britisches Mandat von palästina?

4 Antworten

Das Gebiet war ein Mandat des Völkerbundes ( nach 1945 dann der UN), welches von den Briten im Auftrag des Völkerbundes verwaltet wurde.

Der Begriff Mandat (von lateinisch in manum datum „in die Hand gegeben“[1]) bezeichnet im Völkerrecht im weiteren Sinn den einem Staat oder Staatenbund erteilten Auftrag, die staats- und völkerrechtlichen Interessen eines bestimmten fremden Gebiets zu vertreten. Im engeren Sinn bezeichnet der Begriff die Verantwortung für die Verwaltung bestimmter früherer Teile des Osmanischen Reichs sowie der früheren deutschen Kolonien. Die Satzung des Völkerbundes verstand unter Mandat die „Übertragung der Vormundschaft“ über Völker, die sich nicht selbst zu leiten vermögen, „an die fortgeschrittenen Nationen“.[2]

Mandat (Völkerrecht) – Wikipedia

Völkerbundsmandat für Palästina – Wikipedia

Also, findet ihr es okay, dass die Britten 1947 bzw 1948 den Juden das Gebiet gegeben haben, 

-> Das waren nicht die Briten, sondern die UN. Und das Gebiet sollte geteilt werden, wenn auch etwas unfair ( 30% der Bevölkerung sollten 56% des Gebietes bekommen).


Im2stupid4u 
Beitragsersteller
 07.08.2024, 22:25

dann eben die UN. Findest du dieses Urteil gerecht?

Und palästina war also ein Völkerrechtsmandat. Aber es war dennoch kein eigener Staat, der besetzt wurde, sondern nur ein Region, oder?

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ollesgemuese  07.08.2024, 23:06
@Im2stupid4u

Richtig, es gab auch vorher keinen solchen "Staat", zuletzt sah das palästinensische Gebiet unter osmanischer Herrschaft so aus.

Die Araber (nicht:Palästinenser!) wollten aber die Osmanen loswerden, und das geschah mit den Briten - die trotz des Versprechen eines großarabischen Reiches andere Interessen hatten. Konkret war es aber Frankreich, das zu dem Zeitpunkt ein größeres arabisches Gebilde aus Eigeninteresse militärisch verhinderte.

Was die Juden angeht, muss man dazu sagen: schon unter den Osmanen sind Juden wegen Pogromen in Russland in das Gebiet geflüchtet und schon da hatten die hiesigen Araber sie angegriffen. Schon damals mussten die Juden eigene bewaffnte Einheiten zum Eigenschutz bilden.

Ich hole deswegen aus, um dir zu verdeutlichen, dass es nicht sinnvoll ist, einen einzelnen Punkt aus dieser ganzen Geschichte separat herauszunehmen und zu fragen, ob das "gerecht" sei.

Am Ende der Geschichte hat die UN eine Entscheidung getroffen, die die arabischen Staaten nicht akzeptiert haben und eigenmächtig in mehreren Kriegen abändern wollten, die sie aber alle verloren haben. Und diese Nichtakzeptanz des Ergebnisses von einer UN-Entscheidung und 6 Kriegen ist der historische Hintergrund für die Situation, wie sie jetzt ist.

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Mitscher45  08.08.2024, 08:32
@Im2stupid4u
am Ende der Geschichte hat die UN eine Entscheidung getroffen, die die arabischen Staaten nicht akzeptiert haben und eigenmächtig in mehreren Kriegen abändern wollten.

Nicht eigenmächtig. Ein Beschluss der UN-Vollversammlung ist völkerrechtlich nicht bindend.

Der Teilungsplan war pro-jüdisch. 30 % der Bevölkerung sollten 56% des Landes bekommen. Klar, dass das abgelehnt wurde.

Man stelle sich vor, man lebt mit zwei Familien in einem Haus mit 10 Zimmern. Eine hat 7 Mitglieder, die andere 3. Nun will man das Haus teilen, und ein Gremium, dass überwiegend aus Freunden der kleineren Familie besteht, beschliesst, dass diese 6 Zimmer bekommen soll, während du dich bei 7 Leuten mit 4 begnügen sollst. Logisch wurde das abgelehnt.

dann eben die UN. Findest du dieses Urteil gerecht?

-> Das sollte deine Antwort beantworten.

Allerdings hat man den anschliessenden Krieg 1948/49 ( Eine legitime Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln) verloren.

Pech.

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Im2stupid4u 
Beitragsersteller
 08.08.2024, 12:39
@Mitscher45

brainwashed💀 wieso sollte das Gremium pro jüdisch gewesen sein?

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Mitscher45  08.08.2024, 12:54
@Im2stupid4u

für das brainwashed und das dämliche Emoji gibt es ein Igno.

Weit unter meinem Niveau.

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In diesem Gebiet lebten seit Jahrtausenden Juden, die dann ebenfalls Palästinenser genannt wurden. Das Land sollte dann zwischen arabischen und jüdischen Palästinensern aufgeteilt werden. Das endete in einem Angriff der arabischen Staaten auf den jüdisch-palästinensischen Staat. Der arabisch-palästinensische Staat hätte einfach gegründet werden können.


Im2stupid4u 
Beitragsersteller
 07.08.2024, 21:55

hast du Quellen dafür, dass Hintergrund der Gründung Isreals nicht nur die zionistische Bewegung war, sondern auch die arabischen Juden?

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CookieDent  08.08.2024, 04:55
@Im2stupid4u

Ja.

Die Errichtung diente auch dem Schutz der dort wohnenden Juden vor weiteren Pogromen, wie die Nabi-Musa-Unruhen, die Unruhen von Jaffa und das Massaker von Hebron zu schützen.

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Es war ein eigener „Staat“ (Kronkolonie).


ollesgemuese  07.08.2024, 22:45

Eine Kronkolonie ist gerade kein eigener Staat...es ist einfach nur eine Kolonie mit etwas mehr Eigenverwaltung als andere Besitzungen der Kolonialherren. Die Eigenverwaltung wird auch nicht unbedingt von der lokalen Bevölkerung gestellt.

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Der Völkerbund sprach das Gebiet als "Heimstätte für das jüdische Volk" im Rahmen des Vertrags von Sévres den Juden zu. Das war am 10. August 1920.

Unter dem Mandat des Völkerbunds verwalteten die Briten ungefähr das heutige Israel und Jordanien. Libanon und Syrien verwaltete Frankreich. Dies wurde am 24. Juli 1922 beschlossen.

Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches entstand ein Machtvakuum, dass man so aufzufangen versuchte.

Die "Heimstätte für das jüdische Volk" sollte nur unter der Bedingung entstehen,

„dass nichts getan werden soll, was die bürgerlichen und religiösen Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina […] beeinträchtigen würde“.

Noch in den 1920er Jahren wanderten über 100.000 Juden nach Palästina ein. Das führte bald zu Spannungen und die Briten versuchten über Zertifikate die Einwanderung zu begrenzen. Die arabische Bevölkerung verübte erste Massaker an Juden bereits 1921 und 1929 und gipfelten in den "Arabischen Aufstand" von 1936 bis 1939.

Die Briten taten sich zunehmend schwer das Mandat aufrecht zu halten und waren froh 1948 endlich abziehen zu können.

Woher ich das weiß:Hobby