diese ungenauen Formulierungen hier sind der Grund, wieso diese ganzen Missverständnisse entstehen.
Übrigens, das Gesetz wurde heute verabschiedet..nur mal nebenbei.
In namentlicher Abstimmung votierten 374 Abgeordnete für das Gesetz. 251 stimmten mit Nein, elf Parlamentarier enthielten sich. Der Bundesrat muss dem Selbstbestimmungsgesetz nicht zustimmen.
https://www.tagesschau.de/inland/selbstbestimmungsgesetz-bundestag-102.html
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Bisher muss man dafür vorher zum Arzt und sich Tests unterziehen bzw. ein Gutachten einholen
In dem Selbstbestimmungsgesetz wird nur die Änderung des Vornamens und des Geschlechtseintrags aufgeführt. Bitte erst richtig lesen. Wenn man angleichende Maßnahmen durchführen lassen will, muss man weiterhin zu einem Psychologen. Das geht sicherlich nicht Mal einfach so.
Es geht lediglich darum, dass für den Geschlechtseintrag kein Gutachten mehr nötig ist. Mehr nicht.
Wenn also jemand Hormone nehmen will oder sich Operationen unterziehen will, muss er weiterhin in ärztliche Begleitung.
Das Gesetz wird keine Regelungen zu geschlechtsangleichenden medizinischen Maßnahmen treffen.
Das Gesetz war längst überfällig, ich begrüße es.
Der Eintrag im Register wird jedoch unter der Bezeichnung Geschlecht geführt und das verwirrt viele. Die gehen von dem naheliegenden aus, also dass das Geschlecht damit gemeint ist und jenes kann man nicht mal eben ändern, weil man sich anders fühlt oder mal das neue Gesetz testen will.
Momentan benötigt man ja nicht nur Gutachten. Voraussetzungen sind auch, dass man schon 2 (oder 3) Jahre in dieser Geschlechterrolle lebt, man muss auch einen Lebenslauf schreiben in dem man eben beschreibt wie man darauf kommt, dass man eben Trans ist. Eventuell muss man auch die Kosten selbst tragen, welche eben auch sehr hoch sein können. Dieser Weg ist lange und schwierig bis man seinen Vornamen und sein Geschlechtseintrag ändern kann. In der Zwischenzeit kann es eben auch öfter mal zu unangenehmen Situationen kommen, da auf den Dokumenten ein anderer Name und ein anderes Geschlecht steht.
Daher finde ich gut, dass das ganze vereinfacht wird und man sich diesen langen Weg sparen kann.
Nach dem alten Gesetz hätte ich wildfremden Gutachtern erzählen müssen, wie ich masturbiere, mit wem ich sex habe, ob ich gerne penetriert werde usw.
Dinge die niemanden etwas angehen und absolut nichts mit meinem Geschlecht zutun haben!
Dazu kommt, dass ich einen vierstelligen Betrag hätte bezahlen müssen, nur damit der Name in meiner Geburtsurkunde richtig ist!
So soll es einfach möglich sein, beim Standesamt diese Dinge zu ändern, also eben auch sein Geschlecht.
Das ist ein logischer Fehlschluss. Das Geschlecht kann man nicht ändern.
Das Gesetz an sich finde ich gut.
Das mit dem Geschlecht und Selbstbestimmungsgesetz kannst Du hier täglich erzählen, das wird vermutlich von einigen nie verstanden
Wären doch bloß mehr Christen so wie du. Guter Text.