Muss die Wirtschaft nicht wachsen , wenn man keine negativen Zinsen zahlen muss , und den Leuten geht's trotzdem gut?
Wirtschaftswachstum schadet , denk ich , mal Natur und Umwelt, wenn's jetzt nicht schon der Fall ist . Es sei denn , sie wächst in Nachhaltigkeit.
1 Antwort
Die Wirtschaft muss überhaupt nicht wachsen, wenn die Bevölkerungszahl nicht steigt. Das Wachstum braucht der Kapitalismus und auch die Inflation, weil mit den tollen 2% die Sachen bezahlt werden, die auf Pump angeschafft werden - also die Sondervermögen. So war es dann rückblickend immer recht günstig eingekauft :-)
Die meisten BWLer hier werden dir aber brav das Märchen von der guten Inflation vorbeten, die deine Rentenbeiträge von vor 40 Jahren winzig aussehen lassen, obwohl du dafür genausolang gearbeitet hast wie heute - aber dafür gibt es ja auch wieder Regelungen ...
Fragt sich nur, weshalb man dann dem "stabilen" Goldstandard nachtrauert.
Im Grunde könnte die Wirtschaft allein durch Rationalisierung wachsen, wenn Roboter als Arbeitskräfte einspringen. Ist natürlich eine Milchmädchenrechnung, wenn du dafür mehr Hilfskräfte brauchst ...
nö, wieso? Du könntest hunderte Jahre lang Brot von Hand backen. Was hat das mit Inflation zu tun? Die Löhne müssten halt eingefroren werden.
Du hast geschrieben, dies sollten Roboter erledigen (hast es Rationalisierung genannt). Da davon auszugehen ist, dass diese das schneller machen werden / sollen, bedeutet das Wachstum. Hast du ja selbst richtig geschrieben. Und wenn dadurch mehr Waren produziert werden, ist es völlig unabhängig vom Lohn. Steigt dieser nämlich nicht, hättest du eine Deflation zur Folge, was die Pleite der Unternehmen bedeutet.
Der Roboter muss das nicht schneller machen. Der Teig braucht dieselbe Zeit zum Gehen. Welchen Sinn hätte es, mehr Brote zu backen als gekauft werden? Und wenn es schneller gehen sollte, wird der Roboter eben früher abgeschaltet. Wie kommst du bei festen Preisen auf eine Deflation? Der Bäcker bekommt konstant sein Geld, wenn die Zahl der Käufer konstant bleibt.
Da sind leider so viele Argumente dagegen anzuführen, dass der Platz hier nicht reichen würde. Nur ein paar: Du beschreibst Utopia. Eine Welt vollkommen ohne (Außen-) Handel und Konkurrenz. Natürlich kann der eine Bäcker seine Maschinen auf halber Kraft oder nur den halben Tag laufen lassen, der Bäcker daneben sorgt aber indem er die Maschinen voll laufen lässt dafür, dass der Halbtagsbäcker gleich gar nicht mehr anschalten braucht. Was glaubst du warum die kleinen Bäcker keine Chance gegen die großen Ketten hatten / haben und zu 1000den schließen mussten und werden? Weil sie nicht die Maschinen haben, welche dermaßen hochskaliert und produktiv arbeiten. Pro Stück fallen viel weniger Kosten an, wenn man die Zeit in dem der Teig zum bspw. Gehen muss (was aber auch schon durch Maschinen extrem beschleunigt wird) etwas anderes produziert und nicht etwa die Füße hochlegt. Der Bäcker bei dem das länger (weil manuell) braucht, kann auch nichts anderes machen in der Zeit, daher kann er auch mit den Preisen nicht mithalten. Er kann ja die Preise einfrieren und dann? Wenn er immer 1€ pro Brötchen verlangt und der Bäcker nebenan erst auch 1€ und dann 50ct verkauft der erste nach einer gewissen Zeit nicht etwa wenigsten die Hälfte sondern gar nichts (bis auf ein paar Stammkunden oder Leuten denen das Geld schnuppe sein kann, ggf. Ideologisch). Wenn man den Markt mal gedanklich abschaltet, und es jeweils nur einen Anbieter gibt, hast du ein Monopol und dieses Monopol bedeutet immer riesigen Wohlstandsverlust. Als erstes leidet die Qualität, da er sich mit seinen Brötchen ja keine Mühe mehr geben muss und dann steigen, je nach Produkt die Preise ins Unermessliche, weil er wenn das Produkt benötigt wird aber nicht substituiert (ersetzt) werden kann, ja alles Mögliche verlangen kann. Ein Beispiel wäre Medikamente, oder Drogenhandel.
Also ich verstehe es so , die Leute haben Schulden , wegen Zinsen , sie müssen entweder die Preise erhöhen oder mehr , billiger Verkaufen , hab ich's richtig verstanden?
Geht's auch , dass man negative Zinsen abschafft ?
Dann würde jeder alles auf „Pump“ kaufen und es würde noch viel mehr Geld in den Markt über Kredite geschüttet, ergo steigt die Inflation.
Das sind nur Regulierungsmaßnahmen. Es geht alles, läuft dann halt anders. - Was "die Leute" haben, interessiert da am wenigsten. Der Staat und die Unternehmen zählen und die internationalen Wechselkurse und Spielereien.
Wer macht was , das die Wirtschaft nicht wachsen wird , gibt es da Leute, schauen die Chancen gut aus ?
„Im Grunde könnte die Wirtschaft allein durch Rationalisierung wachsen, wenn Roboter als Arbeitskräfte einspringen.“
Das widerspricht deiner Eingangsargumentation, denn das Wachstum durch Modernisierung / Rationalisierung ist ja gerade notwendig um die Inflation geringer zu halten.