Diskriminierung von Sterbewilligen?

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Der einzige Grund, warum ich mich nicht umbringe, sind die Angst vor den Schmerzen beim Suizid (weil ich keine schmerzfreie Sterbehilfe bekomme).

Wie kann das sein im Jahr 2024?

Ich fühle mich total allein gelassen u. sehe auch keinen Weg, irgendwie f. meine Rechte zu kämpfen.

Es ist im Grunde ähnlich wie bei anderen Minderheiten. Homosexuelle wurden lange Zeit f. pervers erklärt, heute dürfen sie zum Glück heiraten.

Sterbewillige werden f. psychisch krank erklärt u. bekommen mit dieser Argumentation Sterbehilfe verwehrt. Man wird dann darauf verwiesen, qualvoll selbst Hand anzulegen.

Unfassbar traurig.

Ich verstehe es einfach nicht. Ich kann nichts dafür, dass ich auf der Welt bin. Ich wurde vorher nicht gefragt. Warum darf ich nicht gehen?

Und es kommt dann ja auch noch ein Arbeitszwang dazu. Denn wenn du es eben wegen der Angst vor den Schmerzen nicht über dich bringst, dich umzubringen, musst du dich eben weiter durchs Leben schleppen u. damit wiederum das nicht noch schlimmer wird arbeiten gehen.

Ich kann nachvollziehen, dass f. jemanden, der einfach absolut nichts hinterfragt u. einfach seinen Trieben folgt, es unnatürlich u. in dem Sinne aus seiner Sicht krank ist, wenn man sterben will. Aber unnatürlich heißt nicht gleich schlecht u. krank ist es lediglich aus Sicht der Evolution, die Lebewesen leben wollend macht. Aber ich möchte kein Sklave der Evolution sein.

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Findet Ihr es auch eher beruhigend, dass das Leben eines Tages endet?

Ich finde es sogar sehr beruhigend. Ich genieße momentan mein Leben & bin froh, es zu haben, aber es ist schön zu wissen, dass es eines Tages für immer vorbei ist. Ich bin gläubig & glaube an ein Leben nach dem Tod, aber an keine grausame Hölle. Ich denke, dass sehr schlechte Menschen statt des Paradieses einfach für immer tot bleiben & sozusagen ihr ewiges Leben nicht erhalten. Dieses ewige Leben in Glückseligkeit finde ich natürlich etwas schönes. Aber selbst wenn es kein Leben nach dem Tod gibt, beunruhigt mich das absolut nicht, da ich dann auch nicht mehr darüber nachdenken kann & sämtliche Emotionen wie Angst & Trauer nicht mehr stattfinden können. Ich finde es auch absolut beruhigend, auf einem Friedhof zu spazieren & diese Stille auf mich wirken zu lassen. Diese Menschen müssen sich um nichts mehr Sorgen machen & haben ihren ewigen Frieden. Bitte versteht mich nicht falsch. Ich würde mir niemals etwas antun, ich freue mich, meine Hobbies in diesem Leben ausleben zu dürfen & mich ab & zu glücklich zu fühlen, aber ich finde angesichts der verdorbenen Welt, den Kriegen & der Politik es beruhigend, nicht für immer in so einer Welt leben zu müssen. Für ein ewiges Leben in dieser Welt gibt es einfach nicht genug Erstrebenswertes. Man muss ja schon Angst haben, später seine Rente nicht zahlen zu können. Ich freue mich mit 29 darauf, noch hoffentlich einige glückliche Jahrzehnte vor mir haben zu dürfen, aber es wäre mir umgekehrt auch egal, jetzt Krebs zu haben & nur noch einige Wochen leben zu können. Dann wäre es halt so. Es gibt nichts, wovor ich mich beim Tod fürchten müsste. Nichts laut meinem Glauben. Ich hätte nur Angst vor einem schmerzhaften Tod. Auch wenn ich mit zum Beispiel 50 Jahren sterben würde, würde mir das vollkommen reichen. Ich müsste nicht 80 Jahre alt werden müssen. Ist mir eher schon zu alt.

Ich bin aber froh, jetzt leben zu dürfen & mich gerade glücklich zu fühlen & hoffentlich noch viele Jahre unbeschwert Spaß daran haben zu dürfen.

Wie seht Ihr das?

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