Wie bewertet Ihr die Sozialleistungen in Deutschland?

Zu niedrig 55%
Zu hoch 28%
Anders 9%
Genau richtig 7%

201 Stimmen

14 Antworten

Genau richtig

Genau richtig.

Was ich dafür negativ bewerte ist der zu geringe "Abstand" zum Mindestlohn bei Vollzeitbeschäftigung.

Wenn eine arbeitende Person genauso aufs Geld achten muss als ein Bürgergeldempfänger, läuft was schief. Denn Hauptfaktor sind meist die Wohnkosten und die werden bei Bürgergeldempfängern übernommen.


Dexy97  02.10.2024, 13:07

Nur wenn der Bürgergeld Empfänger alleine wohnt oder in der Partnerschaft beide Empfänger sind

Man bekommt für gewöhnlich auch nicht lange Bürger Geld, da wenn man krank ist auf die Rente umgestiegen wird

Gnurfy  02.10.2024, 13:31
@Dexy97
da wenn man krank ist auf die Rente umgestiegen wird

DAS ist SO auch nicht richtig, denn entweder erhält nicht jede Person eine Rente überhaupt, oder sie hängt sehr lange Zeit in den ganzen Bürokratie- / und Anerkennungsschleifen auch zu "Schwellen" fest in sofern, als sich Sozialämter, Jobcenter und R-Versicherungen dann im Dreigestirn darüber streiten, wer sich dieser Last anerkennend überhaupt annehmen möge.

Jobcenter/Bürgerhartz bleibt es in diesem Wahnsinn nämlich verantwortlich gezeichnet, wenn nicht dauerhaft > 6-12 Monate mehrfach begutachtet < 30 Stunden Arbeit pro Monat einhellig attestiert werden.

CosmiqUser  09.10.2024, 13:50

@Rolajamo
Wer für den Mindestlohn arbeitet, ist doch selbst schuld. Der Mindestlohn ist Verarsche. Wenn das Menschen nicht erkennen und die Schuld dann bei anderen "armen" Menschen suchen, kann man nicht mehr helfen.

Rolajamo  09.10.2024, 13:57
@CosmiqUser

Naja, es gibt halt Jobs die gemacht werden müssen und die schlecht bezahlt werden. Und es gibt viele Menschen ohne Qualifikationen für bessere Jobs.

Dennoch arbeiten die ihre 40 Stunden und nur weil sie in Jobs arbeiten, die auch fast jeder andere machen könnte ist es unfair, wenn nicht mehr übrig bleibt als mit Bürgergeld.

Nikki8141  10.10.2024, 11:22
@CosmiqUser

Hört sich eher nach Ausrede an um sein Gewissen rein zu halten unbegründet Bürgergeld zu beziehen

Eclair89  10.10.2024, 11:23
@CosmiqUser

Wo ist der Mindestlohn bitte verarsche? Ohne den würdest du in dem Job halt dann nur 5€ die Stunde verdienen.

Anders

Würde man etwas gegen den Niedriglohnsektor unternehmen, bräuchte man kein Bürgergeld zahlen.

Das Problem ist nicht das Bürgergeld, sondern dass es das Bürgergeld überhaupt braucht.

Die allermeisten Bezieherinnen und Bezieher sind selbst arbeitstätig, kommen mit dem Gehalt jedoch nicht gut genug um die Runden. Es ist nur verständlich, dass betroffene Menschen bei einer Differenz von ein paar Hundert Euro (wenn überhaupt) lieber das Bürgergeld vorziehen.

Die Anzahl der Totalverweigerer ist verhältnismäßig gering und wird sich auch nicht durch eine Streichung oder den Abbau der Leistungen ändern. Die paar Leute, denen wirklich ALLES egal ist, die werden dann eben auch auf der Straße landen oder stattdessen auf die Barrikaden gehen. Da ist es egal wie man entscheidet.

Abgesehen davon ist die soziale Grundsicherung elementar wichtig für die Demokratie und die Stabilität der Gesamtwirtschaft. Ohne staatliche Förderung und Sozialleistungen würden wir um ein Vielfaches schneller in eine turbokapitalistische Wirtschaft abdriften, in der es dann nur noch Reiche und Arme gibt. Es hat schon seine Gründe warum Sozialleistungen eingeführt wurden. Diejenigen, die dieses System grundsätzlich ablehnen, werden die ersten sein, die auf die Barrikaden gehen, wenn ihr Unternehmen sie irgendwann ausbeuten würde - und das ganz legal (und zwar noch radikaler als es so schon der Fall ist).

Ach ja und von Arbeitsunfähigkeit oder der Rentenarmut wollen wir gar nicht erst sprechen.

Woher ich das weiß:Hobby – Politisch stets links 🚩

Memo1982  13.10.2024, 23:53

Niedriglohnsektor ist das Hauptproblem und wird sogar gefördert, reguläre Arbeiten werden durch präkere Arbeiten ersetzt. Reiche werden geschont und die Arbeitnehmer sind immer die dummen.

Anders

Soziale Leistungen wie Lohnfortzahlung, Krankengeld oder Arbeitslosengeld 1 sind wichtig und in ihrer Höhe durchaus angemessen.

Andere Leistungen, vor allem im Bereich der Absicherung von Kindern, finde ich vielmals falsch eingesetzt, da sie nicht direkt den Kindern zukommen, sondern in der freien Verfügung der eltern stehen. Das führt immer wieder dazu, dass sie zweckentfremdet werden und Kinder trotzdem hungrig zur Schule gehen. In diesem Bereich hängt halt sehr viel von der einzelnen Verantwortung der Eltern ab. Die einen bemühen sich mit allen Kräften, mit den Sozialleistungen ihren Kindern ein möglichst normales Leben zu ermöglichen, die anderen kaufen sich halt Schnaps und Zigaretten dafür.

Wir bräuchten kostenlose Schulen, in denen nicht bereits zum Schuljahresbeginn ein Vermögen für Stifte, Hefte, Bücher und dergleichen aufgewendet werden muss, Ganztagesschulen mit Schulspeisung und Hausaufgabenbetreuung und Förderunterricht, damit gerade Kinder aus benachteiligten sozialen Verhältnissen wenigsten eine reelle Chance auf Bildung bekommen und auf die Möglichkeit, der vorgezeichneten Armut zu entgehen.

Dafür könnte man das Bürgergeld gerne auch kürzen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – langjährige Tätigkeit im Personalbereich

FinisTerrae  02.10.2024, 14:38

Deutsche Gerechtigkeit. Weil ein Paar Eltern möglicherweise das Geld ihrer Kinder nicht für die Kinder ausgeben, sollte man am Besten gleich alle unter Generalverdacht stellen.

Altersweise  02.10.2024, 15:21
@FinisTerrae

Es geht nicht um den Generalverdacht, es geht darum, die Leistungen der Gesellschaft dorthin zu bringen, wo sie benötigt werden. Und Kinder können nun mal selten etwas für die Situation ihrer Eltern.

FinisTerrae  02.10.2024, 15:26
@Altersweise

Die Grundsicherung für Kinder dient der Deckung der Mehrkosten der Unterkunft, Kleidung, Lebensmittel, Hygiene etc.. Kinder sind extreme Kostenverursacher, auch was unplanbare Sonderausgaben angeht (eventuell kommt dein Kind einmal auf die Idee sich durch eine tragende Wand zu graben...) Wer soll hier Zahlungsempfänger sein, wenn nicht die Eltern? Der monetäre Anteil für die Teilhabe am Leben (Bildung und Kultur) hat einen kalkulatorischen Anteil von vielleicht 10 EUR.

Altersweise  02.10.2024, 15:43
@FinisTerrae

Ich sprach auch nicht von Abschaffung des Bürgergelds, sondern von einem Ansatz, der einen erheblichen Anteil der Aufwendungen für Kinder dorthin umschichtet, wo die Kinder sind.

Tabernakel  02.10.2024, 13:21

In einem kapitalistischen Staat wird kein Ansatz vernünftiger Überlegungen jemals zum Erfolg führen ...... Dein Beitrag ist jene Sichtweise von Sozialisten ..... In der BRD soll nur die ' kurzfristige ' Absicherung auf sozialer Ebene bedient werden ....... " Den zahlreichen Banditen im parlamentarischem Betrieb interessieren nur die eigenen Pfründe " . " Mach' dir keine Illusionen ; nur eine sozialistische Revolution würde ..spürbar Veränderungen bedeuten " !

Altersweise  02.10.2024, 14:27
@Tabernakel

Hier bin ich im Herzen zwar Sozialist, aber deine Revolution möchte ich lieber nicht erleben. Lieber ein System mit Mängeln, als ein Mangel mit System.

Es wäre zu simpel bei Sozialleistungen nur an das Bürgergeld zu denken.

Der Staat tut schon eine ganze Menge um Menschen "aufzufangen". Wobei es ja am Ende die Steuerzahler sind, die mit ihren Steuern dazu beitragen, dass Dinge wie Kindergeld, Kinderzuschlag, BAföG, Wohngeld, Bürgergeld, Unterhaltsvorschuss etc. gezahlt werden können.

https://wegweiser.awo-konstanz.de/12-die-wichtigsten-staatlichen-sozialleistungen-im-ueberblick.html

Beinahe Jeder der davon etwas erhält, denkt am Ende: könnte ja gerne mehr sein...

Kompliziert sind manche Anträge in der Tat. Wobei man allerdings auch ein gewisses Maß an Eigeninitiative voraussetzen kann, wenn es darum geht Leistungen zu erhalten die einem zustehen würden. Denn auch dafür gibt es ja durchaus Beratungsstellen um zu helfen oder Freunde / Familie.

Manche Dinge finde ich in der Regelung einfach schlecht. Wie das Kindergeld ab 18 z.B. Für das volljährige Kind müssen nach wie vor die Eltern da hinterher laufen und bekommen dann in der Regel das Geld. Soll ja die Eltern finanziell entlasten und wird nach dem Bundeskindergeldgesetz gezahlt. Steuerliche Entlastung und so...

Warum hier nicht ab 18: wenn das volljährige Kind was will, dann soll es sich selbst kümmern und bekommt das Geld dann auch auf das eigene Konto. Und Eltern wird automatisch eine Bescheinigung für die Steuer zugesendet. Das ist nämlich megakompliziert wenn kein Kontakt zum Kind, warum auch immer, besteht!

Auch eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Ämtern wäre wünschenswert. Wohngeld oder Grundsicherung? Das Amt für Grundsicherung verweist auf das Wohngeld, ha zwar alle Unterlagen, leitet aber nichts weiter und zack muss noch ein Antrag ausgefüllt werden in einem Amtsdeutsch, dass man mitunter denkt: euer Ernst jetzt?

Ein paar Euro drüber, wie z.B. beim BAföG, wo das studierende Kind 15000 EUR Erspartes haben darf und die Eltern sind dran. Und die Pauschalen beim BAföG sind wahrlich gering!

Für mich gibt es da kein "zu viel oder zu wenig". Es kommt auf die tatsächliche Leistung an und die tatsächlichen Lebensumstände.


Julian567 
Beitragsersteller
 02.10.2024, 14:14

ich habe deswegen "u.a. Bürgergeld" geschrieben.

Kessie1  02.10.2024, 14:20
@Julian567

Ja, aber Viele haben eben nur Bürgergeld im Kopf wenn sie das Wort "Sozialleistungen" hören und machen die bekannte Grätsche zu denen, wo sie meinen, sie würden ja alle doch nur fürs Nichtstun Geld kriegen.

Zu niedrig

Ich bin leider erkrankt und lebe mit meiner Freundin die arbeitet zusammen

das wurde so zusammen gerechnet das ich 100€ hab für den Monat und der Rest muss meine Freundin bezahlen

sowas ist so unfair .. Ich hab mir nicht ausgesucht so derart krank zu werden und bin jetzt ein Pflegefall für meine Freundin geworden

und damit sie nicht bald Schluss macht, hab ich mir jetzt überlegt wieder krank arbeiten zu gehen …