Wusstest ihr das?

Nein 67%
Jap 33%

3 Stimmen

2 Antworten

Dann gucken wir uns den Artikel einmal an:

Die Prozesse in der wirtschaftlichen Produktion werden immer effizienter, die Energie stammt zunehmend aus erneuerbaren Quellen und immer mehr Produkte werden aus nachhaltigeren Rohstoffen produziert und können rezykliert werden.

Das stimmt vielleicht in wenigen Industrieländern, in quasi allen anderen Staaten der Welt wird gerade erst so richtig verachmutzende Industrie aufgebaut.

In einer Postwachstumsgesellschaft liegt das Ziel der Wirtschaft im Erhalt bzw. der Steigerung der Lebensqualität. Dies soll ohne den ständigen Zuwachs von Gütern erreicht werden (Suffizienz).
[...]
Für die Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse bedeutet das eine Entmaterialisierung des Konsums.

Bei solchen Vorstellungen muss man sich immer fragen, wer definiert was Lebensqualität ist. Im freien Markt ist dies das Individuum. In ihrer Welt, ist es der vermeintlich demokratisch gewählte Technokrat.

Wenn das Individuum eine "Entmaterialisierung" des Konsums wollte, dann würde es Produkte erwerben, die genau dieses Ziel fördern. Dies tut das Individuum aber augenscheinlich nicht. Offensichtlich gehört materieller Konsum durchaus zu unser Lebensqualität, wie unsere vielfliegenden, SUV Champions der Grünen Partei regelmäßig beweisen. Hier wir also nichts anderes gefordert als ein politisches System, das Gegend den Willen der Einzelnen, Maßnahmen einführt, die den Konsum "entmaterialisieren", was auch immer das sein soll. Das klingt schon sehr nach Armut schön reden.

Wo das nicht möglich ist, werden Produkte und Infrastrukturen geteilt oder ausgeliehen statt gekauft (Sharing Economy, Product as a Service).

Wäre erstrebenswert. In einer Welt mit qualitativ hochwertigen Produkten wäre dies auch ohne weiteres machbar. Das von den Autoren angestrebte Wirtschaftssystem wird aber zum exakten Gegenteil führen. Einer der Gründe warum Produzenten immer billiger produzieren müssen, liegt in der konstanten Geldentwertung, was eine direkte Folge der MMT ist, welche Greenpeace zur Umsetzung ihrer Ziele allerdings unterstützt.

Steigende Preise werden von Kunden abgelehnt und mit sinkender Nachfrage "belohnt". Um weiterhin produzieren zu können, senken Unternehmen die Preise bzw. versuchen sie nicht ganz so stark anwachsen zu lassen. Wenn diese dann nicht mehr kostendeckend arbeiten können, da die Inputfaktoren ebenfalls teuerer werden, versucht man die Produktionskosten zu drücken, was am Ende häufig in sinkender Qualität endet.

Diese Produkte und Infrastrukturen müssen deshalb auf eine möglichst lange Lebensdauer ausgelegt und schliesslich auch einfach reparierbar und rezyklierbar sein (Circular Economy).

Was man an entmaterialisieren Produkten noch recyceln möchte ist mir schleierhaft. Vielleicht müssen dann noch die guten Schwingungen wieder eingefangen werden. 🤣

Unternehmen, welche Dienstleistungen, Produkte und Infrastrukturen zur Verfügung stellen, sollen selber keinem Wachstumszwang unterliegen.

Das grenzt schon an Verschwörungsglauben.

Sie sollen also nicht ihre Produktion ausweiten müssen, [...] damit die Renditeerwartungen von Investor:innen befriedigen können. Ihre Gewinne werden reinvestiert (Reinvest & Retain).

Gewinne von Unternehmen werden zu meist reinvestiert. Falls dies nicht möglich ist werden Dividenden ausgeschüttet, welche dann meist in anderen Unternehmen reinvestiert werden. Genau das passiert also schon, ganz ohne Greenpeace-Technokraten. Das Geheimnis, wie dann allerdings wieder sinnvoll Geld investiert werden kann, von ungenannten dritten Akteuren, ohne Wachstum zu produzieren, kennen auch nur die Hobbyökonomen von Greenpeace.

Es handelt sich deshalb weniger um an der Börse gehandelte Aktiengesellschaften, bei denen ein grosser Teil des Gewinns an die Investor:innen fliesst,

Der gesamte Gewinn des Unternehmens fließt an die Aktionäre. An wen denn sonst. Das man sich nicht in Grund und Boden schämt, solch einen Quatsch zu veröffentlichen. Liest da keiner noch Mal drüber?

sondern eher um Kooperativen, welche den Mitarbeitenden und Kund:innen gehören.

Ach Himmel Arsch und Zwirn... Dann sind es keine Gewinne mehr. Dann hat man die Löhne erhöht oder die Preise gesenkt. Man will also wieder die volkseigenen Betrieb und die Märkte aushebeln. Schön das wir jetzt nach einer Menge Geschwurbel endlich Tacheles reden.

Oder um Stiftungen und Unternehmen mit neuen Eigentumsformen, wie z. Bsp. dem sogenannten Verantwortungseigentum (Steward Ownership3).

Was man hier versucht, ist die Unternehmer aus der Gleichung heraus zunehmen. Im Sozialismus wird dem Unternehmertum keinen Nutzen zugesprochen. Das ist offensichtlich falsch. Unternehmer sind wichtig um zu bestimmen, was, wann und wo produziert wird. Unternehmer tuen dies in einer liberalen Marktwirtschaft dezentral, mit eigenem Risiko und nutzen Preise als Signalgeber. Wenn die Inputkosten höher sind, als der Output verdient, dann schafft das Unternehmen keinen Mehrwert für die Gesellschaft.

In Sozialismus haben dies Planungsbehörden übernommen. In diesem Artikel wird dieser Teil der volkswirtschaftlichen Steuerung einfach ausgelassen. Angebot und Nachfrage sollen ja offensichtlich nicht als Verteilmechanismen dienen... Mit anderen Worten man braucht wieder eine zentrale Hierarchie, die definiert, was "Lebensqualität" ist und danach produziert und plant. Das hat noch nie funktioniert, wird auch nie funktionieren und schafft erstrecht nicht die qualitativen Produkte, welche man eigentlich schaffen möchte, sondern eine Menge mehr an Umweltverschmutzung.

Die aktuelle Wirtschafts- und Gesellschaftsform ist in vielen Funktionen abhängig von Wirtschaftswachstum4. So ist zum Beispiel die Altersvorsorge in der 2. Säule (Pensionskassen) sowie in der 3. Säule (privates Sparen) darauf angewiesen, dass auf dem angelegten Kapital Renditen erzielt werden.

Was auch möglich wäre, ohne Wirtschaftswachstum zu produzieren. Ich will meinen Kopf in die Tischplatte schlagen... Das ist so ein hanebüchener Blödsinn der hier verbreitet wird.

Diese Renditen können von vielen Aktiengesellschaften aber nur dank Produktionsausweitungen erbracht werden.

Woher nehmen die das? Natürlich kann ein Unternehmen ohne Produktionsausweitung profitabel sein.

Und nur die öffentliche Hand ist in der Lage, Investitionen zu tätigen, ohne dabei Renditen erwirtschaften zu müssen.

Auch nur solange es andere produktive Teile der Wirtschaft gibt, die diese ineffizienzen Quersubventionieren, sonst wäre Zimbabwe das reichste Land der Welt.

Aber schön, durch denken wir das mal. Wir sollen also Ressourcen aus der Volkswirtschaft entnehmen, um davon nicht näher definierte Projekte zu finanzieren, für die der Konsumenten der Produkte nicht bereit ist, den erforderlichen Preis zu zahlen. Wir sollen Dinge produzieren, die keiner so richtig haben will... Man schlägt hier also genau das vor, was man an vorheriger Stelle im Text vorgibt zu verhindern. Klingt fast so, als wüsste man hier nicht, wo von man redet.

Die Grundversorgung der Gesellschaft, sowie die Investitionen in diese Grundversorgung, würden dazu weitgehend entkommerzialisiert und vom öffentlichen Sektor bereitgestellt.

Na Gott sei Dank...endlich. Ich möchte dass mein Supermarkt genauso zuverlässig funktioniert wie unsere Krankenhäuser oder die Deutsche Bahn.

Aber selbst wenn wir dieses Schritt in Richtung DDR wagen, auch hier stellt sich wieder die Frage, wer bestimmt was Grundversorgung ist, wie viel steht jedem zu usw...? Da entstehen wieder Machtapparat die am Ende vorallem sich selbst übervorteilen.

Wunderbar: nach dem die Autoren in der Vorrede zeigen durften, dass sie absolut keine Ahnung von ökonomischen Zusammenhängen haben, wenden wir uns der eigentlichen Frage zu.

Durch die Vergabe von Krediten an Unternehmen ermöglichen die Banken, dass diese ihre Produktionskapazität ausweiten können, ohne vorher zu sparen.

Soweit korrekt...

Da auf diese Kredite ein Zins erwirtschaftet werden muss, unterliegen die Unternehmen je nach Höhe des Zinses wiederum einem Expansionszwang, um im Konkurrenzumfeld bestehen zu können.

Das Untenthemen ist zu diesem Zeitpunkt doch schon gewachsen und zahlt mit dem Wachstum die Zinsen des Kredites...., aber egal.

Und weil im aktuellen Bankensystem die meisten Kredite nicht aus Spareinlagen bestehen, sondern aus Buchgeld, welches von den Banken selber geschöpft wird6, kann die Produktion der Wirtschaft mehr ausgeweitet werden, als dies möglich wäre, wenn die Banken nur Spareinlagen ausleihen würden7. Diese private Geldschöpfung durch die Geschäftsbanken ist also für eine Postwachstumsökonomie kontraproduktiv und müsste auf dem Weg dorthin eingedämmt werden8.

Der erste sinnvolle Vorschlag in einem Artikel voller Fehler. Leider auch wieder nur zur Hälfte durch dachte. Private Geldmengenausweitung ist also böse, es ist aber völlig OK wenn der Staat dies tut.

Wie wäre es wenn wir ein Geld nutzen dass sich gar nicht mehr ausweiten lässt? Ein Geld das zum sparen animiert und was einem so wertvoll ist, dass man es nur gegen hochqualitative Produkte tauschen möchte... Damit würde sich der Konsum ganz ohne Diktatur reduzieren. Shared Economy müsste nicht per Dekret und bürokratischen Wasserkopf einführt werden, sondern Reseller, Sharer und so weiter würden sich selber aus Marktanreizen bilden.

In der Vermögensverwaltung versuchen Vermögensverwalter:innen das gesparte Kapital von Institutionen (zum Beispiel von Pensionskassen) oder von Privatanleger:innen in jene Unternehmen zu investieren, die die höchsten Renditen erwirtschaften.

Ahhhhhh... Wenn man keine Ahnung hat... Einfach mal die .... Wuzzzaaa... Kapitalmärkte bepreisen effizient ... Soll heißen, mit dem aktuellen Stand der öffentlich verfügbaren Informationen, sind Unternehmen egal ob profitabel oder nicht, so bepreist, dass es zu einem Marktgleichgewicht kommt. In einfachen Worten: ein Anteil von einer Firma wie NVIDIA, ist gemessen an dem, was man als Anteil vom Unternehmen erhält, deutlich teuerer als zum Beispiel ein Anteil von Volkswagen. NVIDIA ist also teuer da man hier mehr Potential in der Zukunft sieht, VW ist billig, aber aufgrund des billigeren Preises laut Marktmeinung genauso interessant wie eine NVDIA. (Wichtig: das bezieht sich nicht auf die Aktienpreise, sondern wie viel Prozentualen-Anteil am Unternehmen erhält man für wie viel Euro) Vermögensverwaltungen investieren in alle diese Unternehmen.

Mal abgesehen davon das Vermögensverwaltungen überwiegend in Fonds und ETFs investieren und selten bis gar keine Direktinvestments tätigen. Was die Hobbyökonomen meinen sind Eigenkapitalgeber.

Der dadurch entstehende Renditedruck drängt Unternehmen im Konkurrenzumfeld dazu, entweder ihre Produktivität zu erhöhen – sei es durch Rationalisierung oder den Einsatz von mehr Maschinen – oder dazu, ihre Produktion auszuweiten oder die Ressourcen der Allgemeinheit stärker zu belasten (Extractive Companies).

Der "Renditedruck" sorgt vorallem ersteinmal für eine effiziente Verteilung von Produktionsmitteln. Genau das sollte man ja eigentlich wollen wenn man nachhaltig wirtschaften möchte. Gerade Rationalisierungsmaßnahmen also mit weniger Input mehr Output zu schaffen, sollte genauso im Interesse von Degrowthern sein. Auch ist an Skalierungseffekten nicht negatives, oder umweltschäldliches, ganz im Gegenteil.

Das Ausweiten der Geldmenge durch den Staat ist neben ebenso eine Belastung der Allgemeinheit. Diese will Green Peace aber unbedingt. Dass der Staat regelmäßig sein Geldmonopol nutzt, um Überkapazitäten zu schaffen ignoriert Greenpeace genauso.

Dabei würde auch eine Reform des Geldsystems als Fundament für eine regenerative Wirtschaft von morgen helfen9. So kann Geld (wieder) zu einem sozialen Gut werden und “Kapital zum Diener der Menschen”.

Richtig ... Auch wenn Greenpeace etwas komplett anderes meint als ich, liegt genau hier die Lösung. Fix the Money, Fix the world. Study Bitcoin und nicht so einen bullshit.


alex656 
Beitragsersteller
 30.09.2024, 23:07

Ok vielleicht hast du ja Recht

alex656 
Beitragsersteller
 01.10.2024, 09:40

Geht es vielleicht, wenn man die Preise erhöht, dann der Wert des Geldes steigt und eine Deflation kommt , dann muss die Wirtschaft nicht wachsen.

alex656 
Beitragsersteller
 01.10.2024, 09:39

Ja du hast vollkommen Recht