Warum wollen so viele Menschen, dass Deutschland weniger Flüchtlinge aufnimmt?

13 Antworten

Du wirfst da verschiedene Dinge durcheinander.

Das eine ist der Arbeitskräftebedarf, der nur durch Zuwanderung gedeckt werden kann. Hier sollte es aber - wie in anderen Ländern auch - klare Kriterien geben, welche die Zuwanderer erfüllen müssen.

Das andere sind Fluchtbewegungen aufgrund von Krieg, politischer Verfolgung und ökonomischen Herausforderungen. Dieser Personenkreis hat möglicherweise Anspruch auf Asyl oder Kriegsflüchtlingsschutz. Der eine oder andere könnte sich ggf. als benötigte Arbeitskraft einbringen.

Aber es wäre fahrlässig, sich beim Thema Arbeitskräftebedarf nur an diejenigen zu halten, die von selber daherkommen.

Eigentlich gibt es klare Regeln: wer keinen Anspruch auf Asyl oder subsidiären Schutz hat, muss wieder gehen. In der Praxis scheitert dies aber häufig, z.B. an ungeklärten Staatsangehörigkeiten.


WilliamDeWorde  05.08.2024, 12:03

Ist es denn moralisch vertretbar, die am besten Qualifizierten dem "Ausland" abzuwerben und sich dazu noch die Ausbildungskosten zu sparen, die diese Länder dann in den Sand gesetzt haben? Wäre Deutschland nicht wie jede Nation verpflichtet, selbst für Nachschub zu sorgen? Was wäre denn, wenn wir nicht auf das Ausland zurückgreifen könnten? Wenn wir tatsächlich zu viele Jobs für zu wenige Inländer haben, dann ist es ja logisch, die Produktion in die Länder auszulagern, wo die Leute übrig sind, weil es dort zu wenige Jobs gibt. Dann könnten sie dort bleiben und wären keine Wirtschaftsflüchtlinge.

Die beiden Dinge sind also tatsächlich miteinander verknüpft, auch ohne Durcheinanderwerfen.

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RobertLiebling  05.08.2024, 12:13
@WilliamDeWorde

Die Idee an sich ist ja nicht neu. Man wollte ja mal IT-Fachpersonal aus Indien anwerben (man erinnere sich noch an die unsägliche Gegenkampagne "Kinder statt Inder").

Weil man halt IT-Fachkräfte benötigt hat. Und weil die als Asylbewerber gekommenen 3 Analphabeten aus Somalia kein adäquater Ersatz dafür waren.

Andere Länder, die sich als Einwanderungsland definieren, machen das bereits seit Jahrzehnten so. Versuch mal, ohne in einem (dortigen) Mangelberuf qualifiziert zu sein, nach Kanada oder Australien auszuwandern.

Die Staaten, die über den brain drain klagen sollten mal überlegen, warum junge, hochqualifizierte Bürger dort keine Zukunft sehen.

Wenn die nicht nach Deutschland gehen, gehen sie eben in ein anderes (westliches) Land. Am brain drain ändert sich wenig wenn Deutschland seine Regelungen für Zuwanderung etwas modifiziert.

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WilliamDeWorde  05.08.2024, 12:17
@RobertLiebling

Deutschland sollte seine Regelungen für Qualifikation modifizieren, sowohl was den eigenen Nachwuchs betrifft als auch für die Zugewanderten. Vieles ist abschreckend, viele werden auch überqualifiziert. Die Lenkung ist mies und immer nur Geldanreize zu schaffen, fördert eine völlig falsche Ethik. Wer studiert denn noc Jura, weil er das Gesetz schützen will? Wer geht zur Polizei, um Kriminelle zu jagen? Wer meldet sich zum Wehrdienst und wer studiert Medizin?

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Freund456 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 10:42

verstehe, vielen dank für die Erklärung

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Weil Deutschland im Endeffekt nur noch ein geografischer Begriff sein wird.

Sitze im Bus und alle um mich herum sprechen Sprachen (türkisch, russisch, arabisch u.a.) die ich nicht verstehe.

Bin in bestimmten Stadtvierteln unterwegs und denke: bist du jetzt in Instanbul, in Nairobi, in Aleppo, Kabul oder wo?

Meine Heimat ist das nicht mehr, oder, um die Worte von Angela Merkel in einen gegenteiligen Zusammenhang zu bringen:

Das ist nicht mehr mein Land.


WilliamDeWorde  04.08.2024, 11:54

Du bringst es auf den Punkt. Diese Menschen wollen gar nicht deutsch werden und weil man die Globalisierung inzwischen nicht mehr durchweg als positiv ansieht, bzw. als gescheitert, bleibt nur zurück, was kaputtgemacht wurde, ohne etwas neues zu erschaffen.

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Alloysius  04.08.2024, 12:00
@WilliamDeWorde

Das kann ich gut nachvollziehen. Wenn ich aus Deutschland wegginge- sagen wir mal nach Brasilien- wollte ich auch meine Familie nachholen- und mit denen und allen anderen, die Deutsch verstehen, auch weiterhin Deutsch sprechen.

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WilliamDeWorde  04.08.2024, 12:19
@Alloysius

Das ist logisch, aber der Integration abträglich. Ich sehe mit Freude dass manche Zugewanderte (Türken) mit ihren Kindern auf der Straße Deutsch reden, selbst mit schrecklichem Akzent und dass die Kinder von Vietnames untereinander Deutsch sprechen. Das hilft enorm!

Aber es ist nicht nur die gesprochene Sprache, sondern die nonverbale. Es ist unangenehm und verunsichert die Deutschen, wenn im Supermarkt quer durch die Reihen in einer Fremdsprache gebrüllt wird oder wenn beim Gespräch ständig die persönliche Sicherheitszone verletzt wird. Wenn die Ausländer immer nur in Rudeln auftauchen und im Weg stehen und man sich seinen Weg durch sie bahnen muss: Was geht einem da durch den Kopf? Reden die gerade über mich? Lästern sie? Sie sind in der Überzahl; komme ich da heil durch ...

Zu meiner Kindheit verschwanden die spielenden Kinder mit dem 18-Uhr-Läuten der Kirchenglocken von den Straßen. Der Sandmann kam vor 19 Uhr und danach mussten die Kinder ins Bett. Die Erwachsenen, die meist zur Frühschicht mussten, blieben auch nicht lange auf. - Heute sieht man kleine Kinder mit Rollern um 23 Uhr zwischen dem grillenden Kopftuchvolk auf der Straße herumtoben. Regelmäßig gibt es Streit, weil zu laut getobt wird und ja: Die Deutschen spielen dann rechtsgerichtete Musik ab, um die Bauchtanzklänge zu übertönen, mit denen vom Balkon aus das gesamte Viertel terrorisiert wird. Das war vorher nicht der Fall und auch aggressive Autobeschriftungen waren gar kein Thema.

Es ist also auch die Sprache, die aus Lautsprechern schallt. Leider auch aus Rucksäcken deutscher Schüler.

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Alloysius  04.08.2024, 16:13
@WilliamDeWorde

Ich habe mich in die Wälder eines Mittelgebirges (Dorf) zurückgezogen. In der Großstadt fühle ich nicht mehr 'Heimat', und das, obwohl ich da bis 1992 fast 20Jahre Taxi gefahren bin. Gestern war ich nach längerer Zeit noch mal in dieser Stadt. Nicht, daß ich mich bedroht gefühlt hätte, nein, aber Migranten so weit das Auge reicht. Heimat war anders.

Diese Entwicklung ist nicht umkehrbar. Ich habe nur noch wenige Jahre. Nach mir die Sintflut.

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WilliamDeWorde  04.08.2024, 19:08
@Alloysius

Eigentlich hat sich mein Text verselbständigt. Ich wollte darauf hinaus, wie WIR uns im Ausland verhalten (nicht die Ballermann-Idioten). Ich versuche, möglichst unauffällig zu sein und mich anzupassen und nicht wie ein Tourist auszusehen. Und die landesüblichen Gepflogenheiten zu beachten (lange Ärmel, Kopfbedeckung etc.) Trotzdem wird man teilweise als der dumme Deutsche betrachtet, den man melken kann und sollte. - Es ist das genaue Gegenteil von dem, was von uns eingefordert wird. Vielleicht sind die anderen doch klüger, wie sie auftreten. Wie heißt es: Der Anständige ist der Dumme?

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Ein angeblicher Nutzen rechtfertigt noch kein Handeln. Die Menschen aufzunehmen, deren Länder man mitzerbombt hat, ist schon etwas makaber. Ich denke gegen Ersteinrichtungen, wie es das Gesetz vorsieht hat niemand etwas. Das Asylrecht gehört reformiert, sodass Flüchtlinge in Europa aufgeteilt werden, jenach Kapazitätsgrenze. Die in Deutschland ist definitiv überschritten und das Humankapital zur Kapazitätserweiterung fehlt sowieso - wie du schon sagst. Wir brauchen angeblich ohnehin schon Fachkräfte wie Lehrer etc.


WilliamDeWorde  04.08.2024, 11:58

Welches Land hat Deutschland zuletzt zerbombt?

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Freund456 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 10:40

oh das ist ein interessanter blickwechsel! da werde ich auf jeden fall drüber nachdenken

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Wie wäre es, erstmal die eigenen Leute ohne Beschäftigung zu Fachkräften zu machen. Als Beispiel der absurde Vorschlag von Lindner, dass ausländische Fachkräfte weniger Steuern zahlen müssen und Deutschland somit attraktiver wird. Wieso sollten nicht deutsche Fachkräfte weniger Steuern zahlen, damit der Beruf für Deutsche attraktiver wird? Außerdem ist nur ein Bruchteil der Migranten Fachkräfte. Dafür sind einige sehr geschickt mit dem Messer und ziemlich religiös. In eine eher unschöne Richtung. Gelinde gesagt.

Dass Deutsche weniger Kinder bekommen, ist eigentlich auch ein Argument gegen die Masseneinwanderung, statt dafür. Denn, Deutsche werden weniger, Migranten mehr. Laut Adam Riese wird das nicht sonderlich gut enden. Stattdessen muss eine ordentliche Familienpolitik gemacht werden.


WilliamDeWorde  04.08.2024, 11:57

Die Familienpolitik ist schon nicht schlecht. In den Jahren der Boomer ging es wesentlich härter zu und die Bevölkerungszahl hat zugenommen.

Der Hauptaspekt scheint mir, dass die Lebensziele der jungen Generation nichts mehr mit Familiengründung zu tun haben.

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Endgame2030  04.08.2024, 12:14
@WilliamDeWorde

Und da müsste die Familienpolitik Anreize schaffen. Finanziell gesehen zum Beispiel. Da hat die AfD ein paar gute Ideen. Es findet darüber hinaus ja auch ein massives Propagieren gegen Familiengründung statt. Frauen wird zum Beispiel eingeredet, dass sie lieber Karriere machen sollen und so weiter. Dem zu begegnen muss man politisch und gesellschaftlich vieles ändern. Ich denke schon, dass junge Menschen auch Familien gründen würden. Ich bin zwar noch etwas jung für Kinder, hätte in der Zukunft aber auch gerne welche.

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WilliamDeWorde  04.08.2024, 13:37
@Endgame2030

Kinder waren früher Lebensziel und auch Statussymbol, wenn es nicht zu viele waren oder wenn die dann wenigstens vorzeigbare Berufe hatten. Wer 23 Jahre alt war und noch unverheiratet, galt als Sonderling, mit dem was nicht stimmt. Da war also auch gesellschaftlicher Druck da.

Inzwischen sind aber eben andere Sachen zum Statussymbol geworden und Mädchen haben Angst, bei der Schwangerschaft die Form zu verlieren und dass die Geburt wehtun könnte. Einen Hund zu besorgen ist da leichter. Urlaub mit Hund ist organisierbar; Kinder zwingen einen aber für Jahre zu einer anderen Lebensweise. Und dann noch mit Verantwortung!

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Freund456 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 10:43

ja das ist ein interessanter Aspekt

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Ich kann es nur vermuten.

Weil viele Menschen sich nicht vorstellen können selber flüchten zu müßen aus einer Notlage. Weil sie sich nicht vorstellen können Verfolgt zu werden, Mord und Totschlag nicht nur aus den Medien kennen.

Und weil sie vielleicht der Meinung sind, alle Flüchtlinge sind Verbrecher.
Die Flüchtlinge würden uns etwas weg nehmen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Freund456 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 11:02

allein schon die Vorstellung ist schrecklich aber diese Menschen erleben es wirklich

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Leestiger  04.08.2024, 11:02
Die Flüchtlinge würden und etwas weg nehmen

Also die nehmen schon unser Geld weg, von den sie hier leben und nicht arbeiten ..

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Leestiger  04.08.2024, 11:33
@IsaJea

Ich hab das Video noch nicht mal angesehen weil ich die Zahlen vom statistischen Bundesamt für ausreichend erachte!

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IsaJea  04.08.2024, 11:39
@Leestiger

Dann hat sich doch alles erledigt
Danke für meine Wertschätzung

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Leestiger  04.08.2024, 11:57
@IsaJea

Immer gerne, einfach an die Fakten halten,damit fãhrt man immer gut!

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IsaJea  04.08.2024, 12:35
@Leestiger

Genau das mache ich im Gegensatz zu Menschen die die Unwahrheit verbreiten

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Leestiger  04.08.2024, 13:14
@IsaJea

Du weißt wie jämmerlich sich das anhört!

Du behauptest allen Ernstes dass nicht ùber 47% der Bürgergeldempfänger Ausländer sind.

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