Verbreiten von Fehlinformationen - Trans-Thema?

Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen

Mehrere Gründe, nämlich: 54%
Es ist wirkliches Unwissen 19%
Anderer Grund: 19%
Es ist fehlende Recherche 4%
Es ist Ignoranz 4%
MsStrawbeee  03.08.2024, 22:15

Eine unseriöse Quelle zu nennen macht die Sache nicht besser. Dass es sich bei Imane Khelif um eine Intersexuelle Person handelt, ist unbestreitbar. Quellen gibt es zuhauf.

LunarEclipse 
Beitragsersteller
 03.08.2024, 22:15

Ich empfehle die Antwort von IsaJea zu lesen. :)

6 Antworten

Anderer Grund:

Es könnte damit im Zusammenhang stehen:

Imane Khelif wurde im Vorjahr von der WM ausgeschlossen, weil sie einen Geschlechtstest nicht bestanden hatte. Bei Olympia ist sie dabei, ihre Gegnerin hatte keine Chance.

https://www.spiegel.de/sport/olympia/olympia-2024-umstrittene-boxerin-imane-khelif-gewinnt-ersten-kampf-a-33200bca-b73f-4646-8a46-836d1e33a94f

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

LunarEclipse 
Beitragsersteller
 03.08.2024, 12:44

Und man kann sich nicht weiter informieren?

Bei den Box-Weltmeisterschaften 2023 wurde sie aber wegen erhöhter Testosteronwerte disqualifiziert. Umar Nasarowitsch Kremlew, Präsident der International Boxing Association (IBA), behauptete, dass DNA-Tests bewiesen hätten, dass Khelif über XY-Chromosomen verfüge. Das ist jedoch eine Behauptung, die mit Vorsicht zu genießen ist. Aber daher stammt die Falschbehauptung, dass es sich bei Imane Khelif um einen Mann bzw. eine trans Frau halten solle.
[...]
Auch das IOC hat ein offizielles Statement herausgegeben, dass die Regeln, nach denen unter anderem Khelif das eine mal ausgeschlossen wurde, “willkürlich” gewesen seien und ohne “ordnungsgemäße Vorgehensweise” durchgeführt wurden.
[...]
Imane Khelif ist nicht trans, sondern hat möglicherweise eine seltene genetische Disposition, eine Variante der Geschlechtsentwicklung. Laut einer Studie sollen 6,4 von 100.000 Frauen XY Chromosomen aufweisen. Ja, ein Y-Chromosom macht einen nicht automatisch zum Mann. Es gibt auch Frauen mit XY-Chromosomen, die Kinder zur Welt gebracht haben.
Falls dies bei ihr zutreffen würde – es könnte allerdings auch etwas anderes sein – könnte das möglicherweise zu (manchmal?) erhöhten Testosteron-Werten führen. Ob das zu einem größeren biologischen Vorteil führen könnte und ob das den Wettbewerb “unfair” machen könnte, das können wir nicht beurteilen und kann auch gerne diskutiert werden. Khelif ist deshalb jedoch kein “Mann” und auch nicht trans.

https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/imane-khelif-ist-cis-frau/

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Biene192211  03.08.2024, 12:47
@LunarEclipse

Nein, bei den meisten kommt dann der Blick auf die Person dazu und dieser festigt das vorher gelesene.

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Biene192211  03.08.2024, 12:49
@LunarEclipse

Es sollte für Transmenschen einfach ein eigenes Geschlecht geben, dann hören die meisten der Diskussionen auf.

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LunarEclipse 
Beitragsersteller
 03.08.2024, 12:54
@Biene192211

Und wieso genau? Das ist völliger Unsinn. Schön weiter die Menschen spalten, super Idee.

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Biene192211  03.08.2024, 12:55
@LunarEclipse

Eben nicht, so versucht man etwas einer Gruppe zu zu ordnen was da aber nicht hingehört.

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Anderer Grund:

Viele wissen einfach nicht genug über die genetische Entwicklung zur XY-Frau, um das korrekt zu interpretieren. Wenn der Gentest XY anzeigt, so wie es offiziell auch kommuniziert wurde, dann denken die meisten entweder an einen Mann der sich als Frau ausgibt, oder eine Transition macht. Außerdem hat sie auch nie ein Statement dazu abgegeben.

Ich vermute es geht hier vorwiegend um Publicity und Marketing, also bewusste Irreführung. Ich würde wetten, dass sich mehr Leute den Wettkampf ansehen wollen, wenn es sich um einen Betrug handeln würde oder zumindest die Frage im Raum steht, so dass man es eben mit eigenen Augen wissen möchte. Olympia ist ja wie Fußball eines der Events die am meisten Geld in die Kassen spülen. Ich würde alles was kommuniziert wird als bewusste Handlung der Sponsoren interpretieren, solange sich keiner aus Versehen oder weniger wahrscheinlich aus Überzeugung anders äußert als geplant.

Negative Berichterstattung ist oft besser als gute Berichterstattung, weil es viel stärker viral geht. Einerseits ändert man die Regeln in Richtung zu mehr Inklusion, so dass Intersexuelle teilnehmen können, auf der anderen Seite klärt man nicht genug auf, weil man finanziell mehr von dem Missverständnis profitiert. Eine Richtigstellung im Nachhinein, ist dann immer noch besser als sich die Gewinne entgehen zu lassen.

Ich erinnere hier nur mal an die deutsche Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, die disqualifiziert und langjährig gesperrt wurde, weil ein Blutwert ÜBER dem von der Medizinwissenschaft ( aber Holla, unser so guten Mediziner und allwissenden Götter in Weiß) festgelegten statistischen Grenzwert lag. Bis man endlich darauf gekommen war, dass es eben wie immer in der Statistik (ein eher schwaches Ausbildungsfeld der Mediziner) sogenannte "Outliner" gibt. Erst mussten die Gerichte einschreiten, um hier mal Klarheit in der Welt der Weißkittel zu schaffen. So richtig rehabilitiert wurde C. Pechstein zu meiner Kenntnis aber in den Medien nicht, war ja KEIN Aufreger mehr.

Mehrere Gründe, nämlich:

Also, natürlich alle genannten, aber ich finde, das wir hier auch nicht außer Acht lassen dürfen, das Woman of Colour oft ein Ziel von ähnlichen Situationen sind - sie erleben Hass dafür, trans zu sein, wenn sie das gar nicht sind. Weil das heutige Bild von Weiblichkeit eben in einer Zeit geprägt wurde, in der Rassismus super dominant war, wodurch Weiblichkeit um weiße Frauen konstruiert wurde. Ein weiteres Beispiel für eine farbige Frau, die Transphobie erlebt, obwohl sie gar nicht trans ist, wäre zb Michelle Obama als eine sehr große, afroamerikanische Frau.

So kam das Gerücht in Fahrt, so sagen diejenigen, die nur am Rand was mitbekommen bei einem Bild der Sportlerin eher "Ja macht Sinn", usw.

Ebenfalls nicht zu ignorieren: Das Thema "Transpersonen im Sport" ist auch schon sonst die letzten Jahre ein häufiges Diskussionsthema gewesen, und deshalb greifen jetzt alle gern nach dem erstbesten Beispiel das auf ihrer Seite ist, egal ob das tatsächlich die Situation beschreibt oder nicht. Confirmation Bias und so.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.
Anderer Grund:

Wahrscheinlich, weil das breite Publikum zunächst nicht wusste, wie der Hintergrund ist.

Es ist aber auch für die Tatsache nicht wirklich relevant, ob trans- oder intersexuell (sogar mit entsprechendem Gen-Test), weil eine solche Paarung unfair ist.

Wie andere Nutzer und Offizelle vorgeschlagen haben, sollte es für solche Menschen separate Gruppen über die bisherige Aufteilung m/w geben. Doch darüber kann man verschiedener Meinung sein.

https://www.sportschau.de/olympia/ioc-unter-druck-die-regeln-zu-aendern,olympia-paris-boxen-dsd-diskussionen-ioc-100.html

https://www.gutefrage.net/frage/guten-tag-warum-ist-der-boxkampf-die-ganze-zeit-in-den-nachrichten

Das Ganze hat mich etwas erschüttert. Ich habe Mitgefühl mit beiden Boxerinnen.

Viele Grüße!