Arbeitsrecht - was passiert, wenn ich einfach nicht mehr zur Arbeit gehen würde?

8 Antworten

Wenn Du einfach nicht mehr hingehst, kann der Arbeitgeber Schadensersatz von Dir verlangen, sofern ihm Schaden dadurch entsteht.

Zudem wird er Dir fristlos kündigen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin kein Jurist und gebe keine Rechtsberatung.

thatzGoKat 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 13:11

Ja ok, das ist ja nicht schlimm, wenn man sich sonst quält? Ich höre so oft von Leute die jeden Tag hingehen aber nicht mehr können, körperlich und da habe ich mich natürlich gefragt, wieso sie das machen. Fristlos kündigen ist ja auch gut, dann findet man schnell was Neues. Schadenersatz muss sicher nachgewiesen werden und ist eher selten...

DasOrakel  06.10.2024, 05:50
@thatzGoKat

Das ist kompletter Unsinn.

Wer krank wird, kann sich krankschreiben lassen.

Warum sich die Leute nach einer Kündigung bis zum Ende der Laufzeit beim Arbeitgeber sehen lassen?

Weil sie einen Vertrag geschlossen haben, der einzuhalten ist! Das macht dein Vertragspartner ja auch (Überweisung Lohn). So ist das in einem Rechststaat, da gibt es nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Das haben viele Menschen offensichtlich nicht auf dem Schirm, wenn man hier so liest im Forum.


thatzGoKat 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 13:13

Im Vertrag stehen viele Dinge auch nicht, die eben vorfallen können. Ich rede ganz hypothetisch von Fällen, wo sich jmd ausbeuten lässt und evtl körperlich nicht mehr kann. Der Chef vllt Mobbing betreibt usw. Steht das im Vertrag? Deswegen frage ich mich, wenn man zb aus solchen Gründen - von heut auf morgen - nicht mehrr hingeht, was dann passiert. Da ich jetzt schon weiß, dass ich sowas nie unterschreiben würde und damit auch direkt weg wäre, wenn Ungerechtigkeit aufkäme.

superseegers  05.10.2024, 13:43
@thatzGoKat

Kaufst Du Dir auch kein Auto, weil der Tank mal leer sein könnte? Das ganze Leben besteht aus Möglichkeiten und Problemen, die sich in Verträgen nicht abbilden lassen. Aber ein Arbeitsvertrag ist ganz simpel "Einer geht arbeiten und der andere bezahlt dafür". Nicht einmal diesen Grundsatz willst Du anerkennen. Schließt Du überhaupt Verträge ab?

thatzGoKat 
Beitragsersteller
 07.10.2024, 09:59
@superseegers

Haha. Ich frage lediglich was rechtlich passiert und da hat offenbar keiner eine Antwort, was meine These bestätigt, das "man einfach mitmacht" ;)

thatzGoKat 
Beitragsersteller
 07.10.2024, 10:02
@superseegers

Der Vergleich mit einem Auto passt überhaupt nicht. Da rechne ich ja mit Benzin/Tanken, wenn ich eins kaufe sowie mit einer Autoversicherung. Bei einem Arbeitsvertrag - sorry - gehe ich nicht selbstverständlich davon aus, dass es auf jeden Fall so schlimm Mobbing oder ähnliches geben WIRD. Tanken beim Auto WIRD es geben - daher rechne ich auch damit.

Man würde dich fristlos kündigen.

Und evt. Schadenersatz fordern.

Was passiert, wenn ich eine Stelle annehme und nach einer Woche sage, das ist Nichts für mich?

Dann kündigst du einfach. Nach einer Woche bist du ohnehin noch in der Probezeit, jedoch solltest du beachten, dass auch in der Probezeit eine Kündigungsfrist einzuhalten ist. Wenn dein Arbeitgeber mit einem Aufhebungsvertrag einverstanden ist, kannst du auch mit ihm vereinbaren sofort zu gehen.

Was passiert wenn ich von heute auf morgen nicht mehr hingehen WÜRDE?

Die Tage, an denen du nicht auftauchst werden dir selbstverständlich nicht bezahlt. Du kannst mit einer Fristlosen Kündigung rechnen und wenn deinem Arbeitgeber dadurch ein schaden entstanden ist, bist du Schadensersatzpflichtig. Das ist also keine gute Idee.

Was passiert rechtlich, wenn ich kündige, aber die Zeit, bis zum letzten Tag nicht arbeiten gehen würde?

Das gleiche wie wenn du ohne Kündigung nicht mehr hingehst.

Warum quälen sich soviele durch die letzte Zeit, nach einer Kündigung?

Die Kündigungsfrist ist nunmal auch zu deinem Schutz gedacht. Halten müssen sich beide daran.


Familiengerd  05.10.2024, 09:46
Nach einer Woche bist du ohnehin noch in der Probezeit

... wenn denn eine vereinbart wurde - was aber (zugegeben) die Regel ist.

Romy0  05.10.2024, 09:47
@Familiengerd

Ich war der Ansicht, dass eine Probezeit verpflichtend ist? Kann mich jedoch auch irren.

Romy0  05.10.2024, 09:50
@Familiengerd

Hab mich kurz informiert, ich wusste tatsächlich nicht, dass dies lediglich bei einem Ausbildungsverhältnis der Fall ist. Wieder was gelernt 😄 danke.

Familiengerd  05.10.2024, 09:57
@Romy0

Nein, das ist sie im Arbeitsverhältnis nicht, nur im Ausbildungsverhältnis.

Die einzige Funktion der Probzeit im Arbeitsverhältnis ist die Möglichkeit der Kündigung mit verkürzter Frist - sonst hat sie keine, wird in ihrer Bedeutung ("unsichere" Zeit) also völlig überschätzt.

Entscheidend sind die ersten 6 Monate des Arbeitsverhältnisses (sogenannte "Wartezeit"), in denen das Kündigungsschutzgesetz KSchG noch nicht anzuwenden ist, der Arbeitgeber für eine ordentliche Kündigung also noch keinen zulässigen Grund braucht (was bei Kleinbetrieben mit nicht mehr als rechnerisch 10 Vollzeitkräften auch nach diesen 6 Monaten so ist, weil auf diese Betriebe das KSchG überhaupt nicht anzuwenden ist).

Familiengerd  05.10.2024, 10:00
@Romy0
😄 danke

Freut mich, dass ich wegen meines Hinweises von Dir nicht "auseinandergenommen" wurde - was leider ziemlich oft passiert, weil viele User sich dadurch "auf den Schlips getreten" fühlen.

Romy0  05.10.2024, 10:01
@Familiengerd

Warum sollte ich, dein Hinweis ist berechtigt. Außerdem interessiert es mich ja auch. Ich muss und kann nicht alles wissen, lerne aber gern dazu.

Was passiert rechtlich, wenn ich kündige, aber die Zeit, bis zum letzten Tag nicht arbeiten gehen würde?

Du würdest dann für restliche Zeit nicht mehr bezahlt und wärst gegenüber deinem Arbeitgeber sogar schadenersatzpflichtig.