Zug fährt los und lässt mich nicht raus, was würdet ihr tun?

Hi,

ich habe mir vor einigen Tagen eine Bahnfahrkarte Nacht Leipzig mit einem einer schon bezahlten Anschlussverbindung gekauft. Ich war also um die Uhrzeit an dem Hauptbahnhof und wollte in den den Zug einsteigen. Ich stieg also in den Zug ein der nach dieser Uhrzeit (nach der deutschen Bahn) Richtung Leipzig fahren sollte. Als ich der einzige in dem Zug war wollte ich wieder aussteigen weil mir das extrem merkwürdig vorkam.

Ich drückte also den Knopf zum öffnen der Tür, aber es reagierte nichts. Ich wollte nach vorne laufen zur Fahrerkabine und mich aufmerksam machen. Leider ging die dritte Tür ganz nach vorne auch nicht auf. Ich habe den Leuten an der Scheibe die dort standen mit Handzeichen klargemacht, dass sie jemanden holen sollen, da ich hier nicht mehr rauskomme.

Keiner von den besagten Leuten wollte mir in irgendeiner Weise helfen. Es kam zum Supergau und der komplett leere Zug fuhr los. Ich bekam Panik und fing an laut zu rufen...hallo...hallo...hey....??? Der Zug fuhr mehre Stationen und kam irgendwann in einer Abstellstation an wo, wo mehrere Züge hielten. Erst als wir Standen ging die Tür auf und ich wurde von einem Mitarbeiter empfangen.

Der Mitarbeiter war überrascht und reagierte aber sehr freundlich. Ich habe dann meinen Anschlusszug verpasst und musste mir eine extrem teures Ticket für knapp 120€ kaufen, ansonsten hätte ich in der Kälte draußen schlafen müssen. Zuvor musste ich mir einer regionalen Bahn erst wieder zum Hauptbahnhof fahren, weil ich irgendwo außerhalb war. Im Nachhinein stellte sich raus, dass der Zug den ich eigentlich nehmen sollte 5 Minuten Verspätung hatte und kurz nachdem zug kam in dem ich eingestiegen bin.

Das ganze war für mich der absolute Horror, da ich nicht aus dem Zug rauskonnte und hilflos miterleben musste, wie er immer weiter und weiter fuhr. Meine Frage jetzt, warum hat man mich überhaupt in den Zug gelassen? Und warum hat man die Tür erst gesperrt, als ich schon drin war?

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Wenn ich die Sitzplatzreservierung getrennt vom eigentlichen Ticket kaufe, wird mir dann ein neuer Sitzplatz zugewiesen, wenn ein Ersatzzug fährt?

Ich habe mir letzte Woche Montag ein Zugticket für den 22.12 (Freitag) gekauft. Da ich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher war, wann mein Termin zu Ende sein würde, habe ich mir ein Flexticket, aber noch keine Reservierung gekauft.

Einige Tage später habe ich mir eine Reservierung für einen späteren ICE in die selbe Richtung kauft, was bei einem Flexticket eigentlich kein Problem darstellt.

Nun sind letzten Freitag jedoch mehrere Züge ausgefallen, bzw. die Strecke eines ICEs auf zwei ICEs aufgeteilt worden, von dem jeder die Hälfte der Strecke fuhr. Der ICE, auf den das Flexticket eigentlich gebucht war, ist nicht unter diese Züge fallen, der ICE, den ich reserviert hatte, hingegen wurde aufgeteilt und auf dem Abschnitt, in dem auch meine Reiseroute lag, fuhr spontan (erst einige Stunden vorher entschieden) ein anderer ICE. Jedoch wurde ich nicht per Mail darüber informiert, dass meine Reservierung nicht mehr gültig ist oder geändert wurde.

Lag das daran, dass das eigendliche Ticket für einen früheren Zug gebucht war, an dem nichts geändert wurde oder hat die Bahn wegen den vielen ausfallenden Zügen und Ersatzzügen, diese E-Mails vergessen? Oder wurde meine Reservierung 1 zu 1 in den anderen ICE übernommen (selber Wagen, selbe Sitzplatznummer)?

Überprüft habe ich das nie, da der ICE fast eine Stunde Verspätung hatte und ich deshalb auf andere Züge ausgewichen bin, statt am Bahnhof zu stehen und zu sehen, wie die Verspätung immer länger wurde. (Der RE und der ICE sind schlussendlich fast gleichzeitig an meinem Zielbahn angekommen).

Ich vermute, dass ich jetzt die 4 Euro auch nicht mehr erstattet bekomme, außer kann man diesen Betrag noch verkraften.

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Meinung des Tages: Habt Ihr Verständnis für den erneuten Bahn-Streik?

Seit gestern Abend 22 Uhr stehen die Züge in Deutschland für 20 Stunden still. Dabei handelt es sich um ein weiteres Kapitel im Tarifstreit zwischen GDL und der Bahn. Seitens der Bahn stößt der erneute Streik auf Unverständnis...

Die Auswirkungen des heutigen Streiks

Nach dem Streit um Lohnerhöhungen mit der Eisenbahngewerkschaft EVG, sieht sich die Bahn in diesem Jahr ein weiteres Mal einem großen Tarifkonflikt und massiven Einschränkungen im Bahnverkehr ausgesetzt. Seit gestern Abend (15.11.) 22 Uhr bis zum heutigen Donnerstag 18 Uhr hat GDL-Chef Claus Weselsky zu einem landesweiten Streik von Lokführern, Zugbegleitern, Werkstattbeschäftigten und Fahrdienstleitern aufgerufen. Angesichts der Vielzahl an beteiligten Personen kommt es zu drastischen Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr: Trotz Notfallfahrplan der Bahn wird nur ca. jeder fünfte ICE im Fernverkehr fahren können. Ähnliches trifft auch auf den Regionalverkehr von Bahn und S-Bahn zu, weswegen die Bahn dazu rät, auf alternative Fortbewegungsmittel zurückzugreifen. Mit Blick auf frühere Streiks dieser Größenordnung ist damit zu rechnen, dass sich der Bahnverkehr erst im Laufe des späten Abends langsam wieder einpendeln wird.

Welche Forderungen und Angebote gibt es bei GDL und Bahn?

GDL-Chef Weselsky, dem in den vergangenen Monaten mehrfach Selbstinszenierung und mangelnde Kompromissbereitschaft vorgeworfen worden ist, begründet den Streik mit dem Unmut der Bahn-Beschäftigten. Zudem bekräftigt dieser, dass die Vorweihnachtszeit der ideale Zeitpunkt dafür sei, Druck auf die Bahn auszuüben.

Die GDL fordert u.a.:

  • Eine allgemeine Lohnerhöhung von 555€
  • Erhöhung von Zulagen um 25%
  • Senkung der Wochenarbeitszeit von Schichtarbeitern von 38 auf 35 Stunden pro Woche - bei gleichbleibendem Lohn
  • Inflationsausgleichprämie von 3.000€ für Voll- und Teilzeitbeschäftigte und 1.500€ für Auszubildende
  • Erhöhung des Arbeitgeberanteils der Betriebsrente auf 5%

Das bietet die Bahn

  • Eine Gehaltserhöhung von 11% bei einer Laufzeit von 32 Monaten
  • Steuer- und Abgabenfreie Inflationsprämie von 2.850€

Tatsächlich ist das Angebot der Bahn ziemlich hoch und entspricht in etwa dem Abschluss, welchen verdi + Beamtenbund im Frühjahr des Jahres für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes durchsetzen konnten. Die hohen Forderungen der GDL, die die Personalkosten um 50% erhöhen würden, beschreiben Vertreter der Bahn als realitätsfern. Die GDL lehnt die von der Bahn angebotene Laufzeit von 32 Monaten ab, da diese weitere Lohnverhandlungen für knapp drei Jahre unterbinden würde.

Verkehrsminister Volker Wissing warnt vor Streiks in der Weihnachtszeit, da insbesondere vor den Festtagen sehr viele Menschen auf ein funktionierendes Nah- und Fernverkehrssystem angewiesen seien. Zudem bekräftigt er, dass der neuerliche Streik ein weiteres Mal auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen werden würde.

Unsere Fragen an Euch: Wie viel Verständnis bringt Ihr für den heutigen Streik auf? Seid Ihr vom Streik betroffen und falls ja: Wie kommt Ihr heute von A nach B? Wie bewertet Ihr die Forderungen der GDL sowie das Angebot der Bahn? Inwieweit verändern Streiks dieser Art die öffentliche Meinung über den Nah- und Fernverkehr des Landes?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/faq-bahn-warnstreik-rechte-reisende-gdl-100.html

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/gdl-deutsche-bahn-streik-1.6303413

https://www.zeit.de/mobilitaet/2023-11/tarifstreit-gdl-deutsche-bahn-streik-zugausfaelle-faq#was-fordert-die-lokfuehrergewerkschaft-gdl

Ich habe kein Verständnis für den heutigen Streik, da... 64%
Ich habe Verständnis für den Streik, weil... 30%
Andere Meinung und zwar... 5%
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