Darf man auf Stoppelfelder?

8 Antworten

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Je nach Bundesland, gibt es unterschiedliche Betretungsrechte für Wald und Flur.

Ist keine Fruchtfolgeschädigung zu erwarten, darf der Fußgänger den Acker, den Wald betreten.

Pferde sind davon nur in wenigen Betretungsrechten gedeckt.

Gilt in der Regel auch für Pferd an der Hand.

Obacht, Landwirt können auch richtig böse werden. So kann man Acker auch tiefbrechen. Wenn Du da im Galopp reinrauschst, brauchst Du keinen Tierarzt mehr.

Nicht netter ist wenn der Landwirt, eine allgemein Verfügung erwirkt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

fcg158 
Beitragsersteller
 25.07.2024, 07:59

Ok danke!
Und wie ist das zb bei einem Reitverbot?
Es gibt da ne schöne Ausreitstrecke bei uns, die wir nie reiten können wegen einem Schild, dass für ca. 200 Meter ein Reitverbot aussagt.
Darf ich diese 200 Meter absteigen und das Pferd führen und dann wieder aufsteigen oder darf ich die gesamte Ausreitstrecke nicht reiten, wegen dem Schild?

Hjalti  25.07.2024, 10:32
@fcg158

Bei einem Reitverbot darfst du führenderweise da lang. Wenn es nach 200 m aufgehoben wird, kannst du aufsitzen. Wenn nicht, gilt es für den ganzen Weg.

In meiner Gegend machen das sowieso nur wenige, weil den meisten die Gesundheit ihrer Pferde durchaus am Herzen liegt und der Rest fragt bei den Bauern nach. Klar gibt es immer auch welche, die machen es "einfach so". Da wir Hofbesitzer uns untereinander aber im Umkreis kennen ist eigtl idR immer schnell klar, wessen Reiter irgendwo was angestellt haben. Und da gab es auch schon Anzeigen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

fcg158 
Beitragsersteller
 25.07.2024, 08:03

Ich hatte ja keine Ahnung, dass das fürs Pferd so gefährlich sein kann. Da es so gehyped wird, hätte ich mir nichts dabei gedacht. Aber unter diesen Umständen mach ich es nicht mal wenn es der Bauer erlaubt. Ich nutze lieber normale Schotterwege oder das Bankett am Straßenrand zum Traben und Galoppieren.

die maisstrünke sind quasi holz. hart wie bambus. da würde ich unter keinen umständen drüberreiten. ist fürs pferd gefährlich und für einen stürzenden reiter erst recht, der regelrecht gepfählt wird.

bei den stoppelfeldern ist es einfach - den bauern VORHER fragen, ob man zwischen mähen und dem güllewagen mal ein paar runden drehen darf.

der bauer wird es meistens erlauben, aber nur auf eigene gefahr.

das mit der eigenen gefahr hat durchaus berechtigung. es gibt überall rattenlöcher und wenn ein pferd dort richtig reintritt, ist die fessel abgerissen. also so richtig ab. dann muss das pferd da, wo es gerade herumliegt, leider notgetötet werden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

fcg158 
Beitragsersteller
 25.07.2024, 08:00

Nein, also dann mach ich es sowieso nicht, ich wusste nicht, dass das gar so gefährlich sein kann fürs Pferd, selbst wenn es der Bauer erlaubt.
Da galoppiere ich lieber in der Halle oder auf normalen Schotterwegen.

Die Reiter auf einem der anderen 100 Reiterhöfe können dir sicher sagen, wem dieses oder jenes Feld gehört, und ob der Bauer was dagegen hat.
Und es geht nicht nur darum, dass einzelne Reiter erwischt werden könnte, sondern um Kollektivstrafen. Wenn die Bevölkerung (auch insbesondere Landwirte!) sich durch Reiter zu sehr beeinträchtigt fühlen, kann es sein, dass sie ein generelles Reitverbot auch auf den Wegen erwirken.

Davon abgesehen, werden die Felder heutzutage doch meist spätestens ein, zwei Tage nach der Ernte bereits umgebrochen und wieder bearbeitet. Das größte Problem sind ohnehin die Reiter, die einen jungen Acker kaum von einer Wiese unterscheiden können.
Mir persönlich ist das Galoppieren über Stoppelfelder ohnehin zu gefährlich . Wenn man in der heimatlichen Umgebung keine Möglichkeit zu einem zünftigen Galopp findet (bei uns hier wird’s amputiert h immer schwieriger…), beschränkt man sich eben darauf, sich dieses Vergnügen einmal im Jahr irgendwo im Urlaub zu gönnen, auf einem entsprechend gelegenen Reiterhof.


fcg158 
Beitragsersteller
 25.07.2024, 08:02

Wir haben schon ein paar normale Feldwege aus Schotter mit Wiesenstreifen in der Mitte, wo man auch galoppieren kann. Leider meist höchstens 300-400 Meter lang und die längeren Galoppstrecken (längste ist 800 Meter) ist so weit weg, dass man für die gesamte Ausreitrunde mind. 2 Stunden einplanen muss.

Urlewas  25.07.2024, 09:32
@fcg158

Tja… bei uns kann man eigentlich nur noch Schritt reiten im Gelände. Die Feldwege sind geteert, und die ehemals schönen Galoppstrecken im Wald sind durch die Baumfällarbeiten so verdichtet , dass sie eigentlich genauso hart sind, und obendrein teilweise fies geschottert. Schade, aber dann ist es eben so. Galopp gibt’s nur noch auf dem Platz, und im Gelände geht man bummeln.

fcg158 
Beitragsersteller
 25.07.2024, 10:06
@Urlewas

Oh das ist schade...
Aber gegen eine gemütliche Runde zum Seele baumeln lassen nachdem man am Platz galoppiert ist, spricht ja auch nichts :)
Ich nutze zusätzlich noch das Straßenbankett öfter mal zum galoppieren, vielleicht wär das für euch ja auch noch eine Lösung wenns gar nichts gibt

Ohne mit dem Bauern drüber zu sprechen würde ich sowas gleich 3× nicht machen. Ganz egal wie die Regelungen sind. Die Bauern sind dankbar wenn man davor mit ihnen spricht und nicht einfach irgendwas macht. Aber auch sonst würde ich es eben nicht machen. Die Verletzungsgefahr ist mir da einfach zu hoch. Erst letztes Jahr hat's da eine mit ihrem Pferd umgenommen. Pferd ist irgendwo in einem Loch stecken geblieben und hat sich überschlagen.

Jetzt frag mich nicht was die beiden für ein verdammtes Glück hatten aber bis auf ein paar Prellungen war nichts kaputt - nur der Sattel hatte ordentliche Kratzer, aber das ist ja erstmal egal. Hätte deutlich schlimmer enden können.

Wenn du's aber unbedingt vor hast wie gesagt: frag den Bauer doch persönlich.

Lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung