An die Atheisten: Welche der Religion findet ihr persönlich am besten/realistischsten?

14 Antworten

Realistisch? Keine!

Glauben bedeutet immer dinge Behaupten zu wissen, die man nicht wissen kann. Es bedeutet auch fast immer Dinge zu behaupten die im Widerspruch zur beobachtbaren Realität stehen. Um Leute trotzdem an diese Regeln zu binden wird dann mit Strafe gedroht oder Belohnung gewunken - an die man natürlich auch einfach so glauben soll. Antworten auf irgend etwas (die nicht im Nachhinein passend rein interpretiert wurden in einen fürchterlich schwammigen Text) liefert keine.

Am besten? Satanismus... oder Pastafarismus? Vielleicht?

Mir ist der Satanismus mit seinem "Denk selbst, halt dich nicht an Regeln die unsinn sind" eigentlich ganz sympatisch. Sinnesfreuden, Verantwortung. Das ist fast aufklärerisch / humanistisch, aber: Mangel an Ästhetik (die nun mal sehr Subjektiv ist) als Todsünde? Güte nur für die, die sie verdienen? Und dann noch diese Rituale nach LaVey, da könnte ich nicht ernst bleiben. Sorry.

Wenn ich mir eine Religion aussuchen müßte die "echt" wird, dann wohl Pastafaris. Die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters hat ein par echt tolle, humanistische Regeln und ein Getränkevulkan im Jenseits? Nudeln eß ich auch gerne :)

Aber man sollte da im Hinterkopf behalten: Nur weil viele Leute es sich wünschen, wird es nicht Realität. Es bedeutet nur, daß viele Leute sich zusammen irren.

  • Den Hinduismus, da er die wahrscheinlich vielseitigste Religion der Welt ist. Ein Hindu kann Monotheist sein, Polytheist, Pantheist oder sogar Atheist. Der Hinduismus kennt als eine der wenigen Religionen auch verschiedene Wege zur Erlösung/Befreiung.
  • Den Buddhismus, er vertritt hohe ethische Ansprüche und ist insbesondere interessant für diejenigen, die zwar spirituell veranlagt sind, aber nicht an Gott/Götter glauben können.
  • Den Daoismus, eine schwer zu fassende Philosophie/Religion, die anstrebt, den Menschen in Einklang mit der ihn umgebenden Natur zu bringen. Der Daoist soll ein einfaches und friedliches Leben in Harmonie mit der Welt führen. Mir gefallen diese Ideen sehr, auch wenn sie in der heutigen, kapitalistisch dominierten Welt kaum mehr praktikabel sind.
  • Neuheidnische Religionen wie Wicca, Kemetismus oder Asatru. Sie bringen die Menschen friedlich zusammen, akzeptieren sich untereinander, leisten einen Beitrag zur Bewahrung bzw. Erneuerung alter Kultur und sind generell ein Ausdruck des wieder erwachenden Bewusstseins für eine Zeit lange vor dem jüdisch-christlich-islamischen Monotheismus.

Statistikfreak  20.05.2021, 13:15

Und wie findest du den Konfzianismus.

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Statistikfreak  20.05.2021, 13:19

Ich finde die Alte Philosophie Griechenlands noch interessant.Ich finde es ähnelt dem Buddhismus also würde ich noch den Hellenismus hinschreiben.Außerdem finde ich den Sikhismus mit seiner Freiküche und Offenheit zu anderen Religionen noch interessant.

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Am "besten" finde ich wohl die griechische Mythologie, weil ich die einzelnen Mythen, Geschichten und Legenden äußerst faszinierend finde, zumal darin die altgriechische Philosophie eine zentrale Rolle spielt, die ich sehr zu schätzen gelernt habe als ich ein Semester Griechisch gehört habe.

Am "realistischsten" ist aber wohl keine wirklich. Ich kann mich mit der Idee anfreunden, dass wir in einer Simulation leben (Multiversumstheorie), aber das ist meines Wissens nach keine Religion... Ansonsten vielleicht noch der sog. Last Thursdayism.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensive Recherche über mehr als 11 Jahre

UW1969  13.07.2020, 08:13

Die Multiversumtheorie, auf die man im Naturalismus so große Hoffnung setzt, ist eigentlich nur ein Gottesersatz, um die Feinabstimmung der Naturkonstanten im Universum erklären zu können.

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Kevidiffel  13.07.2020, 08:45
@UW1969

Es gibt nicht "die" Multiversumstheorie, es gibt viele verschiedene Multiversumstheorien.

um die Feinabstimmung der Naturkonstanten im Universum

Was auch immer das sein soll.

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AncheCameo  13.07.2020, 09:30
@Kevidiffel

Das ist doch klar, was das sein soll: das übliche Missions-Blabla. Dabei wird jedes Stichwort als Aufhänger benutzt.

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Ich finde das Christentum am besten, da es einen sehr guten "religiösen Witz" hat in der Gotteserniedrigung am Kreuz. Es hat aber gerade weil das endgültige Opfer geschehen ist auch unlösbare theologische Probleme.

Die anderen Religionen kenne ich zu wenig. Wenn ich Buddhisten reden höre finde ich das oft nicht abwegig, aber es bleiben Zweifel und es erscheint mir nicht zwingend. Ich habe auch eine Abneigung gegen Meditation.


Stiopic 
Beitragsersteller
 13.07.2020, 01:28

Ok

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matmatmat  14.07.2020, 06:20

Gotteserniedrigung? Das hast Du nicht verstanden! Gott war wütend auf sich selbst, weil er den Menschen so erschaffen hat, daß er die Regeln, die er ihm gegeben hat wegen seiner Natur schon nicht einhalten kann. Um sich dann selbst für seinen Unsinn zu bestrafen hat er sich auf die Erde geschickt um sich für sich zu opfern und bei seinem eigenen Leiden eiskalt auf sich herab zu schauen. Das wäre ne ganz glimpfliche kleine Bondage-Nummer geworden, wären ihm da keine Probleme draus erwachsen eine der Einheimischen zu schwängern ohne sie zu heiraten. Wie Menschen nun mal sind zerreißen die sich noch 2000 Jahre später das Mundwerk drüber.

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matmatmat  14.07.2020, 06:48
@Grobbeldopp

Klar, als Theologe kann man da noch viel mehr draus machen. Muß man auch, sonst ist man ja arbeitslos ;)

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Grobbeldopp  14.07.2020, 06:56
@matmatmat

Come on, in dir ist auch ein kleiner Jesus 🐴

Nein Spaß, wenn man den alten Erlösungsbogen nimmt hast du Recht.

Aber in der Form ist der in den Landeskirchen und auch bei den Katholiken nicht Lehrmeinung.

Peace, mein Coatheist. ☻

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SakuraPeachie  15.11.2020, 12:00

Warum gefällt dir Meditation nicht?

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Grobbeldopp  15.11.2020, 12:04
@SakuraPeachie

Weil ich danach kein Verlangen habe und weil der Aufruf, zu meditieren für mich zweifelhaft ist. Ich habe mir angehört, welche Erkenntnisse oder Vorteile man von Meditation haben soll. Das sind Erkenntnisse und Vorteile, bei denen nicht sicher bin ob ich die nicht schon habe. Es sjnd auch Erfahrungen, von denen ih nicht sicher bin ob ich davon etwas habe.

Also wenn mich jemand dazu aufruft zu meditieren dann sag ich einfach: Nein. Sag mir warum.

Und da kommt in der Regel nichts was mich neugierig macht.

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Grobbeldopp  15.11.2020, 12:08
@SakuraPeachie

PS

Es gibt irgendwo sicher nachzuhören wie Sam Harris versucht Richard Dawkins zum meditieren zu bringen.

Ähm, ich bin da genau bei Dawkins einzuordnen. Ich finde das alles doof.

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Buddhismus! Hat viel mit Meditation zu tun und wegen dieser Religion wurde noch nie Krieg geführt.


Jessifleur  13.07.2020, 04:02

Haben vielleicht kein Krieg geführt aber eine große Gruppe dieser Religion finden es richtig Menschen zu quälen die an etwas anderes Glauben

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matmatmat  14.07.2020, 06:26

Naja, was man da so von buddhistischen Mönchen aus Myanmar an Haßrede hört oder wenn man sich anschaut was in Burma so läuft an Gewalt gegen Muslime... macht wenig Hoffnung, daß diese Religion eine Ausnahme ist.

Aber schön, daß Du persönlich anders bist.

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Buddhinator2  14.07.2020, 12:01
@matmatmat

Myanmar ist aber eine extreme Ausnahme - und aufgrund der hochgradig kriminellen Militärs, die es in ihren Klauen haben - seit Jahrzehnten durch extreme Gewalt gegenüber ALLEN Bevölkerungsgruppen - allen voran gegenüber Buddhisten - geprägt, da diese Militärs alle(s) niedermachen, was sich ihnen in den Weg stellt.

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wolfruprecht  12.04.2021, 23:28
und wegen dieser Religion wurde noch nie Krieg geführt.

Oha, da sind mir andere Infos in Erinnerung. Unter Buddhisten gibt es auch sehr politische und radikale Anhänger, die auch gar nicht zimperlich sind. Grad fällt mir eine Situation in Myanmar ein. Der "westliche" Buddhismus mag vielleicht friedlich sein, der fernöstliche ist es nicht immer. Ach ja, jetzt fällt mir auch wieder eine Begegnung aus meiner Jugendzeit ein aus einem buddhistischen Kloster in Niederbayern (über 40 Jahre her). Die waren mir bzw. uns gegenüber auf einmal alles andere wie friedlich und tolerant. Wahrscheinlich hatten wir die falschen Fragen gestellt.....

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Statistikfreak  20.05.2021, 13:12

Der Buddhismus hat aber auch viel mit Philosophie zu tun, und sieht alles Materiales als vergänglich.

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