Sind die Grünen nur dann für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit, wenn es ihren politischen Zielen dienlich ist?
Bsp. 1: Beim größten Anschlag auf europäische Infrastruktur seit dem 2. Weltkrieg werden die Nord-Stream Pipelines gesprengt, sehr wahrscheinlich von ukrainsichen Geheimdienstlern (Quelle). Dabei werden Methanmengen frei, die in CO2-Äquivalenten den jährlichen Emissionen von Dänemark entsprechen. Weder verurteilten die Grünen die Tat, noch forderten sie eine Aufklärung.
Man hätte die Verantwortlichen allein schon für die Klimaschäden eine Entschädigung zahlen lassen können, und bei anderen Vorfällen haben die Grünen auch genau das verlangt.
Bsp. 2: Die Grünen forcierten die Abschaltung der Atomkraft zugunsten der Einrichtung von temporären Kohlekraftwerken. Dadurch wurden insgesamt mehr CO2-Emissionen erzeugt.
Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Grünen nur dann für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit sind, wenn es ihren langfristigen und insbesondere ihren nicht umweltpolitischen Zielen dienlich ist.
26 Stimmen
5 Antworten
So ist es. Sie setzen sich ja auch für Zuwanderung von Menschen aus CO2-milden Regionen ein, obwohl diese wegen der Lebensumstände hier mehr CO2 erzeugen müssen.
Es ist eigentlich ganz einfach...
Entweder Du spielst niemals in der Politik 'richtig' mit ( als Teil der Regierung / Kabinett) und wählst freiwillig den Oppositionsposten, oder Du musst für Kompromisse offen sein, wenn Du nicht der grosse Fisch bist, der den Regierungsauftrag erhalten wird.
Das Dilemma haben alle Koalitionspartner, die nicht den Regierungsauftrag erhalten, aber mitspielen wollen. Manchmal ist der Spatz in der Hand eben besser, wie die Taube auf dem Dach.
Da kann man dann eben nur 1-2 von 10 Zielen umsetzen, da die anderen Koalitionspartner sonst nicht mitspielen werden
Das nennt sich übrigens Demokratie.
Ab dem Zeitpunkt, wo irgendeine Partei einer Koalition beitritt, gibt es keine 'Sozialpartei', 'Klimaschutzpartei' oder 'Wirtschaftspartei' mehr.
D.h die eigentliche 'Identität' und die jeweiligen Ziele müssen einem Grösseren untergeordnet werden.
Deswegen heißt die Ampel ja auch Ampel , da jeder ein wenig mitmischt und versucht ein wenig von seinen eigenen Zielen umzusetzen.
Außerdem ist das Northstream Fiasko ein Internationales bzw. Russisches, Problem und kein Deutsches.
D.h die eigentliche 'Identität' und die jeweiligen Ziele müssen einem Grösseren untergeordnet werden.
Die eigentliche Identität ist aber trotzdem noch sichtbar: Im Grundsatzprogramm, in Äußerungen der Parteipolitiker und in Forderungen an die Koalitionspartner.
Und daran lässt sich gut festmachen, dass die Grünen nicht das geringste Interesse an einer Nordstream Aufklärung hatten.
Doch, es ist auch ein deutsches Fiasko. BASF gehörten Nord Stream Anteile. Und die Umweltschäden betreffen uns auf jeden Fall alle, global! Betonen die Grünen nicht immer wieder, dass Klimaschutz keine Landesgrenzen kennt und die Folgen alle tragen müssen!
und insbesondere ihren nicht umweltpolitischen Zielen dienlich ist.
Genug das ist auch meine Meinung.
Die Politik der Grünen in den letzten 3 Jahre hat sich als sehr schädlich für die Umwelt und die deutsche Wirtschaft heraus gestellt.
Sie sind es auch nicht, wenn es Ihren Zielen dienlich ist... das letzte Wahlprogram war nach Expertenanalyse "nicht ausreichend um das 2° Ziel einzuhalten". Das andere Parteien noch schlechter drin sind, macht es nicht besser...
Abschalten von Atomkraftwerken macht Sinn - man muß nur die Erneuerbaren auch wirklich ausbauen, damit es klappt.
Das muss man differenziert betrachten. Der Hauptzweck der Partei "die Grünen" ist der Umweltschutz, darunter zählt auch der Klimaschutz. In der heutigen Zeit wird allerdings viel auf Umwelt- und Klimaschutz gepfiffen. Das heißt im Umkehrschluss, dass die Grünen in der Realpolitik zu Kompromissen gezwungen sind.
Die Grünen wurden bzgl. Nord Stream nicht zu einem Kompromiss gezwungen, sondern sie beabsichtigten nie, eine echte Aufklärung und Ahndung durchzuführen
Die Grünen haben aber nichtmal versucht, Konsequenzen aus dem Nord-Stream Anschlag zu ziehen bzw. diesen aufzuklären und den Täter zu bestrafen. Es scheint so, als ob sie das auch gar nicht wollen.
Ironischerweise sind es vor allem die Gegner der Grünen, die dieses Umweltverbrechen aufklären wollen.
Das wirft Zweifel an der unbefleckten grünen Klimaschutzpartei auf