Angst vor Hund unbegründet?
Ich bin momentan bei Freunden für eine Woche zum Hundesitten. Der Hund ist toll. Super süß und er hört auch gut. Er liebt es gestreichelt zu werden und ich liebe Hunde. Soweit alles gut.
Die Nachbarn haben eine Katze und ich habe den Hund und die Katze schon draußen direkt aneinander im Garten liegen sehen die verstehen sich also. Gerade war ich draußen und habe den Hund gestreichelt, ganz ausgiebig. Dann kam die Nachbarskatze an und wollte auch gestreichelt werden. Der Hund hat sich hingesetzt und an mich geschmiegt und ich habe ihn weiter gestreichelt während die Katze näher kam. Ganz plötzlich hat der Hund nach der Katze gebissen/geschnappt nur dummerweise war mein Arm dazwischen und der Hund hat mich am Handgelenk erwischt. Es blutet nichts und der Kratzer ist auch nicht extrem lang aber ich habe dennoch eine Spur von seinem Zahn am Handgelenk und in dem Moment war es auch etwas unangenehm. Ich bin sofort aufgestanden und reingegangen. Der Hund ist mir gefolgt und wollte natürlich weiter gestreichelt werden, die Katze hat einen Abgang gemacht aber ich wollte keinen Kontakt mehr zu dem Hund. Er war noch nie aggressiv und ich habe mich ganz schön erschrocken und Frage mich jetzt ob der Hund gefährlich ist. War das nur mal ein unglücklicher Zufall oder sollte ich den Hund nicht mehr so dolle streicheln, man weiß ja nie...?
Die Besitzer habe ich auch gefragt ob das schonmal passiert ist aber die sind auf Wanderungen und meistens nicht erreichbar.
Daher die Frage an euch: Ist meine neue Angst begründet oder sollte ich darüber hinweg sehen?
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7 Antworten
Das war Eifersucht und er wollte nur die Katze verscheuchen. Und das war nicht einmal ein richtiger Biss. Da braucht keiner ein Drama draus machen. Tu einfach so, als sei nichts passiert.
P.S.: Wenn das mein Hund gewesen wäre, hätte ich dem natürlich eine getachtelt, weil sich sowas einfach nicht gehört. Aber Fremde ohne Hundeerfahrung sollten sich diesbezüglich raushalten.
Nein, keine Sorge. Bis jetzt ist da weder das eine noch das andere passiert. Nur dem Hund wurde klar, dass er zu weit gegangen ist. Die Dosis macht das Gift.
Das meinst du. Fakt ist Studien und Experten sagen was deutlich anderes. Evtl. merkst du garnicht, dass dein Hund Angst vor dir hat. Manche Hunde ziehen sich dann in sich selbst zurück und akzeptieren ihr Schicksal. Aber ein Verhaltensexperte merkt schnell, dass der Hund entsprechend negativ behandelt wurde.
Übrigens verstösst du damit auch gegen das Tierschutzgesetz. Es ist verboten, Hunde zu schlagen.
Wer spricht von schlagen? Da gehen wohl die Interpretationen von "tachteln" bei uns auseinander. Ich wäre dazwischen gegangen. Schnauzengriff, Voice of God , Zeigefingerklopfen auf Schnauze, so etwas. Vielleicht habe ich das falsche Wort verwendet.
Allessammt Methoden die völlig veraltet sind und nich Tiergerecht. Wenn du meinst diese sind Ok, solltest du dich wirklich mal informieren.
Und Tachteln bedeutet schlagen; "tacheln" 'hauen, schlagen, prügeln - https://dat-portal.lvr.de/woerterbuch/T
Dass das Wort nicht gut gewählt war, ist mir mittlerweile klar, sorry. Welche Methode wäre denn modern und tiergerecht in der oben geschilderten Situation?
Den Hund korrigieren, durch Blocken, aus der Situation rausnehmen oder aufgebautem Abbruchsignal. Allessammt deutlich effektiker als den Hund (der sowieso schon auf "Alarmstufe Rot" ist) nochmehr eskalieren zu lassen durch solche negativen Methoden.
Setz dich mal mit einem entsprechenden Trainer zusammen, der dir korrekte Methoden erklärt. Für den Anfang zum einlesen.
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0225023
https://www.nature.com/articles/s41598-021-97743-0
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1558787817300357
Den Hund korrigieren, durch Blocken, aus der Situation rausnehmen oder aufgebautem Abbruchsignal.
Das sind einfach nur fancy Begriffe für das, was ein normaler Hundehalter ohnehin tut. Das ist doch das Gleiche, als ob man statt "Gebühr" halt "Energieausgleich" sagt.
Nein. Es sind keine Körperlichen Bestrafungen wie die, die du empfiehlst. Völlig andere Methoden, welche völlig andere Areale des Hundehirns ansprechen.
Du solltest dich wirklich mal dringend mit einem entsprechenden Trainer/Verhaltensbiologen Zusammensetzen.
Blockieren ist nicht körperlich? Wie blockierst Du denn, wenn nicht körperlich oder stimmlich? Ich habe übrigens empfohlen, nichts zu tun.
Beim Blockieren berührt man den Hund nicht, sondern grenzt ihn ein! Aber ich merke schon, du willst hier nur diskutieren und bist leider einer der Hundebesitzer die unbelehbar sind und noch die gleichen Methoden von vor 30 Jahren nutzen, zum leiden ihrer Hunde.
Dummerweise lässt sich mein Hund sehr gerne von mir berühren. Aber hej, was weißt Du über mich und meinen Hund.
Klar, ausser du nutzt halt gerade Schnauzengriff, ne? ;-)
Und so wie du dich hier verhältst: der Hund ist bei solchen methoden zu 95% Verhaltensauffälig. Das sehen nur leider vertreter dieser Methoden meist nicht. Ein guter Trainer hingegen sofort.
Der Schnauzgriff ist aber nun wirklich mehr als nur überholt, das ist im Bereich der Hundeerziehung tiefstes Mittelalter!
Was daran so schlimm sein soll, dass die Hand rund um die Schnauze gelegt wird, ist mir nicht klar. Ein Hund sollte sich meiner Meinung nach überall anfassen lassen, auch an der Schnauze. Mein Hund macht übrigens das Gleiche mit meiner Hand, wenn er mich mahnen will, dass ich ihm Aufmerksamkeit schenke, er nimmt sie in sein Maul.
Hier wird übrigens recht schön beschrieben, wie Hunde den Schnauzengriff einsetzen und wie man ihn eben auch als Mensch einsetzen kann: Ein Umschließen der Schnauze mit der Hand. https://teamschule.blog/2021/03/22/der-schnauzgriff-fuer-widerspenstige-hunde/
Wie jemand auch nur im Traum daran denken kann, dabei zuzudrücken, ja gar die Lefzen gegen die Zähne zu drücken, so dass es schmerzt, ist mir ein Rätsel. Noch nie habe ich den Schnauzengriff mit einem Zudrücken verbunden, das wäre mir auch nie in den Sinn gekommen. Hündinnen drücken ja auch nicht zu, wenn sie ihr Maul über die Schnauze ihrer Welpen legen.
Aber es ist eine deutlich gemeinte Geste des "Jetzt ist aber Schluss mit den Faxen". Und so wird er nach meiner Erfahrung auch vom Hund verstanden.
Wenn ich schon lese „warum sollten wir anders handeln“, dann sorry aber da dreht sich mir der Magen um!
Der Hund riecht, sieht und merkt, das wir keine Hunde sind, zumal der Schnauzgriff IMMER etwas bedrohliches mit sich bringt, eine solch mittelalterliche Methodik zu Rate ziehen, wobei man schon gerade als Züchter so weit informiert sein sollte, das es deutlich andere Methoden gibt ist und wird mir uimmer unverständlich bleiben!
Ob man nun dabei zudrückt oder nicht, macht es nicht besser, es ist und bleibt bedrohlich, es sei denn positiv konditioniert, wie bei meiner Hündin wo ich dann z.B. die Zähne inspizieren kann, ein Teil des Medical Trainings.
Aber um den Hund damit in seine Grenzen zu weisen, so sollte jeder sehen, das es für den Hund bedrohlich wirkt, denn jeder Hund der das nicht positiv gelernt hat, legt die Ohren dabei an, meine Hündin macht das nicht.
Zumal gerade ein Züchter solche grundlegenden Dinge wissen sollte, einfach erschreckend wie wenig Wissen selbst bei Züchtern vorhanden ist und noch schlimmer ist dann, wenn sowas auch noch als „gut“ dargestellt und weitergetragen wird!
Ja der Hund versteht dabei, das die einzige Person, der er vertrauen sollte, sich unnormal bedrohlich verhält, genau das versteht der Hund und genau das ist falsch, denn Du strafst den Hund IMMER für natürliches hündisches Verhalten!
Genau so, als wenn man einem Kind einen Lolli gibt und es dann für das lutschen dessen bestraft!
Tja, da ich so ein Tierquäler bin, hätte ich meinen Hund eben doch am Müllplatz lassen sollen, wo ich ihn als Junghund gefunden habe. Das arme Tier ist auch noch so verwirrt, dass es nicht vor mir wegläuft, sondern mir überall hin folgt. Deswegen wird es auch schwer werden, ihm endlich seine Freiheit zu schenken. Da werde ich ihn wohl in ein Tierheim geben müssen, damit er endlich anständig behandelt wird und zu Menschen kommt, die ihn nicht quälen. Weil ich ihn ja immer bestrafe, wird er froh sein, wenn er dann endlich zu Leuten kommt, die ihn dauerhaft auf dem Balkon halten oder auf Dauer anbinden (das ist in GR sehr üblich), statt mit ihm spazierenzugehen, ihn fast überall hin mitzunehmen und ihn im Haus zu halten.
Siehst Du und genau solche Aussagen mit dem Hintergrund des Hundes macht Dein Verhalten dem Hund gegenüber noch schlimmer!
Alles gut, ich bring den Hund heute noch ins Tierheim, danke für Deine Hilfe!
Schön, das Du so stoisch und lernresistent im Mittelalter verbleiben möchtest 🤷♀️
Das ist ein klassischer Fall von Ressourcenverhalten, der Hund wird von Dir gestreichelt und sieht Dich, da ihm das sehr gut gefällt als etwas beschützenswertes an, laienhaft ausgedrückt.
Da er weiterhin die Streicheleinheiten ungeteilt geniessen möchte, verteidigt er natürlich das was ihm wichtig ist, in dem Fall bist Du das,
Der Hund hat nicht Dich angegriffen, sondern den Kater weggeschnappt, das ist ganz normales hündisches Verhalten, ergo nichts aussergewöhnliches.
Da brsuchst Du Dir sicherlich keine Sorgen darum machen, das der Hund Dir gegenüber aggressiv wäre, wobei abschnappen und mehr wird das nicht gewesen sein, noch in den Bereich der Kommunikation fällt.
Der Hund wollte nicht, dass du die Katze streichelst. Also sowas wie Eifersucht. Deswegen hat er nach der Katze geschnappt, dass er dich erwischt hat, war ein Versehen. Klar soll er die Katze in Ruhe lassen, aber das können die Besitzer "klären"
Du schreibst doch selbst, dass er in Richtung Katze geschnappt hat. Dass dein Arm dazwischen war, ist nicht die Schuld vom Hund.
Gehe normal mit ihm um und vermeide den Kontakt zur Katze.
Der wollte einfach deine gesamte Aufmerksamkeit, dieses Schnappen war nicht für dich bestimmt, nur war eben, wie du schreibst, leider dein Arm dazwischen. Er ist also nicht aggressiv geworden in diesem Sinne, das war einfach ein Versehen.
Das nächste Mal einfach gucken, dass die Katze sich nicht dazwischen schleicht, um sowas zu vermeiden.
Und den Hund damit noch aggressiver oder ängstlicher gemacht. Glückwunsch!