"Linksextreme zeichnen sich dadurch aus dass sie Unterschiede beseitigen wollen die im persönlichen Verantwortungsbereich des Menschen begründet sind" Meinung?

4 Antworten

Linksextreme zeichnen sich dadurch aus dass sie Unterschiede beseitigen wollen die im persönlichen Verantwortungsbereich des Menschen begründet sind

Also Schwachen helfen, nicht unter ihrer Schwäche zu leiden?

Find ich gut.

Alex

Kann man diese Aussage an einer konkreten Forderung aus dem politisch linken Spektrum festmachen?

Klar, auf der fundamental kommunistischen Seite sind wir tatsächlich bei der staatlich kontrollierten Bedürfnisbefriedigung. Es bekommt also quasi jeder, egal ob produktiv oder nicht, die gleichen Bedürfnisse erfüllt. Da sind wir schon dort, wo die Aussage hinführt.

Das darf jedoch nicht mit der Chancengleichheit verwechselt werden, mit der gemäßigt linke Kräfte gegen Konservativismus, also das Zementieren tradierter Strukturen argumentieren. Selbst in einer Leistungsgesellschaft, also eigentlich einer freien Marktwirtschaft, ist jedwede Struktur, die Chancengleichheit blockiert, eine Verschwendung. Leistungsfähige Leute gibt es in allen gesellschaftlichen Schichten und man vergeudet Ressourcen, wenn man einem mittelprächtig begabten Akademikerkind beim Zugang zu höherer Bildung gegenüber einem hochbegabte Akademikerkind den Vorzug gibt. Leider passiert das noch viel zu oft.

Tatsächlich ist die Idee von Gleichheit ein zentraler Bestandteil vieler linksextremer Ideologien. Allerdings wird diese Gleichheit nicht als eine absolute Gleichheit aller Menschen in jedem Bereich verstanden, sondern vielmehr als eine Gleichheit der Chancen und der sozialen Bedingungen. Linksextreme fordern, dass alle Menschen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder anderen Merkmalen die gleichen Möglichkeiten haben sollen, ihr Potenzial zu entfalten. Dies bedeutet beispielsweise Zugang zu guter Bildung, angemessener medizinischer Versorgung und fairen Arbeitsbedingungen. 

Ein weiterer zentraler Punkt ist die Forderung nach einer gerechteren Verteilung von Wohlstand und Ressourcen. Linksextreme kritisieren oft die starke Konzentration von Reichtum in den Händen weniger und fordern eine Umverteilung, um soziale Ungleichheiten abzubauen.

Die Behauptung, Linksextreme wollten alle individuellen Unterschiede ausgleichen, geht über diese Forderungen hinaus und verfälscht das Bild. Es ist richtig, dass eine Nivellierung aller individuellen Unterschiede, insbesondere wenn sie auf Kosten von Freiheit und persönlicher Verantwortung geschieht, problematisch ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Fehlt hier ein NICHT? "... die NICHT im persönlichen Verantwortungsbereich liegen..." Darunter ist ja ein Bild mit der Körpergröße. Diese liegt ja wohl nicht im persönlichen Verantwortungsbereich! Wenn du ein NICHT einfügst, gilt das für die Linke, ja.

Linksextrem ist etwas anderes: Da soll ein autoritäres System installiert werden. Außerdem werden typischerweise Terroristen als "Freiheitskämpfer" bezeichnet. Die Hamas-Dodeln, das sind Linksextreme. Und vieles mehr.


SirDuderon 
Beitragsersteller
 19.09.2024, 22:33

Die Größe der Person ist ein gerne genommenes Beispiel für diese Schaubilder, allerdings hat die Körpergröße meist sehr untergeordneten Einfluss darauf ob eine Person tatsächlich benachteiligt wird. Daher ist es in gewisser Weise ein roter Hering, denn für die meisten Bereiche des Lebens sind völlig andere Kriterien für Erfolg von nötig, welche mehrheitlich nicht angeboren, sondern vor allem im Bereich des erworbenen oder des geleisteten fallen. Ein Beispiel für gelungene Chancenbegleichung wäre die Senkung oder Abschaffung von Studiengebühren für Kinder aus armen Elternhause, ein Beispiel für die Gleichheit des Ergebnisses wäre die Senkung akademischer Standards für Studierende aus finanziell schlechter gestellten Familien. So als Beispiel. Als Begründung würde dann herhalten, dass es auf systemische Ursachen hinweisen würde dass Frauen / Ausländer / Arme / beliebige Gruppe proportional unterrepräsentiert wäre (oder noch schlimmer, die gewünschte Quote steht in keiner Relation zur Proportion) und daher eine harte Intervention nötig ist um diese Ungerechtigkeit zu begleichen. Alle anderen Ursachen für etwaige Unterschiede in der Distribution werden dabei ausgeblendet.