Verbreiten von Fehlinformationen - Trans-Thema?
Hallo Community.
In letzter Zeit sorgt das Thema transgender im Sport - genauer gesagt Boxerin Imane Khelif für heftige Diskussionen. Es wird von unseriösen Quellen behauptet, dass Imane eine trans Frau sei und dass ihr Sieg bei Olympia daher unfair sei etc.
Das skurrile daran:
Imane ist überhaupt keine trans Frau. Das ist ein Fehlinformation, die einige Menschen ohne es zu hinterfragen verbreiten. Imane wurde als Frau geboren, lebt als Frau. Sie hat lediglich einen erhöhten Testosteronspiegel aufgrund einer genetischen Besonderheit.
Die Tatsache, dass in ihrer Heimat Algerien transgender überhaupt nicht anerkannt werden; LGBT illegal ist und sie deshalb gar nicht so leben KÖNNTE, wird gezielt ignoriert.
Nun die Frage:
Wieso verbreiten so viele Menschen diese Fehlinformationen - wirkliches Unwissen, fehlende Recherche oder aus Ignoranz?
Oder hat es andere Gründe? Wie seht ihr das?
Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen
Sie hat lediglich einen erhöhten Testosteronspiegel aufgrund einer genetischen Besonderheit.
quelle?
Es wäre wohl angebracht gewesen zu erwähnen, dass es sich bei Imane Khelif laut dem internationalen Boxverband um einen genetisch gesehenen Mann handelt mit x und y Chromosomen.
https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/imane-khelif-ist-cis-frau/
Kannst du gerne nachlesen.
Eine unseriöse Quelle zu nennen macht die Sache nicht besser. Dass es sich bei Imane Khelif um eine Intersexuelle Person handelt, ist unbestreitbar. Quellen gibt es zuhauf.
Ich empfehle die Antwort von IsaJea zu lesen. :)
6 Antworten
Es könnte damit im Zusammenhang stehen:
Imane Khelif wurde im Vorjahr von der WM ausgeschlossen, weil sie einen Geschlechtstest nicht bestanden hatte. Bei Olympia ist sie dabei, ihre Gegnerin hatte keine Chance.
Bilde dich wenigstens. Der korrupte Russe der IBA mag nicht Mal ansagen welche Tests gemacht wurden.
Nein, bei den meisten kommt dann der Blick auf die Person dazu und dieser festigt das vorher gelesene.
Es sollte für Transmenschen einfach ein eigenes Geschlecht geben, dann hören die meisten der Diskussionen auf.
Und wieso genau? Das ist völliger Unsinn. Schön weiter die Menschen spalten, super Idee.
Eben nicht, so versucht man etwas einer Gruppe zu zu ordnen was da aber nicht hingehört.
Hat mit der Diskussion nichts zu tun. Imane ist kein Trans-Mensch.
Viele wissen einfach nicht genug über die genetische Entwicklung zur XY-Frau, um das korrekt zu interpretieren. Wenn der Gentest XY anzeigt, so wie es offiziell auch kommuniziert wurde, dann denken die meisten entweder an einen Mann der sich als Frau ausgibt, oder eine Transition macht. Außerdem hat sie auch nie ein Statement dazu abgegeben.
Ich vermute es geht hier vorwiegend um Publicity und Marketing, also bewusste Irreführung. Ich würde wetten, dass sich mehr Leute den Wettkampf ansehen wollen, wenn es sich um einen Betrug handeln würde oder zumindest die Frage im Raum steht, so dass man es eben mit eigenen Augen wissen möchte. Olympia ist ja wie Fußball eines der Events die am meisten Geld in die Kassen spülen. Ich würde alles was kommuniziert wird als bewusste Handlung der Sponsoren interpretieren, solange sich keiner aus Versehen oder weniger wahrscheinlich aus Überzeugung anders äußert als geplant.
Negative Berichterstattung ist oft besser als gute Berichterstattung, weil es viel stärker viral geht. Einerseits ändert man die Regeln in Richtung zu mehr Inklusion, so dass Intersexuelle teilnehmen können, auf der anderen Seite klärt man nicht genug auf, weil man finanziell mehr von dem Missverständnis profitiert. Eine Richtigstellung im Nachhinein, ist dann immer noch besser als sich die Gewinne entgehen zu lassen.
Ich erinnere hier nur mal an die deutsche Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, die disqualifiziert und langjährig gesperrt wurde, weil ein Blutwert ÜBER dem von der Medizinwissenschaft ( aber Holla, unser so guten Mediziner und allwissenden Götter in Weiß) festgelegten statistischen Grenzwert lag. Bis man endlich darauf gekommen war, dass es eben wie immer in der Statistik (ein eher schwaches Ausbildungsfeld der Mediziner) sogenannte "Outliner" gibt. Erst mussten die Gerichte einschreiten, um hier mal Klarheit in der Welt der Weißkittel zu schaffen. So richtig rehabilitiert wurde C. Pechstein zu meiner Kenntnis aber in den Medien nicht, war ja KEIN Aufreger mehr.
Also, natürlich alle genannten, aber ich finde, das wir hier auch nicht außer Acht lassen dürfen, das Woman of Colour oft ein Ziel von ähnlichen Situationen sind - sie erleben Hass dafür, trans zu sein, wenn sie das gar nicht sind. Weil das heutige Bild von Weiblichkeit eben in einer Zeit geprägt wurde, in der Rassismus super dominant war, wodurch Weiblichkeit um weiße Frauen konstruiert wurde. Ein weiteres Beispiel für eine farbige Frau, die Transphobie erlebt, obwohl sie gar nicht trans ist, wäre zb Michelle Obama als eine sehr große, afroamerikanische Frau.
So kam das Gerücht in Fahrt, so sagen diejenigen, die nur am Rand was mitbekommen bei einem Bild der Sportlerin eher "Ja macht Sinn", usw.
Ebenfalls nicht zu ignorieren: Das Thema "Transpersonen im Sport" ist auch schon sonst die letzten Jahre ein häufiges Diskussionsthema gewesen, und deshalb greifen jetzt alle gern nach dem erstbesten Beispiel das auf ihrer Seite ist, egal ob das tatsächlich die Situation beschreibt oder nicht. Confirmation Bias und so.
Wahrscheinlich, weil das breite Publikum zunächst nicht wusste, wie der Hintergrund ist.
Es ist aber auch für die Tatsache nicht wirklich relevant, ob trans- oder intersexuell (sogar mit entsprechendem Gen-Test), weil eine solche Paarung unfair ist.
Wie andere Nutzer und Offizelle vorgeschlagen haben, sollte es für solche Menschen separate Gruppen über die bisherige Aufteilung m/w geben. Doch darüber kann man verschiedener Meinung sein.
https://www.gutefrage.net/frage/guten-tag-warum-ist-der-boxkampf-die-ganze-zeit-in-den-nachrichten
Das Ganze hat mich etwas erschüttert. Ich habe Mitgefühl mit beiden Boxerinnen.
Viele Grüße!
Und man kann sich nicht weiter informieren?
https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/imane-khelif-ist-cis-frau/