Müssen sich Männer immer beweisen

Dein erster Absatz betrifft Menschen generell, nicht nur die mit Penis. Dein zweiter Abschnitt hingegen ist komplett falscher Incel-Kram.

Generell haben es Menschen, egal ob Mann oder Frau, die aus wohlhabenden Verhältnissen stammen es schon deswegen leichter, eben weil Geld da ist.

Und "beweisen"? Was müssen sie denn beweisen? Das sie arbeiten können? Wenn sie beruflichen Erfolg wünschen, dann müssen sie es auch nur sich selbst beweisen.

Männer, die aus einfachen Verhältnissen stammen, werden oft von Frauen übersehen oder weniger wertgeschätzt, weil sie nicht den gleichen materiellen Wohlstand vorweisen können.

Und das ist ja wohl kompletter Unsinn! Denn wie erklärst du es dir dann, dass auch Männer eine Frau abkriegen, die nicht wohlhabend sind, die keinen beruflichen Erfolg haben oder wollen, die der Frau nicht Haus, Auto, Klamotten bieten können?

Sicherlich gibt es Frauen die so einfach gestrickt sind und nur materielle Dinge für wichtig erachten. Dafür gibt es auch Männer, denen nur das aussehen der Frau wichtig ist. Die muss dann Modelmaße haben oder darf nur Jungfrau sein, bevor man es überhaupt in Erwägung zieht mit ihr eine Beziehung einzugehen...

Im Gegensatz dazu genießen Männer aus wohlhabenden Familien oft automatisch ein höheres Ansehen und haben es leichter, Beziehungen aufzubauen.

Wenn man sich an Oberflächlichkeiten hochhangeln will, dann trifft das sicherlich zu. Wenn er aber ein Vollidiot ist, dann kann er auch Multimillionär sein und würde nicht Jede abkriegen. Dann beschränkt sich das auch nur auf die Frauen, die es nicht stört, dass er ein Idiot ist.

Und mal davon abgesehen: in der heutigen Zeit, mit der zunehmenden Selbstständigkeit vieler Frauen, braucht sie auch in der Regel keinen "Versorger" mehr, sondern einen Partner und das möglichst auf Augenhöhe. Und wenn sie mehr verdient, dann ist es eben so. Wen er damit nicht klar kommt, dann ist das sein Problem! Und wenn er denkt, dass er ja keine abkriegt, eben weil er nicht reich und schön ist, dann hat er ein mangelndes Selbstwertgefühl, welches er entsprechend in den Griff kriegen sollte, wenn er denn überhaupt will...

Im Grunde wertest du mit deinen Ausführungen die Frauen ab, weil du ihnen pauschal unterstellen möchtest, dass sie es nur auf sein Geld abgesehen haben und seinen sozialen Status. Nützt ihnen aber auch dann nichts, wenn sie selbst dumm wie Toast sind. Denn warum sollte der "tolle Hecht" sich damit zufrieden geben? Da müsste sie tatschlich schon aussehen wie ein Supermodell und selbst dann haben die meisten Männer durchaus noch mehr Ansprüche die sie an eine Frau stellen.

Und btw: wenn man Jemanden kennenlernt, dann fragt man in der Regel nicht nach seinem Bankkonto und ob er ein reicher Erbe ist oder die Karriereleiter schon hochgestiegen ist. Und wenn es passt, dann kann sie für ihn auch der Motivator sein etwas aus seinem Leben zu machen ohne überzogene und nicht erfüllbare Ansprüche zu haben.

Irgendwie muten deine Ausführungen zumindest für mich so an, als wenn hier händeringend eine Entschuldigung dafür gesucht wird partnerlos zu sein.

Was finde ich noch eine größere Rolle spielt als das Finanzielle ist der Rückhalt und die Förderung, die manche Familien ihren Sprösslingen zu Teil werden lassen und andere nicht. Das kann lebensverändernd sein und geht oft auch mit dem Einkommen einher.

Ich kenne da ein paar Männer, die enorm erfolgreich sind, weil ihre Eltern das genau so für sie "geregelt" haben. Da wurde der Spross vom Kindergarten an bis zum Abschluss der Ausbildung und darüber hinaus gefördert.

Bekamen täglich gesagt, wie schön und klug sie sind, wurden in Sportkurse und Musikstunden gesteckt, bekamen Rhetorik-Unterricht und nur beste Lernmaterialien von den Eltern. Wurden jeden Tag von den Eltern und anderen Verwandten in Gespräche verwickelt, erfuhren Interesse, Bildung, Erziehung. Gerne durften sie immer Freunde ins Elternhaus einladen. Mit den Eltern der Freunde knüpften die eigenen Eltern Kontakte, waren Vorsitzende im Elternrat, bei den Lehrern gingen sie alle paar Wochen zur Sprechstunde. Jeden Sommer Auslandsurlaub, im Winter Ski fahren, dazu noch Konzertbesuche, Museumsbesuche, Städtetrips. Weiter ging's mit Privatschule, Führerschein, Eigentumswohnung als Geschenk zum 18. Geburtstag. Manche Eltern gingen mit ihren Kindern sogar gemeinsam in den Club.

Und dann gibt es andere Kinder, deren Eltern nehmen sich keine Zeit für ihren Nachwuchs. Oder sind Alkoholiker. Verschuldet. Psychisch krank. Gewalttätig. Gehen in den Puff oder gehen fremd vor den Augen der Kinder. Mißbrauchen sie psychisch oder physisch. Bringen ihnen nichts bei, gehen nicht zum Elternsprechtag. Lassen sie keine Freunde treffen, fahren nicht in Urlaub, bringen ihnen nicht mal Schwimmen bei, kaufen ihnen kein Musikinstrument, sondern geben ihnen die alten Sachen von vor 20 Jahren, um mehr Kohle für die Befriedigung der eigenen Sucht zu haben.

Und nun rate, wer es im Leben weiter bringt. Kind A oder Kind B?

Ist Einstellungssache. Wenn man entscheidet, sich niemandem beweisen zu müssen, und einfach sein Ding durchzieht, dann ist das komplett irrelevant. Mit welchem Sinn und Zweck soll ich mich auch bitte bei wem beweisen? Bei meiner Familie? Never! Ich bin so wie ich sein will und nicht wie meine Familie mich haben will? In meinem Job? Nö, ich mache meinen Job und fertig! Will und muss niemandem in dem Arsch kriechen. Bei den Frauen? Mal angenommen, ich wäre Single: Wenn mich eine Frau nicht will, dann ist das ihr Problem! Nicht meins!

Definitiv. Aber man muss halt auch dazusagen, dass wir Männer uns den Druck auch gerne selbst machen. Da müsste sich dringend etwas ändern.