Glaubt ihr, dass sich Neandertaler und Jetztmenschen wirklich gepaart haben?

Jep 84%
Wir haben ihre Gene weil der Neandertaler zum Homo sapiens wurde 11%
Nein 5%
Nein, ich traue diesen Gentest kein bissschen 0%
Unmöglich, das sind zwei Arten 0%

19 Stimmen

5 Antworten

Jep

Viele heutige Menschen tragen einen kleinen Anteil an Neandertaler-DNA in ihren Genen, was darauf hindeutet, dass die Vermischung mit anderen Abstammungslinien früherer Menschenformen eine wichtige Rolle in der Evolution unserer Spezies spielte. Paläogenetische Beweise legen nahe, dass es mehrfach zu Kreuzungen mit Neandertalern und anderen früheren Gruppen kam: Die Geschichte unserer Art ähnelt eher einem Netzwerk oder vielverzweigtem Strom als einem Baum. Der Ursprung der Menschheit war komplexer als bisher angenommen.

Woher ich das weiß:Recherche
Jep

Das hat überhaupt nichts mit Zweifeln oder glauben zu tun – es ist einfach so. Der Neandertaler kann kein Vorfahr vom H. sapiens gewesen sein, weil er erst viel später auf der Bildfläche erschienen ist. Und der Neandertaler kann unmöglich zum H. sapiens geworden sein, das ist einfach hanebüchen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer für u.a. Biologie

Jinn91 
Beitragsersteller
 29.10.2024, 02:41

Ähm, und wie ist dann aus dem Homo erectus der Neandertaler geworden (davor noch der Heidelberger-Mensch) und später auch der Homo sapiens? Das ist auch hanebüchen?

botanicus  29.10.2024, 06:39
@Jinn91

Der Homo erectus ist ausgestorben, aus einer seiner Populationen entwickelten sich parallel sowohl der Neandertaler als auch Homo sapiens. Der Heidelbergmensch ist eine Übergangsform zwischen erectus und Neandertaler. daran bestehen derzeit ja gar keine Zweifel. Aber die Frage, dass sich Neandertaler und sapiens so nahe standen, dass sie sich gepaart und genetisch gemischt haben, ist nicht Sache des persönlichen Vermutens, das ist schlichtweg wissenschaftlich belegt.

Jinn91 
Beitragsersteller
 29.10.2024, 19:43
@botanicus

Es ging hier gerade darum dass sich eine Art sehr wohl zu einer anderen entwickeln kann. Und das hast du ja eben selbst bestätigt.

botanicus  30.10.2024, 17:46
@Jinn91

Ich fand es absurd, den wissenschaftlichen Test anzuzweifeln.

Ist ja auch egal.

Jep

Neandertaler und Homo Sapiens haben sich parallel in unterschiedlichen ökologischen Nischen entwickelt, wiesen.unterschiedliche Körpermerkmale auf, waren aber untereinander noch fortpflanzungsfähig. Deswegen kam es auch zu Vermischungen aber nicht so oft, sonst hätten wir noch mehr Neandertaler-Gene.


Jinn91 
Beitragsersteller
 29.10.2024, 02:24

Komisch. Du wieder)

letatlin  29.10.2024, 02:28
@Jinn91

Deine Frage war ganz oben, als ich eben hier reingeschaut habe, ich verfolge nur einige wenige Themengebiete und Tags hier, der Rest interessiert mich nicht.

So weit ich weiß lebte vor ein paar vielen Jahren der Neandertaler im heutigen Europa. Dann kamen Siedler und später die Jamnaja aus dem heutigen Russland und Kasachstan. Sie brachten das typisch Europäische Aussehen und die indoeuropäische Sprache mit aus welcher sich unsere Sprachen in Europa entwickelten. Zudem glauben Forscher das sie eine sehr frühe Form der Pest mitbrachten welche den größten Teil der Neandertaler tötete. Somit stammen wir eher von den Jamnaja und anderen Siedlern ab als vom Neandertaler.

Aber alle angaben ohne gewähr. Es ist schon ewig her das ich das für ein Schulprojekt recherchiert habe.

LG CiaoKakao29

Jep
Also tatsächlich Mischergebnis? Oder waren sie einfach nur unsere Vorfahren und das ist der Grund, warum wir ihre Gene in uns tragen.

Wo bitte ist denn da der Unterschied? Wenn ein Neanderthaler ein Vorfahr der heutigen Menschen war, dann muss er sich zwangsläufig mit anatomisch modernen Menschen seiner Zeit fortgepflanzt haben. Eine andere Erklärung kann es nicht geben, da alle heutigen Menschen nun mal anatomisch moderne Menschen sind.

Es gab in der Vergangenheit einige Skeptiker, die das Vorhandensein von Neanderthalergenvarianten im anatomisch modernen Menschen nicht auf Kreuzung, sondern auf unvollständige Linientrennung zurückführen wollten. Die Genvarianten wären dann bereits beim gemeinsamen Vorfahr von Neanderthaler und anatomisch modernem Mensch vorhanden gewesen und später nach der Trennung zufälligerweise unterschiedlich fixiert worden.

Dass Neanderthaler und anatomisch moderne Menschen sich gekreuzt haben, kann man heute aber nicht mehr in Zweifel ziehen. Erstens widerspricht dem die Auffälligkeit, dass man Neanderthalergene nur in den außerafrikanischen Populationen findet. Bei einer unvollständigen Linientrennung sollte man diese aber auch in den afrikanischen Populationen finden. Zweitens spricht dagegen, dass etliche der Neanderthaler-Genvarianten adaptativ waren, also z. B. dabei halfen, besser mit dem kälteren Klima und den Krankheitserregern zurecht zu kommen. Es ist unwahrscheinlich, dass die aus Afrika auswandernden anatomisch modernen Menschen diese Genvarianten schon hatten, weil die Umwelt in Afrika eine völlig andere war. Die Neanderthaler lebten hingegen schon jahrtausendelang in Eurasien und hatten die Zeit, sich daran anzupassen. Es ist daher viel wahrscheinlicher, dass die Gene durch Kreuzung in den Genpool anatomisch moderner Menschen kamen. Und drittens hat man inzwischen auch Fossilien gefunden, die nachweislich Hybride waren. Damit ist dann auch der letzte Zweifel ausgeräumt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Jinn91 
Beitragsersteller
 29.10.2024, 19:50

Man kann schon von einem Unterschied sprechen, ob es vorwiegend eine Entwicklung oder Mischung mit einer anderen Art war.

Darwinist  30.10.2024, 13:22
@Jinn91
Nein, eine evolutionäre Weiterenticklung findet nicht zwangsläufig durch die Vermischung mit einer anderen Art statt.

Das habe ich auch nicht behauptet.

Im Übrigen kann Hybridisierung aber sehr wohl zur Entstehung neuer Arten beitragen. Insbesondere bei Pflanzen ist das nicht ungewöhnlich: Getreide, Orchideen, Löwenzahn, ... um nur einige Beispiele zu nennen. Wenn die Hybridisierung bei den Nachkommen zu einem anderen Polyploidiegrad führt als bei den Elternarten, vollzieht sich die Artentstehung dann sogar innerhalb einer einzigen Generation. Man schätzt, dass nicht weniger als ein Viertel aller Pflanzenarten mit anderen Pflanzenspezies mehr oder weniger häufig hybridisiert. Auch im Tierreich gibt es Beispiele für diese sog. vernetzte Evolution, etwa Korallen und Grasfrösche. Limitierten Genfluss zwischen verschiedenen Arten kann man in der Natur viel häufiger beobachten als man allgemein annimmt. Aus der heimischen Natur ist sie z. B. zwischen Schrei- und Schelladler, Schwarz- und Weißstorch, Auer- und Birkhuhn (sog. Rackelhühner) belegt. Auch zwischen Braunbär und ausgestorbenem Höhlenbär gab es nachweislich Hybridisierung ähnlich wie beim Neanderthaler und dem modernen Menschen.

Man kann schon von einem Unterschied sprechen, ob es vorwiegend eine Entwicklung oder Mischung mit einer anderen Art war.

Bei einer getrennten Entwicklung dürften Neanderthalergene aber nur in den Nachfahren der Neanderthaler nachweisbar sein, nicht aber im anatomisch modernen Menschen. Das ist aber nicht der Fall. Wir haben ja die Gene vom Neanderthaler ganz eindeutig im Genom des anatomisch modernen Menschen nachgewiesen. Und spätestens mit dem Nachweis, dass wir fossile Hybriden gefunden haben, sind wie gesagt auch die letzten Zweifel beseitigt.

Jinn91 
Beitragsersteller
 29.10.2024, 19:47

Nein, eine evolutionäre Weiterenticklung findet nicht zwangsläufig durch die Vermischung mit einer anderen Art statt. xD Das ist Vermischung und nicht gleichzeitig eine Entwicklung. Neue Arten entstehen durch zB neue Anpassungen, Umweltbedingungen etc. Und nicht zuletzt durch ISOLATION