Seid ihr für ein bedingungsloses Grundeinkommen?

weil ich das sowas von ausnutzen würde. Aber im Allgemeinen finde ich das nicht gut für das Land, weil wir uns das nicht leisten können. All die Ansätze, die ich gelesen habe, setzen auf extreme Steuererhöhungen und eine Hoffnung auf starkes Wachstum, das wir in Deutschland nicht haben.

Die Schere zwischen Arm und Reich wird das nicht verringern. "Vermögensungleichheit" auf dem Papier ignoriert das Geld solcher Umverteilungsmaßnahmen. Man zahlt und bekommt eine Leistung, die nicht als Vermögen zählt, obwohl offensichtlich die Ärmsten profitieren.

Das wäre auf jeden Fall wünschenswert, aber die Frage ist, ob es finanzierbar ist. Jetzt wo die Energie- und Transportkosten in die Höhe schießen, das deutsche Internet noch immer nicht den internationalen Standards entspricht, die Umweltauflagen außergewöhnlich hoch sind, da wird ja sogar der Ruf laut den Mindestlohn zu senken, damit hier überhaupt noch Unternehmen Jobs anbieten können.

An sich könnte das Grundeinkommen schon dazu dienen, Existenzängste vieler Menschen zu verringern, die Lebensbedingung verbessern und vielleicht sogar einen Anreiz zur freien Entfaltung zu geben.

Es wäre ein Schritt zu etwas mehr sozialer Gerechtigkeit. Bei gut bezahlten Jobs würde es keine Rolle spielen, da man trotzdem einfach besser gestellt ist. Bei schlecht bezahlten Jobs würde es ausgleichend wirken - da sehe ich kein ideologisches Problem. Nur weil in manchen Branchen weniger Geld da ist, sollten die Menschen ja trotzdem vernünftig leben können.

Aufpassen muss man, dass sich Unternehmen nicht bereichern, indem sie z.B. das Gehalt zu stark kürzen. (Vor dem Mindestlohn war aufstockendes Hartz 4 für Friseure z.B. so ein Thema: Die Allgemeinheit hat Friseure dadurch subventioniert) Am Schluss sollte es - trotz sozialem Netz - einen Anreiz geben zu arbeiten.

Aber anstatt den Anreiz darin zu geben, dass man den Lebensstandard von Arbeitslosen senkt würde man den Lebensstandard von (gering) Verdienenden erhöhen. Die Finanzierung müsste aus der verhältnismäßigen Kürzung von Spitzengehältern kommen.

Das wirklich große Problem sehe ich aber in der Umsetzung/Finanzierung... und darin, dass es lange brauchen könnte, bis sich ein praktikables, nachhaltiges Verhältnis einpendelt.

….man sich das als Gesellschaft auch leisten können muss. Prinzipiell finde ich die Idee gut und denke es wäre eine große Chance für Gesellschaften sich weiterzuentwickeln, aber das funktioniert nur, wenn wir eine ausreichend hohe Wertschöpfung in der Wirtschaft kreieren, die das auch leisten kann.

Faktisch haben wir ja schon eine Art BGE auf niedrigem Niveau durch Bürgergeld und Grundrente, bzw. den Grundfreibetrag bei der arbeitenden Bevölkerung und selbst das bringt uns schon recht nah an die Belastungsgrenze.

Leistung muss sich lohnen, wenn der Abstand zwischen Sozialleistungen und Arbeitslohn zu gering wird, führt das zu gesellschaftlichen Verwerfungen.

Alle Sozialleistungen müssen zuvor auch erarbeitet werden.

Es ist doch für jedermann nachvollziehbar, dass eine endliche Anzahl von sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern nicht eine unbegrenzte Anzahl an Sozialleistungsempfänger alimentieren kann.

Das ist simple Mathematik.