Was soll dieser Satz, in der Bibel, bedeuten?

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Es geht in der gesamten Stelle um die Rache. Man soll hier also nicht zurückschlagen, sondern umkehren. Einen anderen Weg einschlagen.

Auch wird der Rat, den Jesus hier gibt, in nahezu jedem Kampfsport zuallererst gelehrt. Deeskalation.

Das bedeutet nicht, dass du dich verprügeln lassen sollst, dir ist sogar gesetzlich vorgeschrieben, dich zu wehren. Aber im Gesetz verhält es sich wie auch hier: Verhältnismäßigkeit.

Keine Rache, sondern höchstens die Notwehr.

Denn viel mehr als Hass zählt die Vergeltung durch Liebe.

Das einmal ganz knapp. Ich hoffe, es ist für dich ein wenig verständlich.

LGuGS ♡

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

EureMeinug 
Beitragsersteller
 14.09.2024, 10:07

Danke, habe es ein bisschen besser verstanden:)

Also ist mit dem Rat, von Jesus, gemeint, dass man sich wehren , aber nicht rächen darf? Habe ich das richtig verstanden?

Epilz  14.09.2024, 10:11
@EureMeinug

Ganz genau. Keine Vergeltung durch Hass und Gewalt, sondern erst einmal der andere Weg. Bevor man sich, wenn es nicht aufhört, so weit wehrt, dass man der Situation entkommen kann.

Jesus war es vor allem wichtig, dass wir in mehr Frieden und Liebe zueinander leben.

EureMeinug 
Beitragsersteller
 14.09.2024, 10:13
@Epilz

Danke, dass du es noch erklärst:)

Bevor man sich, wenn es nicht aufhört, so weit wehrt, dass man der Situation entkommen kann.

Das finde ich gut

Epilz  14.09.2024, 10:14
@EureMeinug

Nun ja, Jesus möchte ja nicht, dass wir verprügelt werden, sondern umdenken.🙈

Und ja, wie gesagt. Notwehr wird auch durch den Gesetzgeber bestimmt. Du hast also nicht nur eine Hilfe von der allerhöchsten Instanz, sondern auch von der eigenen Regierung

Pervicacia  14.09.2024, 10:11

Das wäre aber schon verdammt Missverständlich wenn man nur keine Rache nehmen soll, wenn man sogar dazu aufruft, aktiv noch mehr Angriffsfläche anzubieten

Epilz  14.09.2024, 10:13
@Pervicacia

Wenn man den Text in dem dazugehörigen Kontext liest, vielleicht auch ein wenig die Bräuche von damals kennt und sich auch einmal die einzelnen Wörter im Original ansieht ... nein. Nicht wirklich.

Ich wünsche dir ein erholsames Wochenende ♡

Pervicacia  14.09.2024, 10:14
@Epilz

Dann erkläre es. Ich habe mich auch schon an anderer Stelle belehren lassen.

Übersetzungen sind ja tatsächlich häufig problematisch und sinnentstellend.

Epilz  14.09.2024, 10:15
@Pervicacia

Ich habe es erklärt ^^

Man liest sich🙋🏻‍♀️

EureMeinug 
Beitragsersteller
 14.09.2024, 10:16
@Pervicacia

Ich denke, dass Rache was ist, was die Verteidigung bei weitem übertrifft.

Wenn man sich nur so viel wehrt, dass man aus dieser Situation entkommen kann, ist es keine Rache

Epilz  14.09.2024, 10:16
@Pervicacia

😅😅

Ein schönes Wochende dir. Trotzdem und immer noch ♥️

Pervicacia  14.09.2024, 10:18
@EureMeinug

Rache ist auch keine Verteidigung.

Es ist einfach Selbstjustiz. Etwas das man tut um seiner Seele ein Gefühl von Gerechtigkeit zu geben.

Letzteres ist Notwehr. Das ist sogar im deutschen Gesetz so geregelt, wie du es beschreibst

Epilz  14.09.2024, 10:19
@EureMeinug

Alles gut, du hast es schon verstanden.👍🏼

Dieser Nutzer provoziert erfahrungsgemäß nur leider gerne, da kannst du es noch so oft erklären. Bringt nichts und muss man auch nicht. Der Nutzer erweckt leider ebenfalls den Anschein, man müsse sich (oder sogar Gott) irgendwie vor ihm rechtfertigen🤷🏻‍♀️

Aber da wären wir wieder bei dem Thema, dass man dem Gegenüber trotzdem freundlich begegnen kann.

Pervicacia  14.09.2024, 10:20
@Epilz

Du hast die Hälfte erklärt. Das erklärt aber nicht, wieso man aktiv auffordert Angriffsfläche anzubieten.

EureMeinug 
Beitragsersteller
 14.09.2024, 10:20
@Epilz

Ja, ich denke ich habe ihn auch schon öfters hier gelesen.

Ich wünsche dir noch einen schönen Tag, wenn wir uns nicht mehr lesen 🙂👋🏻

EureMeinug 
Beitragsersteller
 14.09.2024, 10:21
@Pervicacia
Rache ist auch keine Verteidigung.

Das habe ich ja auch nie behauptet ... :)

Epilz  14.09.2024, 10:21
@Pervicacia

Ich habe nicht nur die Hälfte erklärt. Lies am besten den ersten Absatz meiner Antwort noch einmal. Ich habe es sogar markiert, falls man es noch immer nicht versteht :)

Oder tu es nicht, geht auch🤷🏻‍♀️

Pervicacia  14.09.2024, 10:22
@Epilz

Nachfragen sind Provokation? Natürlich. 🙄

Ich habe auch schon mal anderswo eine Info bekommen wie es zu einem sinnentstellenden Übersetzungsfehler kam und das angenommen.

Aber weil du nicht erklären kannst wie diese missverständliche Aussage zustande kam bin ich nur provokant

Pervicacia  14.09.2024, 10:23
@Epilz

Ich will nur wissen wie es zu dieser missverständlichen Aussage kam. Du deutest an, es sei ein Übersetzungsfehler. So weit ist es nachvollziehbar.

Aber ich habe keine weiteren Informationen um zu verstehen wie es zu diesem Satz kam.

Ich bin immernoch offen dafür.

Epilz  14.09.2024, 10:24
@EureMeinug

Ja, genau. Reagiere bei diesem Nutzer daher auch nicht oft. Habe es jetzt nur noch einmal knapp (auch um dich nicht zu verwirren), aber merke schon, dass ich mir das hätte sparen können. Eben aufgrund der Art der Kommentare, daher lasse ich es auch jetzt. Aber du hast es ja verstanden👍🏼

Danke dir, das wünsche ich dir auch🙋🏻‍♀️♥️

Pervicacia  14.09.2024, 10:27
@EureMeinug
Das habe ich ja auch nie behauptet ... :)

Entschuldige das Missverständnis. Natürlich hast du das nicht. Das wollte ich dir nicht in den Mund legen

EureMeinug 
Beitragsersteller
 14.09.2024, 10:28
@Pervicacia

Dann hätten wir das ja jetzt geklärt.

Auf Wiedersehen🙂👋🏻

Epilz  14.09.2024, 10:30
@Pervicacia

Ich deute nicht an, dass ein Übersetzungsfehler vorliegt.

Aber wie gesagt, es geht ein wenig um die Bräuche, den Kontext und die Bedeutung der Wörter.

Also pass auf:

Einmal kommt das Wort 'Schlagen' von rhapizó, was ein Schlag mit dem Handrücken gegen die Wange war. Beispielsweise von einem Herrn gegen seinen Diener. Das war eine riesige Beleidigung und wenn man 'Auge um Auge' direkt so nimmt und zurückschlägt ... eher nicht besonders förderlich für Frieden.

Dann ist da noch die Phrase 'halte ihm auch die andere Wange hin'. Wortwörtlich steht im Original 'turn to him also the other'

Turn wird hier mit strephó übersetzt, was direkt das Einschlagen einer anderen Richtung ist. Das ist die Definition dieses Wortes.

Der ganze Absatz steht auch (in vielen Übersetzungen) unter Vergeltung durch Liebe.

Jesus hat hier die Menschen von der Rache weggeführt, das war das Ziel.

Epilz  14.09.2024, 10:32
@Pervicacia

Ich habe es noch einmal ein wenig ausführlicher aufgeschrieben, vielleicht ist es so verständlicher.

Verzeih auch meine bis eben harsche Art. Hätte ich anders ausdrücken können.

Ich wünsche auf jeden Fall einen schönen Samstag♡

Heyhey, das ist eine recht wichtige Stelle wie ich finde, da das alte Testament ja stellenweise schon recht brutal ist. Jesus lehrt hingegen, dass es Zeit ist, umzukehren, Liebe statt Hass zu kultivieren, zu vergeben. Das heißt jetzt nicht, dass du dich anderen unterwerfen sollst und alles mit dir machen lassen sollst. Es heißt aber auch, dass du keine Rachegelüste und nicht dieses kleinliche "Auge für Auge, Zahn für Zahn" durchziehen sollst. Deeskalation und Verzeihung ist da der richtige Weg. Wehr eben nur als Notwehr.

LG

Jesus spricht hier das Umdenken an. Im AT wurde noch gelehrt: "Zahn und Zahn"

Dabei ging es meist nicht um Rache, wie man heute oft vermutet, sondern um eine Wiedergutmachung, um eine Schadensersatzleistung.

Die dazugehörige Frage lautet: Wie kann man einen Schaden möglichst klein halten? Und manchmal kann es eine Hilfe sein und eine feindliche Haltung begrenzen, wenn man eben nicht zurückschlägt oder Böses mit Bösem vergilt.

Behauptung: Diese Aussage von Jesus ist genial und wird in taktischen Selbstverteidigungsseminaren als beste Taktik überhaupt gelehrt!

Das hört sich erst einmal komisch an, aber die genannte Stelle wird häufig falsch verstanden und noch falscher ausgelegt.

Denn: Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie zuschauen, wenn andere Christen verprügelt werden und sich darüber freuen, dass diese die andere Backe hinhalten können? Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn und würde die gesellschaftliche Ordnung gefährden.

Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidigungen geht.

Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.

Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.

In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt.

An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.

Jesus bietet hier seinen Hörern die Möglichkeit zum passiven Widerstand gegen die römische Besatzung:

"Zunächst war damals allen klar, dass in Mt 5,39 von der rechten Hand die Rede ist, da die linke Hand als unrein galt. Der Schlag auf die „rechte Wange“ mit der rechten Hand konnte so nur der entehrende mit dem Handrücken sein [vgl. Qumran "Gemeinderegel"]. Es ist der Schlag des Herren gegen die Magd oder den Knecht. Heute muss das erklärt werden. Zur Zeit Jesu verstanden die Zuhörerinnen und Zuhörer dies unmittelbar, denn oft waren sie die Geschlagenen. Wenn nun ein Geschlagener die andere Wange darbietet, wird dem Schläger deutlich gemacht: „Du kannst mich nicht entehren!“ Er oder sie bleibt in einer aktiven Rolle: „Das erste Prinzip gewaltfreien Handelns besteht darin, jegliche Kooperation mit der Erniedrigung zu verweigern“, so Gandhi. Jesus zeigt einen Weg auf, die Opferrolle nicht anzunehmen."

Quelle