Die Grundannahme deiner Frage ist schon falsch.
Erstens gibt es auch einige Säugetiere, die Eier legen, nämlich die Kloakentiere (Monotremata). Zu ihnen gehören Schnabeltier, Langschnabeligel und Kurzschnabeligel.
Und zweitens kommt Viviparie (Lebendgeburt) nicht nur bei Säugern vor, sondern in nahezu allen Tiergruppen. Unter den Haien beispielsweise ist Viviparie oder Ovoviviparie (dabei werden Eier im Mutterleib ausgebrütet) häufiger als Oviparie. Auch viele Schlangenarten sind lebendgebärend, etwa Anakondas oder die einheimische Kreuzotter. Ebenso kommt Lebendgrburt bei Knochenfischen vor, z. B. Seenadeln und Seepferdchen. Von den ausgestorbenen Fischsauriern (Ichthyosauriern) weiß man durch Fossilfunde, dass sie ebenfalls lebendgebärend waren.
Warum diese oder jene Tiergruppe vorwiegend ovipar oder vivipar ist, lässt sich schwer allgemein erklären, weil ihre Evolutionsgeschichten sehr verschieden sind. Im Fall der Fischsaurier war es z. B. eine Anpassung an ihre vollständig marine Lebensweise. Anders als etwa Meeresschildkröten verbrachten sie ihr ganzes Leben im Wasser, wo sie keine Eier ausbrüten konnten.
Oft (aber nicht zwingend immer) hängt die Frage, ob eine Art Eier legt oder lebendgebärend ist, von ihrer Reproduktionsstrategie ab. K-Strategen sind eher lebendgebärend als r-Strategen, es gibt auf beiden Seiten aber Ausnahmen (viele Nager wie z. B. Ratten und Mäuse sind r-Strategen, aber lebendgebärend, viele Buntbarsche sind eher K-Strategen, aber eierlegend).
Oft ergibt es sich auch durch den Lebensraum, ob eine Art Eier legt oder nicht, etwa Alpensalamander sind lebendgebärend, weil in ihrem extremen Lebensraum Eier nicht zur Entwicklung kämen.