Es lohnt sich nicht für mich zu arbeiten?

9 Antworten

Nun habe ich heute erfahren, dass ich nur 20 Prozent meines Lohns behalten darf. Ich kann 100 Euro verdienen und der Rest wird mir abgezogen.

Das ist nicht ganz korrekt.

Die ersten 100,- € des Nettolohns sind anrechnungsfrei. Alles darüber wird zu 80% auf den Bedarf angerechnet. Du hast trotzdem unterm Strich etwa 180,- € mehr in der Tasche als wenn du nicht arbeiten würdest.

Vgl. § 11b Abs. 2 und Abs. 3, Nr. 1 SGB II.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Noctis55 
Beitragsersteller
 05.04.2023, 12:02

Für diese schwere körperliche Arbeit lohnt sich das nicht. Ich will gerecht entlohnt werden.wenn ich nichts tue kommt dasselbe dabei raus. Warum sollte ich dann arbeiten gehen?

DasOrakel  05.04.2023, 12:35
@Noctis55

Du wirst doch gerecht entlohnt.

Das Jobcenter kassiert jedoch einen Teil davon. Das ist gesetzlich so vorgesehen.

Betrachte es als "Steuer" :)

kevin1905  05.04.2023, 12:36
@Noctis55

Es steht dir frei, dir eine andere Stelle zu suchen, optimalerweise einen existenzsicherenden Arbeitsplatz.

Alles weitere musst du dann mit den Sachbearbeiter ausmachen.

Noctis55 
Beitragsersteller
 05.04.2023, 12:54
@DasOrakel

Ne. Für das leistungsverhâltnis, also für die Leistung die ich erbringe muss ich besser und gerechter entlohnt werden.

kevin1905  05.04.2023, 12:55
@Noctis55

Das musst du mit deinem Arbeitgeber ausmachen.

Für eine Arbeit, die zwar körperlich anstrengend ist, die aber jeder Depp mit ein bisschen Muskelschmalz und 1 Woche Anlernen zufriedenstellend erledigen könnte, würde ich nicht wesentlich mehr als den Mindestlohn zahlen.

Noctis55 
Beitragsersteller
 05.04.2023, 13:00
@kevin1905

Gerade solche Arbeit gehört zu den härteren Jobs und sollte besser entlohnt werden als Zb bürojobs.

Wer mehr Leistung erbringt soll auch besser entlohnt werden. Und schweiss und muskelarbeit muss besser entlohnt werden.

Das ist viel härter als das was sesselfurzer machen.

kevin1905  05.04.2023, 13:04
@Noctis55
Wer mehr Leistung erbringt soll auch besser entlohnt werden.

Stimme ich grundsätzlich zu.

Aber Leistung bemisst sich nicht nur durch den Grad der körperlichen Anstrengung sondern auch

  • in der Schwierigkeit der Ausbildung,
  • der Wertschöpfung für das Unternehmen,
  • der Personal- und Budgetverantwortung,
  • sowie der Berufserfahrung.
  • etc.

Ein Hilfsarbeiter, egal wie hart er körperlich arbeitet, wird nie wie ein Chirurg bezahlt werden (der übrigens auch handwerklich-körperlich tätig ist) und das ist auch gut so.

Katze446  24.04.2023, 19:54
@Noctis55

Stimmt doch gar nicht, dass nix bei rauskommt - sind 180 Euro mehr.

Und ganz ehrlich: Leute wie mein Mann arbeiten schwer, der ist Kfz-Meister und repariert Lkw und Pkw.

Der schleppt täglich Dinge wie schwere Lkw-Reifen, 50 bis 60 kg schwere Lkw-Batterien, Türen, Motoren usw.

Und das 40 Stunden die Woche und bei hohem Lärmpegel in einer Großwerkstatt.

Du bist ein Jammerlappen, der nur das Negative sehen kann statt mal was als Herausforderung zu sehen, an der man wachsen kann

Die Früchte Deiner Arbeit bekommst du von Jobceter vorgestreckt.

Wenn du arbeitest, was nicht mehr als recht und billig ist, dann wird dir das Bürgergeld reduziert. Ist doch normal.

Das ist Quatsch.

Es sind tatsächlich 100 € Grundfreibetrag auf Erwerbseinkommen zzgl. 20% des nach Abzug des Grundfreibetrags verbleibenden Rests.

In Zahlen bis zu 184 € mtl..

Für Schüler, Studenten und Azubis soll der Freibetrag ab Juli sogar auf 520 € mtl. steigen.


Udxy77  05.08.2023, 17:42

Studenten kriegen doch kein Bürgergeld? Und ist das schon so mit dem Freibetrag?

vanOoijen  24.04.2023, 20:24

Ja, Schüler und Studenten sind in diesem Land besser gestellt als arme Erwachsene.

Wer arbeitet schon für 500€, wenn er davon nur 184€ behalten darf?

Das ist entwürdigend und demotivierend.

DasOrakel  25.04.2023, 06:35
@vanOoijen

Das mit dem behalten dürfen ist relativ, und es gibt Schlimmeres :)

vanOoijen  25.04.2023, 12:55
@DasOrakel

Es fördert jedenfalls nicht die Leistungsbereitschaft oder den Wunsch Überstunden zu machen.

Setzt ein falsches Signal, nämlich dass sich die Annahme eines Minijobs nicht lohnt.

Photon123  24.04.2023, 19:10
Für Schüler, Studenten und Azubis soll der Freibetrag ab Juli sogar auf 520 € mtl. steigen.

Also gilt auch, wenn man den Bachelor of Hartz macht bzw vorher auch das Studium?

Mit einem Job sicherst Du deine Zukunft. Unabhängig davon was Du jetzt verdienst.

Umso länger Du arbeitslos bist, umso geringer die Wahrscheinlichkeit, dass Du nochmal einen Job findest.

Heißt im Umkehrschluss Du bist für immer von der Gesellschaft abhängig. Wenn irgendwann eine Partei gewählt wird, die das Bürgergeld weiter kürzt, musst Du damit klarkommen, egal wie wenig Geld Du womöglich nur noch bekommst. Wenn es irgendwann in deiner Lebzeit mal abgeschafft wird oder Du aus den Kriterien rausfällst, landest Du auf der Straße und darfst betteln gehen.

Und dein potenzielles Berufsleben ist lang. Selbst wenn so eine Entwicklung heute noch nicht abzusehen ist, kann Dir keiner garantieren, dass sie nicht innerhalb der nächsten 20/30/40 Jahre doch so kommt.

Bruder ich sag dir ehrlich, mach erstmal ne ausbildung, teilzeit oder vollzeitjob. Nicht jeder Job wird dir gefallen bro, aber wir sind nicht reich geboren, wir müssen leider dadurch, auh wenns nicht immer schön ist, aber wenn du dann dein eigenes geld hast, was auch bisschen mehr ist, dann lohnt sich

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung