Warum beneide ich Leute die soviel Freizeit haben?

Mein Tag unter der Woche beginnt immer um 3 oder 4 Uhr früh und endet immer um 17:30 Uhr, wenn ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wieder zurück bin von der Arbet (und nein, ich gehe erst um 20:30 Uhr schlafen). Der Tag ist solang und außer schlafen und Arbeit habe ich kaum Privatleben, weil ich nach der Arbeit so fertig bin (habe auch eine Psychische Erkrankung).

Ich war bevor ich in der Behindertenwerkstatt anfing zu arbeiten in einer Einrichtung für Psychisch Kranke die nicht gearbeitet haben (um eine Tagesstruktur zubekommen). Das waren nur 4 Stunden und es war in meiner Heimatort. Ich beneide diese Leute die haben soviel Freizeit und manche geben es auch offen zu, dass die nicht mehr arbeiten wollen (haben die selber zu mir gesagt mit Begründung). Ich weiß. ich arbeite für eine gute Rente, aber wer sagt denn, das ich dann noch lebe? Ja, es ist schön unter den Leuten zukommen, aber der Tag ist eindeutig zulang und ich kenne kaum Freizeit. Ach es ist wie verhext. Aber auf den 1. Arbeitsmarkt einen Teilzeitjob will ich erst recht nicht, da ich da nur schlechte Erfahrungen mit Mobbing gesammelt habe und allgemein langsamer bin in Arbeiten (was ich selbst nicht merke).

Mir gefällt einfach so das Leben nicht. Meine Arbeitskollegen reden zwar manchmal mit mir, aber es ist kein freundschaftliches Verhältnis da (weder habe ich die in der Freundesliste, noch treffe ich die privat.). Deswegen hasse ich auch Betriebsfeiern, weil ich keine Freunde habe dort und mich nicht traue zufragen, neben wen ich mich denn setzen darf. Ich will mich auch nicht einfach zu irgendwelchen Leuten dazusetzen, weil ich durch meine Vergangenheit weiß, dass ich nicht überall erwünscht bin.

Habt ihr eine Idee, wie ich meine restliche Zeit besser einteilen kann (nebenbei gefragt)? Ich würde gerne mehr Gameboy spielen, mehr Bilder ausmalen,. mehr lesen, aber ich komme nicht dazu.

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Wo Ausbildung beginnen mit Behinderung wenn man in Berufsbildungswerk wegen Vorstrafe nicht genommen wird?

Für mich gestaltete es sich bisher unmöglich, eine ausbildung zu finden. Das liegt erstens an meinem bisherigen Werdegang, zweitens an meiner Behinderung und drittens daran, dass ich vorbestraft bin. Ich werde immer älter, werde in Kürze 24 und habe noch nie gearbeitet.

Zu meiner Behinderung:

Ich habe einen Grad der Behinderung von 80 und somit auch einen Schwerbehindertenausweis. Die Gründe für die Behinderung sind eine Lernbehinderung, Persönlichkeitsstörung, Diabetes, Depression und eine Zwangsstörung.

Zu meinem Werdegang:

Im Jahr 2012 habe ich einen Förderschulabschluss mit 3er Schnitt abgeschlossen, wobei Mathe nicht benotet wurde wegen Matheschwäche. Danach kam erst mal nichts und irgendwann war dann das Jobcenter für mich zuständig.

Das Amt sieht jetzt als einzige Möglichkeit mich einzugliedern eine Ausbildung in einem Berufsbildungswerk. Am 1. Arbeitsmarkt habe ich laut Sachbearbeiter keine Chance mehr. Der Haken ist, dass ich wegen mehreren Dingen vorbestraft bin. Im Berufsbildungswerk werde ich wegen dieser Vorstrafe nicht genommen. Mir wurde auch eine Behindertenwerkstatt empfohlen aber die nehmen mich wegen der vorstrafe auch nicht.

Der Sachbearbeiter hat jetzt keinen Plan mehr. Was mir nur einfallen würde, ist zu warten bis die Vorstrafe aus dem Führungszeugnis gelöscht wird (das würde jetzt noch etwa 5 Jahre dauern). Zumindest hätte es keinen Sinn mich am 1. Arbeitsmarkt zu bewerben weil ich laut psychologischen Dienst im Gutachten nur noch am 2. Arbeitsmarkt arbeiten soll.

In der letzten Eingliederungsvereinbarung hieß es nur, schnellstmöglich eine Ausbildung in einem BBW zu beginnen. Da ich im BBW nicht genommen werde, ist die EGV hinfällig geworden. Eine neue EGV gibt es noch nicht. Was könnte als nächstes kommen?

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