Ich war viele Jahre der Überzeugung, dass ein schlechter Vater immer noch besser ist, als ein toter.
Hintergrund: Der Vater meines Sohnes ist schon sehr früh verstorben und vom Vater meiner späteren Tochter habe ich mich irgendwann getrennt, aber alles dafür getan, den Kontakt zu erhalten, obwohl er wahrlich kein gutes Vorbild abgegeben hat. Details möchte ich jetzt nicht nennen, aber das Jugendamt hätte bei Kenntnis den Kontakt vermutlich nur unter Aufsicht zulassen. Wir haben damals keine Anwälte, Ämter oder Gerichte beschäftigt.
Heute frage ich mich, ob das wirklich klug war, obwohl meine Tochter mir dafür sehr dankbar ist. Auch ihr Vater ist bereits verstorben und so hatte sie doch einige Jahre mit ihm (sie ist mit 15 zu ihm gezogen).
Dennoch hat er ihr Werte vorgelebt, die sie auch übernommen hat und die ich nicht so dolle finde.
Ich kann nichts mehr ändern und mische mich auch nicht ein.
Mir geht es mit dieser Frage mehr um meine eigenen Zweifel und dem Versuch, damit wieder Frieden zu finden.
Und ja, auch ich war kein gutes Vorbild, wenn auch in anderer Hinsicht!